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Das Waldröschen

geschrieben von Helmut 
Re: Das Waldröschen
24. April 2008 16:23
Ich hasse Dich nicht dafür sondern sehe das ganz genau so.
Re: Das Waldröschen
24. April 2008 16:57
Quote

Das tat er nie. Erst im Alter, als er sich zum Dichter hochschwingen wollte. Und da hat er sich eigentlich weniger über den Mainstream hinausgeschwungen, als dass er mehr oder weniger unter den Mainstream auf die Nase gepurzelt ist ...

Kürzer, präziser ist das nie gesagt worden! (Loriot)



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 24.04.08 21:37.
Re: Das Waldröschen
24. April 2008 17:29
sandhofer schrieb:
-------------------------------------------------------
> @Markus: Der Adel, insbesondere der Hochadel,
> jener Zeit dachte nur in begrenztem Ausmass
> "national". Man war eng untereinander verwandt und
> hielt sich dann schon mal den einen oder andern
> interessanten Job zu winking smiley.

Hm, wüßte zu gern wo der Unterschied zu heute besteht, ich seh ihn nicht (siehe Globalisierung, Schröder-Gazprom usw.winking smiley)
Re: Das Waldröschen
24. April 2008 18:46
Na aber hoppla! In Hinsicht auf die Apachen hat aber wirklich gegen den Mainstream geschrieben.
Re: Das Waldröschen
24. April 2008 19:11
Das kann ich nur unterstreichen.
OK wenn man die Bearbeitungen des KMV liest kommt man zu einer anderen Meinung...
Re: Das Waldröschen
25. April 2008 10:04
Markus schrieb:
-------------------------------------------------------
> sandhofer schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > @Markus: Der Adel, insbesondere der Hochadel,
> > jener Zeit dachte nur in begrenztem Ausmass
> > "national". Man war eng untereinander verwandt
> und
> > hielt sich dann schon mal den einen oder andern
> > interessanten Job zu winking smiley.
>
> Hm, wüßte zu gern wo der Unterschied zu heute
> besteht, ich seh ihn nicht (siehe Globalisierung,
> Schröder-Gazprom usw.winking smiley)


Da war schon noch ein Unterschied; z.B. waren im 1. Weltkrieg 3 Enkel der Queen Victoria beteiligt, nämlich der englische König, der deutsche Kaiser und der russische Zar. Und das englische Königshaus hat damals auf Drängen der engl. Regierung den Namen des "Adelshauses" vom deutschen "Coburg-Sachsen-Gotha" auf das englische "Windsor" geändert.
Und diese neu "installierten Majestäten" (Griechenland, Bulgarien, Mexiko, ...) waren ja alles keine direkten Thronfolger; es war eigentlich nur ein "Beschäftigungsprogramm" für weiter entfernt Verwandte.


Helmut
Re: Das Waldröschen
25. April 2008 10:12
Manchmal wurden sogar eigens Königreiche geschaffen, so etwa von Napoleon I für seinen Bruder Jerome das "Königreich Westfalen". Muß im Rheinland damals großes Gelächter ausgelöst haben.
Re: Das Waldröschen
25. April 2008 10:25
... und das Königreich Bayern aus dem vorherigen Herzogtum, hat auch Napoleon geschaffen ...

Helmut
Re: Das Waldröschen
25. April 2008 11:28
Rolf Dernen schrieb:
-------------------------------------------------------
> Manchmal wurden sogar eigens Königreiche
> geschaffen, so etwa von Napoleon I für seinen
> Bruder Jerome das "Königreich Westfalen".

Napoleon ist ein Spezialfall. Der hat als erstes sich selber mal zum Kaiser gekrönt und dann munter Adels- und Herrscherhäuser kreiiert. Solange er an der Macht und Frankreich in Europa tonangebend war, mussten die "alten" Adelsgeschlechter dies zähneknirschend akzeptieren. Interessant wurde es nach Napoleons Fall und dem Einsetzen der Restauration: Was sollte man mit den neuen Häusern machen?
Re: Das Waldröschen
27. April 2008 14:52
Diese Josefa Cortejo gehört zu den, im Gesamtwerk Mays nicht sehr häufig auftretenden Gestalten, die nur böse sind und denen dann auch noch jede menschliche Regung abgeht. Und das alles aus verschmähter Liebe.
Ach übrigens, gibt es eigentlich von der Minna Ey ein Foto? Passt für die das "eulenartige" absolut hässliche Aussehen?
Oder ist das Vorbild der Josefa historisch oder eine von Emmas "Kaffeekränzchen"?

Helmut
Re: Das Waldröschen
27. April 2008 16:04
Das Thema "Minna Ey" müsste doch um die Zeit wirklich durch gewesen sein, oder?
Leider kenn ich da kein Bild. Auch Fotos vom Damenkränzchen kann man jetzt schlecht zu Vergleichszwecken heranziehen.

Josefa Cortejo finde ich ebenfalls übel. Nichts gegen wirklich gemeine Schurkinnen, aber warum Karl May sie hat so hässlich sein lassen, verstehe ich einfach nicht. Und er persönlich fand vemrutlich eher mopplige Frauen schön. Die vollen Formen der Heldinnen stehen in sehr deutlichem Gegensatz zu der übermäßig betonten Knochigkeit der bösen (und hässlichen) Josefa. smiling smiley



ta
Re: Das Waldröschen
27. April 2008 20:29
Naja - als hässlich wird Judith Silberberg in Satan und Ischariot gerade nicht beschrieben - überhaupt werden dort die Schurken (Melton) als ausserordentlich schön beschrieben. Ganz so stereotyp ist May dann doch nicht gewesen.

TT
Re: Das Waldröschen
27. April 2008 20:36
Nee, diesmal bezog ich mich nur auf Josefa Cortejo und hab keinen Rundumschlag versucht. winking smiley

Karl May erwähnte - so ziemlich beim ersten Auftritt von ihr - dass sie, wenn Alfonzo der Falsche ihre Liebe erwidert hätte, "ein gutes, braves Weib" geworden wäre.
Da hatte sie einen Hauch von echter Person.
Re: Das Waldröschen
27. April 2008 21:20
JennyFlorstedt schrieb:
-------------------------------------------------------
>
> Josefa Cortejo finde ich ebenfalls übel. Nichts
> gegen wirklich gemeine Schurkinnen, aber warum
> Karl May sie hat so hässlich sein lassen, verstehe
> ich einfach nicht. Und er persönlich fand
> vemrutlich eher mopplige Frauen schön. Die vollen
> Formen der Heldinnen stehen in sehr deutlichem
> Gegensatz zu der übermäßig betonten Knochigkeit
> der bösen (und hässlichen) Josefa. smiling smiley
>
Vielleicht hat May sich - wenigestens zu dieser Zeit - einfach nicht getraut, eine böse Frau einigermaßen attraktiv zu schildern. Ich schrieb schon mal, daß ich das wirklich bedauere, weil sowas literarisch interessanter gewesen wäre.
Re: Das Waldröschen
27. April 2008 21:40
Das tat er schon mal zum Teil bei Miranda aus DH-DH. Sehr atraktiv, aber doch böse. Und doch wurde sie zum guten bekehrt (oder wars von Anfang an). Also doch keine durch und durch atraktive Böse.

Vieleicht finden wir ja doch noch eine schöne Böse in Mays Werk. Das müßte dann aber in nem anderen Tread "Vom Umgang mit Bösewichtern" oder wie der heißt.

Markus
Re: Das Waldröschen
28. April 2008 00:18
Leider habe ich dieses Forum und damit diesen Thread gerade erst entdeckt. Zu den in den letzten Wochen geäußerten Kommentaren möchte ich mich jedoch trotz der fortgeschrittenen Diskussion noch einklinken, auch wenn es schon eine Weile her ist, dass ich das Waldröschen las (noch nicht lange genug, um es schon wieder zu lesen).

Zur medizinischen Grundbildung Mays und seiner modernen Ansichten (Helmut, 9. 4.) stolperte ich auf der Recherche über eine chilenische Brausemarke über eine interessante Information: May war wohl mit Herrn Friedrich Eduard Bilz (http://de.wikipedia.org/wiki/Bilz) befreundet - ein seinerzeit moderner Naturheilkundler. Da könnte diese Ansicht herstammen...

Zur Mapimi habe ich bei meiner letzten Lektüre des Waldröschens ein wenig das Internet abgeklappert - der Karl-May-Atlas des KMV taugt ja leider nichts, wiederholt kaum mehr als die Karten der grünen Bände und die Kolportage wird (wohl auch aufgrund der wenig exakten und teils fiktiven Orte) kaum beachtet. Den Muschelsee habe ich bislang nicht gefunden, will aber nicht ausschließen, dass es den gibt. Doch ohne zeitgenößische Quellen dürfte der schwer zu finden sein, da er auf mexikanisch wohl einen indianischen oder spanischen Namen haben dürfte. Unter [de.wikipedia.org]üste) habe ich ein paar grundlegende Infos festgehalten, aus der spanischen Wikipedia geht (ohne Quellenangaben) hervor, dass es historisch 13 Lagunen in der Region gab, die aber durch moderne Dammbauten ausgetrocknet seien. Hat jemand genauere Angaben oder gar zeitgenössische Karten Mays?

Piratenkämpfe (JennyFlorstedt, 8.4.) beschrieb May immer wieder, und ich meine mich zu erinnern, dass es irgendwo eine vollständige Version des Kampfes im Fluss gibt. Spielte aber glaube ich im Indik (Batavia oder so?). Kann aber leider nicht mehr sagen, wo ich die passende Version fand...

Bezüglich einer Verfilmung habe ich auch immer wieder denken müssen, dass sich aus dem Karl May Material sicher hochwertige historisierende Serien drehen ließen. Würde allerdings mit DHDH anfangen: das ist weniger aufwendig vom Set, basiert auf nachvollziehbaren historischen Rahmenhandlungen und könnte (um den nur indirekt von May wieder aufgehobenen) Franzosenhaß bereinigt auch eine moderne Zuschauerzielgruppe erreichen. Vielleicht wird das ja mal was?

Die Totenliste halte ich mit Verlaub für etwas übertrieben: Allein die Nennung der drei den Krokodilen verfütterten ist doch falsch, oder? Soweit ich weiß, überlebten die zumindest zum Teil? Und "ein Loch in den Kopf bohren" hört sich schlimmer an, als eine Trepanation - immerhin ein medizinischer Eingriff mit dem Ziel der Heilung...

Zuletzt ein persönlicher Gedanke zu den seltenst angegebenen Daten bei Karl May: Aus schriftstellerischer Sicht hat May hier sehr vorausschauend gearbeitet, weil er sich so eine immer stärkere Festlegung der Charaktere erspart hat. Wer zum Beispiel die "Schreckenstein" Jugendserie kennt, wird feststellen, dass ab einem gewissen Band die Zwänge vorhergehender Ereignisse die Handlungen langweilig werden lassen. Ein anderes Problem hatte Rolf Kalmuczak mit seiner TKKG-Serie: die mittlerweile 150 (?) Geschichten spielen alle - großzügig gefasst - innerhalb zweier Jahre. Das macht also mehr als einen gelösten Fall pro Woche! Und da die Arbeit an dieser Serie fast 30 Jahre währte, verändern sich auch die Umstände, unter denen die Helden tätig werden. Ohne dass die Helden merklich altern wohlgemerkt! Mode, Musik, aufgegriffene gesellschaftliche Probleme, Sportarten, Automarken, Kommunikationsmittel etc. ändern sich, um der Realität der heutigen Jugend angepasst zu sein - innerhalb der Reihe ergeben sich aber unendliche Unstimmigkeiten. Dagegen ist Karl May (mit einer vergleichbar langen Schaffensperiode) in meinen Augen deutlich stimmiger im Gesamtwerk!

Eine weitere Erklärung erscheint mir auch die Notwendigkeit zu sein, den Lesern die Handlung verständlich zu machen. Und da ist eben immer die gegenwärtige Rezeption entscheidend, und nicht die historische Umgebung - das machen moderne Autoren ja auch so, deren Helden bereits im Mittelalter aufgeklärte Anschauungen z. B. haben.

Soviel für's Erste - vielleicht bis demnächst?
Re: Das Waldröschen
28. April 2008 05:56
Guten Morgen!

Herzlich willkommen in der Runde.
Bekommen wir noch ein Stück Realnamen von Dir, damit wir nicht immer "lieber/liebe sbo78" sagen müssen?

Bilz fiel mir bei Helmuts Meinung auch ein. Die Bekanntschaft begann allerdings deutlich später. Kann aber natürlich sein, dass Karl Mays Haltung zu diesen Themen erst zu der Freundschaft führte.

Der vollständige Piratenkampf, den Du erwähnst, könnte der bei Robert Surcouf sein. da gab es ein paar Überlegungen, ob da versehentlich Text hin und her gewandert sei.

Es gibt auch ein Karl-May-Wiki, in dem wir Informationen zusammentragen. Wenn Du Wikipedia-Mitarbeiter bist, wirst Du das Gerüst manchen Artikels eventuell auch wiedererkennen. winking smiley Inzwischen ist da aber auch sehr viel eigenes dabei.

Viele Grüße

Jenny



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 28.04.08 07:12.
Re: Das Waldröschen
28. April 2008 07:11
Ich hab auch nochmal den bisherigen Therad überflogen. Dabei stieß auf diesen Hiwneis von Helmut:

Quote

Zu den Illustrationen steht übrigens im Nachwort des Reprints, dass die nur teilweise etwas mit dem Waldröschen zu tun haben. Der Verlag hat einfach (wie so oft und nicht nur bei der Kolportage) Bilder aus den vorhandenen, die so ähnlich aussahen als ob sie zum Text passen könnten, abgedruckt. Das war natürlich billiger als extra einen oder sogar mehrere Zeichner damit zu beauftragen.

Kann ich jetzt (noch nicht?) nachvollziehen. Zwar sind die Bilder plump und steif, aber sie scheinen sich immer ziemlich präzise auf das Waldröschen zu beziehen. Die Personen sind mit ihren Eigenheiten erfasst (Körpergröße bei Sternau, Kleidung, Abstammung, Anzahl der Personen, Interaktion...) Es ist immer eindeutig, wer gemeint ist und auf welche "Szene" sich das Bild bezieht.

ta
Re: Das Waldröschen
28. April 2008 09:23
So eindeutig finde ich das nun wieder nicht. Insbesondere die Personen sind ja nicht so gezeichnet, dass sie wiederzuerkennen wären. Im übrigen weise ich auf ein konkretes Beispiel hin. Die 27. Waldröschen-Illustration ("Das ging leicht!" murmelte Gérard) gibt es nämlich noch mit einer zweiten Bildsignatur, die eben nicht wie "W.R. 27" auf's Waldröschen hindeutet, sondern auf einen anderen, bisher nicht identifizierten Roman: "V.R. 20." Siehe hierzu Abb. 14 in KARL MAY & Co. 108, Seite 26.
Re: Das Waldröschen
28. April 2008 09:33
Einverstanden. Ein weietres Indiz (?) wäre vielleicht auch, dass der Illustrator mehrfach wechselt bzw. offensichtlich Bilder anderer Illustratoren benutzt wurden. Ob das eventuell krankheitsbedingt der Fall war (also trotzdem das "Waldröschen" als Vorlage diente) oder es da wirklich einen Fundus gab, aus dem man sich einfach bediente, weiß ich nicht.

ta
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