Bildbiografie

Helmut schrieb:
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> Nach kuezzeitiger Abwesenheit (ich musste mir
> einen Kurzfilm, frei nach Lems Sterntagebüchern im
> ZDF ansehen) möchte ich doch noch mal feststellen,
> dass ich nur eine mögliche Gefahr sprechen wollte,
> die es m.M. nach zu verhindern gilt.
>
Du denkst an ein Meinungsmonopol, wenn ich Dich richtig verstehe. Aber ich denke, daß es genug Leute gibt, die mit Argusaugen über die zukünftigen Veröffentlichungen wachen werden.

Die Argusaugen, mal ganz allgemein, sei es in der Literatur, in der Politik oder sonstwo, bringen aber nun auch nicht immer so viel ...

Kleines Beispiel, wieder in Sachen Karl May: Band 19 wurde rückbearbeitet; an einer Stelle haben wir es aber seltsamerweise mit Old Firehand zu tun anstatt mit Old Shatterhand. Darauf wird, wenn ich jetzt nicht irre, nirgends hingewiesen. Nun gut. Nun steht aber in Band 84 sogar irgendwo im Kommentar von Herrn Lorenz, Karl May lasse da und da Old Firehand auftreten (ich glaube in Zusammenhang mit der Geschichte "Vom Tode erstanden", muß ich morgen mal nachgucken, ist jetzt alles aus dem Gedächtnis). Da hört denn aber langsam der Spaß wirklich auf, das ist ("wissenschaftlich") unseriös. Dazu habe ich ein mal einen Satz gelesen, seinerzeit von Thomas Schwettmann, und ansonsten nie wieder irgendetwas gehört oder gelesen. Es interessiert offenbar niemanden, hat sich was mit Argusaugen.

Es sind weniger die Veröffentlichungen, die ich befürchte, sondern die Nicht-Veröffentlichungen!

Eines wollte ich zu der Situation in den 50'ern und 60'ern noch schreiben.
Die damals (und heute immer noch) bahnbrechende May-Biographie Wollschlägers hätte eben damals niemals im KMV erscheinen können. Aus dem Briefwechsel AS-HW geht m.E. auch hervor, dass sie deshalb erst später erscheinen konnte, weil ja HW damit seinen seinerzeitigen "Broterwerb" verloren hätte (als "fester Freier" bei eben diesem Verlag); und er sich vorher erst eine andere finanzielle Basis suchen (und finden) musste. Dabei hat ihm wohl AS unterstützt (,wobei es natürlich auf einen anderen Blatt steht, inwieweit ein solch extremer Egomane wie Arno Schmidt, jemandem half, von dem er sich nicht selbst wieder etwas erwartete).
Aber da bin ich wieder mal ziemlich abgeschweift.

Helmut

Quote

wobei es natürlich auf einen anderen Blatt steht, inwieweit ein solch extremer Egomane wie Arno Schmidt, jemandem half, von dem er sich nicht selbst wieder etwas erwartete

Auch Egomanen pflegen gelegentlich uneigennützig großzügig zu sein, vgl. z.B. ein gewisser Karl May in Gartow (u.v.a.). Überdies erstreckt sich die Egomanie nach meiner Einschätzung und Erfahrung bei Egomanen nicht auf das Materielle.





1-mal bearbeitet. Zuletzt am 27.03.07 06:15.

Nachtrag zu gestern:

„Im Jahre 1895 übernahm er die Geschichte in den Band Old Surehand II (heute Band 19 der Gesammelten Werke, Kapitän Kaiman), wobei er allerdings einige wichtige Änderungen durchführte. […] May hat aber vor allem den Schlussteil aus ‚Vom Tode erstanden’ für die Buchausgabe in wesentlichen Punkten geändert […] und May hat als Deus ex Machina und Rächer den berühmten Westmann Old Firehand neu in die Geschichte eingeführt.“

(GW Band 84, „Der Bowie-Pater“, S. 287)

Das ist nun wirklich herzlich falsch, und, sozusagen, ein ganz dicker Hund. - Bleibt zu hoffen, dass nicht, um die Angelegenheit Kapitän-Kaiman-kompatibel zu machen, in einem zukünftigen HKA-Band Old Surehand II auch an den entsprechenden Stellen plötzlich Old Firehand auftaucht …