Dummes Zeug im "Spiegel"

S. 127, in einem Bericht über Festivals etc.:

"Die merkwürdige Indianerei zum Beispiel, die der Romantiker Karl May in die deutsche Gründerzeit träumte und die heute in Bad Segeberg zu Hause ist."

Ohne den Segeberg-Fans, unter denen es durchaus nette Menschen zu geben scheint, zu nahe treten zu wollen: diese Gleichsetzung von Karl May und Bad Segeberg ist doch wirklich indiskutabel, ist doch einfach Quatsch, und ich empfinde sie wie eine Ohrfeige. Und das in einer sonst akzeptablen Zeitschrift.





1-mal bearbeitet. Zuletzt am 06.07.06 22:30.

Hi Rüdiger,

in dem Spiegel-Artikel geht's doch gar nicht um Karl May, sondern um allerlei Festivitäten in Deutschland, die KM-Spiele in Segeberg werden als ein Beispiel unter vielen in einem (dem von Dir zitierten) Satz erwähnt. Der ganze Artikel ist recht dürftig (ich habe ihn seinerzeit überblättert und erst jetzt gelesen), ein typisches Beispiel für "Macht mal schnell noch zwei Seiten für den Kulturteil".

Dummes Zeug, allerdings, aber Gleichsetzung von Karl May und Bad Segeberg?

Vermutlich sind die Festspiel-Plakate für den Uninteressierten (Spiegel-Redakteur) das einzige, was er bzgl. Karl May wahrnimmt, zumindest hier in Hamburg (Spiegel-Hauptsitz) hängen sie großformatig in jeder U-Bahn-Station.

Ohrfeige? Sei nicht so empfindlich.

Karl May hat für uns geschrieben. Nicht für die anderen.

Ich werde auch weiterhin Spiegel lesen. Wie Du sagst, im Grunde eine akzeptable Zeitschrift. Die gelegentlichen Seitenfüller kann man ja überblättern.

Beste Grüße
Lutz

Ich bin auch seit einiger Zeit Spiegel-Abonnent (ich gebe ja zu: es lag auch an der Prämie) und finde ihn ganz informativ. Mit gelegentlichen Entgleisungen wie jetzt wieder dem dummdreisten Artikel über Dietmar Schönherr muß man wohl leben.

"die heute in Bad Segeberg zu Hause ist", wenn das keine Gleichsetzung ist, was ist es dann ?

Es soll übrigens mal jemand der (in Bezug auf Töne) etwas grober gestrickteren Art "Sei nicht so musikalisch" zu Beethoven gesagt haben ...