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Kolportage Tour

geschrieben von Helmut 
Kolportage Tour
11. Februar 2009 18:09
Ich will zum Ende dieser "Tour", die mich (genauer) durch die frühen und die Lieferungsromane Mays führte ein (sehr) kurzes Resümee schreiben.

1. Fürst und Junker (20.3.07 - 23.5.07):
Axmann ist Axmann und nicht Karl May, also vergessen wir dieses Werk ganz einfach (wenn man es denn nicht als Vorläufer zu dem nächsten braucht/bräuchte).

2. Der beiden Quitzows letzte Fahrten (24.5.- 4.11):
gilt im allgemeinen Urteil nichts, aber ich fand und finde es immer noch interessant, was May im Vergleich zu z.B. Axmann zu leisten imstande war. Nicht zu übersehen und überlesen ist eben doch auch, dass hier eben vielerlei Ansätze zur späteren "Schreibkunst" Mays enthalten sind.

3. Auf hoher See gefangen (21.11.07 - 8.1.08):
Ein erster (vielleicht wirklicher?) Höhepunkt, allerdings auch hier noch mit Schattenseiten.

4. Scepter und Hammer (15.1. - 24.2.):
Für mich wirklich der erste Höhepunkt, "gewürzt" mit biographischen Spuren.

5. Die Juweleninsel (8.3. - 22.3.):
Begonnen als gute Fortsetzung von 4., die ihm dann allerdings immer mehr aus den Fingern (und der Feder) gleitet.

6. Das Waldröschen (22.3. - 18.5):
Zweiter Höhepunkt der Tour; allerdings leidet der Roman (meiner Meinung nach) an zu vielem "Personal" und der dadurch bedingten Unübersichtlichkeit. Über die historischen Bezüge sage ich jetzt mal nichts.

7. Die Liebe des Ulanen (18.5. - 2.7):
Da habe ich schon so oft darüber geschrieben, was mich da stört, dass ich mir (und denen, die vielleicht doch zufällig, das hier lesen sollten) das jetzt erspare. Ansonsten habe ich es doch mit Vergnügen gelesen.

8. Der verlorene Sohn (5.7. - 27.7):
war diesmal ein "Umweg" über die (KMV-)Bearbeitungen, und hat deutlich gezeigt, dass man dies eben nicht ungestraft tun sollte (und kann).

9. Deutsche Herzen Deutsche Helden (29.7. - 20.10)
Die Türkei/Afrika- und Sibirien-Teile sind einfach großartig; der Amerika-Teil fällt etwas ab. Es fehlt (wie viele meinen) das "große Ganze", mich hat das nicht so fürchterlich gestört.

10. Der Weg zum Glück (20.10.08 - 7.1.09):
Viel Lesevergnügen, gegen Ende für mich (aus diesem und jenem Grund) allerdings etwas nachlassend.

Helmut



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 11.02.09 18:12.
Re: Kolportage Tour
11. Februar 2009 19:15
Da hast du ja zwei Jahre ganze Arbeit geleistet, Hut ab(y)smiling smiley.

Würde mich ja schon mal reizen das in der Reihenfolge zu lesen.
Re: Kolportage Tour
12. Februar 2009 09:22
Es reizt nicht nur, es macht auch wirklich richtig Spaß, denn das Lesevergnügen hat, trotz der Kritikpunkte, die naturgemäß bei solchen Zusammenfassungen zu sehr in den Vordergrund geschoben werden, bei weitem alles andere übertroffen.
Ebenso hat es mir viel Spaß bereitet hier über das eine oder andere zu berichten, und mich mit den Einwänden des einen oder der anderen (insbesondere des einen (muss hier natürlich wieder auftauchen)) auseinandersetzen zu müssen.
Die in dieser Tour behandelten Werke Mays zeichnen, wie keines seiner anderen Genre, die Entwicklung dieses Schriftstellers (den wir alle mögen, wovon ich ausgehe)) vom (absoluten) Anfänger bis zum Könner und sogar darüber hinaus, als er mit dem Gebiet eigentlich schon abgeschlossen hatte und seine "eigentliche schrifstellerische Heimat", nämlich die der Reiseromane und -erzählungen gefunden hatte, und auf diesem Gebiet zu neuen "Höhen" vorstieß.
Dabei hat mich auch immer wieder fasziniert, wie sich die Figuren in seinen Büchern immer weiter entwickelt haben, und doch die Grundzüge durchwegs erhalten geblieben sind.

Helmut
Re: Kolportage Tour
12. Februar 2009 15:46
Bis auf "Fürst und Junker" hätte ich auch alles für so eine (Tor)-tourwinking smiley, aber ich denke ist von nöten wenn man auch "Der beiden Quitzows letzte Fahrten" lesen will. Oder?
Re: Kolportage Tour
12. Februar 2009 15:52
Ich hab's nicht gelesen ... und dementsprechend, was das Fakten-Gerüst des Inhalts der 'Quitzows' betrifft, des öfteren sozusagen Bahnhof verstanden, aber das hat mich nicht weiter gestört ...

winking smiley
Re: Kolportage Tour
12. Februar 2009 20:19
Wirklich gelesen haben muss man "Fürst und Junker" natürlich nicht.
Für die Fakten reicht eine Zusammenfassung, so es eine gibt. (Ich könnte keine erstellen, ich kann mich schon jetzt nicht mehr an den Inhalt erinnern.)
Der große Vorteil allerdings, wenn man den Axmann vorher gelesen hat, ist dass man dann an den "Quitzows" viel mehr Freude beim Lesen hat; Freude hauptsächlich darüber, dass der Axmann vorüber ist. Qualitativ liegen (meiner Meinung nach) eben doch noch sehr viel zwischen FuJ und den Quitzows, auch wenn letzeres auch nur ein Anfängerwerk ist.

Helmut

Vielleicht hilft dieser Link etwas weiter:
[141.30.89.80]



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 12.02.09 20:29.
Re: Kolportage Tour
17. Februar 2009 07:15
hier meine anmerkungen, allerdings eher aus dem gedächtnis:

2. Der beiden Quitzows letzte Fahrten :
ich kenne nur die anscheinend bearbeiteten versionen aus "ritter und rebellen", interessantes frühwerk, mit einigen vorläufern von may-figuren, allerdings nicht wirklich ausgereift.

3. Auf hoher See gefangen
für mich wird da etwas zu wild zwischen den schauplätzen und genres hin- und hergesprungen, trotzdem ganz interessant

4. Scepter und Hammer :
auch für mich ein höhepunkt des frühwerkes

5. Die Juweleninsel :
nicht geglückte fortsetzung, ich finde hier die bearbeitung um einiges besser (vor allem die indien-episode, die ja wenn ich mich recht entsinne fast komplett von kandolf (?) hinzugefügt wurde)

6. Das Waldröschen :
mein liebling der kolportageromane, genialer anfang, nur am ende zieht es sich ziemlich (so in etwa ab der insel); auch hier finde ich die bearbeitung durchaus gelungen, die vergewaltigungsgeschichte und andere sachen fand ich nicht so geglückt (vor allem vom logischen standpunkt), was vielleicht wirklich abgeht ist die frühgeschichte von gerard in paris

7. Die Liebe des Ulanen :
auch ganz gut, obwohl natürlich etwas zu patriotisch

8. Der verlorene Sohn :
hier finde ich vor allem die bearbeitung "das buschgespenst" sehr gelungen, der rest ist wahrscheinlich vor allem biografisch interessant, aber nicht wirklich stringent


9. Deutsche Herzen Deutsche Helden
hier kenne ich überhaupt nur die bearbeitung, für mich nach dem "verlorenen sohn" der schwächste münchmeyer

10. Der Weg zum Glück :
sehr lustig, allerdings kommt die spannung etwas zu kurz... da ich nicht gerade der große wagner-fan ist mir das ganze auch ein bisschen zu gekünstelt, aber doch noch gelungen...
Re: Kolportage Tour
17. Februar 2009 09:08
Nebenbei bemerkt:

wegen

Quote

9. Deutsche Herzen Deutsche Helden
hier kenne ich überhaupt nur die bearbeitung

verstehe ich das

Quote

für mich nach dem "verlorenen sohn" der schwächste münchmeyer

dann nicht.

Helmut
Re: Kolportage Tour
17. Februar 2009 09:30
"Der verlor(e)ne Sohn" ist für mich der Kolportageroman Mays, der einem sozialkritischem Roman am nächsten kommt. Deshalb und wegen der biographischen Bezüge ist er für mich eigentlich der "wertvollste".
Beides geht in der KMV Bearbeitung allerdings vollständig verloren und schon deshalb ist diese Bearbeitung für mich wertlos.
(Bei meiner "Kolportagetour" war der (Ur-)Roman ja nicht dabei, deshalb fehlt diese "Wertung").

Helmut
Re: Kolportage Tour
18. Februar 2009 07:21
Helmut schrieb:
-------------------------------------------------------
> "Der verlor(e)ne Sohn" ist für mich der
> Kolportageroman Mays, der einem sozialkritischem
> Roman am nächsten kommt. Deshalb und wegen der
> biographischen Bezüge ist er für mich eigentlich
> der "wertvollste".
> Beides geht in der KMV Bearbeitung allerdings
> vollständig verloren und schon deshalb ist diese
> Bearbeitung für mich wertlos.
> (Bei meiner "Kolportagetour" war der (Ur-)Roman ja
> nicht dabei, deshalb fehlt diese "Wertung").
>
> Helmut

Hmmm.. da muß ich jetzt glaube ich weiter ausholen:
Ich glaube das ich persönlich ein bißchen Probleme mit denjenigen Texten Mays habe, die am nächsten seiner Biografie sind... Die sind zwar für Psychoanalysten eine wahre Goldgrube, ich empfinde sie aber teilweise etwas weniger spannend, teilweise sogar langatmig... Ausdrücklich ausnehmen möchte ich da die „Todes“-Episode aus „Von Bagdad nach Stambul“, die ist echt genial... Ansonsten finde ich diese Texte (z.b. „Weihnacht“, den Deutschland-Teil von „Satan und Ischariot“ und natürlich das gesamte Spätwerk – vielleicht mit Ausnahme von „Ardistan und Dschinnistan“- nicht wirklich gelungen)... wie gesagt das ist alles persönlicher Geschmack, ich kann mir durchaus vorstellen, daß für jemanden, der die Biografie des Autors durchleuchtet, diese Texte sehr aufschlußreich sind...
Beim „Verlorenen Sohn“ finde ich wie gesagt den ersten Teil (bis zum Ende des Buschgespenstes) sehr gelungen, allerdings sieht man (wie bei den meisten Kolportageromanen Mays) auch hier wieder das nach Zeilen bezahlt wurde... diese Zirkus-Episoden und Theater-Episoden fand ich nicht so gelungen, gar nicht mal so sehr wegen der „Grauslichkeiten“, aber insgesamt wirkt das unfertig... und zum Sozialschriftsteller a la Emile Zola fehlte May doch einiges...
Jetzt könnte man drüber streiten, ob nicht der „Verlorene Sohn“ vielleicht doch besser ist als „Deutsche Herzen“, bei den „Herzen“ finde ich einfach den Schauplatzwechsel (vor allem jenen nach Sibirien) etwas reizvoller, dafür ist die Handlung noch zerfurchter und unlogischer als beim „Sohn“...
vielleicht noch mal zur klarstellung:
- verlorenen sohn kenne ich in original und bearbeitung
- deutsche herzen kenne ich nur in bearbeitung, ins original habe ich auf den kmv-seiten mal reingeschnuppert...
Re: Kolportage Tour
18. Februar 2009 09:56
JamesDean schrieb:
-------------------------------------------------------

> - deutsche herzen kenne ich nur in bearbeitung,
> ins original habe ich auf den kmv-seiten mal
> reingeschnuppert...

Nicht nur schnuppern - lesen...winking smiley
Re: Kolportage Tour
07. März 2009 10:00
Was ich zur "Bedeutung" von "Fürst und Junker" noch vergessen habe:
dies ist der erste (?) längere Roman, der unter der redaktionellen Betreuung von Karl May entstand.
Vielleicht ist er ja auch von ihm bearbeitet worden. winking smiley

Helmut
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