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Die Liebe des Ulanen

geschrieben von Sylvia 
Re: Die Liebe des Ulanen
09. Juni 2008 17:04
Helmut schrieb:
-------------------------------------------------------
> Was einem da nach via Kolportage-Stereotypen am
> damaligen Schönheitsideal rübergebracht wird. Da
> sind also kleine Füßchen und kleine Händchen nicht
> nur bei Mädchen und Damen sondern auch bei Männern
> ausgesprochen schön,

Kleine Hände, Füsse und Ohren auch bei Männern als schön zu bezeichnen, findet man auch in dem keineswegs als Trivialliteratur gedachten "Die Ritter vom Geiste" (1850/51) von Karl Ferdinand Gutzkow. winking smiley
Re: Die Liebe des Ulanen
09. Juni 2008 18:55
Wollen wir nicht vergessen: Karl May hatte auch ganz kleine Händchen und Füßchen. Das musste er ja schick finden (hupf)
Re: Die Liebe des Ulanen
10. Juni 2008 08:31
Aber, deshalb gleich dies als Zeichen der (versteckten) aristokratischen Abstammung?
Siehe
Quote

"... Seine Hände und Füße sind so klein wie bei einem Aristokraten und gar nicht wie bei einem Pflanzensammler."
(S. 1109/575)

(Nanon über Fritz Schneeberg)


Helmut
Re: Die Liebe des Ulanen
10. Juni 2008 08:38
JennyFlorstedt schrieb:
-------------------------------------------------------
> Wenn man Belmonte mit Schönberg übersetzt (und die
> von May schonmal gefundene Assoziation
> Schönberg/Schönburg berücksichtigt) ist man wieder
> in der engeren Heimat. winking smiley

Wenn ich spitzfindig wäre, könnte ich ja darauf hinweisen, dass im französichen der Berg immer noch (und auch damals schon) "le mont" heißt, und Schönberg auf fanzösich übersetzt bestenfalls "Beaumont" heißen müsste, besser wäre allerdings "Montbeau" (analog zum "Montblanc", dem weißen Berg).
Aber, wer will denn dies (nämlich spitzfindig) schon sein (und es passt ja dann auch nicht mehr mit "Richemonte" zusammen).

Helmut



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 10.06.08 08:38.
Re: Die Liebe des Ulanen
10. Juni 2008 08:50
Quote

Aber, deshalb gleich dies als Zeichen der (versteckten) aristokratischen Abstammung?

Aber natürlich. Wer sich zum Gymnasiasten, Plantagenbesitzer, Studiosus und Dottore hochstilisiert, ist von einem Adelstitel nicht mehr weit entfernt (Ramon Diaz de la Escosura; Prinz Muhamêl Latréaumont, ...). Und eine solche Möglichkeit wird sich der kleine Hochstapler sicherlich erträumt haben, denn die wahre Herkunft ist nicht zu ermitteln, weil sein Großvater väterlicherseits nicht zu identifizieren ist. Wie heißt es so schön im Taufbuch Ernstthal: "Der Schwängerer soll ein Unbekannter gewesen seyn". In der Sekundärliteratur wird dazu gern der Hinweis gegeben, dass zu jener Zeit Rheinbundtruppen im Lande waren. Karl Mays Vater also wie Karl Sternau das Ergebnis einer Vergewaltung durch einen Adligen? For all we know, he could be ... grinning smiley
Re: Die Liebe des Ulanen
11. Juni 2008 16:07
Es gibt hier im Ulanen (im Gegensatz zum Waldröschen z.B.) eigentlich nur einen ganz großen Schurken (Richemonte), alle anderen sind nur Verführte, Mitläufer, Schatz-(u.a.)Jäger. All diese (es gehören auch alle Frauen der "bösen" Seite dazu) sind eigentlich auch ziemlich blass geblieben. Eine halbe Ausnahme davon würde ich noch dem Grafen Rallion zubilligen.


Helmut
Re: Die Liebe des Ulanen
20. Juni 2008 11:12
Ich bin mittlerweile bei "Ulane und Zouave" angelangt.
Das ist eine der wenigen Stellen bei May, wo ich eine "Bearbeitung" für sinnvoll halte. Der Teil gehört einfach raus, man bemerkt ja ziemlich schnell, dass er hier an der falsche Stelle ist. Es ist nämlich der einzige Teil, in dem keiner der bisher bekannten Akteure vorkommt, oder mindestens erwähnt ist, und das gibt es sonst im "Ulanen" (im Gegensatz zu den anderen Kolportageromanen) nicht.

Im "geschliffenen Diamant" hat W. Ilmer auch zwei Fehler im Ulanen "herausgearbeitet". Obwohl ich Ilmer sonst sehr schätze, ist er dabei meiner Meinung nach doch ziemlich übers Ziel hinausgeschossen. Da versucht er einerseits mit einem mehreren seitenlangen "Beweis" May einen Fehler in der zeitlichen Einordnung nachzuweisen. Ich muss gestehen, ich habe es nicht verstanden; allerdings glaube ich auch so, dass da solche Fehler drin sind (das Gegenteil hätte mich bei May eher verwundert); also was soll das Ganze.
Der andere Fehler ist wie Ilmer meint, May würde beim Wiederaufnehmen der Handlung, den Protagonisten zuviel wiederholen lassen. Auch das halte ich für keinen Fehler, denn May hat eben mehr an seine Leser gedacht, als an eine irgendwie geartete "innere Ordnung" in seinen Geschichten. Ich zumindest bin ihm da eher dankbar dafür.

Helmut



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 21.06.08 10:10.
Re: Die Liebe des Ulanen
23. Juni 2008 10:21
Beim Lesen des "Beiwerks" "Ulane und Zouave" (der Titel ist völlig irreführend, er passt aber wohl als Kapitelüberschrift zum folgenden Text) meinte ich tatsächlich wieder beim "Verlorenen Sohn" zu sein. Er ist wieder autobiographisch gefärbt, wo er im Zuchthaus spielt. Es ist wirklich völlig anders als in der Umgebung.
Allerdings finde ich, dass er an den entsprechenden Stellen (der (kundige) Vorbesitzer meines antiquarisch erworbenen Reprints hat dort "Shylock" an den Rand vermerkt), schon sehr den antisemitischen Zeitgeist bedient, für mich jedenfalls zu stark.
Aber wie sagte (und schrieb) schon Reich-Ranicki als man ihn fragte, warum er Wagner so liebe, da dieser doch viel antisemitisches geschrieben hat, "aber er hat doch Tristan und Isolde komponiert".

Helmut

PS.: Meiner Meinung sollte übrigens "Ulane und Zouave" als eigenständiger Text hier in der Datenbank aufgenommen werden, denn er gehört ja nicht zu der "Liebe des Ulanen".
Re: Die Liebe des Ulanen
23. Juni 2008 11:40
Quote

PS.: Meiner Meinung sollte übrigens "Ulane und Zouave" als eigenständiger Text hier in der Datenbank aufgenommen werden, denn er gehört ja nicht zu der "Liebe des Ulanen".

Ich bin aus mehreren Gründen strikt dagegen:
1) "Ulane und Zouave" ist das 10. Kapitel von "Die Liebe des Ulanen". Nur ein kurzer Anfangsteil dieses Kapitels ist der "Fremdkörper". Letzterer hat also gar keinen Titel. Wie soll man einen Text ohne Titel aufnehmen?
2) Wenn wir hier damit beginnen, müssten wir uns auf die Spuren der KMV-Bearbeiter setzen und alle in sich geschlossenen "Fremdkörper" als eigenständige Texte behandeln.
3) Meines Erachtens ist die Aufgabe einer Datenbank, Informationen so zu erfassen, wie sie sind, ohne interpretierende Bewertungen. Auch wenn ein Text noch so defekt erscheinen mag. Er ist in der überlieferten Form hier zu erfassen.
4) Selbst die HKA hat den "Fremdkörper" unangetastet gelassen.
Re: Die Liebe des Ulanen
23. Juni 2008 11:57
Ich stimme Wolfgang hundertprozentig zu. "Ulane und Zouave" ist nur als Kapitel von "Die Liebe des Ulanen" erschienen. Etwas anderes wäre es, wenn ein Verlag die Geschichte als separates Buch rausbrächte. Vielleicht eine Anregung an den KMV. Oder ist das schon in irgend einem Sammelband mit drin?
Re: Die Liebe des Ulanen
23. Juni 2008 12:49
>>> Oder ist das schon in irgend einem Sammelband mit drin?

Wenn ich mich recht entsinne, ist es in Band 79. Leider kann man das hier in der Datenbank nicht nachgucken, weil es ja kein Text ist ...

winking smiley



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 23.06.08 12:50.
Re: Die Liebe des Ulanen
23. Juni 2008 12:51
Ich muß mich korrigieren. Kann man doch nachgucken. Hab' nur nicht richtig hingeguckt.
Re: Die Liebe des Ulanen
23. Juni 2008 13:01
Dann wäre ja fast alles gut, hätte man beim KMV die Geschichte nicht "Sklaven des Ehrgeizes" genannt.
Re: Die Liebe des Ulanen
23. Juni 2008 13:25
Warum wurde der Text da "Sklaven des Ehrgeizes" genannt? Wahrscheinlich ist doch, wie viele vermuten, daß der Text doch eher zum "verlorenen Sohn" gehört. Und dort fangen ja viele Kapitel mit "Sklaven des/der..." an. Da es das große Ziel des KMV ist, das Werk Karl Mays innerhalb der gesammelten Werke in sich stimmig zu machen, vermute ich deswegen die Titeländerung des Textes.
Ich weiß jetzt nur nicht ob das Kapitel "Ulane und Zouave" sich innerhalb der "Die Liebe des Ulanen"-Bände 56 bis 59 des KMV befindet. Ich denke mal nein.

Markus
Re: Die Liebe des Ulanen
23. Juni 2008 13:47
>>> Warum wurde der Text da "Sklaven des Ehrgeizes" genannt?

Eben weil er eher zum "Verlornen Sohn" gehört (und es da in der Fischer-Ausgabe ähnliche Titel gibt). - Mir fällt übrigens gerade erstmals auf, daß "Sklaven des Ehrgeizes" gar keiner der Fischer-Titel, sondern ein dazuerfundener ist (aber ein passend dazuerfundener), das hatte ich bis heute nicht bemerkt ...

>>> Ich weiß jetzt nur nicht ob das Kapitel "Ulane und Zouave" sich innerhalb der "Die Liebe des Ulanen"-Bände 56 bis 59 des KMV befindet. Ich denke mal nein.

Freilich nicht. Da hätte es ja nun wirklich nichts verloren.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 23.06.08 14:04.
Re: Die Liebe des Ulanen
23. Juni 2008 14:16
Quote

Eben weil er eher zum "Verlornen Sohn" gehört (und es da in der Fischer-Ausgabe ähnliche Titel gibt). - Mir fällt übrigens gerade erstmals auf, daß "Sklaven des Ehrgeizes" gar keiner der Fischer-Titel, sondern ein dazuerfundener ist (aber ein passend dazuerfundener), das hatte ich bis heute nicht bemerkt ...

Die Fischer-Ausgabe und deren Titel können wir in dem Zusammenhang wohl außer Acht lassen. Die alte Münchmeyer-Ausgabe war bereits in fünf Abtheilungen untergliedert:
- Erste Abtheilung: Die Sclaven der Armuth.
- Zweite Abtheilung: Die Sclaven der Arbeit.
- Dritte Abtheilung: Die Sclaven der Schande.
- Vierte Abtheilung: Die Sclaven des Goldes.
- Fünfte Abtheilung: Die Sclaven der Ehre.

Ich habe irgendwo die These gelesen (wenn ich zu Hause bin, schlage ich es vielleicht nach), dass der Roman eigentlich auf sechs Abtheilungen angelegt war. Die Fremdverwertung einer Textpartie im "Ulan", die eigentlich für den "Sohn" vorgesehen war, hat dann allerdings wohl letzteren verdorben und eine Beschränkung auf 5 Abteilungen bewirkt. Entweder hat der KMV wirklich eine gute Reminszenz gewählt oder man weiß aus anderen Quellen, wie die nie gedruckte sechste Abtheilung im Manuskript gelautet hat.
Re: Die Liebe des Ulanen
23. Juni 2008 14:18
"Ulane und Zouave" ist übrigens bereits vor GW79 separat erschienen und zwar in der Archiv Edition von E. Bartsch. Diese Ausgabe ist auch hier in der Datenbank aber eben auch wieder (wie in GW 79) als eine Ausgabe des Textes "Die Liebe des Ulanen".

Helmut
Re: Die Liebe des Ulanen
23. Juni 2008 14:26
Hallo Wolfgang,
Quote

Ich habe irgendwo die These gelesen (wenn ich zu Hause bin, schlage ich es vielleicht nach), dass der Roman eigentlich auf sechs Abtheilungen angelegt war. Die Fremdverwertung einer Textpartie im "Ulan", die eigentlich für den "Sohn" vorgesehen war, hat dann allerdings wohl letzteren verdorben und eine Beschränkung auf 5 Abteilungen bewirkt.

Das hast Du z.B. bei Dir selber gelesen:
"Der geschliffene Diamant" S. 449 winking smiley

Helmut
Re: Die Liebe des Ulanen
23. Juni 2008 14:29
Und was mir da noch so auf- und einfällt; über solch formales Zeugs kann man die lebhaftesten Diskussionen entfachen, aber was ich so inhaltlich schreibe, das interessiert wieder mal kein Schwein.
Naja die Hitze ...

(hupf)

Helmut
Re: Die Liebe des Ulanen
23. Juni 2008 14:38
Da ich beispielsweise den "Ulanen" derzeit nicht lese, kann ich leider nur zu solchen formalen Dingen schreiben, gebe aber unumwunden zu, daß ich schon seit längerer Zeit sowas spannender finde als die Inhalte der May-Erzählungen. Das mag am schlechten Einfluß von Leuten wie W.H. oder J.P. liegen, hat mir aber andererseits eine ganz neue Welt eröffnet.
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