Orientzyklus

Och, das hat mich aber gar nicht gestört. Ich habe immer gedacht, die Engländer reden alle so reduziert.
Ich wollte eigentlich immer mal sehen, wie so eine Aleppo-Beule eigentlich aussieht... hat euch das nie interessiert? Gibt es sowas tatsächlich? Habe ich im Netz noch nicht recherchiert. Werde ich gleich mal machen...

*google google*

Hallo Andrea!

OT-an:
<<Im Kika läuft gerade Pipi in Taka-Tuka-Land, das ist auch so was herrliches!<<
Oh ja, das war immer meine Lieblingslektüre nachdem ich dann endlich lesen konnte. Und die Filme fand ich auch ausgeprochen klasse. Am besten hat mir immer der Limonadenbaum in Pipis Garten gefallen. So einen wollte ich auch immer haben

Liebe Grüße
Tante Brusseliese

OT-aus

<<hat euch das nie interessiert? <<
Doch, hat es. Habe mir das Ding dann immer ein wenig wie einen überdimensionalen Pickel vorestellt (:-D

Aleppobeule:

"07.07.2005 - Viszerale Leishmaniose in Nord-Äthopien gemeldet
Bei nicht heilenden Hautulcera differentialdiagnostisch berücksichtigen
Eine tödliche parasitäre Krankheit hat in Nord Äthopien 159 Personen seit 2004 dahingerafft, meldete vorgestern die internationale Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen". Die meisten Toten sollen an Kala Azar (viszerale Leishmaniose) erkrankt gewesen sein, die durch Schmetterlingsmücken ("sand fly") übertragen wird. Ständig würden neue Fälle diagnostiziert. Der Ausbruch betrifft vor allem die Stadt Bura, 650 Kilometer nördlich von der Hauptstadt Addis Ababa.

Leishmanien werden zu den Protozoen (Gattung Leishmania) gerechnet. Sie verursachen in Abhängigkeit von der Leishmanien-Spezies und dem Immunstatus des Patienten unterschiedliche klinische Krankheitsbilder, die von einem kutanen oder mukokutanen Befall bis hin zur viszeralen Beteiligung reichen. Als Erreger der kutanen Leishmaniose kommen im Mittelmeerraum mehrere Leishmanien-Formen in Frage: L. tropica, L. aethiopica, L. major und L. infantum. Die Erkrankung wird auch als Orientbeule, Baghdadbeule oder Aleppobeule bezeichnet." Gefunden bei medizin.de

Aha! Also nicht ganz ungefährlich, was der arme Sir da hatte...

*lacht sich derzeit über Efraims Tochter Langstrumpf kaputt*

Interessant! Und wo ist das nötige medizinische Fachlexikon??



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 14.10.05 19:19.

Ach watt, datt brauche mer net. Klingt jedenfalls mordsgefährlich. An was unsere Helden aber auch so alles erkranken oder leiden: Messerstiche, Schüsse, Pest, Aleppo-Beulen, Kolbenhiebe, etc.... Wir Normal-Sterblichen wären an mindestens einer von den beschriebenen Unbilden garantiert auch gestorben, wie es sich gehört.

*flötet noch ein bisschen was vom Seeräuber-Hauptmann Fabian"*

> auf die Dauer ging/geht mir das dann doch etwas auf die Nerven.

Es spricht Gast-Lindsay RtK:

Nerven ! Was ! Schauderhaft, well. Ganz miserabel, yes. Werde fordern.
Pistolen ? Säbel ? Messer ?

Gebratene Nudeln!



Sabine

(geht ganz schnell in Deckung und versteckt sich hinter Pippilotta Vikualia)

Ebend!
Mir gefällt das durchaus.

Pistolen! High Noon! Yes! Forderung angenommen!

Guten Abend,

um wieder ein wenig Ernsthaftigkeit in die Diskussion zu bringen (es wird Zeit meine Damen und Herren ), zitiere ich mal ein paar Sätze aus der Einführung zu "Giölgeda Padishanün/Reise-Abenteuer in Kurdistan" von Claus Roxin:

Quote

Das weitläufige Epos, ..., beginnt mit einem einleitenden Zwiegespräch zwischen Halef und Kara Ben Nemsi unangekündigt und an unscheinbarer Stelle am Ende des 16.Heftes des laufenden DH-Jahrgangs. Der Text umfaßt nur zweieinhalb Hausschatz-Seiten, wird aber in den späteren Folgen umfangreicher, rückt ab Heft 47 an den Beginn des jeweiligen Heftes und verdrängt schließlich die übrigen Romane, so daß etwa das Heft 49 bis auf eine einzige Seite ausschließlich May-Text enthält. Das zeigt, welches außerordentliches Interesse der Roman schon bei seinen ersten Lesern gehabt haben muß. In der Tat häufen sich ab März 1881 die Leser-Anfragen nach der Person, den Reisen und Erlebnissen des Mannes, der von nun an einen so großen Einfluß auf Millionen Leser in aller Welt gewinnen sollte.

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

Helmut




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 14.10.05 22:05.

Es sei mir doch noch eine Nachbemerkung gestattet:

obiges zeigt doch deutlich, dass May zu einem guten Teil des wirtschaftlichen Erfolgs des Hausschatzes beigetragen hat, während er in dieser Zeit noch weit von irgend einer Art von Wohlstand entfernt war.
Es wundert mich dann eher (im Gegensatz zu manch anderen) wie manche Mitarbeiter (Pustet selber ausgenommen) des Pustet-Verlages mit ihrem "Starautor" umgehen zu können glaubten.

Helmut





1-mal bearbeitet. Zuletzt am 14.10.05 22:03.

<<Pistolen ? Säbel ? Messer ?<<
Vorsicht: ich kann Mikado!!

Diese sich durch viele Bände ziehende Männerfreundschaft zwischen Kara Ben Nemsi und Lindsay gehört für mich zu den schönsten Angelegenheiten bei Karl May. Das berührt mich heute so wie vor vierzig Jahren. ?Mann, Mensch, Kerl, Herzensfreund? heißt es im Anhang in Band 6, als die beiden sich zum ?zigsten Male wieder sehen, und das drückt sehr schön aus, was los ist zwischen den beiden.

Auch so Szenen wie am Ende vom Orientzyklus, wo er ihn bezahlen will, da könnt? ich immer noch den Atem anhalten. Wie er das schildert; ich erlebe es jedes mal aufs neue wieder mit, und kann ganz eintauchen. Da fühlt er sich so hinein und bringt das so rüber, dass ich ihm nur zustimmen kann, wenn er später sagt, die Gestalten hätten gelebt oder lebten noch und waren oder seien seine Freunde.

Winnetou oder Ben Nil finde ich meistens ziemlich langweilig, aber Halef und Lindsay, da menschelts, aber wie, da geht mir das Herz auf.

Auch Lindsay stirbt nicht, wie Halef. Im ?Silberlöwen? verschwindet er auf dem Schiff und ward nicht mehr gesehen, mir fällt gerade erst auf, was für ein schönes Bild das ist, und das da vielleicht mehr dahintersteckt, als man gemeinhin meint.

Für Band 61 ?Der Derwisch? hat man aus dem Lord Eaglenest der Originalfassung David Lindsay gemacht, und der ergeht sich des öfteren in Reminiszenzen an Kara Ben Nemsi und Erlebnisse mit ihm. Das ist zwar nicht von Karl May, aber sehr reizvoll. Eine Bearbeitung, die mir gefällt.

Guten Abend,

zurück aus dem "Tal der Bücher" bin ich jetzt auch in den Orient vorgedrungen.

Offensichtlich sind wir ja bereits im "wilden Kurdistan" angelangt (das war ein sehr schneller Ritt "Durch Wüste und Harem"), dann sollte vielleicht dies auch im "Start-Menü" vielleicht geändert werden.
Ausserdem will ich nochmal wiederholen, was ich damals im "Wüsten-Thread" geschrieben habe, ich hatte damals schon "vorgearbeitet"

Quote

Auch ich bin jetzt durch die Wüste;
ich habe sogar noch noch das erste Kapitel vom "Kurdistan" drangehängt, um die Ereignisse in Scheik Adi abzuschliessen.
Ausserdem hat sich meine gesunde Halbbildung wieder um eine Fremdwort vermehrt, nämlich das Wort "tribus"; jetzt weiss ich auch noch, dass das englische "tribe" aus dem lateinischen kommt. (Da soll noch einer sagen, dass Karl-May Lesen nichts zur Bildung beiträgt ;-) ).

Im "Kurdistan" habe ich auch noch eine herrlich Stelle gefunden:

KBN entdeckt die türkische Artillerie, befehligt von 2 Offizieren, einen Hauptmann, der ihn an einen deutschen Bäckermeister erinnert, und einen Leutnant, der sieht aus wie eine "Kaffeeschwester". Und jetzt
"Es war mir ganz so, als müsse ich jetzt hinter meinem Baume hervortreten und sie überraschen mit den geflügelten Worten:
"Schönen guten Abend, Meister Mehlhuber; 'pfehle mich Fräulein Lattenstengel; 'was Neues? Danke, danke, werde so frei sein!""

In der KMV-Bearbeitung ist dies (natürlich) ersatzlos gestrichen, das war denen wohl doch zu albern.

Helmut

> Da soll noch einer sagen, dass Karl-May Lesen nichts zur Bildung beiträgt

Habe ich gerade wieder bei Günther Jauch gemerkt, die Frage nach dem ersten Nationalpark. Konnte ich auf Anhieb beantworten, aber nur, weil es in Winnetou III steht.

> das war denen wohl doch zu albern.

Im Lande des Mahdi wird er manchmal so unpassend albern, daß ich heute allen Ernstes der Bearbeiterei an solchen Stellen ihren Sinn erstmals nicht so ganz absprechen wollte. Nicht für mich; aber für ein Abenteuerbuch ist es schon irgendwie seltsam, wenn es da an einer Stelle z.B. heißt, sie wollten die Opfer in den Fluß und den Krokodilen zum Fraß vorwerfen, "deren es grad hier freilich keine gab".

Ich habe die (eh zerlesenen) Mahdi-Bände der "Klassischen Meisterwerke" seinerzeit aus Verärgerung über Textänderungen weggeworfen, jetzt bringe ich es fertig und kaufe sie mir (deutlich teurer, wenn schon denn schon) wieder neu, um nachzugucken, wie solche Stellen verarztet wurden. - Würde mich auch interessieren, ob da auch, beim "Vater der Fünfhundert", während im Nebenzimmer einer totgepeitscht wird, Kara Ben Nemsi pfeiferauchend der Schreierei zuhört.




2-mal bearbeitet. Zuletzt am 16.10.05 23:24.

rodger schrieb:
-------------------------------------------------------
> > Da soll noch einer sagen, dass Karl-May Lesen
> nichts zur Bildung beiträgt
>
> Habe ich gerade wieder bei Günther Jauch gemerkt,
> die Frage nach dem ersten Nationalpark. Konnte ich
> auf Anhieb beantworten, aber nur, weil es in
> Winnetou III steht.
>

Ich habe da auch sofort (ohne die Antwortmöglichkeiten abzuwarten) "Yellowstone" gerufen

Das geht mir nicht nur bei Jauch mit diversen Fragen öfter schon mal so. Vor allem welche wo man's auf den ersten Blick gar nicht meint. Wenn wir unseren Karle nicht hätten....

Guten Abend,

zu der "Geheimschrift", die da vorkommt, muss ich unbedingt noch eine Geschichte loswerden. Ich kann nämlich bestätigen, dass dies auch funktioniert, was ja wiederum zeigt, was man alles von und bei Karl May lernen kann.

Als ich ungefähr 10 war, waren da so etwa 6 bis 7 Jungs in unserem Alter, die in unserem Haus und im Nachbarhaus wohnten. All diese lasen damals natürlich Karl May und es gab einen regen Austausch des Gelesenen und auch der Bücher.
Eines Tages kam einer an und erzählte, dass er eine Geheimschrift entdeckt hat und liess uns erst mal raten. Nach vielen Fehlversuchen hat er dann die Stelle im "Kurdistan" aufgedeckt in der dies beschrieben wird.
Wir haben uns alle davon überzeugt, und versuchten dann die gewonnene Kenntnis von der Theorie in die Praxis umzusetzen. Dabei gab es noch ein kleines Problem; niemand wusste was "Harn" ist, denn dieses Wort gehörte einfach nicht zu unserm Sprachschatz.
Eltern oder gar Lehrer fragen, ging natürlich keinesfalls, es drehte sich ja schliesslich um Geheimes.
Nach mehreren Tagen hat einer von uns dann doch herausgefunden, was "Harn" ist; woher und wie weiss ich nicht, vielleicht aus dem elterlichen Lexikon.
Und von da an begann über lange Zeit (mindestens 3 Wochen ) ein reger Austausch von in Geheimschrift verfassten Briefen. Die Beförderung war auch sehr geheimnsivoll, wir hatten nämlich zwischen den Balkonen (die gingen bei beiden Häusern auf einen gemeinsamen Hinterhof) ein äußerst geschicktes "Wäscheleinen-System" aufgebaut, an dem dann, mit Wäscheklammern befestigt, die Briefe hin- und her liefen.
An meinen ersten Geheimbrief kann ich mich auch noch erinnern, er lautete in etwa: "Schreib' mir doch endlich mal eine geheime Nachricht".


Helmut

PS.: noch ein Kapitel aus meiner immer noch nicht veröffentlichen Autobiographie.

Wunderbar!

Der Kalauer-Beauftragte meint, in Sachen Harn, Autobiographie usw.:

"Mein Hinkeln und Pinkeln"