Lesereihenfolge "Orientabenteuer"

Ja, Mecki bei den Indianer ist vor 2 oder 3 Jahren im Esslinger Verlag wieder neu aufgelegt worden. Ganz in den alten schönen Farben und nicht in so einer schlechten Aufmachen wie bei der Lingen Edition Ende der 70er Jahre.

Die gingen da in einer Szene irgendwie im Dunkeln über einen quergelegten Baumstamm, nicht ? Und das war irgendwie hoch oben, also der Baumstamm war irgendwie oben in der Luft. Das hat mich damals beeindruckt. Muß ich mir mal zulegen das Teil.

Siehste, wir verstehen uns ... Hab' ich neulich schon mal jemand geschrieben. Geht doch. Die begleitenden Nichtkompatibilitäten muß man halt aushalten.





2-mal bearbeitet. Zuletzt am 15.03.12 18:43.

melde dich doch einmal bei Frau Schumann vom Esslinger Verlag.

Warum soll ich mich melden, ich hab's doch schon gefunden ...

Eduard Rhein/Wilhelm Petersen
Mecki bei den Indianern

Ein märchenhafter Reisebericht, aufgeschrieben von ihm selbst

ISBN 978-3-480-22502-6
¤ 12,90* / ¤ (A) 13,30* / sFr 19,90*

Irgendwie kommen wir hier vom Threadthema ab ... Also "Mecki bei den Indianern" spielt vorher. Das ist eine frühere Inkarnation Halefs.

Ich bleibe noch ein wenig außerhalb.

Schon merkwürdig, dass es immer noch so viele gibt, die an der althergebrachten Meinung festhängen, dass man heutzutage Kinder und Jugendliche auf diese alte Art und Weise (über Freiluftaufführungen, Filmen und ähnlichem Schnichschnack) auf die Dauer zu Karl May führen könne.
Die haben scheinbar immer noch nicht mitbekommen, dass sich sowas in den letzten 10 bis 20 Jahren grundlegend geändert hat. Daher muss man sich doch endlich mal was g Neues überlegen, statt immer nur und ständig auf diesen alt tradierten (und mittelerweile leider überholten) Dingen zu bauen.

Also lieber Werner, sich selbst mal ändern, statt immer nur andere Leute dazu auffordern ist das Gebot der Stunde.


Helmut



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 16.03.12 10:57.

Lieber Helmut,

ing Gegensatz zu dir verfüge ich über eine Praxiserfahrung in der Kinder- und Jugendhilfe. Und auf unserer Gruppe habe ich nicht nur Winnetou und Karl May bekannt gemacht sondern auch gleich Lurchi und Mecki.

Ich glaube nicht das diese 3 Stoffe zur gängigen Lektüre von Kindern im Alter von 7 - 10 Jahren zählen.
Wollschläger erwähnte auf dem Karl May Fest in Bamberg 2003 zum 90ig jährigen Jubiläum des Karl May Verlags das Karl May deshalb noch lange Zeit überleben wird weil er archaischer wie seine Zeitgenossen wirkt. Nun als Lurchiforscher wage ich einmal für Lurchi das gleiche zu behaupten. Bei Mecki ist die Situation differenzierter anzusetzen. Hier sprechen die Bilderbücher zwar diese Bedürfnisse an allerding sind die Comics die der Esslinger Verlag derzeit reprintet zu sehr im Zeitkolorit der 50er Jahre verwurzelt als das sie in der breiten Massen einen großen Erfolg bewirken könnten.

Keines von unseren Kindern kannte Winnteou. heute zählt Winnetou zum Alltag dieser Kinder. Es hat sich halt in den letzten 10 bis 20 Jahren nicht verändert das Kinder spannende Geschichten mögen, es hat sich auch nicht verändert das sie spannende Filme mögen - was sich verändert hat sind die Moden unter denen Erwachsene handeln. Sie sind diejenigen die ihren Kindern den ersten Lesestoff bis weit in die Grundschule vermitteln. Und wie sollen Kinder heute Karl May noch kennenlernen dürfen wenn er Ihnen nicht präsentiert wird. Natürlich können Erwachsene Kindern nur Stoffe glaubwürdig vermitteln von denen sie überzeugt sind.
Das ist in meinem Falle bei Lurchi, Mecki und Karl May gelungen. Auch der Besuch der Freilichtbühne in Elspe in den letztjährigen Sommerferien war ein Erfolg für die Kinder.

Um es einmal mit einem abgewandelten Jesuswort zu beenden: Lasset die Kinder zu Karl May kommen und ihnen wird eine interessante Welt geboten. Was ein jeder daraus macht ist letztendlich seine Entscheidung, ob er bei der Klassischen Grünen Reihe bleibt oder sich mit Karl May wissenschaftlich auseinandersetzen will - das ist doch egal. Hauptsache ist das er weiterhin gelesen und interpretiert wird. Ich kenne Karl May Leser die besitzen die komplette Grüne Reihe und wollen einfach mit der wissenschaftlichen Arbeit und den sagenhaften Urtexten - die einen Wald- und Wiesenleser eh nicht interessieren - gar nichts zu tun haben. Die wollen einen spannenden Roman zwischen Arbeit, Haushalt, Kindern und Ehe. So sieht der Alltag von 95 % der Karl May Leser nämlich aus.

Schon die Beatles gingen erfolgreich "Back To The Roots" Helmut als sie uns in Europa Mitte der sechziger Jahre den klassischen amerikanischen Rock und den klassischen Blues nahebrachten.

Bring Kindern Karl May nahe und du wirst langfristig Erfolg haben. Eher als anderen Leuten zu raten ihre erfolgreiche Kinder- und Jugendarbeit zu ändern.

In den Weiten des Internets fand ich gerade einen Bericht über die Leipziger Buchmesse. Dort scheint das Motto des Karl May Haus für 2012 noch nicht so richtig gefunkt zu haben. Der kritische Beobachter schilderte sogar ganz eindrücklich das sich die Karl May Gesellschaft ein Plakat des Karl May Verlags organisiert hat um ihren Stand etwas aufzupeppen.

Zitieren wir einmal Karl May "Ist das nicht interessant". Was aber würden erst John Lennon und Konrad Adenauer, die mit ihren Verlautbarungen in der gleichen Liga wie Karl May spielten, dazu sagen?

Hier noch ein Link für all dienjenigen denen Leseförderung ein Anliegen ist:

[www.stiftunglesen.de]

Ich höre bzw. lese immer Kinder und noch einmal Kinder ... was hat Karl May mit Kindern zu tun, gar nichts. Auf diese Vermarktungsidee ist man erst nach seinem Ableben gekommen.

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sich die Karl May Gesellschaft ein Plakat des Karl May Verlags organisiert hat um ihren Stand etwas aufzupeppen.

Wenn Weltbild, Aufbau und andere Verlage nicht alle miteinander das Mayjahr 2012 komplett verschnarchsackt hätten anstatt seriöse Ausgaben herauszubringen, hätten sie auch ein Weltbild- oder Aufbauplakat hinhängen können ... aber das hätten sie sich vermutlich nicht getraut. Ischa Friedefreudeeierkuchen.

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Die wollen einen spannenden Roman zwischen Arbeit, Haushalt, Kindern und Ehe. So sieht der Alltag von 95 % der Karl May Leser nämlich aus.

Das mag ja sein. Und wenn es denn so sein sollte interessieren diese 95 % halt überhaupt nicht, sind ganz irrelevant ...

Aber der Beitrag hatte dennoch einen nicht geringen Unterhaltungswert, und daß das vermutlich auch beabsichtigt war, gibt mildernde Umstände ...

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Nun als Lurchiforscher wage ich einmal für Lurchi das gleiche zu behaupten. Bei Mecki ist die Situation differenzierter anzusetzen.

(hupf)

Das schlimmst was man Karl May anzutun konnte war der Versuch ihm den Nimbus des Jugendschriftstellers zu nehmen. Natürlich hat Karl May für Jugendliche geschrieben und natürlich hat er Kinder und Jugendliche angesprochen. Ich werde nie das Plakat in einer Ausstellung über Iniativen zur Bekämpfung von Rechtsextremismus vergessen auf dem ein verkleidetes Kind im Aussehen eines Indianers abgebildet war, das den Titel trug "Erinnerst du dich noch als wir stolz waren Ausländer zu sein.
In meiner Grundschulklasse lasen wir überwiegend Karl May, wir spielten Karl May nach, bei uns im Lokalfunk läuft jährlich ein 8mm Film der Aufnahmen von Kindern beim Karl May Spiel zeigt.
Ferner ist mir keine Studie bekannt wie sich die Karl May Leser der ersten Stunde und der späteren Stunden altersmässig verteilten. Das müsste erst einmal gründlich erforscht werden.

Für den Germanisten Hartmut Kasper stellt der 1984 verstorbene Perry Rhodan Autor William Voltz den zweiten Volkschriftsteller hinter Karl May dar. Auch William Voltz schrieb ursprünglich für Jugendliche. Diese waren wohl in den 60er bis 80er Jahre der überwiegende Teil der Leserschaft. Klaus N. Frick hat dies einmal in Erinnerungen an den ersten Perry Rhodan Welctcon in Mannheim unter dem Satz zusammengefasst "Waren wir nicht damals alle 16". Sehen wir uns heute die Fotos dieses Weltcons an so müssen wir erstaunt feststellen das Frick mit seiner Einschätzung Recht hat.
Ebenso brauchen wir nur das Karl May Leseralbum zur Hand zu nehmen um feststellen zu können wie jung einst die Leserschaft war.

Ach dann bleibt doch bei eurem Einheitsbrei von lustigen Filmchen, Events und lustigen, spannenden Büchlein, wo es ja egal ist, was da so drauftsteht, Perry Rhodan, Lurchi, Mecki (ich kenne/kannte die drei) oder auch Karl May.
Dass es sich bei Karl May um ein singuläres, herausragendes Phänomen der deutschsprachigen Literatur handelt, das zu erkennen ist eben (zum Glück ist man versucht zu schreiben) nicht jedem gegeben, was teilweise auch daran liegt - das weiss ich aus eigener Erfahrung - dass es eben oft Schmerzen verursacht, etwas Neues dazu zu lernen, und sich dabei von Altem, Vertrauten zu trennen.

Howgh und Pasta!

Helmut

Na ja, die gleichen Argumente besitzen natürlich auch diejenigen die sich mit Perry Rhodan, Lurchi oder Mecki auseinandersetzen. Im Grunde darf sie jeder für sich in Anspruch nehmen der sich ernsthaft mit einem literarischen Phänomen auseinandersetzt. Es kommt hierbei immer auf den Blickwinkel des Betrachters an. Egal ist natürlich nicht was draufsteht. Wenn ich mir einen Perry Rhodan Silberband genehmige möchte ich nicht Silberlöwe III und IV lesen. Diese Rechtfertigungsschrift (Peter Terrid) vermeide ich schon sehr gerne.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 17.03.12 11:14.

Nichts gegen Lurchi (kenn' ich nicht) und Mecki ... ich habe [z.B.] mal bei erneuter Beschäftigung mit Jim Knopf gedacht, der Ende ist weiter als z.B. Thomas Mann ... und das mein' ich ernst[, auch wenn nun wiederum mich nun vielleicht keiner mehr ernst nimmt] ...

(freut sich)

Hallo Rüdiger,

da gebe ich dir Recht, wir haben Jim Knopf während meiner Umschulung zum Erzieher in der Schule besprochen und ich kann mich an die Vielschichtigkeit des Werkes erinnern.

(lieb)

Werner Fleischer schrieb:
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> Wenn ich mir einen Perry
> Rhodan Silberband genehmige möchte ich nicht
> Silberlöwe III und IV lesen. Diese
> Rechtfertigungsschrift (Peter Terrid) vermeinde
> ich schon sehr gerne.


Hääh??
(Auch wenn ich statt "vermeinde" "vermeide" lese und zwischen "genehmige" und "möchte" mir ein Komma denke, verstehe ich den Satz trotzdem nicht. (wer oder was ist Peter Terrid und was ist eine Rechtfertigungsschrift?))

Helmut

Das mit dem Komma kann dem Sprachfluss geschuldet sein. Das mache ich auch so, daß ich schreibe wie ich spreche oder sprechen würde, also ggf. sozusagen auf einem Atem. Je nachdem wie man es gerade fühlt bzw. herüberbringen will, also mit Pauserl oder eben ohne. Rechtschreibregeln sind ein Korsett, eine Gestaltungsfreiheitsbeschneidung ...

Peter Terrid ist, wie ich dem Netz entnehme, ein Perry Rhodan Autor. Und er hat offenbar Silberlöwe III und IV durchaus passenderweise als Rechtfertigungsschrift bezeichnet. Mit vermutlich despektierlichem Unterton, dies wiederum unpassend.

Ich dachte gerade, der arme Threaderöffner wird sich mittlerweile sozusagen etwas vernachlässigt fühlen, habe mir daraufhin seinen Eingangsbeitrag noch einmal angeguckt und dabei einigermaßen verblüfft festgestellt, daß er den 'Silberlöwen' nach Basra tatsächlich wegläßt und statt dessen NUR Heinz Grill aufführt ... Jenun, der Grill-Band ist sehr gelungen und unterhaltsam, aber III und IV gibt's halt auch ... da kommen sie in ein Persien anderer Art, aus dem sie am Ende gar nicht mehr herauskommen ... wie hieß noch der schöne Satz vom Wohlgschaft, der dem Frank Preller seinerzeit nicht gefiel, Momenterl, Suchfunktion, bitteschön: "Die Yacht verläßt den empirischen Raum, um Shen-Kuo, das heilige Land, zu erreichen. Angesichts dieser metaphysischen Grundkonzeption des Romans hat die Frage nach der Authentizität des Mayschen China-Bildes nur periphere, nur marginale Bedeutung." Das war zwar zu Band 30, gilt aber zu 28 und 29 ganz ähnlich, auch ohne Yacht. [Dezember 2005, da kann man mal sehen wie die Zeit vergeht ...]

Peter Terrid war ein großer Karl May Liebhaber und interessierte sich besonders für die Kolportageromane von Karl May. In einem der zahlreichen Gespräche über Literatur, Perry Rhodan und Karl May bezeichnete er einmal die Werke Karl Mays nach der Orientreise allesamt als Rechtfertigungsschriften gegenüber all den Vorwürfen von außerhalb. Im Grunde kann ich ihm hier nur recht geben, da tatsächlich Mays Werk sich ab diesem Punkt wie eine einzige Verteidigungsschrift mit schönen Gleichnissen liest.

"Rechtfertigungsschrift" ist auch, meiner Meinung nach, eine unzulässige Verkürzung; aber auch da müsste man auch ein wenig intensiver damit beschäftigen.
(Das war übrigens natürlich auch ein Aspekt beim "Leipziger Symposium", vielleicht und hoffentlich erscheint da für die 2 handvoll Interessierten (und zum Nachlesen) noch ein Tagungsband.)
Die Standpunkte sind - denke ich - genügend ausgetauscht, und so werde ich (ich bin ja weder hier noch dort Missionar) trotz fehlender Annäherung es damit auch bewenden lassen.

Helmut



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 17.03.12 11:35.