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Hamburger Buchring

geschrieben von Schönwerth 
Hamburger Buchring
20. März 2010 19:31
Hab heut für 50 Cent
"Das Vermächtnis des Inka",Erzählung aus Südamerika,
Hamburger Buchring" erstanden.
Es stehen nur keine weiteren Angaben im Buch.Wo kann man es einreihen,wann kam es raus,gibt es eine Karl May-Reihe dieses Verlages,inwieweit ist der Text am Original
Ich weis,viele Fragen,vielleicht kann sie mir jemand beantworten? Ich find das Bild ganz schön,vielleicht sind es andere Ausgaben auch?
Wollt ein Bild davon einstellen,stell mich mal wieder doof an. :-)
Unten rechts auf dem Bild steht noch der Name des Bildermalers,nehm ich mal an,
Lindeberg.



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 20.03.10 19:38.
Re: Hamburger Buchring
21. März 2010 09:25
Was Sie da haben, ist eine Restaufbindung von Ende Vierzigerjahre einer Buchausgabe, die 1944 bei der Deutschen Hausbücherei Hamburg erschien. Bei der Restaufbindung wurde das Titelblatt ausgetauscht und eine neue Einbanddecke in Halbleinen verwendet. Die Ausgabe von 1944 war nur kartoniert. Bei beiden Einbänden verwendete man dasselbe Bildmotiv von Carl Lindeberg, aber jeweils einen anderen Bildausschnitt. Die Titelei auf dem Einband unterscheidet sich ebenfalls in Anordnung, Farbe und Typografie.
Re: Hamburger Buchring
21. März 2010 11:14
Dankeschön Herr Hermesmeier!
Sie haben mir sehr geholfen.
Das Buch ist kartoniert,und alle anderen Angaben ihrerseits haben bestimmt auch ihre Richtigkeit.
Was mich jetzt etwas nachdenklich gemacht hat,etwas abseitig meinerFrage,das Buch kam tatsächlich im Kriegsjahr 1944 raus? Wahnsinn oder? Rohstoffmangel,Hunger,Not,Bombenkrieg,aber Bücher wurden gedruckt,dazu kann man eigentlich nur verrückte Menschheit sagen.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 21.03.10 14:34.
Re: Hamburger Buchring
22. März 2010 00:07
Quote

Was mich jetzt etwas nachdenklich gemacht hat,etwas abseitig meinerFrage,das Buch kam tatsächlich im Kriegsjahr 1944 raus? Wahnsinn oder? Rohstoffmangel,Hunger,Not,Bombenkrieg,aber Bücher wurden gedruckt,dazu kann man eigentlich nur verrückte Menschheit sagen.

Die Sache hat aber auch Ihre (Kriegs-) Logik. Wenn man vom Elend umgeben ist, wird man nur überleben können, wenn man wenigstens zeitweilig dem Alltag entfliehen kann, was hier bedeutet, das eskapistische Prinzip auf die Spitze zu treiben. Darüber war sich die NS-Propaganda durchaus im Klaren. KdF-Filme und -Revuen wurden daher genauso eingesetzt wie Unterhaltungsliteratur. Selbst Soldaten an den Frontabschnitten wurden mit Lektüre versorgt - mittels mobiler Frontbuchhandlungen (in Bussen). Das ist aber keinesfalls eine Erfindung der Nazis. Sowas gab es schon im Ersten Weltkrieg.

Karl May war vielfach mit dabei, innerhalb einer Heftreihe "Unterhaltung für die Nordfront", in Form von Frontbuchhandelsausgaben in Oslo und Prag, innerhalb der Reihe "Soldaten-Bibliothek" oder in "Sonderdrucken für die Luftwaffe". Über die Materialknappheit und die Kriegswirtschaft war man sich dabei durchaus im Klaren, und so gab es klare Vorgaben für minderwertige Papier- und Einbandqualität. Die Einbände durften bestimmte Kartonstärken nicht übersteigen, und es wurde natürlich kein satiniertes Buchdruckpapier verwendet, sondern nur holzhaltiges Rotationsdruckpapier.

Die Lizenz für die Hausbücherei Hamburg zum Druck des Inka vermittelte übrigens der Zentralverlag der [enesdeape] Franz Eher in Berlin [hier bewusst verfremdet, damit Suchmaschinen nicht unnötig auf das falsche Stichwort reagieren].

Wahnsinn? Ja sicher, aber mit Methode und Logik. Was Karl May wohl zu diesen Umtrieben gesagt hätte? Vielleicht war es aber auch eine Gnade, dass er den großen vaterländischen nicht mehr erleben musste.
Re: Hamburger Buchring
23. März 2010 18:23
Ein Dankeschön auch für diesen informativen Nachtrag.
Re: Hamburger Buchring
25. März 2010 11:07
Ich habe eine Ausgabe "Der Derwisch" mit Lindeberg-Cover. Darinnen ist handschriftlich vermerkt: Gekauft in der Frontbuchhandlung Sandnassjöen (Norw.) - Gekauft hat es ein Feldw. Josef Kade aus Riesweiler. Und er scheint den Krieg überlebt zu haben, denn bei einem zweiten handschriftlichen Eintrag des Namens ist der Feldw. durchgestrichen.

andrea
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