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Interview mit Rainald Grebe

geschrieben von Helmut 
Re: Interview mit Rainald Grebe
18. Dezember 2009 23:27
Da müßte man ja zunächst einmal definieren was schlechte Literatur ist, und dann auch noch zeigen, May sei solche ... Das wird nichts ...

winking smiley

(Kann man natürlich alles machen bzw. versuchen. Da gibt's z.B. so Sonderhefte vom Schweikert, wo immer nachgewiesen werden soll May habe Quellen schlampig genutzt ... Thema verfehlt, denke ich da immer, na klar, Quellen sind halt Ideengeber, Denkanstöße, Impulse, die man beliebig nutzen kann zu schöpferischem Wirken, wozu viel Lärm um Quellen ...)

Daß er sich an einem Vaterthema abgearbeitet hat und dieser Vater penetrant durchs Gesamtwerk spukt, ist ja sozusagen Crashkurs-Grundlagenwissen ... Volkshochschule erster Abend ...

(winking smiley)
Re: Interview mit Rainald Grebe
19. Dezember 2009 00:16
Hätte er diesen Vaterkonflikt nicht gehabt und keine Gefängnisaufenthalte, um nur einige Beispiele zu nennen, wäre es wohl schlechte Literatur geworden.
Re: Interview mit Rainald Grebe
19. Dezember 2009 15:13
Rüdiger schrieb:
-------------------------------------------------------
>
> Da gibt's z.B. so Sonderhefte vom Schweikert, wo
> immer nachgewiesen werden soll May habe Quellen
> schlampig genutzt ... Thema verfehlt, denke ich da
> immer, na klar, Quellen sind halt Ideengeber,
> Denkanstöße, Impulse, die man beliebig nutzen kann
> zu schöpferischem Wirken, wozu viel Lärm um
> Quellen ...)
>
>
> (winking smiley)

Ich fürchte, lieber Rüdiger, da hast Du den Zweck dieser Hefte (und der entspr. Forschung) missverstanden. Ich z.B. finde es äußerst faszinierend, wie May seine Quellen benutzt hat, um seine Leser auch entsprechendes Wissen zu lehren ("Ich will der Lehrer meiner Leser sein"). Und dies gelang ihm ja auch vorzüglich, denn z.B. fast alles Wissen, dass ich vom Islam habe, stammt ja schließlich von May und nicht aus den Quellen, aus denen er schöpfte. Und um dem auf die "Spur zu kommen" halte ich diese Art von Sonderheften für hervorragend geeignet und fast unverzichtbar. (Nebenbei habe ich auch noch nie bei Schweikert gelesen, dass er das was er da schreibt. für das "Nonplusultra der May-Forschung" hält.)

Helmut, sich für die fürchterliche Abschweifung entschuldigend.
Re: Interview mit Rainald Grebe
19. Dezember 2009 15:28
Ich meinte es so, daß Schweikert offenbar nicht merkt, daß es um die Dinge, mit denen er sich so beschäftigt, sozusagen nicht geht. Aber das habe ich ja im letzten Beitrag schon erklärt. Wenn's halt nicht verstanden wird, ok, bitteschön ...

Ärgerlichstes Beispiel ist die Sache mit Christus auf den Dächern von Damaskus, das hat mir letztes Jahr fast den Urlaub verdorben ... das ist schnurz ob es in den Quellen anders steht und May da Dinge vermischt und verändert, er tut das, um eine Idee, ein Bild herüberzubringen. Pasta.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 19.12.09 15:29.
Re: Interview mit Rainald Grebe
20. Dezember 2009 09:57
Damit es vielleicht nicht gar so unnötig schroff und uneinsichtig klingt: es spricht ja nichts dagegen, sich mit Quellen zu beschäftigen (wer's mag ...), und meinetwegen auch aufzuzeigen, wo ist etwas weggelassen, etwas hinzugefügt, etwas geändert, etwas vermischt usw. Was mich beim Schweikert (und anderen) stört, ist diese spürbar mäkelige, sich überlegen dünkende Grundhaltung. Die Leute meinen dann, mit ihren Untersuchungen, lax ausgedrückt, May "ans Bein gepinkelt" zu haben. Nein, das haben sie eben nicht, weil ihr Ansatz falsch ist. Ein Autor nimmt sich halt das Recht, in Sachen Quellen zu kürzen, zu ergänzen, zu verändern oder zu vermischen, er wird schon seinen Grund dafür haben. Vergleiche z.B. Feuchtwanger, "Vom Sinn und Unsinn des historischen Romans". Im Fall von Christus über Damaskus benutzt May halt aus den Quellen das, was er für sein Bild von konfessionsunabhängiger Religiosiät braucht (Man könnte ja auch wiederum die Quellen hinterfragen, inwieweit die "verlässlich" sind, verändert, interpretatorisch zurechtgebogen usw. ... In der Hinsicht gibt es eh keine Sicherheit.)

Vom falschen Ansatz ausgehende Kritik verfehlt ihr Thema. Womit wir exakt wieder bei Rainald Grebe wären.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 20.12.09 09:59.
Re: Interview mit Rainald Grebe
20. Dezember 2009 14:07
Ich muss mich Helmut anschließen: Du hast den Zweck der Beiträge von Schweikert offenbar wirklich nicht verstanden. Es geht um pure Quellenforschung, das heißt um die Feststellung, welche Quellen Karl May tatsächlich für sein Werk benutzt hat. Und da hat Karl May ja nicht nur angelesenes Wissen in selbstformuliertes einfließen lassen, sondern partienweise abgeschrieben bzw. plagiiert. Das ist einmal für die Feststellung seiner Arbeitsweise wichtig. Außerdem ist es Aufgabe einer historisch-kritischen May-Ausgabe, Fremdtexte innerhalb des Werkes eindeutig zu markieren. Das gilt nicht nur für redaktionelle Einfügungen, die überhaupt nur schwer - meistens gar nicht - zu ermitteln sind. Das gilt auch nicht nur für Bibelzitate, Gedichte von Goethe, Schiller, Ohorn und anderen. Das gilt eben auch für kopierte oder schwach paraphrasierte Lexikonartikel und erst recht für Anleihen bei Kollegen aus dem Bereich der Belletristik - nicht zuletzt deshalb, weil Mays Witwe posthum bemüht war, alle diesbezüglichen Beweise zu entsorgen.

Will man May edieren, muss man zunächst mal wissen, was überhaupt von May ist. Das ist Grundlagenforschung, genau wie das saubere Bibliografieren. Man mag das ja für sich persönlich so langweilig finden wie ein Telefonbuch. Aber Karl May interpretieren und verstehen zu wollen, ohne zu wissen, was wirklich sein geistiges Eigentum ist, ist auch ein peinliches Wolkengebäude. Es geht hier doch nicht um das Niedermachen von Karl May, sondern um eine simple Bestandsaufnahme. Schlimm genug, dass die auch 100 Jahre nach seinem Tod noch immer nicht abgeschlossen ist.

Es ist auch nicht gerade ein Glanzlicht auf die May-HKA, dass diese sich bisher um das Markieren der Quellen herumgedrückt hat. Das gehört zur Pflichtaufgabe des "kritischen" beim "historisch-kritischen". Hier rächt sich, dass die May-HKA von Laien gemacht wird, die es nur gut meinen. Aber gut gemeint ist halt nicht immer auch gut.

Ganz abgesehen davon ist Mays Arbeitsweise nicht nur für die Eingrenzung seines Textkorpus wichtig, sondern auch für die Würdigung seiner Biografie. Zu einem gerechten Verständnis zwischen ihm und Pater Ansgar Pöllmann, der ihn ja nun nicht zu Unrecht mit Plagiatsvorwürfen konfrontierte, ist ohne Kenntnisnahme der Wahrheit schlichtweg unmöglich.

Schweikert ist meiner bescheidenen Ansicht nach einer der abzählbar wenigen in der KMG, die regelmäßig wirklich relevantes und bleibend wichtiges veröffentlichen. Und dabei pflegt er auch noch einen wohltuend elaborierten Stil. Und nun hat er auch noch einen sehr gründlich recherchierten bibliografischen Beitrag in den aktuellen M-KMG veröffentlicht. Solche Qualität findet man bei der KMG sonst leider kaum noch. Ich bin dankbar, dass er so regelmäßig dort publiziert. Er erinnert mich dann immer wieder daran, weshalb ich KMG-Mitglied bin.
Re: Interview mit Rainald Grebe
20. Dezember 2009 17:42
Wir reden gepflegt aneinander vorbei. Ich kann jetzt ja schlecht noch mal das hinschreiben, was schon in meinem letzten Beitrag steht ...



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 20.12.09 18:39.
Re: Interview mit Rainald Grebe
20. Dezember 2009 21:33
Rüdiger, Du hast geschrieben:
Quote

Was mich beim Schweikert (und anderen) stört, ist diese spürbar mäkelige, sich überlegen dünkende Grundhaltung. Die Leute meinen dann, mit ihren Untersuchungen, lax ausgedrückt, May "ans Bein gepinkelt" zu haben.

Und an dieser Stelle verwechselst Du Dein persönliches Empfinden mit dem, was Schweikert tatsächlich geschrieben und geleistet hat. Da gibt es nichts "spürbar Mäkeliges". Da werden Fakten präsentiert. Mag sein, dass diese Dir nicht gefallen, aber das ist Dein Problem und nicht das von Rudi Schweikert.

Ganz abgesehen davon kann Schweikert ein beißender Rezensent sein, wie er in der FAZ bewiesen hat, als er die erste Version von Wohlgschafts May-Biografie verrissen hat. (Vielleicht rühren daher auch Deine Vorbehalten gegen ihn - aber das wäre freilich Überinterpretation). Das trifft aber auf seine quellenkundlichen Beiträge nicht zu.

Karl May hatte diesen legendären Zettel "Hüte Dich zu schulmeistern" (aus dem Gedächtnis zitiert) neben dem Schreibtisch. Manch einer, der sich dünkt, Karl May ganz genau verstanden zu haben und ganz genau erklären zu können, sollte sich immer wieder folgenden deutlich längeren Appell von Rudi Schweikert ins Gedächtnis rufen: Aus immer wieder gegebenem Anlaß
Re: Interview mit Rainald Grebe
20. Dezember 2009 21:50
Den Text kannte ich noch nicht (oder zumindest war er mir nicht mehr geläufig) und danke dir sehr für den Link dahin.

Den Text kann man sicherlich mehrmals im Jahr lesen und hat immer wieder andere Autoren vor Augen. winking smiley

Jenny
Re: Interview mit Rainald Grebe
20. Dezember 2009 21:57
>>> Da gibt es nichts "spürbar Mäkeliges".

Ich habe jetzt keine Lust, mir die Mühe zu machen, entsprechende Stellen aus den Sonderheften "Mekka, Damaskus, Baalbek" und "Pierer-Nschereien", auf die ich mich bezog, herauszusuchen. Ton und Tenor gehen jedenfalls des öfteren ganz eindeutig in die genannte Richtung. Man könnte auch von kleinkariert-besserwisserischer Häme sprechen. Ich habe mich über die Hefte letzten Sommer einigermaßen beträchtlich geärgert.

>>> Da werden Fakten präsentiert. Mag sein, dass diese Dir nicht gefallen

Darum geht es nicht. Daß May plagiert hat, steht völlig außer Zweifel. In Sachen Gerstäcker empfinde ich es seitens May geradezu als eine Frechheit.

>>> Vielleicht rühren daher auch Deine Vorbehalten gegen ihn

Ich kenne die Rezension nicht und habe auch nicht das Bedürfnis, sie kennen zu lernen.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 21.12.09 16:49.
Re: Interview mit Rainald Grebe
20. Dezember 2009 22:22
@"Aus immer wieder ..."

Der aufgeblasen gestelzte (wie überschrieb doch Herr Schweikert einen Artikel zu Karl May: "Herr May tut gebildet" ... Die Volksweisheit 'Wer's sagt ist es selber' bewahrheitet sich immer mal wieder ...) Artikel liest sich wie der Neid des besitzlosen Faktenkrämers gegenüber Intuition & Kreativität ...

(Wem galt diese Frechheit seinerzeit ? (Wem sie bzw. ihr Zitieren hier & heute gelten sollte habe ich wohl verstanden und mit einer (innerlichen) wegwerfenden Handbewegung als irrelevant abgetan) Ilmer ? Ich habe die 'Szene' damals noch nicht verfolgt)
Re: Interview mit Rainald Grebe
21. Dezember 2009 16:18
Quote

Ich habe jetzt keine Lust, mir die Mühe zu machen, entsprechende Stellen aus den Sonderheften ...
rauszusuchen. Schon klar. Das unterscheidet Dich übrigens von Rudi Schweikert. Er macht sich die Mühe immer. Ist schon schlimm, wenn es einem schwarz auf weiß um die Augen gehauen wird, nicht wahr?

Quote

Der aufgeblasen gestelzte (wie überschrieb doch Herr Schweikert einen Artikel zu Karl May: "Herr May tut gebildet" ... Die Volksweisheit 'Wer's sagt ist es selber' bewahrheitet sich immer mal wieder ...) Artikel liest sich wie der Neid des besitzlosen Faktenkrämers gegenüber Intuition & Kreativität ...
Schweikert ist übrigens einer der ganz wenigen in der May-Szene, der vom Schreiben seinen Lebensunterhalt bestreitet. Ausgerechnet ihm einen Angriff wider die Kreativität vorzuwerfen, ist schon ziemlich fehlinterpretiert. Da wird Intuition mit Wissen verwechselt, eigenes Glauben wird zur Wahrheit stilisiert.

Und wenn es heißt: "Herr May tut gebildet", was ist denn daran bitteschön falsch? Herr May hat sein Leben lang seiner Umgebung etwas vorgemacht, vorgespielt meinethalben. Er tat so, als habe er einen Doktortitel, als habe er studiert. Er tat so, als sei er tatsächlich Old Shatterhand. Er tat so, als spreche er tausende von Sprachen. Und wenn man dafür als Beweis regelmäßig die Zahlen von 1 bis 10 und den Anfang des Vaterunser in der betreffenden Sprache aus dem Pierer abschreibt, dann tut man halt nur so, als sei man gebildet. Da verpasst sich einer eine Maske, um vom Image des Proletensohns weg zu einem bedeutenden Mann aufzusteigen. Das sind doch alles Dinge, die für die Handlung oder den Text entbehrlich wären, nicht jedoch für das Selbstverständnis des Verfassers, der sich mit dem Erzähler-Ich identifierte, dessen Heldentaten und Fähigkeiten auch seinen Schöpfer in strahlendes Licht tauchen sollten.

"Herr May tut gebildet". Das ist kurz, prägnant und zutreffend und überhaupt nicht gestelzt. Wenn Du mir jetzt noch erzählt, Schweikert hätte ja im Prinzip recht, aber er hätte es nicht so ausdrücken dürfen, dann ist das Gespräch an genau dieser Stelle für mich beendet.
Re: Interview mit Rainald Grebe
21. Dezember 2009 16:33
Quote

rauszusuchen. Schon klar.

Lies es selbst ...

Quote

Ist schon schlimm, wenn es einem schwarz auf weiß um die Augen gehauen wird, nicht wahr?

... und red' nicht so dumm daher. Ich bin es leid.

(Falls "dumm" kontextübersehenderweise als zu weitgehend empfunden werden sollte, denke man sich ersatzweise statt dessen ein "kariert" o.ä.)

(Mich stört ja nicht, daß einer sich damit beschäftigt und aufführt, welche Quellen May benutzt hat, und wo er offenbar etwas weggelassen, hinzugefügt, verändert oder vermischt hat. Mich stört, wie oft soll ich das jetzt noch vorbringen, wie das dann BEWERTET wird. Und das bitte ich in den genannten Sonderheften nachzulesen, ich habe Besseres zu tun als bzw. keine Lust das alles nochmal herauszufriemeln.)

Daß Karl May des öfteren mal "gebildet tut", bestreitet ja niemand. Der Zusammenhang, in dem Schweikert das seinerzeit schrieb, war m.E. halt ganz unpassend (ich weiß ihn gar nicht mehr, den Zusammenhang, aber ich erinnere mich daß es ganz ärgerlich unpassend war. Wenn's 'sein muß' kann ich es meinetwegen heraussuchen, aber das mag man bei Interesse auch selber tun ...). Aber das machen die Brüder halt gern, greifen in ihre "Proletarier"-Klischee-Kiste, vielleicht weil sie es nicht ertragen, daß so ein "Proletarier" sie mit ihrem Buchwissen auf seine Art alle in die Tasche steckt ...

Quote

das Gespräch an genau dieser Stelle für mich beendet.

Da bin ich dabei. Gern auch ganz ohne Voraussetzungen.



5-mal bearbeitet. Zuletzt am 21.12.09 17:57.
Re: Interview mit Rainald Grebe
22. Dezember 2009 14:15
Was mich hierbei am meisten stört, und das von allen Seiten, das ist dieses "entweder - oder" oder das "nur das eine ist w(r)ichtig, alles andere ist Pipifax". (auch in dem Zitat von Schweikert steht so eine ähnliche Formulierung drin.)
(Und es stört mich übrigens nicht nur, weil gerade Weihnachten naht).
Ich versuche (und habe immer wieder versucht) klarzumachen, dass für mich all diese "Arbeiten" wichtig und richtig sind - und das meine ich ernst. Ich vermag und will auch keinerlei Gewichtung vornehmen (zumindest nicht "öffentlich"), und das nicht nur aus Respekt anderen gegenüber. Nebenbei dieser Respekt ist mir anerzogen worden (hauptsächlich von mir selbst winking smiley ), und da bin auch noch stolz darauf.
(Ich finde, manch einem würde ein ganz klein wenig gezeigter Respekt vor anderer Leute Arbeit auch ganz gut zu Gesicht stehen.)

Helmut



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 22.12.09 14:16.
Re: Interview mit Rainald Grebe
22. Dezember 2009 14:31
Helmut schrieb:
-------------------------------------------------------
> Was mich hierbei am meisten stört, und das von
> allen Seiten, das ist dieses "entweder - oder"
> oder das "nur das eine ist w(r)ichtig, alles
> andere ist Pipifax".

(y)

> (Ich finde, manch einem würde ein ganz klein wenig
> gezeigter Respekt vor anderer Leute Arbeit auch
> ganz gut zu Gesicht stehen.)

(y)

Dem stimme ich - nicht nur zu Weihnachten und nicht nur in Sachen May - gerne zu...
Re: Interview mit Rainald Grebe
30. Dezember 2009 23:09
Um nochmal zum Urprung des Threads zurückzuschlenkern: Ich hab es jetzt geschafft mit Mademoiselle die "Karl-May-Festspiele" zu sehen.
Es ist ein großer Spaß.
Eine Karl-May-Veranstaltung, bei der die meisten Besucher deutlich über 10 und ebenso deutlich unter 70 sind. Wahnsinn.

Es ist bis zur Blutsbrüderschaft wie eine szenische Lesung, wird aber unterbrochen durch Einlagen wie verschiedene Filme, Lieder wie Mays "Ave Maria" als vierstimmiger a-cappella-Männerchor, Informationen zu Mays Biografie (m.E. völlig korrekt, wenn natürlich auch etwas zugespitzt) und ein Interview und endet dann in einem echten Theaterstück mit Kostümen und zwei Dutzend Indianerstatisten.

Ich kann das Stück wirklich empfehlen. Es wurde sehr viel gelacht (von mir an manchen Stelle auch nicht, aber für die Leute, für die das alles neu war, war es offenbar streckenweise ungemein komisch, wo ich einfach bekannte Tatsachen registrierte), aber ich denke, Karl Mays Bild hat wirklich nicht gelitten. Im Gegenteil. Er wirkte danach wieder sehr lebendig, auch wenn "Winnetou I" am Anfang im wahrsten Sinne des Wortes "verstaubt" daher kam.

Und außerdem wollte ich schon immermal sehen, wie Nscho-tschi stinkfrustriert in der Ecke sitzt *), während Winnetou und Old Shatterhand sich Arno Schmidt zuliebe die Klamotten vom Leibe reißen. Natürlich alles mit Originaltext, wenn auch leicht gekürzt.

Ich guck es mir im Januar definitiv nocheinmal an. Und meine Tochter hat schon angemeldet, dass sie wieder mit will.

Jenny

*) Nscho-tschi bzw. die Schauspielerin explodierte dann auch gepflegt und stürmte nach einem längeren Wutausbruch mit einem "Sucht euch doch 'ne andre Uschi!" von der Bühne. Danach haben sich die Blutsbrüder wieder beruhigt und es konnte nach einem biografischen Zwischenteil weitergehen.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 30.12.09 23:11.
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