nicht realisierte Ideen u.ä.

<gibt auch noch seinen Senf dazu>

Ich wäre für "nichtrealisierte Texte" (falls das noch niemand vorgeschlagen hat).

Das Problem ist, dass die Behauptung, die Texte existierten nicht, nicht bewiesen werden kann. Bisher sind sie aus verschiedenen Gründen "verborgen", das meint das Wort apokryph, das sich keinesfalls nur ausschließlich in Bibel-Zusammenhängen anwenden lässt. Von der Titelauflistung in Kürschners Literaturkalender ist praktisch alles nachgewiesen bis auf zwei Titel, die bis heute unentdeckt blieben:
a) Hatatitla-kie
b) Geographische Predigten, 3. Auflage.

Bei ersterem könnte es sich um eine Übersetzung handeln, weiß der Schinder, wo.
Die Predigten sind als zeitgenössische Buchausgabe nicht nachgewiesen, schon gar nicht in 3. Auflage. Aber der Eintrag entstand zu einer Zeit, als es noch nicht nötig war, zu behaupten, gar zu beweisen, diesen Text habe es gegeben. Wie dem auch immer sei: Die Nichtexistenz von Publikation ist nicht beweisbar und da sollten wir in der Überschrift nicht so tun, als könnten wir.

Ich wollte ja eigentlich auch nur bemerken, dass ich unter "apokryph" etwas anderes verstehe, nämlich einen existierenden Text dessen Autor nicht gesichert ist.
Wer da jetzt recht hat, vermag ich mit meiner "gesunden Halbbildung" nicht zu entscheiden.

Helmut

Gibt es nicht auch ein schönes Fremdwort für "ungeklärt"?

Mein Duden (23. Auflage) erklärt das Wort "apokryph" ausschließlich mit der Bedeutung "unecht".
Mein altes Fremdwörterbuch (Petri, 41. Auflage [1926]) führt zu "apokryphisch" aus:
"ungewiß, verdächtig, unecht, untergeschoben".

Ich finde, das fasst doch so ziemlich alles zusammen.

*Zwischenruf von den unbeteiligten Rängen*
Macht doch "Mayokryphen" daraus.

andrea

*Aufschrei von den Rängen auf der Gegenseite (ebenfalls unbeteiligt)°
Ich wußte, da war noch ein Ausdruck. Danke!

Mayoneese, Mayonixe … Maya (mit Königs Erläuterungen oder Link) …

(apropos Königs Erläuterungen, „Es fehlt seiner Poesie doch leider der Wahn, das Schaudervolle. Zu viele Buchstaben, zu wenige Dämonen. Ein deutscher Schulmeister eben“ habe ich am Wochenende in einer interessanten Talkrunde in der Süddeutschen Zeitung gelesen. Ging um Lessing.)

(Bin schon weg)

;-)

Hmmm, jetzt ist aber genug Zeit ins Land gegangen zum grübeln. Was nehmen wir denn jetzt? Mayokryphen - Apokryphen - Fata Morganas?
Wie nennen wir die Kategorie für die "vergessenen" Texte denn nu? Jurassic words?

Sabine

Helmut schrieb:
-------------------------------------------------------
> Bedeutet aber doch was anderes, nämlich (aus
> Wikipedia):
>
> Apokryphen oder apokryphe Schriften ( ... ) nennt
> man Texte, die im Entstehungsprozess der Bibel
> nicht in deren Kanon aufgenommen wurden: meist aus
> inhaltlichen Gründen, weil sie damals nicht
> allgemein bekannt waren oder weil sie – selten –
> erst nach Abschluss des Kanons entstanden sind.
>
>
> Helmut

bitte nicht Apokryphen - s.o.

TT



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 03.04.08 10:14.

Mayokryphen, die, ungewisse, verdächtige, unechte, untergeschobene Texte aus dem May-Unviserum, deren Nichtexistenz nicht beweisbar ist.

andrea

Ich bin auch für "Mayokryphen".
Und wenn uns das irgendwann nicht mehr gefällt, werf ich einfach den Bot an. <duck und flücht>

(abgelehnt)
(der Bot lehnt ab)

Sabine