1. Weltbild-Edition

Kann es sein, dass es von der 1. Weltbildschen Münchmeyer-Edition vom Band "Eine Deutsche Sultana" min. 2 Auflagen gibt?

Grund:

1) Mir liegt der Band jetzt 2mal vor. Der eine ist etwas dicker als der andere (2 - 3 mm). - Man merkt es wenn die Bände nebeneinander liegen.

2) Die Färbung des Rahmens sowie der Schrift auf dem Cover (sowie auf dem Rest des Einbands). Abbidung:
[attachment 451 weltbild_sultana_cover_d.JPG]

3) Der untere Teil des Rückens. Für mich wirkt der Kasten um den Titel herum größer, die "1" breiter und der Rahmen des Kastens mit den 2 Sternen drin scheint "dicker" zu sein. Siehe ebenfalls hier:
[attachment 450 weltbild_sultana_ruecken.JPG]

Die Frage ist, sind's wirklich zwei verschiedene Bindequoten oder tatsächlich zwei Auflagen. Werden wir vermutlich nie klären, es sei denn: es gebe im Block irgendwelche Unterschiede. Sind da welche zu finden, wenn man zuvorderst mal Titeleien und Impressum vergleicht?

Nein, gibt es leider nicht. Mir ist aber ein anderer Sammler bekannt, der diese Unterschiede auch entdeckt hat. Ich zitier ihn mal ganz frech:

Quote

Bei dem breiteren Band ist auf dem Rücken auch das Bild breiter. Der linke Arm und der Rauch aus dem Topf ist nicht angeschnitten, sondern komplett.

Ich schicke Ihnen gleich per E-Mail die beiden Cover, die beiden Rücken und die Hinterdeckel (jewels nebeneinandergelegt).

Wenn ich meinen Kopf sehr stark verdrehe und in mein Regal schaue, lohnt sich ein Abgleich auch bei:
- Der Wurznsepp (1 oder 2)
- Der Fürst der Bleichgesichter 2
- Die Tochter des Granden (?)

Bei "Harry Potter und der Feuerkelch" wurde die erste Auflage in – wenn ich es recht im Kopf habe … in 8 Druckereien in 4 Ländern hergestellt. Auch das Papier war in der notwendigen Menge nicht einheitlich zu beschaffen, und so unterscheiden sich die Exemplare der ersten Auflage in der Rückenbreite, was mit einer Anpassung des Coverdrucks ausgeglichen wurde. Nun ist die Weltbild-Ausgabe sicherlich nicht so auflagenstark gewesen, aber auch hier könnten zum Beispiel zwei unterschiedliche Papiersorten verarbeitet worden sein, zum Beispiel preisgünstigere Restbestände…
Winfrid Glocker

Meines Wissens stehen die Hersteller bei den Potter-Bänden im Impressum und dann wären hier die Quoten eigentlich unterscheidbar und man müsste von Titelauflagen sprechen. Die englische Ausgabe von "Harry Potter and the Order of the Phoenix" hatte als erstes Buch der Welt eine Startauflage von über 1 Million Exemplaren. Man kann sich das herstellerische und logistische Problem vorstellen, wenn diese Bände auch noch weltweit zum Stichtag lieferbar sein sollen. Da müssen mehrere Firmen beteiligt gewesen sein. Das kann eine Druckerei allein nicht schaffen.

Bei Weltbild scheint mir die Sache ein wenig anders zu sein, weil die Bücher bei weitem nicht diese Stückzahl erreichen und auch gar nicht für die Backlist vorgesehen waren. Da wird abverkauft und gut is. Und vielleicht hat man bei überraschend hohen Bestellungen bei dem einen oder anderen Titel noch mal nachproduziert. Wir werden es nicht erfahren. Aber auch bei Weltbild steht der Hersteller im Impressum. Wenn also mehrere Druckereien tätig gewesen wären, könnte man das in den Büchern vergleichen. Meine diesbezügliche Nachfrage wurde aber oben verneint.

Was ich bei meiner Reihe durchaus auch erkennen kann, sind unterschiedliche Herstellungsmethoden bei den Einbänden. Die beiden unterschiedlichen Goldfarben im Bildvergleich im einleitenden Beitrag hier finde ich in meiner Sammlung auch. Außerdem gibt's Bände, bei denen es den Eindruck macht, als sei das Deckelbild ein hochglänzender Aufkleber, bei anderen nicht. Die Ursachen dafür kenne ich nicht. Aber wir werden nie dazu kommen können, vernünftig Auflagen zu unterscheiden, genauso wenig, wie wir es bei TOSA können. Manchmal stößt die bibliografische Beschreibungsfähigkeit einfach an Grenzen. Wenn der Hersteller oder Verleger kein Interesse daran hat, unterschiedliche Auflagen kenntlich zu machen, dann sind einem als Bibliografen die Hände gebunden.

Könnten wir dann wenigstens ein 2. Cover in die DB aufnehmen und schriftlich auf die Situation hinweisen?

Quote

Aber wir werden nie dazu kommen können, vernünftig Auflagen zu unterscheiden, genauso wenig, wie wir es bei TOSA können.

Da werde ich wohl am Wochenende mein gesamtes Pulver in diesem Forum auf den Kopf hauen müssen. Eigentlich wollte ich das nicht, aber da muss ich wohl durch ... Denn wenn ich richtig gezählt habe, kann ich durch relativ unkomplziertes Anschauen eines Tosas knapp 20 unterschiedliche Varianten festellen - Rauten, Bogensignatur, Fadenheftung, Farbschnitte, Zeilenabstände in Impressen, ... - außen vor gelassen (Viele Grüße an alle Tosa-Sammler und -Interessierten!).



Änderung: "Buchblocknummerierung" zu "Bogensignatur" (es war zu spät)



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 14.08.10 08:13.

In den Harry-Potter-Bänden steht die Druckerei und
auch das Land (Printed in Germany, Sweden usw.) auf Seite 4.
Titelauflagen sind das m.E. aber nicht, weil ja alle Bände der ersten
Auflage, ganz egal wo hergestellt, im gleichen Verlag
erschienen sind und am gleichen Tag in den Verkauf
gingen.
Winfrid Glocker

Eieieieiei!

Ich schlage bei der Weltbildreihe zudem eine Unterscheidung in Hochglanz und matt vor.

Frank P.
(Nicht präsent im Kürschner: Deutscher Literatur-Kalender)