Nach meinen Erfahrungen sind VHS-Kurse eher unter das Motto gestellt: Wie bastele ich mir mein eigenes Poesiealbum? Reparaturen antiquarischer Bücher gehören nicht zum Repertoire.
Letztlich ist Buchbinder immer noch ein Lehrberuf, und man kann nicht erwarten, dass man das an einem Wochenendseminar erlernen kann. Das Beste, was es als Kompromisslösung in größeren zeitlichen Abständen gibt, ist ein Seminar, das vom Verband deutscher Antiquare in Zusammenarbeit mit dem Börsenverein des deutschen Buchhandels für Antiquare angeboten wird. Das kostet aber richtig Geld, man müsste in der Regel anreisen, und wenn ich mich recht erinnere, gibt es dieses Angebot nur für Verbandsmitglieder. Hat - glaube ich - im vergangenen Jahr in München das letzte Mal stattgefunden. Da geht es dann um die Einbandpflege und einfache Reparaturen.
Eine weitere Methode verlangt Mut und Geduld: das klassische Learning-by-doing. Man nehme: haufenweise schrottige Radebeuler und versuche sich an ihnen. Was man falsch macht, merkt man recht bald, und macht's beim nächsten Mal besser. Man wird viele Bücher dabei versauen. Irgendwann wird man die Tücke des Objekts leidlich beherrschen und für größere Aufgaben gerüstet sein.
Na, denn mal los
