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Am Rio de la Plata / In den Cordilleren

geschrieben von Sabine 
Re: Am Rio de la Plata / In den Cordilleren
15. Mai 2006 21:55
Richtig, der Moderator hat dies sogar Arno Schmidt in den "Mund geschoben". (Er hat das einfach mit dem "Silberlöwen" verwechselt, fängt ja schliesslich auch mit "S" an.)
Roxin hat das aber souverän einfach ignoriert.
Re: Am Rio de la Plata / In den Cordilleren
15. Mai 2006 22:03
Aber zurück zum "Sendador".

Am Anfang des 2. Kapitels, steht dann die erste wesentliche Änderung gegenüber dem Buch. Während er im Buch bereits von Anfang an in "OS-"Ausrüstung mit Bärentöter und Henrystutzen "antritt", hatte er im Hausschatz erstmal nur ein (Doppel-)Gewehr.
Da war sich KM wohl noch nicht ganz sicher, ob er hier wieder sein "Old Shatterhand-" Spiel treiben soll. Später bekommt er allerdings auch im Hausschatz doch noch (wie auch im Orientzyklus) auf ungeklärte Weise die "berühmtesten Waffen des Wilden Westens".

Helmut
Re: Am Rio de la Plata / In den Cordilleren
16. Mai 2006 14:34
Karl May hat bei der Erstellung der Buchausgabe (= Freiburger Erstausgabe) ja des öfteren ein wenig hineingebastelt, um das Gesamtwerk im Sinne einer logischen Einheit einigermaßen ?unter einen Hut? zu kriegen, z.B. fiel mir erst kürzlich in Winnetou II auf, dass er da (für die Buchausgabe) den Emery Bothwell erwähnt, mit dem er in der Sahara gewesen sei, was die Freiburger Kunden dann ja einige Zeit später in Band 10 nachlesen konnten, in Band 8 bereitet er es gleichsam vor.

Spätere Bearbeiter haben versucht, das weiter zu perfektionieren und alle Ungereimtheiten zu tilgen, und das geht halt nun nicht, wie im Leben, so auch bei Karl May. Man kann immer nur optimieren, die perfekte oder Patentlösung gibt es nicht.

winking smiley

Ich finde es auch immer interessant, die "Hausschatz"-Fassungen mit der Buchausgabe zu vergleichen. Viele Hausschatz-Reprints sind ja leider vergriffen. Das wäre auch noch ein neues Betätigungsfeld für den Karl-May-Verlag, Hausschatz-Texte neu zu veröffentlichen. In vernünftigem Format, mit nostalgischen Einbandgestaltungen, da gibt es sicher einen nicht geringen Kreis der üblichen Verdächtigen, die sich dergleichen auch ein paar Euro kosten lassen würden.
Re: Am Rio de la Plata / In den Cordilleren
16. Mai 2006 14:41
Hier hat er sowas ähnliches mit dem Turnerstick "veranstaltet".
Bei der Hausschatzgeschichte ist ihm eingefallen, dass er im "Ehri" geschrieben hatte, dass er Turnerstick von Südamerika her kannte; also hat er im "Sendador" sein "erstes Treffen" mit ihm geschildert.
Für die Buschausgabe hat er das wieder "umgemodelt", weil es ihm da so nicht mehr in die "Handlungszeiten" der Geschichten gepasst hat.

Helmut
Re: Am Rio de la Plata / In den Cordilleren
16. Mai 2006 15:29
Karl May war als Bearbeiter eigener Texte wirklich alles andere als zimperlich, und es ist wirklich kurios, was er sich da manchmal so ausgedacht hat, einer der ?dicksten Hunde? in dieser Hinsicht ist die Verwandlung von Ellen in Harry (von ?Old Firehand? zu ?Im fernen Westen?): einfach umgewandelt, ohne den ganzen Text drumherum wirklich Satz für Satz feinfühlig durchzugehen und bei Bedarf entsprechend abzuändern, so sind die (durch die Umwandlung) kuriosesten Dinge stehengeblieben, und es passt, sozusagen, manchmal vorn und hinten nicht. Er hat manchmal wirklich geschlampt, dass es, auf gut Deutsch gesagt, einer Sau graust. ?Künstlerisch? unverantwortlich.

Im ?Cordilleren?-Band wird plötzlich ein Pena auftauchen, um den es vorher nie ging, und von dem der Leser überhaupt nicht weiß, wo er ihn sozusagen hintun soll, der aber so eingeführt wird, als müsse man ihn bestens kennen. Selbst wenn hier eine fahrlässige Streichung der Redaktion vorliegen sollte, auch bei der Umwandlung von der Zeitschriftenfassung zur Buchausgabe ist es niemandem aufgefallen, dass hier schlicht und ergreifend etwas fehlt.
Re: Am Rio de la Plata / In den Cordilleren
16. Mai 2006 15:34
>Im "Cordilleren"-Band wird plötzlich ein Pena auftauchen,

Du sollst nicht immer alles verraten! tongue sticking out smiley

ta



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 16.05.06 15:47.
Re: Am Rio de la Plata / In den Cordilleren
16. Mai 2006 15:45
Ich hab' damals beim ersten Lesen stundenlang zurückgeblättert, weil ich dachte, ich hätte wohl was überlesen; ich wär' frohgewesen, wenn mich da einer schonend drauf vorbereitet hätte.

winking smiley
Re: Am Rio de la Plata / In den Cordilleren
21. Mai 2006 20:03
N' Abend zusammen!

Bis zum besagten Pena bin ich noch nicht vorgestoßen, aber immerhin habe ich es mal ein Stückchen weiter geschafft. Karle ist mit den Bolamännern zusammengetroffen und hat sich schon wieder befreit. Da kommt der Superheld mal wieder voll zum Tragen. Die ganze Sache zieht sich für meinen Geschmack aber ein wenig sehr lange hin. Wurde mir auf die Dauer doch etwas langweilig.

Kann es sein daß es kaum ein Buch gibt, in dem keine Gerichtsverhandlung vorkommt?? Das ist auch so eines der Motive die May immer gerne in allen Variationen aufnimmt.

Diese Tetuilla in San José ist ja auch allerliebst, besonders diese übersetzten Namen der spanischen Adligen sind herzig. "Donna Maria Affensprung von Hobelspan" hat mir besonders gut gefallen. winking smiley

Sabine

Re: Am Rio de la Plata / In den Cordilleren
22. Mai 2006 09:53
Quote

Kann es sein daß es kaum ein Buch gibt, in dem keine Gerichtsverhandlung vorkommt?? Das ist auch so eines der Motive die May immer gerne in allen Variationen aufnimmt.

Seine "erworbene" Kenntniss darüber, wie ein "rechtmäßig" zusammengesetztes Gericht aussieht, und wie ein ordentliches Verfahren abzulaufen hat, hat er sehr oft verbreitet.

Und hier (bei der Gerichtsverhandlung) taucht auch wieder mal eine Taschenuhr auf, die in der falschen Tasche tickt. Das hat ihm wohl sein Leben lang verfolgt.

Helmut
Re: Am Rio de la Plata / In den Cordilleren
26. Mai 2006 11:57
Hallo zusammen!

Auch wenn die "Stammbesetzung" zu einem Drittel in östlichen Gefilden weilt winking smiley möchte ich zumindestens eine Bemerkung mal noch loswerden:

<<Im ?Cordilleren?-Band wird plötzlich ein Pena auftauchen, um den es vorher nie ging, und von dem der Leser überhaupt nicht weiß, wo er ihn sozusagen hintun soll, der aber so eingeführt wird, als müsse man ihn bestens kennen<<
Dieser besagte und vielzitierte Pena kommt zumindestens in der Züricher Ausgabe aber auch schon im "Rio de la Plata"-Band vor. Dort erzählt Karle dem Bruder Jaguar wohin er reisen will und dort wird dann auch erwähnt, daß er Herrn Pena (den er laut eigener Aussage in Mexiko kennengelernt hat) besuchen will.

Sabine

Re: Am Rio de la Plata / In den Cordilleren
26. Mai 2006 20:56
Hallo Sabine,

wir zwei scheinen ja die letzten verbliebenen hier zu sein momentan. Also, versuchen wir, uns anständig zu benehmen.

winking smiley

Ich habe mal die Suchfunktion auf den Seiten der KMG bemüht. Ja, 1 x kommt der Name Pena vor in Band 12, auf dem Rancho, also relativ früh. Und dann nie wieder. Das ist wirklich kein Wunder, wenn sich im Folgeband niemand mehr an das betreffende Gespräch mit der Erwähnung des Namens erinnert. Es liegen ja ein paar hundert Fehsenfeld-Seiten dazwischen, und irgendeine Funktion innerhalb der Handlung hat der Mann auch nicht, zunächst.

Im GW-Band 13 ist beim Auftauchen von Pena eine kurze, hilfreiche Erklärung eingefügt, ganz im Stil von Karl May. Finde ich ausnahmsweise gut. Noch besser fände ich, wenn in einer Fußnote oder im Anhang auf den Einschub hingewiesen würde.

Beste Grüße

Rüdiger

*

Morgen bis Montag bin ich auch unterwegs auf den Spuren Karl Mays. Aber nicht in Radebeul.
Re: Am Rio de la Plata / In den Cordilleren
27. Mai 2006 06:05
Hat sich einer der Fortsetzer mal dieser Frage angenommen?
Wenn, dann könnte das ja nur Reinhard Marheinecke gewesen sein. Das ist mit Abstand der produktivste, von dem ich auch noch nicht alles gelesen habe.

ta
Re: Am Rio de la Plata / In den Cordilleren
27. Mai 2006 06:35
Ausführlich beschäftigt mit Senor Kummer (= Pena) hat sich Walther Ilmer, wie immer psychologisch auslotend & in die Tiefe gehend. Was ich beim Thema Karl May ja immer noch zehnmal interessanter finde als Auflagen- und Jahreszahlen etc.

winking smiley

Das Sonderheft "Vom Glück der Jagd nach Karl May" von Ilmer sollte sich niemand entgehen lassen.
Re: Am Rio de la Plata / In den Cordilleren
05. Juni 2006 18:17
Rüdiger schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ausführlich beschäftigt mit Senor Kummer (= Pena)
> hat sich Walther Ilmer, wie immer psychologisch
> auslotend &amp; in die Tiefe gehend. Was ich beim
> Thema Karl May ja immer noch zehnmal interessanter
> finde als Auflagen- und Jahreszahlen etc.
>

Meinst Du da "Karl May auf halbem Wege" (JBKMG 79 und Studien "El Sendador")?
Da "spielt" Ilmer ja auch mit dem Namen, so in etwa
"Sennor Pena" war im deshalb bekannt, weil ihn ja der Kummer schon seit langem begleitet hat.
Ach ja, ich lese den Sendador jetzt wieder (weiter) und bin gerade bei dem Geschehen auf und um der/die Krokodilshalbinsel.
Da lernt (in der Hausschatzversion) der namenslose Ich-Erzähler erstmals den Frick Turnerstick kennen und erfährt dort auch von dessen Fremdsprachengeschick. Sogar die Geschichte mit den Endungen wird dort erklärt.
Allerdings ist hier Turnerstick ein Yankee, im Gegensatz zu seinem deutschen Namensvetter im Methusalem.

Helmut



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 05.06.06 18:18.
Re: Am Rio de la Plata / In den Cordilleren
05. Juni 2006 18:30
Quote

Meinst Du da "Karl May auf halbem Wege" (JBKMG 79 und Studien "El Sendador")?

Ich glaube, ja. Ich weiß nicht mehr, wo ich das gelesen habe, aber vermutlich dort.

Ich denke auch, daß es keinesfalls Zufall ist, daß Pena Kummer heißt. Karl May hat doch ständig solche Spielereien betrieben.

Das ist ja interessant mit dem Turnerstick, das wußte ich nicht bzw. das war mir nicht bewußt, daß der einmal ein Amerikaner und einmal ein Deutscher ist. Für mich bleibt er aber trotzdem die gleiche Figur, halt einmal so und einmal so geschildert. Sowas hat der Thomas Schwettmann immer nicht begriffen, aber wenn er uns noch zuschaut, jetzt versteht er's, denk' ich.

winking smiley
Re: Am Rio de la Plata / In den Cordilleren
05. Juni 2006 19:04
Rüdiger schrieb:
-------------------------------------------------------
> Zitat:
>
> Das ist ja interessant mit dem Turnerstick, das
> wußte ich nicht bzw. das war mir nicht bewußt, daß
> der einmal ein Amerikaner und einmal ein Deutscher
> ist. Für mich bleibt er aber trotzdem die gleiche
> Figur, halt einmal so und einmal so geschildert.
> Sowas hat der Thomas Schwettmann immer nicht
> begriffen, aber wenn er uns noch zuschaut, jetzt
> versteht er's, denk' ich.

Schön, daß Du an Thomas Schwettmann erinnerst. Ich hoffe, er fährt im Moment mit Turnerstick und Charley durch den Stillen Ozean. Ich vermisse ihn!

Grüße

Rolf
Re: Am Rio de la Plata / In den Cordilleren
05. Juni 2006 19:38
Quote

er fährt im Moment mit Turnerstick und Charley durch den Stillen Ozean.

... auf der Yacht aus Band 30.

Ich zitier' gern noch mal die Stelle (aus Wohlgschafts Werk), die seinerzeit schon dem Frank so gut gefiel:

"Die Yacht verläßt den empirischen Raum, um Shen-Kuo, das heilige Land, zu erreichen. Angesichts dieser metaphysischen Grundkonzeption des Romans hat die Frage nach der Authentizität des Mayschen China-Bildes nur periphere, nur marginale Bedeutung."

winking smiley
Re: Am Rio de la Plata / In den Cordilleren
05. Juni 2006 21:10
Rüdiger schrieb:
-------------------------------------------------------

>
> Das ist ja interessant mit dem Turnerstick, das
> wußte ich nicht bzw. das war mir nicht bewußt, daß
> der einmal ein Amerikaner und einmal ein Deutscher
> ist. Für mich bleibt er aber trotzdem die gleiche
> Figur, halt einmal so und einmal so geschildert.

Das ist Ansichts-, Definitions- oder sonstwie- Sache (und bei KM eh nicht so wichtig), genau so gut könnte man allerdings auch sagen, dass der OS der Jugenderzählungen eine andere Figur als der der Reiseerzählungen ist.

(Das ist auch so ein Punkt, dieses Spiel mit den handelnden Figuren, über das ich mal (wenn ich viel Zeit habe) was schreiben möchte.)

Helmut
Re: Am Rio de la Plata / In den Cordilleren
05. Juni 2006 22:31
Der Helmut in Essen ist ja auch ein anderer als der in Nürnberg, z.B., oder die Andrea vom Parkplatz in Mörschied eine ganz andere als wiederum die in Essen, und so ist es auch mit Old Shatterhand, mal ist er so, mal so, und trotzdem ein-und derselbe. Wer da über Old Shatterhand nach einer einmaligen Begegnung ein Urteil sich anmaßt und meint, der sei nun so und so und nicht anders, der muß, wie hieß doch die hübsche Formulierung, "einen Schlag schräg" haben.

winking smiley

"Ich weiß, daß ich nichts weiß."
Re: Am Rio de la Plata / In den Cordilleren
13. Juni 2006 18:22
Erde an Leserunde, Erde an Leserunde:
Liest eigentlich hier noch jemand im Plata-Band oder seid ihr schon in die Cordilleren abgebogen??

andrea
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