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"Weihnacht"

geschrieben von Helmut 
Re: "Weihnacht"
13. Januar 2006 06:44
Das schließt sich doch nicht aus. Ich kann doch auch ein Buch schreiben, in dem ich Rolf (oder Dich, oder wen auch immer) auftreten lasse, und packe Züge von mir hinein und ordne sie ihm zu. Wir spiegeln uns doch immer auch in anderen.
Re: "Weihnacht"
13. Januar 2006 23:04
Kann unter Umständen erschreckend sein. smiling smiley

Ich wollte es ja auch nur erwähnt haben. Ich hatte mir schon gedacht, dass es ein reales Vorbild für Carpio gab, aber das wurde bei den ausschweifenden Diskussionen bislang überhaupt nicht erwähnt, daher war ich davon ausgegangen, dass diese Figur pure Phantasie sei - infolgedessen eine reine Selbstspiegelung. Für mich war es halt eine neue Erkenntnis.




andrea
Re: "Weihnacht"
29. Januar 2006 19:18
Das ominöse Weihnachtsgedicht begegnete mir heute wieder bei der Lektüre des ?Verlornen Sohnes? (nebenbei bemerkt der Roman, in dem nach übereinstimmender Ansicht namhafter May-Forscher bewegend gottergeben-gnadenreich gestorben wird, selbst in der Leichenhalle bei Hunger und Kälte. Wobei anzumerken ist, daß Karl May selber sich an der Stelle über die Empfindungen und Befindlichkeiten seiner sterbenden Figur ausschweigt).

Ein paar Kostproben (die Passage geht über mehrere Seiten):

Robert trat vom Tische weg zur Seite, so daß Aller Blicke ihn zu erreichen vermochten. Einige Momente lang hing sein Auge wie nach dem Anfange suchend am Boden, dann aber begann er in der Weise der italienischen Improvisatoren:

"Ich verkünde große Freude, ?"

Er beschrieb nun in leicht fließenden, wohltönenden Versen den Weihnachtsjubel überall und lenkte dann ein:

"Fast ist's, als ob sich die helle
Nacht in Tag verwandeln will, ??

Jetzt folgten die Parallelen zwischen dem wonnepulsirenden Leben der Freien und dem nagenden Kummer des kranken Gefangenen in der Zelle, Parallelen und Bilder erschütternden Inhaltes.

Wie Robert so dastand und ihm die Worte aus dem Munde strömten, war er nicht nur ein Dichter von Gottes Gnaden, sondern ein Redner, welcher seine Bilder mit erschütternder Tragik zeichnete. Aller Augen hingen an ihm und alle Ohren lauschten, damit keins seiner Worte verloren gehen möge. Es war eine Declamation, wie sie noch von Keinem jemals gehört worden war.

Die Zuhörer waren tief ergriffen von der Gewaltigkeit dieser Schilderung.
Nach einer höflichen Verbeugung wendete Bertram sich zur Seite. Er selbst war von seiner Improvisation so ergriffen, daß er unwillkürlich verzichtete, auf seinen Sitz zurückzukehren. Er trat vielmehr an das Fenster und lehnte seine heiße Stirn an die kalten Scheiben, um sie an denselben zu kühlen.

Der Eindruck seiner Declamation war ein so gewaltiger, daß den Zuhörern am Schlusse derselben zunächst die Stimme versagte. Dann aber brach der Beifall um so stürmischer los. Sie alle erhoben sich und drängten sich herbei, um ihm ihre Bewunderung zu zollen.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 30.01.06 10:05.
Re: "Weihnacht"
28. Februar 2006 08:58
Das ist zwar derzeit nicht so ganz tagesaktuell, aber ich habe es gerade erst in Band 49 gefunden, und außerdem, das nächste Weihnachten kommt bestimmt ("Und nicht vergessen: In 364 Tagen ist WEIHNACHTEN" - Loriot seinerzeit in einer Sendung am 1. Weihnachtstag):

Alle denkbaren Varianten von Karl Mays Weihnachtsgedicht aufsteigend bis zur 32-strophigen Fassung nebst detaillierten Erläuterungen zur Textgeschichte finden sich in der Neuauflage ((c) 1998) von Band 49, "Lichte Höhen" im Kapitel "Weihnachtsabend", S. 499.
Re: "Weihnacht"
28. Februar 2006 10:22
<<Das ist zwar derzeit nicht so ganz tagesaktuell<<
Och, wenn ich aus dem Fenster gucke komme ich trotzdem in Weihnachtsstimmung winking smiley

Im übrigen: interessanter Hinweis, da muß ich doch unbedingt mal nachschauen.
Re: "Weihnacht"
15. November 2006 21:05



... Sorry - falscher Thread

Frank P.
(Nicht präsent im Kürschner: Deutscher Literatur-Kalender)



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 15.11.06 21:10.
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