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Der Geldprotz

geschrieben von Reimund 
Der Geldprotz
25. Januar 2006 05:55
Guten Morgen zusammen

Wie ich an anderer Stelle schon sagte, lese ich zurzeit "Der Weg zum Glück" - zäh manchmal, hochinteressant meistens. Ich finde die Personenstudien klasse, es ist gewaltig, wieviele Umwege man gehen kann, um möglichst viele Aspekte einer Geschichte zu erfinden.
Aber was mich eigentlich anregte, hier zu schreiben ist etwas, das ich heute morgen auf einem stillen Ort las. Zurzeit habe ich den Band "Der Geldprotz Teil 2" in der Weltbildausgabe. Auf den Seiten 194ff erzählt ein Mann über den Mord an zwei Testamentzeugen: "Sie hießen Herr von Schöne und Herr von Selbmann. Beide waren Edelleute. Der Herr von Schöne mußte sich selbst umbringen. ..." Klasse!
Gibt es irgendwo, von irgendwem eine Abhandlung dazu?

Ich wünsche Euch einen guten Tag!
Gruß
Reimund
Re: Der Geldprotz
25. Januar 2006 08:26
Karl May auf dem Klo, wäre auch noch ein Thread.

Eine Abhandlung zum sich selbst umbringen ?

Also ich habe das Suhrkamp-Taschenbuch "Der Selbstmord", ca. 490 Seiten. Da wird die ganze Angelegenheit zumindest schon mal wissenschaftlich untersucht. Möchtest Du es haben ?

winking smiley
Re: Der Geldprotz
25. Januar 2006 08:33
Ich glaube, es ging eher darum, das zwei von Mays Schwagern Selbmann und Schöne hießen. Wird ein Herr von Hoppe auch erwähnt oder durfte er überleben?

ta



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 25.01.06 08:33.
Re: Der Geldprotz
25. Januar 2006 10:35
Was Anspielungen angeht, so hat Rüdiger heute wohl einen schlechten Tag erwischt.
Was die ursprüngliche Frage angeht, so kenne ich keinen Beitrag in der Sekundärliteratur, der sich mit diesen Anspielungen befasst. Das kann natürlich mehrere Gründe haben:
1) Ich kenne nicht alles, was da geschrieben steht, oder erinnere mich nicht dran.
2) Außer der bloßen Erwähnung dieser Namen, und zwar nur an dieser Stelle, ergibt sich keinerlei tiefere Bedeutung.
Re: Der Geldprotz
25. Januar 2006 11:17
oder
3) Mit dem "Weg zum Glück" hat sich noch niemand intensiver beschäftigt
Re: Der Geldprotz
25. Januar 2006 12:22
Walter Illmer hat meines Wissens.

ta
Re: Der Geldprotz
25. Januar 2006 12:37
Das einzige was ich in der Sek.literatur-DB der KMG dazu gefunden habe ist:

Ludwig, Klaus: Biographisches in Karl Mays Lieferungsroman »Der Weg zum Glück«. In: Sonderheft der Karl-May-Gesellschaft. Nr. 118. [1999.] S. 1?100.

Ich habe selber dieses Sonderheft nicht.

Helmut
Re: Der Geldprotz
25. Januar 2006 12:47
Da gibt's das auf den Bildschirm oder auch den Drucker:

[karlmay.leo.org]
Re: Der Geldprotz
25. Januar 2006 13:39
a good teamwork, isn't it not?

(hupf)
Re: Der Geldprotz
25. Januar 2006 14:06
Tiefe Verbeugung winking smiley
Re: Der Geldprotz
25. Januar 2006 14:10
Ja, schon Hemingway bemerkte ?Ein Mann allein hat keine verdammte Chance nicht?.

(Ich hab? dieser Tage wohl meinen literarisch-nachdenklichen.)

Dazu fand ich auch gerade noch im Google, offensichtlich von einer anderen Übersetzung ausgehend:

Quote

?Ein Mann allein hat keine verfluchte Chance.? Für diesen Satz ? so Schröder ? hätten die Linken Hemingway fast verziehen, dass er Ende der 20er Jahre während der Großen Depression Elefanten jagte, anstatt gesellschaftskritische Artikel zu verfassen.

(Mit Schröder ist tatsächlich Gerhard Schröder gemeint)
Re: Der Geldprotz
25. Januar 2006 14:11
Na also, traf also 1) zu, denn dieses Sonderheft nenne ich nicht mein eigen, und lesen auf dem Bildschirm ist so augen-unfreundlich.
Re: Der Geldprotz
25. Januar 2006 18:04
"Der Weg zum Glück" - ein Werk, um das ich mich bisher erfolgreich rumgedrückt habe. Ich besitze es nicht mal komplett in einer verläßlichen Fassung. Die ersten 3 Bände aus der historisch-kritischen Ausgabe habe ich mal erebayt. Soll man das wirklich lesen? Ich fand immer das Bändchen "Karl May in der Lederhose" völlig ausreichend. Alleine Mays Disneyland-Bayrisch ist grauenhaft. Gibt es jemand hier, der mich davon überzeugen kann, daß das Ding es wirklich wert ist, gelesen zu werden. Oder vielleicht nur bestimmte Passagen? Ich lasse mich gerne überzeugen.

Grüße

Rolf
Re: Der Geldprotz
25. Januar 2006 18:18
Ich hab's gern gelesen, von Längen abgesehen. Unter Text-Rezensionen steht, warum.

winking smiley

Bei diesem Roman tut's zur Not, oder für den Anfang, auch die Bearbeitung. Denn in dem Fall hat man nicht, wie beim "Sohn", alles völlig umgekrempelt und das Wesen des Textes völlig verändert, sondern hauptsächlich einigermaßen behutsam gekürzt. Es gibt einige stärkere Veränderungen, die zum Teil gar nicht übel sind (vgl. Rezension zum Band "Der Wurzelsepp"), leider hat man auch den Schluß geändert, das ist ein nicht so glücklicher Eingriff.
Re: Der Geldprotz
25. Januar 2006 19:51
Helmut! Pidgin-English??

grinning smiley

andrea



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 25.01.06 19:53.
Re: Der Geldprotz
25. Januar 2006 20:30
Hallo,
mit soviel Resonanz hatte ich überhaupt nicht gerechnet, als ich heute morgen vor der Arbeit meine Gedanken losschickte.
Danke!
Es ging bei meiner Frage tatsächlich um Selbmann und Schöne, Hoppe tauchte übrigens bislang nicht auf.

Was das Lesen dieses Zyklus angeht, ich finde es sehr amüsant; stimmt Rüdiger, es sind sogar etliche Längen d'rin. Man merkt, daß Karl May Seiten füllen wollte. Manche Liebesdialoge sind gewaltig (nervend), aber wenn die dann durchgestanden sind, wird es wieder lustig, spannend oder verwirrend oder entwirrend oder - nun interessant eben! Ich lese die Bände mit sehr viel Genuß, das kann ich ehrlich sagen. Aber man sollte Mays Kolportage mögen oder gar lieben (wie ich).

Übrigens: "Karl May auf dem Klo..." Rüdiger, wie unpoetisch *gg*
Nochmal übrigens: Danke Helmut und Rüdiger für den Tipp und Link! das werde ich nach dem "Weg zum Glück" lesen. Das Suhkamp Taschenbuch werde ich mir wohl maximal von außen ansehen.
Nun, schönen Abend noch
Reimund



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 25.01.06 20:33.
Re: Der Geldprotz
25. Januar 2006 21:44
andrea schrieb:
-------------------------------------------------------
> Helmut! Pidgin-English??
>
> grinning smiley

Pitschen-Englisch (so heisst's bei Karl May in "Et in Terra Pax") war das mitnichten.

Helmut
Re: Der Geldprotz
25. Januar 2006 21:59
Rolf Dernen schrieb:
-------------------------------------------------------
> "Der Weg zum Glück" - ein Werk, um das ich mich
> bisher erfolgreich rumgedrückt habe. Ich besitze
> es nicht mal komplett in einer verläßlichen
> Fassung. Die ersten 3 Bände aus der
> historisch-kritischen Ausgabe habe ich mal
> erebayt. Soll man das wirklich lesen? Ich fand
> immer das Bändchen "Karl May in der Lederhose"
> völlig ausreichend. Alleine Mays
> Disneyland-Bayrisch ist grauenhaft. Gibt es jemand
> hier, der mich davon überzeugen kann, daß das Ding
> es wirklich wert ist, gelesen zu werden. Oder
> vielleicht nur bestimmte Passagen? Ich lasse mich
> gerne überzeugen.
>
> Grüße
>
> Rolf


Also mir hat's beim Lesen i.w. genauso gut gefallen, wie die anderen Kolportageschinken.
Z.B. ist der Wurz'n-Sepp (so heisst er im may-bairisch) wohl einer der Kolportagefiguren, die May mit am besten "gestaltet" hat. Und dann noch Richard Wagner und Franz Liszt ... "einfach grandios".
Und solche Szenen, wie König Ludwig eine Familie, die kurz vor dem Verhungern ist, dadurch rettet, dass er ihrem Dorf eine Kapelle stiftet, sowas irrwitziges muss man einfach gelesen haben.

Helmut
Re: Der Geldprotz
26. Januar 2006 05:47
Nun Helmut
Damals war die Fertigbauweise noch nicht ganz so weit fortgeschritten wie heute. Also durfte der Architekt noch selbst Hand anlegen und dabei ein paar Mark verdienen. Ferner hatte genau dieser Architekt die Ausschreibung zum Bau der Kirche gewonnen und einen Tausendmarkschein erhalten. Der Architekt und dessen Mutter waren die von Dir erwähnte "Familie, die kurz vor dem Verhungern ist". Mit dem Geld und dem Auftrag waren sie dann gerettet. Also nicht ganz so irrwitzig, wie es einem Nichtkenner der Geschichte vorkommen muß bei Deiner Kurzbeschreibung.
Irrwitzig ist in meinen Augen, daß der König diese seine Untertanen alle selbst beglückt, denn er gibt auch anderen noch die Möglichkeit zu einem gefüllteren Tisch oder einer überstandesgemäßen Ausbildung und Karriere. Ich habe zwar gehört, daß er ein großer Förderer der Kunst gewesen sei, jedoch stelle ich mir das ein wenig anders vor.
Gruß
Reimund
Re: Der Geldprotz
26. Januar 2006 06:17
Im Weltbild-Band "Die Murenleni" (Weg zum Glück I) weisen die Herausgeber auch darauf hin, daß der König gern wohltätig war, das aber nicht immer in dem Ausmaß sein konnte, wie er wohl gewollt hätte (siehe auch Band-Rezension).
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