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Lesereihenfolge "Orientabenteuer"

geschrieben von europolis 
Re: Lesereihenfolge "Orientabenteuer"
17. März 2012 20:25
Lieber Helmut,
ob Du wirklich kein Missionar bist, das sei erst noch dahingestellt... - May aber war sicher Missionar, quasi von Anfang an. Und auch expressis verbis schon vor GR6/7.
Ihr alle scheint das gerne zu vergessen. Und doch war es gerade das, was den Reiz und den Erfolg von PR ausmachte: wie bei May fand der Leser ein geschlossenes Wertesystem, dem sich alles ein- und unterordnete.

Und in dieser Hinsicht gibt es auch in Silberlöwe III keinen Bruch...



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 18.03.12 02:05.
Re: Lesereihenfolge "Orientabenteuer"
17. März 2012 20:44
Quote

bei May fand der Leser ein geschlossenes Wertesystem

Wenn er die Brüche nicht bemerkte, dann vielleicht, ja ...

Schauen wir nur in die ersten klassischen Bände um ein paar Beispiele aus dem Ärmel zu schütteln, in 'Durch die Wüste' werden Hamd el Amasat wie auch Abrahim Mamur laufengelassen, ohne daß es den Erzähler weiter anficht, die Ateibeh sind Ausgestoßene, und nach allem was da so über sie mitgeteilt wird sicher keine 'Gutmenschen', in Band 3 sagt der tief verletzte und gekränkte Erzähler zu Halef "Wir schießen sie augenblicklich nieder", als der fragt, was man mit Mohammed Emin und Amad el Ghandur machen soll, wenn sie sich weiter widersetzen ... (im grünen Band sagt er das nicht, auch in der rückbearbeiteten Fassung nicht), in W I wird mit den Kiowas paktiert, der Überfall der Apachen regelrecht herbeigeführt, 'getürkt', Winnetou und die Seinen erfahren das nie ... In W II werden die Komantschen regelrecht verraten und verkauft ... Das sind Sachen da wird halt offenbar nie so genau hingeguckt, aber sie stehen schwarz auf weiß da ...

Es gibt bei May überhaupt kein geschlossenes Wertesystem. Er tut oft so, ja ... und die meisten fallen darauf herein ... aber er läßt schon durchblicken wie brüchig das alles ist ...

("O die Redlichkeiten" spricht der Silberbauer sehr vielsagend. Aber da wollte man mir ja schon erklären, daß das Singular ist und nur weil Bayrisch wie Plural klingt ...)
Re: Lesereihenfolge "Orientabenteuer"
17. März 2012 21:10
Der vermeintliche Missionar schrieb für Münchmeyer ein wenig anders als für den "Hausschatz", die bei lebendigem Leib abgeschnittenen Ohren und andere grobe Unerfreulichkeiten wurden NACH den erbaulichen Gesprächen mit Marah Durimeh in Kurdistan verfaßt, auch mir fiel es seinerzeit schwer, das zu realisieren ... Auch der "gute" Herr Sternau läßt da in der Pyramide jemand qualvoll regelrecht verrecken, wenn ich mich richtig erinnere (davon gehe ich mal aus). In "In den Cordilleren" wird einer seitens Charly regelrecht gefoltert, dabei geht unser Held erstmal gemütlich frühstücken ... im "Schwarzen Mustang" wird einem Häuptling die Medizin zerstört, was eine vermeidbare sadistische Grausamkeit übelster Sorte ist, Old Shatterhand wirft mal eben ein paar Leut' vom Felsen, mit Todesfolge, ebenfalls vermeidbar, ihm war aber da nicht nach Vermeiden zumute ...

Das hat die Frau Bach oder wie sie heißt ja seinerzeit auch nicht wahrhaben wollen in der Mailingliste, den vermeintlichen Friedensonkel kann man sich halt abschmatzen ... Das ist eine unglaublich oberflächliche reduzierte Sichtweise ... manchmal habe ich das Gefühl die Leut' haben die Bücher nicht richtig gelesen oder kennen sie teilweise gar nicht ...
Re: Lesereihenfolge "Orientabenteuer"
17. März 2012 23:47
Ich weiß nicht, wo Du da die Probleme siehst - ein geschlossenes Wertesystem ist schließlich etwas anderes, als eine perfekte Welt. Der Gute, der sich in jeder Situation vollkommen unter Kontrolle hat, ist kein Mensch mehr. Gut ohne Böse gibt es nicht und dazwischen gibt es mehr Abstufungen als Menschen + Gedanken.

Die Ateibeh sind Ausgestoßene, ja. Und?

Hamd el Amasat wie auch Abrahim Mamur bleiben (einstweilen) straffrei. Warum?(!!!)

In den Cordilleren foltert Charly? bitte etwas konreter!
(übrigens halte ich die Folter eineswegs so verwerflich, wie Du zu denken scheinst. Wer, wie es hier so oft geschieht, Gefangene foltert, sollte das gleiche in derselben Situation erleben müssen! Und wer als Richter vorsätzlich Unschuldige verurteilt, der kann ja wohl unmöglich nur die in seinem Urteil ausgesprochene Strafe als Höchststrafe erhalten: das wäre ja nur das dem unschuldig Verurteilten als Genugtuung Geschuldete ohne die fällige Wiedergutmachung - ganz abgesehen davon, daß dieser falsche Richter Recht und Gesetz unmöglich gemacht und den Glauben daran nachhaltig zerstört hat. So jemandem neben Haft- und Geldstrafe auch noch die Zungenspitze zu spalten, ist nur gerecht!)

W1 - W2? Falsch und Unsinn: Falsch, weil die Apachen sehr genau erfuhren, daß sie von Sam den Kiowas in die Hand gespielt wurden, das warfen sie ihm ja am Marterpfahl noch vor, ohne ihn seine Motivation erklären zu lassen. Und OS war von vorneherein dagegen.
Unsinn, weil die Komantschen die Händel begonnen hatten und weil sie ja nur hätten Ersatz für das Gestohlene stellen brauchen, um ungeschoren nach hause zu kommen.

Der "gute" Herr Sternau läßt da in der Pyramide jemand qualvoll regelrecht verrecken?
Zitat:
»Du stehst an der Schwelle des Todes, Du stehst vor dem ewigen Gerichte,« sagte Sternau, »bitte Gott um Erbarmen, statt zu fluchen!«

Verdoja wollte die Fäuste ballen, aber es ging nicht. Er knirschte mit den Zähnen, fletschte sie, wie ein Raubthier, und schrie:

»Fort! Ich mag keine Gnade!«

// 1107 //

Diese Gottlosigkeit ertödtete den letzten Funken von Mitgefühl in Sternau's Brust.

»Nun gut, so sollst Du auch keine Gnade haben,« sagte er, »wenigstens bei mir nicht. Gott hat Dich gestraft, und diese Strafe sollst Du auskosten bis zum letzten Tropfen. Du gehörst in die Hölle und sollst eine Hölle haben, eine Hölle voll unbeschreiblicher Qualen und Schmerzen bereits hier auf Erden. Ich werde Dich untersuchen und dann Alles thun, Dich mitsammt Deinen Schmerzen am Leben zu erhalten.«


Und so geschieht es...

Könnte es vielleicht sein, daß Du selbst etwas genauer lesen solltest?
Und daß Du einer Person eine Entwicklung zugestehen solltest, egal, ob erfunden oder real?

Mag sein, es bleiben auch dann noch ein paar trübere Punkte auf Mays Werk zurück, wenn ich auf jeden Vorwurf einzeln eingehe. Doch wovon ich gesprochen habe, das war ein zugrunde liegendes Wertesystem, nicht aber ein völlig fehlerloses Werk.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 18.03.12 03:31.
Re: Lesereihenfolge "Orientabenteuer"
18. März 2012 03:45
"Redlichkeiten" ist ein spöttisch abwertender Ausdruck für redliche Handlungen, der entweder zum Ausdruc bringen soll, daß diese keineswegs redlich seien, oder gar grundsätzliche Zweifel an der Redlicheit selbst aufwerfen soll.
Re: Lesereihenfolge "Orientabenteuer"
18. März 2012 12:18
Quote

"Redlichkeiten" ist ein spöttisch abwertender Ausdruck für redliche Handlungen, der entweder zum Ausdruc bringen soll, daß diese keineswegs redlich seien, oder gar grundsätzliche Zweifel an der Redlicheit selbst aufwerfen soll.

Was das jetzt soll erschließt sich mir nicht, mir brauchst Du es nicht erklären zu wollen, so ähnlich haben der Silberbauer bzw. Karl May es gemeint, und so meinte ich es ebenfalls in dem Zusammenhang. Man kann z.B. vermeintliche Redlichkeiten auch als vordergründig durchschauen. Womit wir gleich zum anderen Themenkomplex überleiten. (Beitrag folgt)
Re: Lesereihenfolge "Orientabenteuer"
18. März 2012 12:56
Quote

Gut ohne Böse gibt es nicht und dazwischen gibt es mehr Abstufungen als Menschen + Gedanken.

Da sind wir uns ausnahmsweise mal einigermaßen einig. Dann definier' mir mal 'geschlossenes Wertesystem', ich weiß nicht was das sein soll. Bei Karl May schon gar nicht.

Quote

Die Ateibeh sind Ausgestoßene, ja. Und?

Das 'und' stand in meinem Beitrag unmittelbar danach,

Quote

und nach allem was da so über sie mitgeteilt wird sicher keine 'Gutmenschen'

Und zwar heißt es da "keine Pilgerkarawane ist vor ihren Kugeln sicher". Von solcher Art sind die neuen Freunde unseres Missionars. grinning smiley

Quote

Hamd el Amasat wie auch Abrahim Mamur bleiben (einstweilen) straffrei. Warum?(!!!)

Weil es ihm relativ schnurz ist, Herr Lehrer.

Quote

In den Cordilleren foltert Charly? bitte etwas konreter!

Zu faul zum Nachschlagen ? Ich auch ... smiling smiley

Also ich mach' das in solchen Fällen in etwa wie folgt: auf den Seiten der KMG den Band aufrufen und von Kapitel zu Kapitel vermutlich vorkommende Worte wie "frühstücken", "Schreie" oder "Wassertropfen" in der Suchfunktion eingeben. Das geht dann meistens relativ schnell ... (Oder auf meiner Internetseite ein bißchen suchen, da habe ich alles notiert was mir auffiel ...)

Quote

Falsch und Unsinn

Unhöflich werden kann ich ggf. auch, eine der leichtesten Übungen ... grinning smiley

Von dem bewußt herbeigeführten Überfall erfahren die Apachen nie und davon ist am Marterpfahl nicht die Rede. An der Deinerseits vermutlich gemeinten Stelle "Sie sind seine Freunde und Genossen und haben uns in die Hände der Kiowas geliefert" ist nicht dieser bewußt herbeigeführte Überfall gemeint. Woher sollen die Apachen zu diesem Zeitpunkt davon wissen ? Allenfalls von denen, über die es unmittelbar nach dem eben zitierten heißt "aber sie leugnen es" ...

Quote

Und OS war von vorneherein dagegen.

War er nicht. Er empfand und verhielt sich [typischerweise] sehr indifferent.

Quote

Unsinn, weil die Komantschen die Händel begonnen hatten und weil sie ja nur hätten Ersatz für das Gestohlene stellen brauchen, um ungeschoren nach hause zu kommen.

Es geht mir nicht um das Ende des Dramas, sondern darum daß die Komantschen seitens der 'Helden' von Anfang an hintergangen werden. Sie machen zunächst nach Art von V-Leuten mit ihnen gemeinsame Sache ...

Warum zitierst Du die widerwärtige Stelle in Sachen Sternau ? Um den anderen zu zeigen daß ich Recht habe ? Ach so Du findest das richtig was da geschieht ... Nunja, die Geschmäcker sind halt verschieden.

Quote

Könnte es vielleicht sein, daß Du selbst etwas genauer lesen solltest?
Und daß Du einer Person eine Entwicklung zugestehen solltest, egal, ob erfunden oder real?

Diesen Ton mag ich überhaupt nicht ... (den habe ich selber schon oft genug drauf grinning smiley) vor allem nicht wenn es inhaltlich dann einfach billiges Blabla ist ... Ich beschäftige mich unentwegt mit der Entwicklung der Personen bei May, nur ist sie halt nicht linear ... bei ihm selber auch nicht, er hat noch über 'Mein Leben und Streben' an Fehsenfeld geschrieben, es ginge ihm dabei nur darum seine Prozesse zu gewinnen ...



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 18.03.12 13:35.
Re: Lesereihenfolge "Orientabenteuer"
18. März 2012 13:20
Nochmal zur Verdeutlichung in Sachen Winnetou I: Winnetou und seine Apachen erfahren zwar später, daß Old Shatterhand Winnetou und Intschu-Tschuna vom Baum losgeschnitten hat, sie erfahren aber nie, daß Old Shatterhand mit von der Partie war, als der Plan ausgeheckt wurde, wie sie gefangenzunehmen seien ... daß das alles geplant war ... Beim seitens der Überfallenen bewußt geplanten und herbeigeführten Überfall gibt's übrigens Tote. Die Blutsbrüderschaft fußt auf Trickserei und Täuschung. Lebenslüge nannte Ibsen so etwas ...
Re: Lesereihenfolge "Orientabenteuer"
18. März 2012 15:23
Interessanter Gesichtspunkt - aber treffend.
Re: Lesereihenfolge "Orientabenteuer"
18. März 2012 20:33
Zitat Winnetou I:
=====================================================
»So hat ein Länderdieb also noch viel eher den Tod ver-

- 280 -

dient [verdient] als ein Pferdedieb, und ihr habt uns unser Land rauben wollen. Dazu kommt, daß ihr die Genossen des Menschen seid, welcher Klekih-petra ermordet hat. Das verschärft die Strafe. Als Länderdiebe wäret ihr erschossen worden, ohne vorher Qualen zu erleiden; da ihr aber Mörder seid, so werdet ihr vor euerm Tode den Marterpfahl durchmachen müssen. Aber wir sind mit der Aufzählung eurer Taten noch nicht fertig. Ihr habt uns in die Hände der Kiowas, welche unsere Feinde waren, geliefert?«

»Nein.«

»Das ist Lüge!«

»Es ist die Wahrheit.«

»Bist du nicht mit Old Shatterhand uns nachgeritten, als wir euch verlassen hatten?«

»Ja.«

»Das ist doch ein sicheres Zeichen der Feindschaft!«

»Nein. Ihr hattet uns gedroht, und so mußten wir nach den Regeln, nach welchen man im wilden Westen lebt, wissen, ob ihr euch wirklich entfernt hattet oder nicht. Ihr konntet euch versteckt haben und auf uns schießen wollen. Nur deshalb ritten wir hinter euch her.«

»Weshalb du nicht allein? Weshalb nahmst du diesen Old Shatterhand mit?«

»Um ihn im Lesen der Spuren zu unterrichten, da er noch Neuling ist.«

»Wenn eure Absicht eine so friedliche war und ihr uns nur der Vorsicht wegen folgtet, warum rieft ihr da die Hilfe der Kiowas an?«

»Weil wir sahen, daß du vorausgeeilt warest. Du wolltest deine Krieger schnell holen, um uns zu überfallen.«

»War es da wirklich nötig, euch an die Kiowas zu wenden?«

»Ja.«

»Gab es keinen andern Ausweg?«

»Nein.«

»Du lügst abermals. Um uns zu entgehen, brauchtet ihr nur das zu tun, was ich euch befohlen hatte, nämlich unser Gebiet zu verlassen. Warum habt ihr das nicht getan?«

- 281 -

»Weil wir nicht eher gehen konnten, als bis unsere Arbeit vollendet war.«

»Also ihr wolltet den Raub, den ich euch verboten hatte, vollständig ausführen und rieft darum die Kiowas zu Hilfe. Wer aber unsere Feinde auf uns hetzt, ist auch unser Feind und muß getötet werden. Das ist ein neuer Grund für uns, euch das Leben zu nehmen. Aber ihr habt es dann nicht etwa den Kiowas allein überlassen, uns zu empfangen, anzugreifen und zu besiegen, sondern ihr habt ihnen dabei geholfen. Giebst du das zu?«

»Was wir getan haben, das taten wir nur, um Blutvergießen zu vermeiden.«

»Willst du, daß ich dich verlache? Bist du uns nicht entgegen gegangen, als wir kamen?«

»Ja.«

»Hast uns belauscht?«

»Ja.«

»Und eine ganze Nacht in unserer Nähe zugebracht? Ist es so oder nicht?«

»Es ist so.«

»Hast du nicht die Bleichgesichter nach dem Wasser geführt, um uns dorthin zu locken, und dann die Kiowas in den Wald versteckt, damit sie über uns herfallen sollten?«

»Das ist wahr; aber ich muß – – –«

»Schweig! Ich will eine kurze Antwort, aber keine lange Rede haben. Es wurde uns eine Falle gestellt! Wer hat diese ersonnen?«

»Ich.«

»Diesmal sagst du die Wahrheit. Mehrere von uns wurden verwundet, Einige getötet, die Anderen aber gefangen genommen. Daran seid ihr schuld; dieses vergossene Blut kommt über euch und ist ein weiterer Grund, daß ihr sterben müßt.«
============================================
Zitat Ende.

Der Beweis für das genaue Gegenteil Deiner Behauptung - so wie das andere Zitat ebenfall bewiesen hat, daß Deine Behauptung falsch war: Sternau ließ den Verbrecher eben nicht einfach krepieren, sondern sorgte dafür, daß dieser möglichst lange am Leben blieb. Incl. Bergen aus der Pyramide etc.
Im Übrigen gab es nur diesen einen Überfall auf die Apachen - wenn dieser nicht gemeint war, welcher dann?!!!

Bestrafung in Durch die Wüste: Nein, nicht weil es May schnurze war, sondern weil er sich - wie er via KBN oft genug erklärt - sich nicht zum Richter berufen fühlt.

Lineare Entwicklung - das gibt es höchstens im Labor. Wenn überhaupt.


Wenn ich a sage und Du sagst B und ich zitiere die fragliche Stlle und da steht a, dann magst Du es vielleicht lustig finden, laut "Hurraaa, ich hatte recht!!!" zu rufen, aber dann beendst Du zugleich die Diskussion mit mir. Dafür habe ich keine Zeit und dazu keine Lust.
Re: Lesereihenfolge "Orientabenteuer"
18. März 2012 20:50
Das Wertesystem Old Shatterhands führte Old Wabble geradewegs in die Arme des Generals und anschließend in den Hass gegen Old Shatterhand. Ich fand die Schilderung der Intoleranz Shatterhands gegen Old Wabble immer völlig deplatziertund unangemessen.

In der Geschichte "Der Kuth" verhält sich Kara Ben Nemsi gegenüber den politischen Realitäten naiv wenn nicht gar selbstmörderisch. Achtlos schlägt er Warnungen in den Wind und wirkt da nicht so reflektiert wie der Autor seinen Helden ansonsten gerne schildert.
Re: Lesereihenfolge "Orientabenteuer"
18. März 2012 21:00
@SM

In Sachen Apachenüberfall habe ich mich offenbar geirrt. Ich werde das nochmal überprüfen. Es sieht aber tatsächlich so aus als ob besagter Überfall gemeint ist.

Ansonsten habe ich ebenfalls keine Lust auf Debatten in diesem Ton und in diesem Stil. Was soll so ein Quatsch wie der Satz mit a und B undsoweiter, eine freche Unterstellung. Lassen wir es. Man muß ja nicht jeden mögen, es muß einem nicht jeder liegen, und man muß nicht mit jedem kommunizieren.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 18.03.12 21:02.
Re: Lesereihenfolge "Orientabenteuer"
18. März 2012 21:04
Und wenn Du es nicht schnallst daß das Sternauzitat ein Beleg für eine sadistische Quälerei ist dann schnallst Du es halt nicht, da kann man nichts machen. Alles wird gut.
Re: Lesereihenfolge "Orientabenteuer"
18. März 2012 21:14
So wie du es schilderst scheint die Verlängerung des Lebens eine Verlängerung der Quälerei gewesen zu sein.
Re: Lesereihenfolge "Orientabenteuer"
19. März 2012 08:35
Rüdiger schrieb:
-------------------------------------------------------
>
> ("O die Redlichkeiten" spricht der Silberbauer
> sehr vielsagend. Aber da wollte man mir ja schon
> erklären, daß das Singular ist und nur weil
> Bayrisch wie Plural klingt ...)


Nur der (lieben) Vollständigkeit und Korrektheit wegen:

Mit bairisch hat das nichts (nicht das geringste) zu tun, sondern May hat die pseudo-bayerische Sprache im "Weg zum Glück" unter anderem so konstruiert, dass er an Wörter, mehr oder weniger zufällig und unvermittelt, die Endung "n" oder "en" angehängt hat.
So macht das Gegenargument wesentlich mehr Sinn.
(Ich will eine evtl. Wertung offen lassen.)

Helmut
Re: Lesereihenfolge "Orientabenteuer"
19. März 2012 10:20
Meine Formulierung "nur weil Bayrisch" war etwas verkürzt. Gemeint dabei war nicht meine Sichtweise sondern die des Anderen seinerzeit. Ob der nun wirkliches Bayrisch oder Mays Pseudobayrisch meinte das bleibt sich gleich. Als ich die Stelle seinerzeit las, dachte ich nicht an Bayern, Bayrisch oder Pseudobayrisch, sondern vielleicht an Kiowas, Komantschen, Eine Seehundsjagd, Schatten im Silberlöwen undsoweiter undsofort, also daran, daß der Silberbauer hier eine typische Maysche Weltwahrnehmung auf den Punkt bringt, das Hinterfragen bzw. Durchschauen vermeintlicher Redlichkeiten oder auch geschlossener Wertesysteme. Hoast mi ?

Aber wir kommen immer wieder vom Threadthema ab. O die Reihenfolgen ...

smiling smiley



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 19.03.12 10:26.
Re: Lesereihenfolge "Orientabenteuer"
19. März 2012 11:31
... recte "bairisch oder Mays Pseudobayerisch" ...

(irgendwann bringe ich Dir den(!) (kleinen aber wesentlichen) Unterschied auch noch bei!)

(hupf)

Helmut
Re: Lesereihenfolge "Orientabenteuer"
19. März 2012 11:38
BTW:

Oh, ihr Ungläubigen,
Ihr verehrt nicht die Reihenfolgen, die ich verehre,
Ich verehre nicht die Reihenfolgen, die ihr verehrt,
Ihr habt eure Reihenfolgen, und ich die meine (*)


(*) incl. der fränkischen Ruh!

Helmut



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 19.03.12 11:38.
Re: Lesereihenfolge "Orientabenteuer"
19. März 2012 12:20
[www.bayrisch-lernen.de]

In Sachen Reihenfolge, das ist bei May so ähnlich wie auf Bildern von Escher mit den Treppen, es ist völlig irrational, man weiß nicht wo oben und unten oder vorne und hinten ist ... Bei Escher ist das sozusagen nicht wirklich mein Ding, bei May komme ich ganz gut damit zurecht ...

smiling smiley

'Krumir' vor 'Durch die Wüste' ist ( = geht) übrigens nicht, (vgl. erster Beitrag im Thread), im 'Krumir' erzählt May daß er Rih geschenkt bekommen hat und erwähnt auch das Abenteuer am Schott Dscherid. (In der Fassung in GW 10 vermutlich nicht, das mag sein.) Aber man findet sicher auch einen irgendeinen Beweis daß 'Krumir' NACH Orientzyklus ebenfalls nicht geht ... Siehe oben ...

(Daß Krüger Bei im 'Schut' erwähnt wird, ist KEIN Beweis; daß er erwähnt wird, nämlich nachträglich am Schreibtisch, muß ja nicht heißen daß er ihn zu Zeiten der 'Schut'-Handlung bereits gekannt hat. Wir sprachen bzw. schrieben davon seinerzeit im Stiftungsforum, aufgrund beharrlicher Begriffsstutzigkeit eines [mittlerweile insgesamt dennoch stark vermißten] Teilnehmers nichtendenwollend oder auch bis zum innerlichen Erbrechen. Aber ich wollte es dennoch noch mal erwähnt haben. grinning smiley)



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 19.03.12 12:30.
Re: Lesereihenfolge "Orientabenteuer"
19. März 2012 12:39
(spricht/schreibt nebenbei):

es war einmal ein gewisser bairischer Herzog Ludwig von Wittelsbach, der wurde von Napeleons Gnaden König eines durch Franken vergrößerten Staatsgebietes, und nannte sich fortan Ludwig I. Er liebte nicht nur Tänzerinnen (Lola Montez), sondern auch die (alt-)griechische Sprache. Deshalb fand er seine Neuschöpfung "Bayern" (wegen des y's) und bayerisch schöner als das alte Baiern und bairisch. Außerdem meinte er auch damit einen neuen Namen für das jetzt größere von ihm regierte Land geschaffen zu haben, dass auch seine neuen nicht bairischen Untertanen akzeptieren würden.
Allerdings schuf er damit keinen neuen Dialekt, die man etwa bayerisch nennen könnte, sondern die alten (bairisch, fränkisch und schwäbisch) blieben natürlich bestehen.
Dass dies sogar Baiern nicht verstehen wollen, liegt an dem hier praktizierten Zentralismus; die wissen ja auch nicht mal, dass selbiger König auch die allseits beliebte "Bayerische Tracht" erfunden hat, indem er Trachten aus Österreich kopiert hat.

Helmut
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