KMHI 39

Am 24. Februar 2024 erscheint die Karl-May-Haus Information Nummer 39. 92 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Bestellbar unter karl-may-haus.de.

Inhalt:
Kerstin Kreul: Editorial: Keine Angst vor fremden Sprachen
Florian Schleburg: „… meine paar chinesischen Brocken …“ Ein Gratulant fordert mindestens fünf Zeilen von Seiner Exzellenz
Kerstin Kreul: Briefe in Blindenschrift
Hans-Dieter Steinmetz: „… der lange Zeit im Orient gelebt haben muß“ Peter Rosegger an Robert Hamerling (12. Juli 1877)
Hainer Plaul: Winnetou – der Name und: Karl Mays Umgang mit Indianersprachen
Robert Ciza: Ein Waldläufer aus Slowenien. Eine unbekannte Karl-May-Übersetzung
Hans-Dieter Steinmetz: Fürstlicher Besuch in Oberlößnitz (1895). Ein zeitgenössischer Bericht gibt Einblick
Martin Schulz: Bibliographisches (8): Verteidigung in Sachen „Kahl-Broschüre“
Martin Schulz: Bibliographisches (9): „Ich bin niemals Räuberhauptmann gewesen …“
Hans-Dieter Steinmetz: Neues vom „netten Onkel“
Hans-Dieter Steinmetz: Fickelscherers Grabplatte
André Neubert: Rund um das Karl-May-Haus
K. & H. Kreul: Lesenswert

Hallo Rehkitz

Danke

Nur traurig scheint keiner mehr hier zu sein.

Gruss Günther Wüste

Günther Wüste schrieb:
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> Nur traurig scheint keiner mehr hier zu sein.

Das ist doppeldeutig.
Es kann heißen 'traurig daß keiner mehr hier ist',
es kann aber auch heißen
'keiner ist mehr traurig, alle sind froh daß es vorbei ist ...'

Ich bin mir aktuell nicht sicher, ob die Enkel in der Schule die Kommasetzung gezielt weglassen (müssen/sollen/dürfen) oder ob die aktuelle Schülergeneration einfach nur zu doof dafür ist. Den letzten PISA-Studien zufolge wohl eher "zu doof". Mir persönlich fällt da die Anpassung ziemlich schwer, ich für meinen Teil habe zum Beispiel noch immer nicht kapiert, wann und an welcher Stelle genau im Primitivsprech dieses schreckliche und inflationär überstrapazierte "halt" eingefügt werden muss. Manche schaffen es tatsächlich, in einem Satz mit zwanzig Wörtern vier mal "halt" zu sagen. Fängt man nun damit an, kommt es eher am Ende oder ist es so eine Art Kommaersatz? Sollte ich nun halt traurig sein, ist es allgeimein halt etwas traurig oder ist halt keiner mehr da? Rätsel über Rätsel ...



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 05.04.24 22:05.

Karl May schreibt es an einer Stelle sogar alleinstehend und mit Ausrufezeichen. (Wo ,,, ?)

Aber Spaß und Quiz beiseite, ich benutze es gern. Es vermittelt [halt] sozusagen eine gewisse achselzuckende Entspanntheit ...

"Halt!" als eigenständiges Wort im Sinne von "Stop!", "Bleib Stehen!" oder als Kurzform von "Haltepunkt" (nächster Halt: Bahnhofstraße) ist ja in Ordnung, dieses willkürlich eingefügte [halt] ohne jeglichen Sinn lässt mich aber verzweifeln. Der gleiche Satz ändert absolut nichts an seiner Aussagefähigkeit, egal ob man es einfügt (wo auch immer) oder weglässt. Ich sehe darin auch keine 'achselzuckende Entspanntheit' sondern eher händeringende Hilflosigkeit zum überspielen von gefährlichem Halbwissen, wird es doch meistens und besonders inflationär benutzt, wenn jemand etwas erklärt, ohne mit der jeweiligen Materie vertraut zu sein (der so genannte "Wikiwisser" oder die Hörensagenzeugen mit ihren Mutmaßungen). Ganz schlimm sind da in meiner Wahrnehmung TV-Sendungen im Bereich Tierpfleger (Tierheim oder Zoo), da hat der Hund [halt] eine schlimme Krankheit und bekommt [halt] Spezialfutter und muss [halt] ab und an zum Tierarzt, aber ansonsten ist [halt] alles gut und jetzt sucht er [halt] ein neues zu Hause (usw.). Hilfe, wenn man mit so jemandem an einem Tisch sitzt.

Schon kurios, was so ein fehlendes Komma für Gedankengänge freisetzen kann ... Vielleicht erfahren wir noch irgendwann, ob wir hier anscheinend alle nicht mehr traurig sind oder ob Günther Wüste der momentan traurigste Mensch der Welt ist.

Mika Ben Sassonja schrieb:
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> "Halt!" als eigenständiges Wort im Sinne von
> "Stop!", "Bleib Stehen!" oder als Kurzform von
> "Haltepunkt" (nächster Halt: Bahnhofstraße) ist ja
> in Ordnung

Das Augenzwinkern in meiner Aussage wurde trotz Smiley offenbar übersehen.


> Der gleiche Satz ändert absolut nichts an seiner
> Aussagefähigkeit, egal ob man es einfügt (wo auch
> immer) oder weglässt.

Gemeint ist vermutlich, daß die Aussage des Satzes sich nicht ändert.
Das stimmt einigermaßen, aber die Schwingung des Satzes ändert sich.
Wenn ich z.B. schriebe "Dafür hat halt nicht jeder ein Gespür" klingt das vielleicht eine Portion versöhnlicher / toleranter als ohne "halt".

"Händeringend hilflos" ist man manchmal angesichts unflexibler Rechthaberei. Aber so ist das halt.