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Deutsche Herzen - Deutsche Helden

geschrieben von Helmut 
Re: Deutsche Herzen - Deutsche Helden
25. August 2008 19:10
JennyFlorstedt schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ich werde eine DHDH-Aufholjagd starten....

Viel Glück...(y)winking smiley
Re: Deutsche Herzen - Deutsche Helden
25. August 2008 23:11
Ich werde es Dir, liebe Jenny, etwas leichter machen; ich verabschiede mich nämlich jetzt mal für'ne Woche. Ich bin vorraussichtlich am 3. Sept. wieder da und werde in der Zeit auch nicht an DHDH weiterlesen.

Ade, bis dann
Helmut
Re: Deutsche Herzen - Deutsche Helden
03. September 2008 09:40
Und ich geb Dir noch mehr Zeit, liebe Jenny, denn jetzt muss ich mich erstmal durch das Zeugs was in der Woche an Zeitungen und Zeitschriften u.ä. hier angekommen ist, durcharbeiten/lesen.

Helmut (wieder zurück aus Hamburg)
Re: Deutsche Herzen - Deutsche Helden
03. September 2008 10:49
Ich bin schon in Amerika und bei Sam Barth, den ich übrigens ziemlich interessant finde.

Und seine Rede über Savannengerichte...

In der letzten Ausgabe von "Karl May in Leipzig" hatten wir einen zeitgenössischen Artikel über Vigilanzkomitees, in der nächsten Ausgabe gibt es einen über Vigilanzkomitees und "Savannengerichte" in der deutschen Amerikaliteratur.
Da war ich doch sehr erfreut, jetzt in DHDH nochmal so drauf zu stoßen.

Jenny
Re: Deutsche Herzen - Deutsche Helden
06. September 2008 17:39
Ich habe jetzt die zweite Abtheilung beendet.
Der zweite Teil der Amerika-Geschichte (ich meine nur den Teil im Tal des Todes) ist für mich um einiges schwächer als z.B. die Orientgeschichte.
Dies liegt wahrscheinlich daran, dass diese Geschichte eigentlich (nach meiner Meinung) kaum etwas "originäres" enthält, sondern ein irgendwie gearteter Abklatsch der Wild-West-Geschichten Mays. Teilweise sind Anklänge an Satan und Ischariot unübersehbar, da ja S&I später entstanden ist, hat er dies dort um Längen besser ausgearbeitet.
Ausserdem nervt dieser Über-Shatterhand Steinbach in Amerika doch schon sehr, er übertrifft dabei noch den (manchmal auch schon ganz schön nervenden) Shatterhand der Jugenderzählungen (der Shatterhand der Reiseerzählungen ist da doch um einiges "menschlicher").
In dieser Abtheilung wird übrigens (in einigen dürren Nebensätzen) die Vorgeschichte der Adlerhorsts und ihrer Widersacher angedeutet. Für mich ist dies übrigens durchaus ausreichend als Motivation, und ausserdem ist mir dies lieber als z.B. die unsinnige und hanebüchene Vorgeschichte zum Waldröschen (die Erklärung für den Hass der Cortejos auf die Rodrigandas).
Nur die Motive Steinbachs bleich immer noch im dunklen.

Am Ende haben sich noch einige kleinere Unaufmerksamkeiten des Autors eingeschlichen; so ist ihm nicht mehr klar, wer jetzt nun den Schlüssel für die Fesseln liegen ließ. Außerdem ist irgendwie die Magda Hauser/Adlerhorst aus dem Blickfeld entschwunden (vielleicht auch nur aus meinem, aber ich kann mich nicht erinnern, irgend etwa von ihrer Befreiung gelesene zu haben).

Jedenfalls freue ich mich jetzt auf die Sibirien-Abtheilung, die mir bei meiner ersten Lektüre viel Freude bereitet hat.

Helmut



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 06.09.08 17:41.
Re: Deutsche Herzen - Deutsche Helden
08. September 2008 17:33
Sibirien schient doch wohl nicht so fürchterlich groß zu sein, denn alle Welt (der Teil der für die DHDH interessant ist, alle Bösewichter und alle Guten, nur der "große Steinbach" lässt bisher noch auf sich warten) trifft sich in Platowa zur Zeit des Herbstjahrmarktes.
Herrlich finde ich die Schatzsuche mit anschließender Teufelsaustreibung.
Wenn man spitzfindig wäre, könnte man einige Kleinigkeiten bemäkeln; so ist hier die Religion der Russen (mit ihren Popen) "griechisch-katholisch".
Auch scheinen die Tungusen ein sehr großes Talent für Fremdsprachen zu haben; da versteht Karpala auf Anhieb das türkische Gökala, und die Snakers können sich bei ihnen gut verständlich machen, obwohl beide weder Russisch sprechen oder verstehen.
Aber was soll's, solche Petitessen wollen wir gar nicht berücksichtigen.
Jedenfalls ist die Schilderung der sibirischen Athmosphäre, wie ich finde, großartig gelungen, herrlich auch Sam Barth in Sibirien.

Helmut
Re: Deutsche Herzen - Deutsche Helden
08. September 2008 18:12
Das Sibirien-Abenteuer ist für mich noch das beste an DH-DH, obwohl ich anfangs etwas skeptisch war. Sam Barth ist klasse, wie er mit der Obrigkeit umspringt. Glaube einer der seltenen Fälle wo ein Held der Hintenanstellkategorie (versteht ihr mich?) in Karl May´s Werk eine besondere Rolle spielt und alle Fäden in der Hand hat. Was da nachher noch Steinbach zu suchen hat ist mir ein Rätsel. Man wäre auch gut ohne ihn ausgekommen. Und er hat noch was zu mäckeln daß Sam Barth so mit der Dorfobrigkeit verfuhr, tz.
Auch später in Deutschland "Zum guten Schlusse" macht Barth eine gute Figur (trotz seiner Füllegrinning smiley)

Markus
Re: Deutsche Herzen - Deutsche Helden
09. September 2008 18:05
Markus schrieb:
-------------------------------------------------------

> Glaube einer der seltenen Fälle wo ein
> Held der Hintenanstellkategorie (versteht ihr
> mich?) in Karl May´s Werk eine besondere Rolle
> spielt und alle Fäden in der Hand hat. Was da
> nachher noch Steinbach zu suchen hat ist mir ein
> Rätsel. Man wäre auch gut ohne ihn ausgekommen.
> Und er hat noch was zu mäckeln daß Sam Barth so
> mit der Dorfobrigkeit verfuhr, tz.

> Markus

In fast allen der im Wilden Westen spielenden Jugenderzählungen ist dies genauso. So z.B. im Ölprinz, da hat das "Kleeblatt" eigentlich auch alles sehr gut im Griff. Als dann allerdings OS und W auftauchen, sind sie sehr schnell zu Statisten degradiert, und dürfen eigentlich nur noch durch Fehler für den Fortgang der Geschichte sorgen.
Erstaunlicherweise(?) gibt es sowas in der Sklavenkarawane nicht, dort gibt es allerdings keine solchen Oberhelden ("oberlehrerhafte Helden") wie OS und W.

Nicht verschweigen will ich, dass bei diesem Teil der Herzenhelden die Dialoge schon ganz schön und manchmal auch übermäßig in die Länge gezogen sind. Vielleicht wollte May hier einfach dadurch bei Münchmeyer "Geld schinden", da er sich zu Recht unterbezahlt fühlte.

Helmut
Re: Deutsche Herzen - Deutsche Helden
21. September 2008 18:03
Ich habe das Sibirien-Abenteuer abgeschlossen.
Dies ist der Teil, der für mich der beste in den gesamten "Deutschen Herzen Deutschen Helden" ist.
Zum einen sicher, weil dies (fast) originär bei May ist, dieser Schauplatz ist einer der äußerst seltenen und doch ist er auch hier irgendwie "zuhause".
Und dann weil sich hier der Superheld Steinbach sehr zurückhält, ja er verliert hier in meinen Augen vollständig den "Old Shatterhand" Nimbus. Er reist z.b mit 4 (in Worten vier) Kutschen Gepäck (hat es so etwas jemals bei OS oder KBN gegeben?), und verschafft sich im wesentlichen Respekt durch einen militärischen Rang mitsamt ordens- und sonstwie glänzender Uniform (eines russischen Generals), auch dies wäre für die parallelen Superhelden undenkbar gewesen.
Alle (wirklich alle) Verwicklungen werden von dem (viel sympathischeren) Sam Barth gelöst, auch die die Steinbach direkt betreffen. Und dafür bekommt er von Steinbach neben ein wenig Dank auch noch Vorwürfe. So ungerecht ist eben manchmal die Welt winking smiley .

Dafür lichtet sich anschließend (in Wiesenstein) ein bißchen das Dunkel um den Superman; er ist nämlich "in Wahrheit" der Großherzogsbruder Oscar.
Und Tschita heißt immer noch Tschita, also wird dies wohl doch ihr "richtiger" Name sein. (Wenn ein spanischer Graf bei May "Ferdinando" heißt, warum soll dann nicht eine deutsche Adlige "Tschita" heißen können?)


Helmut
Re: Deutsche Herzen - Deutsche Helden
21. September 2008 18:07
Ich schwimme noch den Rio Gila hinunter und hab mir vorher mehrere Seiten sinnfreies Kolportage-Gesäusel angehört. Bäkse.

smiling smiley
Re: Deutsche Herzen - Deutsche Helden
22. September 2008 09:00
Moin,

ich kann da Helmut nur zustimmen. Für mich war das Sibirien-Abenteuer auch das beste am Roman. Vor allem der Anfang in Platowa ist lesenswert. Ob es nun daran liegt, wie Helmut schon schrieb, daß May diese Gegend selten "bereiste", kann ich nicht sagen. Südamerika suchte er auch höchst selten auf und ich kann nicht gerade behaupten daß mir der "Sendador" sehr gefällt. Es mag vieleicht daran liegen daß "El Sendador" in der "Ich-Form" geschrieben ist (und da bleibt Charley lieber im wilden Westen oder Orientwinking smiley), was bei DH-DH nicht der Fall ist.
Es kann aber auch sein daß die dritte Abteilung besser gefällt, weil sie flüssiger geschrieben ist (meiner Meinung nach) und es nicht so viele Rückblendungen und Nebenkriegsschauplätze gibt.

Alles in allem ist DH-DH besser als sein Ruf. Als unlesbar würde ich ihn nie bezeichnen.

Markus
Re: Deutsche Herzen - Deutsche Helden
22. September 2008 10:47
ist glaube ich generell in den meisten may-büchern so, daß der anfang das beste ist (ausnahme: die orient-bände, wo es fast durchgängig gut ist und einige jugenderzählungen, der schluss vom "schatz im silbersee" konnte mich allerdings auch nie so richtig begeistern)...
ich finde z.b. die ersten 300 seiten vom "sendador" ziemlich gut, und der anfang von der "felsenburg" ist sowieso ein absolutes highlight... irgendwie hat may dann (wie auch bei den kolportageromanen) zwischendurch immer wieder die inspiration verlassen (oder der zeitdruck war zu gross)...


Markus schrieb:
-------------------------------------------------------
> Moin,
>
> ich kann da Helmut nur zustimmen. Für mich war das
> Sibirien-Abenteuer auch das beste am Roman. Vor
> allem der Anfang in Platowa ist lesenswert. ....
Re: Deutsche Herzen - Deutsche Helden
22. September 2008 10:56
Quote

ich finde z.b. die ersten 300 seiten vom "sendador" ziemlich gut, und der anfang von der "felsenburg" ist sowieso ein absolutes highlight... irgendwie hat may dann (wie auch bei den kolportageromanen) zwischendurch immer wieder die inspiration verlassen (oder der zeitdruck war zu gross)...

Exakt mein Eindruck.

(Wobei ich die Zahl 300 beim 'Sendador' etwas tiefer ansetzen würde.)

winking smiley



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 22.09.08 10:57.
Re: Deutsche Herzen - Deutsche Helden
22. September 2008 14:07
Der Anfang in Platowa ist streng genommen ja nicht der Anfang des Romans, trotzdem er der Anfang des Sibirien-Abenteuers darstellt. Aber das würde jetzt zuweit führen.

Daß der Anfang (oder wie wir es in der Schule gelernt haben "Die Einleitung"winking smiley) in May´s Erzählungen meist am besten war, kann man so nicht verallgemeinern. Es gibt Erzählungen die zu Beginn nicht so Recht in Schwung kommen wollen, wo May aber nachher so richtig aufdreht (welche, das kann uns am besten Rüdiger spontan sagengrinning smiley). Sie sind aber nicht alle so. Die meisten machen wirklich gleich zu Beginn lust am weiterlesen (allein schon wenn May mich persönlich anspricht:"Komm lieber Leser, komm..." oder "Lieber Leser, weißt du was das Wort Greenhorn bedeutet...?").
Es gibt aber auch Werke die kommen nie so recht in Schwung, da tun sich auch die eingefleischtesten May-Fans mit schwer, bilden aber die Ausnahme.

Mit dem Ende eines Romans, wie allgemein bekannt, tat sich May meist schwer. Obwohl man nicht sagen kann daß sie gänzlich mißlungen sind, aber er hatte manchmal Probleme zum Ende zu kommen, teilweise endet es abrupt.

Die Zahl 300 würde ich beim Sendador auch tiefer setzen, aber nicht wie Rüdiger es meint, sondern ich will sagen daß ich es lieber mag wenn Charley (OS, KBN) die Stadt verläßt und die Wildnis aufsucht, denn da kennt er sich aus, in der Stadt tut er sich schwer (es sei denn es ist ein längerer Aufenthalt wie z.B. im wilden Kurdistan in der Stadt Amadijah)

Markus
Re: Deutsche Herzen - Deutsche Helden
22. September 2008 14:26
Ich mag es gerade wenn er in der Stadt ist, im „Scout“-Teil von Winnetou II, zu Beginn von „Am Rio de la Plata“, in „Satan und Ischariot II“, u.a. Oder auch auf dem Dorf, „In der Heimat[h]“, sehr schön.

Anfang schwächer, später besser ? Wirklich relativ selten. Im Reiche des Silbernen Löwen I, obwohl, der eigentliche Beginn mit den Snuffles ist ja noch reizvoll, aber dann ... (die ersten Kapitel erfordern viel Geduld und guten Willen)

Ansonsten fällt mir auf Anhieb nur noch „Der beiden Quitzows letzte Fahrten“ ein, da dauerte es , wenn ich mich richtig erinnere, bis zum siebten oder neunten Kapitel, bis ich dachte, Ah, May … Und der ‚Verlorne Sohn’, da hatte ich beim zweiten Lesen den Verdacht, dass die lange Anfangspassage (die Vorgeschichte, bevor es in die Residenz geht) vielleicht gar nicht von May sei.

Die Geschmäcker sind wahrlich verschieden. Das Sibirienabenteuer gehört für mich insgesamt zu den reizlosesten Texten im Gesamtwerk. Ein großer Mann geht, ein langer kommt, hat Dieter Hildebrandt mal gesagt, das fiel mir dieser Tage schon mal ein zu irgendeinem anderen Thread in irgendeinem anderen Forum, aber dann habe ich gedacht, das kannst du nicht machen, erstens weißt du nicht wie groß oder lang der denn war, und außerdem ist es nicht nett ... also bauen wir es hier ein: das Sibirien-Abenteuer ist ein langer Text …

winking smiley



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 22.09.08 17:40.
Re: Deutsche Herzen - Deutsche Helden
22. September 2008 15:03
Das muss wohl alles "gefühlte" Länge sein, denn:

Deutsche Herzen Deutsche Helden:

1. Capitel und 2. Kapitel (Türkei und Afrika) : 816 Seiten
Zweite Abtheilung (Amerika) : 762 Seiten
Dritte Abtheilung, I und Zweites Kapitel (Sibirien) : 724 Seiten
Dritte Abtheilung. Zum guten Schlusse (Wiesenstein) : 307 Seiten
(die inkonsequente Kapitel- und sonstige Einteilung habe ich dem originalen Erstdruck entnommen.)

M.a.W. das Sibirien-Abenteuer ist das kürzeste der exotischen Teile, und ist für mich auch der kurzweiligste. Am langweiligsten finde ich (mit Abstand) das Amerika-Abenteuer, denn so etwas gibts in anderen May-Bänden spannender und auch besser.

Helmut
Re: Deutsche Herzen - Deutsche Helden
22. September 2008 15:07
Quote

Ansonsten fällt mir auf Anhieb nur noch „Der beiden Quitzows letzte Fahrten“ ein, da dauerte es , wenn ich mich richtig erinnere, bis zum siebten oder neunten Kapitel, bis ich dachte, Ah, May …

Da ist doch der May-Text schon fast vorbei, und es hat der Teil von Goldmann begonnen ...
winking smiley
Re: Deutsche Herzen - Deutsche Helden
22. September 2008 15:22
Ich habe jetzt noch mal nachgeschaut (bei den Rezensionen), das 7. + 9. Kapitel waren es. Aber die sind, wenn ich jetzt nicht irre, nicht von Goldmann. Ich meine, seinerzeit nur bis zu der Stelle gelesen zu haben, wo der Autorenwechel stattfand.

*

Es ging ja um nichts anderes als gefühlte Länge ...

Auch Zeit kann sehr relativ sein. "Als ich um halb elf auf die Uhr sah, war es erst halb zehn" hat mal ein Kritiker geschrieben. Das ging mir in Sibirien ganz ähnlich ...

winking smiley
Re: Deutsche Herzen - Deutsche Helden
22. September 2008 17:50
Rüdiger schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ich habe jetzt noch mal nachgeschaut (bei den
> Rezensionen), das 7. + 9. Kapitel waren es. Aber
> die sind, wenn ich jetzt nicht irre, nicht von
> Goldmann. Ich meine, seinerzeit nur bis zu der
> Stelle gelesen zu haben, wo der Autorenwechel
> stattfand.
>
>

Das habe ich ja auch nur wegen des Gags geschrieben; der Autorenwechsel war mitten im Kapitel 13.

Helmut
Re: Deutsche Herzen - Deutsche Helden
22. September 2008 20:01
Rüdiger schrieb:
Ich mag es gerade wenn er in der Stadt ist, im „Scout“-Teil von Winnetou II, zu Beginn von „Am Rio de la Plata“, in „Satan und Ischariot II“, u.a. Oder auch auf dem Dorf, „In der Heimat[h]“, sehr schön.


Also die Geschmäcker sind wirklich verschieden. Ich will auch nicht pauschal behaupten daß ich es gar nicht mag wenn Kalle sich in der Stadt aufhällt und es überspringe bis er wieder in der Wildnis ist (wäre auch schlecht da man eventuell wichtiges für die Handlung verpasst. Ich ertappe mich eher beim schnellen überfliegen von immer mal wieder seitenlangen Beschreibungen der (meist) öden Gegend durch die er reitetgrinning smiley). Vieleicht liegts ja eher daran wo der jeweilige Leser wohnt und wo er gerne ist. Ich wohne z.B. nicht mitten in der Stadt (und es wird in diesem Leben wohl auch nicht sein), aber auch nicht auf dem Land oder in einsamen wilden Gegenden, halt kleiner Stadtteil, weder Dorf noch Stadt. Gerne bin ich auf dem Land und gehe im Wald spazieren. In der Stadt bin ich, im Gegensatz zu früher, nicht mehr so gern.


Rüdiger schrieb außerdem:
Die Geschmäcker sind wahrlich verschieden. Das Sibirienabenteuer gehört für mich insgesamt zu den reizlosesten Texten im Gesamtwerk. Ein großer Mann geht, ein langer kommt, hat Dieter Hildebrandt mal gesagt, das fiel mir dieser Tage schon mal ein zu irgendeinem anderen Thread in irgendeinem anderen Forum, aber dann habe ich gedacht, das kannst du nicht machen, erstens weißt du nicht wie groß oder lang der denn war, und außerdem ist es nicht nett ... also bauen wir es hier ein: das Sibirien-Abenteuer ist ein langer Text …


Wie gesagt, die Geschmäcker sind verschieden. Man könnte auch hier einen persönlichen Grund finden (der eine mag Sibirien nicht weil es da so kalt ist, der andere mag die Südamerikaerzählungen weil er damit Sommer, Sonne, heiße Rhytmen verbindet usw.), nur würde das zu nichts führen.
Etwas allerding was ich an den Reiseerzählungen außerhalb des üblichen Kosmos (Wilder Westen/Orient) mag, und da nehm ich auch den Sendador mit rein, ist, wenn Charley mit Erfahrungen und Fähigkeiten aufwartet, die in dem betreffendem Land/Erdteil zum größten Teil unbekannt sind. Er bringt die abgebrütesten und erfahrensten Einheimischen jedesmal zum erstaunen wenn er (zumeist mit indianischen Fertigkeiten) zeigt wie man es macht. Oft auch mit etwas Eigenlob dabeiwinking smiley. Auch im Orient kann er sehr oft zeigen was er bei Winnetou so alles gelernt hat (obwohl wir ja alle wissen daß er das meiste schon vorher alles wußte und kannte, denn er kam ja in den Westen und war gleich der Superheld, Winnetou gab ihm nur noch den Feinschliff, aus ihm wurde sozusagen "Der geschliffene Diamant"(hupf)).


Helmut schrieb:
Am langweiligsten finde ich (mit Abstand) das Amerika-Abenteuer...


Am langweiligsten und überflüssigsten fand ich das letzte Kapitel "Zum guten Schlusse". Es war überflüssig weil es doch nicht zu der erwarteten großen Auflösung kam und langweilig weil nochmal alle Personen, die eine mehr oder weniger wichtige Rolle in dem Roman hatten, nochmals durchs Bild laufen durften (die Erde isn Dorf, Globalisierung zu Zeiten Bismarcksgrinning smiley)
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