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Et in terra pax

geschrieben von Sabine 
Re: Et in terra pax
18. Januar 2006 08:03
Nun lese ich auch ein bisschen.
Ehrlich gesagt, reizen mich die Spätwerke ja gar nicht. Mir wird da schon bei dem Gedanken dran schwer ums Herz. Weiß auch nicht..
Am liebsten ist mir May, wenn er so großartig dahererzählt, da fühlt man sich einfach und sicher und es wird schon alles wieder geregelt.
Jedenfalls habe ich jetzt doch meinen, also seinen, Friedensband aufgeklappt. Ich habe "Und Friede auf Erden", illustrierter Fehsenfeld, erschienen im Juni 1912, erstes bis viertes Tausend (ich hoffe, ich habe jetzt irgendjemanden beeidruckt, bin nämlich ziemlich stolz auf das Buch!) vor mir liegen.
Und dann fängt er mich wieder ein, der alte Karl..
Aber wo ich jetzt auf den Anfangsseiten schon dreimal drübergelesen habe, ist folgender Satz:
"....lagen am Wüstenrande die Pyramiden - - aus Angst vor der Ewigkeit erstarrte Todesgedanken der Pharaonen. Tod und Leben,..." S.8

Es scheint mir so, als habe er das irgendwo abgeschrieben. In meinen Augen klingt das nicht wie von ihm selber.

Gruß
Sylvia
Re: Et in terra pax
18. Januar 2006 14:54
Solchen "Duft" gibt es auch in Band 16 (Mahdi 1).

ta
Re: Et in terra pax
18. Januar 2006 17:50
> Es scheint mir so, als habe er das irgendwo abgeschrieben. In meinen Augen klingt das nicht wie von ihm selber.

Das hat er ja oft gemacht, hemmungslos abgeschrieben (Armand, Layard, Pierer, u.v.a.), aber das dann doch immer irgendwie geschickt mit eigenem verknüpft, bzw. ihm gleichsam seine Seele eingehaucht, so dass das Ergebnis dann jeweils doch wieder schön ist. ?Nichteigenes zu eigenem machen?, diese schöne Formulierung habe ich mal in einem Buch über Schauspielkunst gelesen, nun, das hat er sehr gekonnt auf die Schriftstellerei übertragen.

Die besagte Formulierung mit den Pyramiden würde ich, davon abgesehen, ihm selbst aber auch durchaus zutrauen.




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 18.01.06 22:23.
Re: Et in terra pax
20. Januar 2006 08:20
Schönen guten Morgen zusammen!

Ich bin mittlerweile auch dabei die Lektüre zu beenden. Ein paar Seiten fehlen zwar noch aber ein kleines Resümee wollte ich doch schon mal abgeben:

Ich fand das Buch ganz interessant, insbesondere bei den Landschafts- und sonstigen Beschreibungen läuft unser Karle hier zu ganz großer Form auf. Richtig herrlich.

Andererseits hatte die Geschichte für mich persönlich etwas Zerrissenes (wenn man das jetzt so formulieren will). Einerseits noch ein bißchen Reiseerzählungsflair mit diversen Gefangennahmen und anschließenden Befreiungen, andererseits dann aber das etwas nüchterne Ambiente der Mayschen Reise von Hotelzimmer zu Hotelzimmer (was mich durchaus etwas befremdet hat) und dann auch wieder das langsame Abdriften in längere auch philosophische Betrachtungen und durchaus auch ins Reich der Symbolik. Gerade bei der Beschreibung der Veränderung von Sir John Raffley (die man ja auch durchaus in Bezug zu Mays eigenem Schreiben sehen kann) kam ein Hauch Symbolismus hoch.

Sabine

Re: Et in terra pax
20. Januar 2006 09:25
3 x "durchaus" auf engstem Raum, langsam glaube ich, Du eiferst mir nach.

winking smiley

Die Tigerenten-Biene ist auch nicht schlecht (die habe ich gerade erst bewußt wahrgenommen). Ich habe mir mal im zarten Alter von ca. 35 Jahren die Tigerente aus Holz auf Rollen gekauft, just for fun, weil ich Janosch und Tigerente mag. Hat damals 50 Mark gekostet. Die Verkäuferin hat mich angestrahlt und gesagt, Ja, für die lieben Kleinen ist einem ja nichts zu teuer. Ich habe sie wohl recht verständnislos angeguckt, wie, welche lieben Kleinen. Das ist meine Tigerente.

winking smiley

Mir gefällt das mit den Hotelzimmern. Man spürt auch immer wieder den Stolz des spät wohlhabend gewordenen armen Schluckers heraus. Das finde ich richtig rührend. Weil er ja kein Großkotz geworden ist, sondern seine Taler immer auch ganz gern verteilt hat.
Re: Et in terra pax
20. Januar 2006 09:38
<<3 x "durchaus" auf engstem Raum, langsam glaube ich, Du eiferst mir nach.<<
Bei mir gibt es dann aber keine 10 zeilige Erklärung, das ist durchaus so gewollt und damit Pasta! (hupf)

<<Die Tigerenten-Biene ist auch nicht schlecht (die habe ich gerade erst bewußt wahrgenommen)<<
Das Tierchen habe ich von meinem Twin in Pflege bekommen.
Re: Et in terra pax
22. Januar 2006 21:52
Ich bin jetzt auch noch voll eingestiegen und habe auch schon 2 Kapitel gelesen.
2 Anmerkungen dazu:

Die Loslösung vom OS-KBN-Image ist hier m.M. noch nicht vollkommen vollzogen, denn er lässt z.B. andere unwidersprochen von den Taten KBN's berichten. So als ob dies Geschichten aus dem "früheren Leben" seien.
Dies trifft wohl auch so zu, denn May hat ja seine Abenteuergeschichten nicht nur geschrieben, sondern beim Schreiben auch "miterlebt".
Deshalb meien ich auch, dass die OS/KBN Legende zwar nicht der Realität entsprach, aber für May durchaus "gefühlte/empfundene" Wahrheit war.

Dann habe ich mindestens eine Stelle gefunden, wo er schon in "gebundener Sprache" schreibt. Ich bin mir da aber nicht vollständig sicher.

Helmut
Re: Et in terra pax
23. Januar 2006 07:18
Hallo Helmut!

Welche Stelle meinst du denn??
Re: Et in terra pax
23. Januar 2006 09:39
Ich meinte die Stelle aus dem 2. Kapitel, wo er vom indischen Ozean schwärmt

Quote

Blau und wonnig, wie das aus dem Herzen gestiegene Glück ...

Das kommt mir auch so sehr "poetisch" vor.
Re: Et in terra pax
23. Januar 2006 09:52
Allerdings. Aber da kommen noch schönere Sachen, warts ab! winking smiley
Re: Et in terra pax
23. Januar 2006 11:22
Ja, so um die Stelle herum kriegte ich Lust, dort selber einmal herumzukreuzen (schade, daß zwangsläufig so viele andere Leute dabeisein werden). Und was ich mir in den Kopf setze, das mach' ich auch.
Re: Et in terra pax
23. Januar 2006 11:25
Aber trotzdem, ...

könnte mir vielleicht eine(r) bestätigen oder widersprechen, ob dieser Absatz in Jamben geschrieben ist, oder nicht.

Helmut
Re: Et in terra pax
23. Januar 2006 11:30
Was bitte sind Jamben? Sowas hatte ich in der Schule nicht.

Sabine
Re: Et in terra pax
23. Januar 2006 11:38
Ich versteh's so:

Wenn man den Text laut und richtig betont spricht, dann erkennt man einen durchgehenden Rhythmus.
(Das ist sicher viel zu einfach, aber für mich reicht die Erklärung.)

Helmut
Re: Et in terra pax
23. Januar 2006 12:13
Könnte dem Rhythmus der Wogen entsprechen. Auf und nieder, ... Wenn man auf einem solchen Schiff steht und seinen Sprachrhythmus den Wellen anpasst... Sowas in der Art?

Gib mal den vermuteten Rhythmus vor.

Im übrigen, ich bin noch nicht ganz durch mit dem Buch. Also mein Zug hat deutlich Verspätung. Aber ich bin schon auf der Zielgeraden eingebogen.

Aber was ich eindrucksmäßig schon dazu sagen kann, ist folgendes:
Dieses Buch wirkt auf mich wie "Das Leben ist ein langer, ruhiger Fluß". Es ist angenehm unaufgeregt. Die letzten 14 Tage waren für mich privat ausgesprochen heftig (weshalb ich hier auch nur gelesen, aber kaum was geschrieben habe) - und abends habe ich dann im Bett nach diesem Buch gegriffen und es hat mich innerlich beruhigt. Der Puls senkte sich langsam, die Atmung wurde ruhiger, die Gedanken klärten sich etwas. Spätestens wenn mir das Buch auf die Nase fiel, konnte ich wirklich das Licht ausmachen und schlafen. Natürlich gibt es sicherlich auch sehr viel andere Lektüre, die das auch bewirkt, aber es war nunmal dieser Band. Dabei hat es mich inhaltlich nicht gelangweilt, weit gefehlt. Ich fand es bisher sehr interessant. Tiefe Einblicke in das Empfinden, Denken, Seelenleben unseres Omnipotenten, dessen Gedichte tatsächlich die Welt retten winking smiley.
Normalerweise habe ich gerne etwas mehr Action in einem Buch, es darf durchaus mal so richtig was passieren, aber dafür hätte ich keinen Kopf gehabt. Das wäre gar nicht gegangen (sowatt wie meine pathologischen Krimis - nee).
Es war die richtige Lektüre zur richtigen Zeit.

Was lesen wir danach?? smoking smiley

andrea
Re: Et in terra pax
23. Januar 2006 12:28
Also gut, dann machen wir das mit den jamben eben mit (May-)Beispielen:
spontan fallen mir "Der große Traum" (aus dem Silberlöwen IV) und die Einleitung zu den "Erzgebirgischen Dorfgeschichten" ein. Die hat May beide durchgehend in Jamben geschrieben.

Leider kann ich mein Exemplar von "Et in Terra Pax" (den KMG-Reprint) nicht im Bett lesen, sonst hätte ich schon einen Nasenbeinbruch davon getragen winking smiley

Helmut
Re: Et in terra pax
23. Januar 2006 12:31
Dass Andrea dieses Buch als Einschlafhilfe nutzt
- hat sie nicht so gemeint
- hätte Karl May sehr geärgert
- trifft aber genau meine Erfahrungen
Re: Et in terra pax
23. Januar 2006 12:46
Also für mein Gefühl ist in diesem Satzanfang (das was danach kommt zerreißt es dann wieder) schon ein gewisser Rhythmus zu erkennen. Fragt mich jetzt aber bitte nicht ein wievielhebiger Jambus etc. das sein könnte, in solchen interpretatorischen Sachen (in der Schule mußte man sowas dann auf den ersten Blick erkennen) war ich immer die totale Niete (hupf)

<<Was lesen wir danach?? <<
Hatte unser senior consultant nicht mal was von den Deutschen Herzen und Helden verlauten lassen??
Re: Et in terra pax
23. Januar 2006 20:30
@ Wolfgang: (y) smiling smiley

Nächstens?
Deutsche Herzen und Helden? Habe ich nicht in der richtigen Fassung...

andrea
Re: Et in terra pax
23. Januar 2006 20:56
Guten Abend,
mein damaliger Vorschlag DHDH war (wenn ich mich recht erinnere) so ernst nicht gemeint, aber wenn ich's mir recht überlege ...
Vielleich könnte ich ja dabei die eine oder den anderen überzeugen, dass das mit den "missratenen deutschen Heldenherzen" so schlimm gar nicht ist.

Ich habe die bisher in der E.A.Schmid/Kandolf- und in der Fischer-Ausgabe gelesen (zweiteres hat mir schon deutlich besser gefallen) und irgendwann (warum nicht jetzt) ist bei mir auch die (mehr oder weniger) originale Münchmeyer-Fassung dran.

Also Andrea, was ist da schon die richtige oder falsche Fassung.

Meiner Meinung nach ist der Sibirien-Teil und (mit Einschränkungen) ebenso der Orientteil der "deutschen Heldenherzen" (für die Abkürzung habe ich mich jetzt entschieden) beste May-Kolportage, die den Vergleich mit den anderen nicht zu scheuen braucht. Auch wenn es da manch andere/anderen geben sollte, die/der da anderer Meinung ist.
Man darf nur nicht in den "Fehler" verfallen, einen größeren Zusammenhang (oder gar einen Sinn) in dem Ganzen zu suchen, denn der ist (wie man weiss) dem (genialen) Schreiber während dieses Vorgangs verloren gegangen.

Vielleicht ist es mir jetzt auch noch gelungen die eine oder den anderen doch ein wenig ausgerechnet auf diese Lektüre neugierig zu machen.

Howgh und El Hamdullilah

Helmut
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