Der Kutb

Doch!
Nachdem der Kutb ausgestanden ist, und das Hörspiel auf sich warten lässt - gähn - lese ich ein ganz reizendes Buch, an das ich über viele, viele Umwege, aber der Hauptweg war das Karl May Forum (eins davon, ich glaube, das Stiftungsparalleluniversum). Kennt jemand "Reise mit dem Esel durch die Cevennen" von Robert L. Stevenson. Nicht so spektakulär wie KMsche Abenteuer, viiiel beschaulicher. Richtig nett!

Gruß
Sylvia

Sehr interessant war der Anhang im KMV-Reprint zu Band 23.
Ich lese jetzt auch den gesamten Rest der fremden Pfade. Und lass mich von meinen Arbeitskollegen bewundern, weil ich so dolle alte Bücher mit so doll alter Schrift lese. :-)

ta

Ich lese das Jahrbuch der KMG und erhole mich davon zwischendrin bei Old Surehand III, dem Verlornen Sohn und Chronik Band III.

Uff! (eigene Version)
Gibt es eigentlich irgendeinen anderen Schriftsteller, den man so lange und nachhaltig lesen kann?

Sy

Sicher. Aber da hat wohl jeder einen anderen. Ich lese auch gerne Thomas Mann, Hermann Hesse, Philip Roth, Octave Mirbeau, Jorge Luis Borges, Ernest Hemingway, Pedro Juan Gutierrez, Gerhard Zwerenz und noch ein paar andere, aber keinen von all denen auf die Dauer so gern wie Karl May.

Ja, ok, meine Frage war wohl ziemlich dumm. Natürlich gibt es.
Mein Satz war so was wie ein Stoßseufzer.


Aber in diesem Forum, und den parallelen dazu, tummeln sich Leute, die zu May eine ganz spezielle Affinität haben. Warum treiben wir uns hier wohl besonders oft herum?
Es heißt, die KMG wäre der größte literarische Verein in Deutschland, und die Karl May- Gemeinde mit all ihren "Randerscheinungen" ist ja auch nicht gerade klein, und besteht, auch wenn es hier nicht so ausschaut, aus ein paar mehr Leuten als uns, dem hier dauerschreibenden Grüppchen (manchmal denke ich, wir schreiben hier zur Unterhaltung der schweigend mitlesenden, sich im Hintergrund -beinahe hätte ich geschrieben: Hinterhalt - befindlichen Mehrheit).

Sylvia schrieb:
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> Aber in diesem Forum, und den parallelen dazu,
> tummeln sich Leute, die zu May eine ganz spezielle
> Affinität haben. Warum treiben wir uns hier wohl
> besonders oft herum?
> Es heißt, die KMG wäre der größte literarische
> Verein in Deutschland, und die Karl May- Gemeinde
> mit all ihren "Randerscheinungen" ist ja auch
> nicht gerade klein, und besteht, auch wenn es hier
> nicht so ausschaut, aus ein paar mehr Leuten als
> uns, dem hier dauerschreibenden Grüppchen
> (manchmal denke ich, wir schreiben hier zur
> Unterhaltung der schweigend mitlesenden, sich im
> Hintergrund -beinahe hätte ich geschrieben:
> Hinterhalt - befindlichen Mehrheit).

Warum speziell wir paar Leutchen uns hier rumtreiben, ist eine Frage, die wohl jeder für sich beantworten muß. Ich für mein Teil tausche mich halt gerne über das May-Hobby aus, die meisten Menschen, die ich öfters sehe, haben mit dem Thema nix am Hut und ich will sie auch nicht damit nerven. Daß sich das hier auf ein kleines Grüppchen beschränkt, mag vielleicht daran liegen, daß es vielen der anderen May-Interessierten nicht so wichtig ist, sich auszutauschen, vielleicht tun sie es auch eher in privatem Mail- oder Briefwechsel. Und für manche sind wir hier wohl schlicht und ergreifend oftmals zu unernst. Die meisten hochkarätigen (oder auch niederkarätigen) Fachautoren lassen sich auf jeden Fall in den Foren kaum blicken, löbliche Ausnahme der Bibliographus Maximus, der zwar manchmal ganz schön reinhauen kann, andererseits aber stets die besten Auskünfte gibt, die man sich denken kann. Ein Lob und Dankeschön, das ich an dieser Stelle mal loswerden muß.

Im Moment widme ich mich "Abdahn Effendi" und auszugsweise dem aktuellen Jahrbuch (dazu will ich aber nicht unbedingt eine Leserunde, ich muß erst mal das Fremdwörterbuch rauskramen )

<<Gibt es eigentlich irgendeinen anderen Schriftsteller, den man so lange und nachhaltig lesen kann? <<
Bei mir ist es dann eine komplett andere Richtung, die immer wieder lesetechnisch durchbricht: ich kann meine Hände außer von unserem Karle nicht von Krimis und da im besonderen Ruth Rendell und Agatha Christie lassen

<<Warum treiben wir uns hier wohl besonders oft herum?<<
Für meinen Teil hat Rolf das schon (fast) genau auf den Punkt gebracht: es macht einfach unwahrscheinlichen Spaß sich mit Gleichgesinnten (in meinem Umfeld würde man uns eher als "gleichgesinnt Verrückte" bezeichnen. Da werden auch die neuesten Erwerbungen im Buchbereich nur mitleidig belächelt und daß obwohl mein alter Herr mir sogar die ersten Karl May Bücher vererbt hat) über ein Thema auszutauschen, das so unendlich vielschichtig ist und auch nach Jahren immer wieder neue Facetten und Überraschungen bietet. Und ein weiterer Grund dass sich hier doch nur ein kleines Häufchen zum Gedankenaustausch zusammenfindet kann halt vielleicht auch sein, dass der ein oder andere sich einfach nicht traut. Denn ganz ehrlich: Bevor ich selber angefangen habe etws zu posten ist eine geraume Zeit vergangen, während derer ich mich mehr als einmal gefragt habe ob ich nun soll oder doch lieber nicht. Der ein oder andere wird jetzt vielleicht denken daß ich spinne, aber ein bißchen schüchtern bin selbst ich (hupf)

> ich kann meine Hände außer von unserem Karle ...

schüchtern ?!

Hach, nee. Andrea hilf mir!! (hupf)



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 04.01.06 20:40.

Bin schon daaaa!!! (hupf)

Erscht einmal: Sylvia, deine Frage war gar nicht so dumm. Natürlich liest man auch andere Schriftsteller. Aber ich kenne jetzt auf Anhieb keinen, der so ein Universum hinter sich herzieht. Oder kann mir da jemand etwas Entsprechendes bei einem anderen Autor nennen??

Liebe Sabine, lieber Rolf, ich stimme euch zu, ich empfinde es auch so. Man könnte auch sagen: Ich nerve nicht meine Umwelt, ich nerve (manchmal) lieber hier rum. [Mein Büroleiter hat mich heute morgen erst "Nervensäge" genannt, was ich postwendend zurückgegeben habe. Er meinte dann, ich dürfe sowas nicht zu ihm sagen. Haste da noch Worte???]

Schade ist es in der Tat, dass hier mehr gelesen als mitgeschrieben wird.
Zu unernst? Es ist ein Hobby, da darf ich doch wohl mal unernst sein. Andererseits sind hier doch auch schon sehr "fruchtbare" Diskussionen gelaufen. Ich für meinen Teil habe schon sehr viele wertvolle Denkanstöße hieraus mitgenommen.

Wobei wir beim Thema "fruchtbare Diskussionen" und "kann die Finger nicht" dann auch schon bei Sabine wären.... Doch, doch, Rüdiger, ich glaube schon, dass sie ein bisschen schüchtern ist. Auch ich brauchte eine gewisse Zeit, bis ich mich getraute, etwas zu schreiben, wobei "gewisse Zeit" ein unbestimmter Begriff ist, der der Auslegung bedarf.

Außerdem, die haben alle zuviel Arno gelesen. Ich bin mit "Sitara" ja jetzt auch durch. Also, naja, irgendwie hat mich das ganze nach etwa der Hälfte doch ein bisschen gelangweilt. Anfangs fand ich das ja noch lustig. Aber wenn wirklich aus jedem Loch ein Riesending gemacht wird... , Irgendwie war mir das ganze nachher zu eintönig. Und so interessant finde ich das Thema "Sex", in welcher Form auch immer, nicht, jedenfalls nicht als Lektüre.
Die Form (die Art, wie er schrieb) gefiel mir auf Dauer irgendwie besser als der Inhalt. Das hat nichts damit zu tun, dass er May durchgezogen hat, das wäre bei jedem anderen Autor auch nicht anders gewesen.
Die Ausdrucksform, die hatte was. Die gefiel mir. Die herrlichen Wortspielereien.
Aber das nur by the way.

Gruß
andrea

Jetze bin ich aber tief enttäuscht: "Sitara" wollten wir ursprünglich doch mal gemeinsam lesen, oder?? Aber jetzt muß ich doch wieder still, alleine für mich. Mennooo

Hallo Andrea,

ich habe ja "Sitara" schon so um 1970 rum erstmalig gelesen, da habe ich noch Mathe studiert. Was glaubst Du wie "lustig" plötzlich Mathematik wurde mit all der "Analysis" und den "Potenzreihen mit n Gliedern" usw.
Es hat mal jemand den Satz geprägt:
"Il n'y a pas de mathematique sans l'amour"

Helmut



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 05.01.06 12:53.

Zu "Sitara" gibt's übrigens die passende Antwort von Wollschläger im 90'er JBKMG "Arno Schmidt und Karl May" (ist auch auf den Seiten der KMG zu finden). Das ist zwar nur ein relativ kurzer Artikel, aber er erklärt vieles zur "Hassliebe" Arno Schmidts zu Karl May.
Z.B. findet man dort auch die interessante Tatsache, dass die erste lit. Arbeit A.S., für die er ein Honorar erhielt, ein Beitrag für das nicht mehr erschienene KMJB 34(?) war.

Helmut

Hallo Helmut!

Wenn man den Beitrag von Wilhelm Brauneder im aktuellen Wiener Karl May Brief liest, dann nimmt man erstaunt zur Kenntnis, wie fürstlich seinerzeit die Jahrbuch-Beiträge honoriert wurden. Damit hat der KMV dann auch die Veröffentlichungsrechte zeitlich unbeschränkt erworben. In dem Zusammenhang ist man dann allerdings auch verwundert bis betroffen, dass all die nicht veröffentlichten Beiträge noch vorhanden sind - einzig der Text von Arno Schmidt ist nicht zu finden, was umso bedauerlicher ist, als er nie veröffentlicht wurde. Da spekuliert man prompt, ob dieses Manuskript nicht das Schicksal der "Copie No. 2" geteilt haben könnte.

Herzlich
grüßt
Wolfgang Hermesmeier

Sollte Wollschläger auch in dieser Hinsicht von seinem Lehrer A.Schmidt gelernt haben?
Man mag es kaum glauben, versichert er doch sozusagen "an Eides Statt" in dem Artikel (Vortrag), den Schmidt'schen Beitrag mit eigenen Augen im Archiv des KMV gesehen zu haben.





1-mal bearbeitet. Zuletzt am 05.01.06 16:41.

@ Helmut: Ja, in der Mathematik hätte mir das sicherlich auch gut gefallen... Und danke, Helmut, für den Hinweis auf den Aufsatz.
Ich habe jetzt direkt die "Sekundärliteraturbibliothek" genutzt, um den Aufsatz aus dem 90er Jahrbuch zu finden und dann auch zu lesen. Tolle Sache, diese Datenbank. Sehr interessanter Aufsatz!

Sabine, tut mir furchtbar traurig, aber ich habe das Buch in der Landesbibliothek ausgeliehen, da konnte ich nicht mehr länger warten wegen der Rückgabefristen. Aber wenn es als Leserunde kommt, kann ich es ja noch mal ausleihen. Vielleicht ist es sogar besser, wenn wir gemeinsam darüber diskutieren, als wenn einer allein sich dies zu Gemüte führt. Das könnte ich mir dann doch ziemlich lustig vorstellen.

Gruß
andrea

Hallo Andrea!

Macht doch nix, ich habe mich doch schon wieder beruhigt (hupf)

<<Das könnte ich mir dann doch ziemlich lustig vorstellen<<
Oh ja, vor allem wenn die Jungs dabei sind

Aber jetzt widmen wir uns erst mal dem Frieden und sehen dann weiter

Ich lese ja immernoch stillvergnügt bis leicht angewidert die Marienkalendergeschichten und fand da jetzt die Erzählung "Er raml el Helahk".
Und gleich am Anfang reist der als Christ geoutete Kara Ben Nemsi mit einer Karawane durch das Land. Als dann ein Fremder dazu stößt, wird er nur als "Hadschi Kara Ben Nemsi aus dem Abendland" vorgestellt und von dem (schurkischen) Fremden gleich übel als Giaur angemotzt.

Hä?

Wieso Giaur? Die Bezeichnung "Abendland" mag ja darauf hindeuten, aber wenn jemand als "Hadschi" vorgestellt wird, dann könnte man doch vorher mal vorsichtig fragen, wie es denn komme...

Die sind ja unhöflich, die Bösen...

ta

Er schreibt auch ausdrücklich "denn ich hatte ihnen nicht verschwiegen, daß ich kein Mohammedaner sei", und dann mehrmals den "Hadschi", das dürfte in der Tat unlogisch sein. Er war halt herrlich g'schlampert, und ich gehe mal davon aus, daß das in "Sand des Verderbens" wegbearbeitet ist (kann ich jetzt nicht nachgucken). Was ich wiederum schade fände, mir gefallen diese kleinen Schludrigkeiten.