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Heißer Herbst in Berlin

geschrieben von Hermesmeier 
Heißer Herbst in Berlin
23. August 2007 15:53
Liebe May-Freunde!

In diversen Foren wurde bereits nachgefragt. Nun können auf der Homepage des Freundeskreises Karl May Berlin-Brandenburg e.V.
--> Veranstaltungen --> DHM-KMG-Spezial

die Veranstaltungskalender des Deutschen Historischen Museums (DHM) und der Karl-May-Gesellschaft nachgeschlagen werden. Einzeln aufgeschlüsselt sind hier
- die Ausstellung des DHM "Karl May - Imaginäre Reisen"
- die 4 Mittwochs-Vorträge des DHM zu Karl May
- die Filmvorführungen und das Familienprogramm als Ausstellungsbegleitung
- die Führungen des DHM
- das vorläufige Kongressprogramm der KMG
- das Vortragsprogramm des Karl-May-Symposiums von DHM und KMG


Ein sehr dichter Kalender, der für jeden etwas bietet.
Mit den besten Empfehlungen
Wolfgang Hermesmeier
Re: Heißer Herbst in Berlin
24. August 2007 09:07
Da bedanke ich mich ganz einfach mal für die wunderbare und sehr hilfreiche Übersicht!
Daten, Themen, Anschriften (!) - und das alles übersichtlich und auch noch bunt und illustriert.

Hab ich sogar gelesezeichnet. smiling smiley
Re: Heißer Herbst in Berlin
25. August 2007 17:48
Habe noch ein paar Kleinigkeiten ergänzt:
- bunte Bildchen
- Infos zu den unbekannten Filmen
- Links auf Stadtplanausschnitte bzw. Lagepläne
Re: Heißer Herbst in Berlin
21. September 2007 11:03
Hier noch ein Artikel aus unserer Rhein-Zeitung:
Quote

Karl May: Erst Krimineller, dann Literat

Der weltberühmte Schriftsteller saß in seiner Jugend acht Jahre im Zuchthaus - Deutsches Historisches Museum zeigt große Ausstellung über den Künstler
Winnetou, Old Shatterhand und Kara Ben Nemsi: Wer kennt sie nicht, die großen Helden aus den Romanen Karl Mays. Bis heute ist er einer der auflagenstärksten deutschsprachigen Schriftsteller überhaupt. Doch was wenige wissen: In seiner Jugend war May ein Kleinkrimineller, wurde sogar zu acht Jahren Haft verurteilt. Das Deutsche Historische Museum widmet dem Literaten jetzt eine große Ausstellung.
Das Leben ist oft so spannend wie ein guter Roman. Auf die Lebensgeschichte von Karl May (1842 - 1912) trifft dies ganz besonders zu. Der Schriftsteller steht jetzt erstmals im Mittelpunkt einer umfangreichen Ausstellung. Das Deutsche Historische Museum in Berlin zeichnet die Erfolgsgeschichte des Winnetou-Schöpfers nach, der mit mehr als 200 Millionen verkaufter Bücher in mehr als 40 Sprachen der bis heute auflagenstärkste deutschsprachige Schriftsteller ist.
Abenteuer sind alle erfunden
Der Titel der Ausstellung "Karl May - Imaginäre Reisen" ist ohne Zweifel richtig gewählt. Denn der Schöpfer all der unvergesslichen Kämpfe und Treueschwüre zwischen Weiß- und Rothäuten hat niemals amerikanischen Boden betreten, als er seine spannenden und sentimentalen Mythen zu Papier brachte. Den Orient sah er erst 1899, als er längst zum Erfolgsautor avanciert war, Amerika 1908, Afrika nie. Karl May hatte sich die sagenhaften Landstriche, die er in seinen Büchern beschreibt, nur vorgestellt.
Seine Leser - die Daheimgebliebenen, vom kleinen Buben bis zum Regierungsrat - bangten um das Leben des Fernreisenden, hofften, dass der tadellose Herr May als Old Shatterhand oder Kara Ben Nemsi die Bösewichte dieser Welt besiegen würde. Denn über Jahrzehnte behauptete der Webersohn aus dem Erzgebirge standhaft, die in seinen Büchern geschilderten Reisen selbst erlebt und die Abenteuer selbst bestanden zu haben.
Der in Hohenstein-Ernstthal (Sachsen) geborene Karl May absolvierte in seiner Jugend eine Ausbildung als Volksschullehrer. Diese Berufsperspektive verpatzte sich der begabte Jugendliche jedoch gründlich durch harmlose Diebstähle und Betrügereien: So stahl er während der Lehrerausbildung sechs Kerzen und dichtete sich einen Doktortitel an. Daneben trat der Hochstapler als Augenarzt, Sohn eines Plantagenbesitzers aus Martinique und Mitglied der geheimen Polizei auf. Nachdem er acht Jahre Freiheitsstrafe verbüßt hatte, stellte die Arbeit als Schriftsteller einen der wenigen offenen Karrierewege für ihn dar. Sein Vorhaben, nach Amerika auszuwandern, scheiterte an seinen Vorstrafen. Bereits im Gefängnis analysierte Karl May den literarischen Markt und plante künftige Romane. Im letzten Jahr seiner Haft erstellte er eine Liste mit mehr als 200 Themen für seine literarische Tätigkeit. Diese Handlungsstränge können in der Berliner Ausstellung eingesehen werden. Der Verleger Heinrich Gotthold Münchmeyer sah in der Vergangenheit Mays einen wesentlichen Grund, ihm die Stelle eines festangestellten Redakteurs beim Wochenblatt "Der Beobachter an der Elbe" anzubieten. May, der Kleinbetrüger à la Felix Krull, kannte das Leben! Darüber hinaus verstand er es, mit einer gesättigten Allgemeinbildung, diese in spannende Texte zu packen. Karl May ist der deutsche Jules Verne ("In 80 Tagen um die Welt").
Als Schriftsteller und Redakteur im boomenden Kolportagegeschäft stand May im Jahr 1875 erstmals auf eigenen Beinen. Neben der zunehmenden Alphabetisierung auch ärmerer Bevölkerungsschichten - 1830 konnten etwa 40 Prozent, 1900 nahezu 90 Prozent der deutschen Bevölkerung lesen - waren es die technischen Neuerungen der gedruckten Medien, die diesen Boom auslösten. Von nun an lebte Karl May seine Missachtung staatlicher Regeln und Verpflichtungen im Reich der Fantasie aus. Seine Erzählungen boten ihm eine Überfülle von Rollen, in die er schlüpfen und ungestraft nach eigenen Regeln handeln konnte, weit effektiver und grandioser, als er dies in seiner sächsischen Heimat so unglücklich versucht hatte.
Karl Mays Erfolg gründete auf seinen Reiseerzählungen, mit denen er sich seit den 1880er-Jahren ein zweites Standbein neben den Kolportageromanen schuf. Die Schauplätze reichen von Samoa bis China. Bis heute am berühmtesten sind aber jene Erzählungen, die vom osmanischen Orient, dem Sudan der Sklavenjäger und dem nordamerikanischen Wilden Westen handeln. May kannte zu diesem Zeitpunkt keinen der von ihm beschriebenen Schauplätze. Er bediente sich zahlreicher Quellen, vom Reisebuch des Maximilian Prinz zu Wied in das innere Nordamerika 1832-34 (derzeit zeigt das Radebeuler May-Museum darüber eine Spezialausstellung) bis hin zu Richard Burtons Orientreisen, die der Mainzer Stadtschreiber Ilja Trojanow soeben populär gemacht hat.
Karl May bedient das im Kaiserreich aufkeimende Bedürfnis nach Exotik und fremden Welten, geschürt durch den Kolonialismus und die beliebten "Völkerschauen", die außereuropäische Menschen zur Schau stellten. Seine Bücher fanden reißenden Absatz bei seinen zahlreichen Fans vom Dienstmädchen bis zum Kaiserhaus. Seiner Behauptung, selbst Old Shatterhand gewesen zu sein, sowie den einträglichen Honoraren aus der Veröffentlichung seiner Gesammelten Werke ("Grüne Bände") verdankte er die Mittel, mit denen er im sächsischen Radebeul seine "Villa Shatterhand" erworben hatte.
Die Bewunderung seiner Arbeit bedeutete dem einst Kleinkriminellen sehr viel. Und so kultivierte Karl May seine Fanpost wie heute ein Popstar. Nach 1900 versuchte sich der Abenteurer aber in einen seriösen Literaten zu verwandeln, ließ sich zu diesem Zwecke von Bildhauern in Stein meißeln und sich in seiner Bibliothek feierlich ablichten. Er stilisierte sich fortan als Verkünder einer Menschheitsutopie, die er in seinem eigenen Lebensweg angelegt sah.
DDR lehnte den Literaten ab
Genau diese Proklamation der Freiheit im Westen sowie Mays christlich fundiertes Menschenbild war dem DDR-Regime ein Dorn im Auge. So wurde die beliebte Karl-May-Villa 1956 kurzerhand in ein unverfängliches "Indianermuseum" umbenannt und später in einen Kindergarten umgewandelt. Im April 1933 berichtete die Münchner Presse aus der Residenz Hitlers auf dem Obersalzberg: "Auf einem Bücherbord stehen - deutsche Jungens, hört her! - eine ganze Reihe Bände von Karl May!" 1940 schrieb der Schriftsteller Klaus Mann im Exil, May habe als "Cowboy-Mentor" des Führers die Weltgeschichte beeinflusst. Doch die Nationalsozialisten konnten May nur instrumentalisieren, indem sie wesentliche Teile seines Werkes ausblendeten, denn sein Spätwerk ist sehr pazifistisch geprägt. Martina Jammers
Die Ausstellung "Karl May - Imaginäre Welten" ist bis zum 6. Januar im Deutschen Historischen Museum in Berlin zu sehen.

Mehr unter: www.dhm.de

Rhein-Zeitung - Ausgabe Mittelmosel vom 05.09.2007, Seite 23.

Dann noch ein nettes Bildchen mit der folgenden Unterschrift:
Quote

Ob heute oder gestern - viele Leser identifizieren sich mit den Roman-Helden Karl Mays. Diese beiden Männer verkleideten sich um 1900 als Kara Ben Nemsi und Winnetou. Foto: Museum

andrea
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