Sabines Hinweis auf ihre Nichtbesondersgeneigtheit in Sachen Südamerikatexte hat mich zu diesem Thread trans-, äh, inspiriert (heiß heute):
Die Orient-Texte lese ich deutlich lieber als die aus Nordamerika, das liegt vielleicht u.a. an dem langweiligen Winnetou, dem ich Hadschi Halef Omar zehnmal vorziehe. Wenn Winnetou dabei ist, hört meistens sozusagen der Spaß auf (es ist atmosphärisch immer ein bißchen so als ob der Oberschulrat kommt), dabei sah schon Thomas Manns Tonio Kröger ?Komik und Elend?, gleich doppelt & mit Bindestrich, es ist immer reichlich von beidem da.
Am besten gefallen mir die ? seltenen ? Texte, die in der Heimat(h) spielen und in Ich-Form geschrieben sind, Teile in Band 11, 21, 24 und die große ursprünglich für Band 21 vorgesehene und schon zu Karl Mays Lebzeiten entfernte Episode, die heute im GW-Band 79 steht, das ist für mich einer seiner schönsten Texte, da ist alles drin, Gefühl, Humor, Menschlichkeit, schlichte Lebensfreude, aber auch die bei Karl May selten fehlende Grenzgängerei (der vergeistigt-weltfremde Professor, das hemmungslose Besäufnis) sowie Liebeskummer, haben wir auch selten bei unserem Helden.
Wo war er noch ? In Lappland (hübsche Geschichte in Band 23), in Afrika bei den Buren, Südostasien (auch schön), und in 31 und 32 in ganz anderen Sphären. Hab? ich was vergessen ?