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"Weihnacht"

geschrieben von Helmut 
Re: "Weihnacht"
11. Dezember 2005 22:26
rodger schrieb:
-------------------------------------------------------
> Und Karl May selber war da vermutlich auch
> nicht so pingelig, in den Union-Bänden sind ja
> auch neue Kapitel gebastelt worden, wenn ich mich
> jetzt nicht vertue.
>

Das hat aber m.W. dort auch der Union-Verlag gemacht, May hats nur (stillschweigend) geduldet.
Re: "Weihnacht"
11. Dezember 2005 22:28
Meine ich doch.

winking smiley
Re: "Weihnacht"
11. Dezember 2005 22:30
Danke Helmut!

Ich werde mal meine gesammelten klassischen Werke durchsehen und anhand von Hörbeispielen versuchen, den Unterschied zu erhören.

N8
Re: "Weihnacht"
11. Dezember 2005 22:30
Ich wollt's ja auch nur verdeutlichen winking smiley
Re: "Weihnacht"
11. Dezember 2005 22:37
Also, das mit der Übersichtlichkeit, das mag mit den Kapiteln besser sein. Da ich aber eine Textstelle, die ich gelesen habe, sehr schnell wiederfinde, weil ich genau vor Augen habe, wo sie gestanden hat, - links oben, rechts unten, vor einem Absatz...- habe ich da kein großes Problem mit.
Nun gut. Wegen mir. Wenn´s schön macht. Aber gedacht war es so nicht.

Und ich sitze noch hier, weil mein armes Ehegespons schon seit anderthalb Stunden im Bett ist, da er um 1.30 Uhr wieder aufstehen und zur Frühschicht fahren muss, mir aber die Zeit noch zu früh ist, um schon ins Bett zu gehen und ich dann meistens erst ins Bett gehe, wenn er aufsteht, da ich ihn ja sonst womöglich wecken würde. Tja. Und deswegen sitze ich noch hier und tippsel vor mich hin.

andrea

Re: "Weihnacht"
12. Dezember 2005 13:01
Was ist eigentlich das Besondere an "Weihnacht"?

May hat es innerhalb eines Jahres geplant und in kurzer Zeit niedergeschrieben.
Es war von Anfang an als Buchausgabe gedacht.
1997 war das erste Jahr mit "Starrummel". Euphorie? Dankbarkeit? ->Weihnacht?
(Was kam eigentlich nach "Weihnacht"?- Da ging es doch dann schon auf den Silberlöwen zu? Kann man "Weihnach" demnach als literarischen Zenit bezeichnen?)
Re: "Weihnacht"
12. Dezember 2005 14:31
Eene ganz besondere Besonderheit gibt es aber noch mit dem Weihnachts-Band..
Re: "Weihnacht"
12. Dezember 2005 15:10
Sylvia schrieb:
-------------------------------------------------------
> Was ist eigentlich das Besondere an "Weihnacht"?
>
> May hat es innerhalb eines Jahres geplant und in
> kurzer Zeit niedergeschrieben.
> Es war von Anfang an als Buchausgabe gedacht.
> 1997 war das erste Jahr mit "Starrummel".
> Euphorie? Dankbarkeit? ->Weihnacht?
> (Was kam eigentlich nach "Weihnacht"?- Da ging es
> doch dann schon auf den Silberlöwen zu? Kann man
> "Weihnach" demnach als literarischen Zenit
> bezeichnen?)


Hallo Sylvia,

H. Stolte hat "Weihnacht" in einem Aufsatz in einem JBKMG als "Fiedler auf dem Dach" (nach einem Bild von Chagall?) bezeichnet.
Auf der einen Seite auf dem Höhepunkt des Ruhms und des Starrummels (97 war eher der Höhepunkt des Starrummels als der Anfang). Und insbesondere wegen letzterem auch der Beginn des Absturzes.
Denn durch die mit dem "Starrummel" einhergehende Identifikation K.M. mit OS wurden auch die noch rel. wohlmeinenden Kritiker wie Mamroth und auch Cardauns vollends auf den Plan gerufen.

Helmut
Re: "Weihnacht"
12. Dezember 2005 15:13
"Weihnacht" ist der zuletzt geschriebene Roman mit Winnetou. Danach kommt der nur noch in der Retrospektive vor, also im 1. Band "Silberlöwe" und in "Winnetou IV".
Re: "Weihnacht"
12. Dezember 2005 15:18
@Sylvia

Euphorie irgendwie schon, aber eingeschränkt, nicht unbelastet, bzw., ziemlich unentspannt; Dankbarkeit, mag sein, spür? ich eigentlich nicht so, eher, dass er, mit Recht, dem Braten nicht so recht traut, mit Ruhm und Ehre undsoweiter, er ist ja auch selber schuld, überzieht dermaßen, dass es so auf Dauer eigentlich gar nicht gut gehen kann, fast hat man das Gefühl, er will ? unbewußt ? auf die Nase fallen (?Hitler will besiegt werden? habe ich mal irgendwo bei Borges gelesen, intuitiver Eindruck eines Beobachters noch während des Krieges), zu kaputt ist die ganze Chose irgendwie, Überkompensation über alles Maß hinaus. Hybris. Etwas banaler ausgedrückt: Wenn?s dem Esel zu gut geht, geht er auf?s Eis. An Bhagwan in Oregon erinnert mich die Old-Shatterhand-Legende auch. Durchgeknallt ist er, und das funktioniert auf Dauer eigentlich nie. Und im ?Silberlöwen? fällt er ja auch endlich vom Pferd, und sagt selbst ?Herunter hat er gemusst, herunter.?

?Am Jenseits? kam nach ?Weihnacht?, auch dort geht es ja äußerst brüchig zu.

Mit dem Zenit, da ist was dran. Obwohl er mir persönlich eigentlich in der Zeit um 1880 herum am besten gefällt (Beginn des Orient-Zyklus, Kiang-Lu, u.a.)

@Helmut

Das Bild mit dem Fiedler auf dem Dach erwähnt auch Wohlgschaft und geht ausführlich darauf ein, ich finde auch, da ist dem Stolte etwas sehr treffendes eingefallen.
Re: "Weihnacht"
12. Dezember 2005 16:54
Das Gefiedel steht hier:

[www.karl-may-gesellschaft.de]

Ebenfalls interessant der Beitrag von Walther Ilmer:

[www.karl-may-gesellschaft.de]

ta



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 12.12.05 17:09.
Re: "Weihnacht"
12. Dezember 2005 20:20
Ohjeee,

jetzt habe ich mir die beiden Beiträge etwas zu Gemüte geführt.
Den Beitrag von Stolte finde ich gut, interessant. "Fiddler on the Roof" - das Bild hat was und das kann ich nachvollziehen.

Aber der Beitrag von Illmer, *seufz* der geht mir irgendwie zu weit. Nicht ausgeschlossen, dass ich für solche Interpretationen oder Erklärungen oder wie man das sonst nennen kann, (noch) nicht reif genug bin.
Der Illmer-Beitrag erinnert mich an die sagenhaften Schul-Interpretationen... - das Thema hatten wir ja schon einmal in diesem Forum.
Nein, wenn ich versuche, den Roman mit Illmers Augen zu sehen, dann macht er - der Roman - mir keine Freude mehr. Da wird alles bis ins Kleinste zerlegt, dolle Wortspielereien erklärt, Hintergründe auseinandergefieselt, psychische Störungen aufgedröselt, etc. Ich bin nicht sicher, ob ich das eigentlich will. Es zerstört für mich die Atmosphäre des Romans. Man kann auch etwas toterklären.
Hätte ich die beiden Beiträge vorher gelesen - ich hätte meine Unschuld beim Lesen von "Weihnacht" schon verloren gehabt. Es hätte den Spaß beim Lesen deutlich gemindert.

Hm, obwohl mich dies in ein Dilemma stürzt... Wenn ich mich näher mit May beschäftigen will, kann ich solche Beiträge nicht einfach ignorieren. Andererseits verliere ich möglicherweise den Spaß daran. Immer alles erklärt zu bekommen, warum er wo welchen Satz mit welcher Betonung und zu wem gesagt hat und wie das in den historischen Kontext zu setzen ist... winking smiley Hm hm. Da muss ich noch drüber nachdenken.

Gruß in die Runde
andrea
Re: "Weihnacht"
12. Dezember 2005 20:27
In den "Lagerfeuergesprächen" stelle ich jedes Mal die Frage "Können Sie / Kannst du Karl may noch zur Entspannung lesen?".

Du bist also nicht allein mit deinem Dilemma. winking smiley

ta
Re: "Weihnacht"
12. Dezember 2005 20:34
Ich find's ja wesentlich interessanter, das ganze psychologische, als jede Action (die find' ich meistens langweilig). Und un-entspannend ist es auch nicht. Ich finde z.B. auch die Lektüre von Wollschläger durchaus entspannend, wenn man sich den ganzen Tag das Geblubber von Menschen aller Art anhören mußte.

Aber der Herr Ilmer geht mir in der Tat manchmal dann auch zu weit, da gehen für mein Empfinden oft die Gäule mit ihm durch. Da muß halt jeder für sich gucken, wie weit er folgen mag und wie weit nicht.
Re: "Weihnacht"
12. Dezember 2005 20:41
BTW, ich habe gestern versucht (muss ich wohl sagen) den Artikel im Karl-May-Handbuch über "Weihnacht" zu lesen. Die Entstehungsgeschichte und die Inhaltsangabe habe ich durchaus verstanden, das war's dann aber auch.
Für den dort stehenden "Deutungsversuch" reicht leider meine "gesunde Halbbildung" nicht aus.
Mich würde mal interessieren (aber nur tw. ernsthaft) kann man das verstehen, oder gehört das zu der Gattung "je unverständlicher, desto wiss. höherstehend?"

Helmut





1-mal bearbeitet. Zuletzt am 12.12.05 20:43.
Re: "Weihnacht"
12. Dezember 2005 20:48
Was mich doch sehr beruhigt, Jenny.

Aber das ist ja sicherlich nicht nur bei May so, wahrscheinlich muss das (fast) jeder Autor über sich ergehen lassen.
Daher habe ich mich bislang gesträubt, Näheres, Genaueres zu einem Autor wissen zu wollen, wohl wissend, dass es dann irgendwann auf diese auszulotenden Tiefen hinausläuft.

Das mag durchaus eine kindliche Auffassung sein.
Es mag erwachsener sein, sich auch mit dem Hintergrund und den Tiefen der Autorenseele zu befassen. Mag sein, mag sein.... Nein, irgendwie bin ich da doch noch lieber das Kind, das sich unbefangen einem Roman nähert und ihn hinterher -im besten Falle - einfach nur richtig gut gefunden hat. Entgeht mir dadurch wirklich etwas?
Aber ich habe ja die Wahl - wenn ich dann doch einmal tiefer gehen will, bietet sich ja immer die Möglichkeit, darüber nachzulesen.

Aber ich bleibe dabei - hätte ich Illmers Beitrag vorher gelesen, ich hätte "Weihnacht!" wahrscheinlich nicht mehr lesen wollen oder zumindest mit viel weniger Genuss lesen können.

*in leicht grüblerischer Stimmung und abgelenkt durch Götz George*
andrea
Re: "Weihnacht"
12. Dezember 2005 20:51
Menno, in der Zeit, in der ich schreibe, schreibt ihr auch...

Meinst du den Beitrag im Ueding-Handbuch, Helmut??



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 12.12.05 20:54.
Re: "Weihnacht"
12. Dezember 2005 21:04
Solche wirklich g... Sätze:

"..Unter einem diskursanalytischen Deutungsansatz, der Literatur als Medium literarischer Verständigungen im zeit- und mentalitätsgeschichtlichen Kontext betrachtet (R. Hartmann: Blockhaus und Sennhütte. Behaustheitsphantasien bei Karl May und Ludwig Ganghofer im Kontext zeitgenössischer Befindlichkeit.) verweist das dominante Weihnachts- und Schatzmotiv auf Wunschphantasien und Ängste des wilhelminischen Klein- und Bildungsbürgertums, für das dieser Roman konzipiert wurde und das sich in ihm bestätigend wiedergefunden hat."

Ja, ja, man soll nix aus dem Kontext reissen, aber das konnte ich mir jetzt nicht verkneifen...

Helmut, das werfe ich doch der KMG vor. Manche wirklich interessant klingende Aufsätze in den Jahrbüchern könnte ich nach 3 Sätzen an die Wand klatschen. Ich halte mich nicht für ganz doof, aber manchmal kann ich denen nicht einfach nicht mehr folgen. Die Frage stellt sich, ob das so sein muss?? Oder bekommt man dann gesagt, wennste das nicht kapierst, haste hier nix verloren?? *nicht ernsthaft gemeint*
Aus diesem Grund muss der/die nächste Vorsitzende sicherlich ein Hütchen haben, damit er/sie die Beiträge auch verstehen kann.

Wahrscheinlich war bei anderen die Bildung kostenlos, bei mir aber umsonst.

cool smiley
Re: "Weihnacht"
12. Dezember 2005 21:05
Re: "Weihnacht"
12. Dezember 2005 21:07
Liebe Andrea,

die Antwort "ja" war zwar für die erste Frage gedacht, aber zu Deinem nächsten Beitrag passt's auch winking smiley
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