Sauberkeit im Wilden Westen

Auch einer der realitätsfernen Aspekte im Werk Mays. Mir ist bis heute schleierhaft, wie man durch Gebüsch krauchen oder sich im Schlamm eingraben kann, ohne schmutzig zu werden. Im "Surehand" bin ich gestern abend über zwei Stellen gestolpert, die sehr schön verdeutlichen, was ich meine:

Wir ritten in Indianerreihe, und Winnetou machte den letzten, um mit seiner am Lasso hinter dem Pferde herschleifenden Decke die niedergetretenen Gräser wieder aufzurichten.

Da dergleichen Orte von Schlangen aufgesucht zu werden pflegen, steckten wir das Gras in Brand, welcher sich schnell über das ganze Gedorn verbreitete und uns erlaubte, unsern heutigen Aufenthalt auf das genauste zu untersuchen. Es waren wirklich mehrere Schlangen dagewesen; wir sahen sie vor dem Feuer fliehen und erschlugen sie. Jetzt hatten wir reines Lager und konnten uns sorglos niederlassen. [...] Ich wäre sehr gern eingeschlafen, brachte es aber nicht fertig.

Na, wünsche wohl zu ruhen, die Herren. Erst die Decke stundenlang durch 'Dreck und Speck' gezerrt und dann auf stinkender Asche ausgebreitet, das kann ja nur Alpträume geben. Kein Wunder, dass zumindest Charley nicht schlafen kann und Winnetou beim kleinsten Geräusch wieder wach ist.

Sabine




2-mal bearbeitet. Zuletzt am 26.03.06 17:20.

Über angebliche Ferkeleien gab es ja mal einen Vortrag (in Plauen, oder?) und den Jahrbuchnachschlag.

Komischerweise hat mich das nie beeindruckt. Dass helden aussehen müssen, wie aus dem Ei gepellt, verstand sich völlig von selbst. Ich hab bis heute eher Schwierigkeiten mit den dreckigen Helden aus den amerikanischen Filmen.
Ich dulde höchstens, dass Kirk sich seines zerfetzten Shirts entledigt.

ta

Uneingeschränkte Zustimmung, vor allem zum letzten Satz!

andrea

JennyFlorstedt schrieb:
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> Ich dulde höchstens, dass Kirk sich seines zerfetzten Shirts entledigt.

Aber das bitte vor einer Kamera, oder (hupf)

Bisher hat mich sowas auch nie angefochten, aber irgendwie geht das kritische Auge, das in meinem virtuellen Umfeld auf May geworfen wird, ab und zu auch mal auf mich über. Zum Glück verdirbt mir das mitnichten den Spass an der Lektüre "May".

Sabine

Also OHNE Kamera könnte er es sich von mir aus auf den Kopf stülpen.

ta

Wie recht du hast! (hupf)

andrea

In "Für eine Handvoll Dollar" kommt der einigermaßen angestaubte Held (Clint Eastwood) in diesen kleinen Ort an der mexikanischen Grenze und findet Unterkunft bei dem Gastwirt Silvanito. Nach der ersten Nacht wundert sich der Wirt seinem Gast gegenüber: "Du hast ja in deinen Kleidern geschlafen."
Dessen Antwort:
"Ich wollte dein Bett nicht dreckig machen."

So sah es wohl wirklich im Wilden Westen aus.

Du nimmst mir echt alle Illusionen.
Sowas. Und ich dachte, da wäre alles ganz anders.



andrea

Aber Hasi, das ist doch nur ein dummer Film! Nimm dir ein schönes Karl-May-Buch und dann weißt du wie es wirklich war.

Rolf, erschreck die Kinder nicht so!



ta

Darf ich die Augen wieder aufmachen??

Die Augen darf man bzw. frau immer aufhalten. Besser wäre es, die Nase zuzuhalten. Was meinst Du, wie es ist, wenn Old Shatterhand nach drei Monaten zum ersten Mal die Stiefel wieder auszieht? Diese über die Knie gehenden.

Schlimmer als nach 3 Monaten die Stiefel auszuziehen ist doch mit Abstand unter gleichen Bedingungen die Unterhosen.... *schüttelt sich, kriegt Gänsehaut*

andrea

Das mag ich mir noch nicht mal vorstellen! Da sind die Mokassins von Winnetou zum Glück luftiger (als die Stiefel, nicht als die Unterhosen)

Sabine




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 28.03.06 21:53.

Aber dessen Unnerbüx auch nicht - oder was auch immer er darunter trägt...

andrea

Unter der ledernen Jagdhose trägt man natürlich das gleiche wie der Schotte unter seinem Kilt.

Na, wenns der Experte sagt, werden wirs mal glauben

Sabine

Kratzt das nicht entsetzlich??

(kicher) Ach Twin, wo ich mich dagegen entscheide, eine Frage zu stellen, tust garantiert Du das (hupf).

Sabine

Ich kann dich doch nicht so im Ungewissen lassen.....

Du bist so gut zu mir!

Igendwie stimmt da was nicht mit der Rollenverteilung, Kind

Sabine