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Das Waldröschen

geschrieben von Helmut 
Re: Das Waldröschen
11. April 2008 10:01
Ist das nicht ein bischen überspitzt dargestellt? Bringt nicht jeder Dirigent bzw. jedes Orchester eine Interpretation ein? Gibt es "wie sie komponiert wurde" bei klassischer Musik überhaupt?

Man kann sich sicher über den Umfang der Interpretation streiten und ob man bestimmte Interpretationen oder Interpreten (wie z.B. Karajan) mag oder nicht - letztendlich bleibt man doch bei einer "anderen" Interpretation hängen. Und auch Maria Callas ist letztendlich nicht die "Original"-Interpretin der "Madama Butterfly"...

Ich wollte damit nur sagen: Ich glaube, der Vergleich hinkt!

TT



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 11.04.08 10:03.
Re: Das Waldröschen
11. April 2008 10:07
Bei Shaws Pygmalion gibt es auch kein Happy End - und ich werde Audrey Hepburn nie verzeihen, dass sie Rex Harrison die Pantoffeln bringt. winking smiley
Re: Das Waldröschen
11. April 2008 10:29
Natürlich hinkt der Vergleich, wie fast jeder Vergleich hinkt.
Ich wollte nur in der Tendenz aufzeigen, was mir in der klassischen Musik und bei Karl May (um mich mal zu beschränken) lieber ist.

Und um ein musikalisches Beispiel zu bringen:
Wenn im 4. Satz der 2. Sinfonie von Sibelius beim Trompeteneinsatz "non legato" steht, und bei der Karajan-Aufnahme daraus ein "legato" wird, so mag das vielleicht "gefälliger" (und "marktkonformer") klingen, aber es ist eben nicht die Musik, die komponiert wurde.

Helmut



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 11.04.08 10:34.
Re: Das Waldröschen
11. April 2008 10:53
JennyFlorstedt schrieb:
-------------------------------------------------------
> ich werde Audrey Hepburn nie verzeihen, dass
> sie Rex Harrison die Pantoffeln bringt. winking smiley

Stimmt. Sie hätte sie mir bringen sollen ... smoking smiley
Re: Das Waldröschen
11. April 2008 10:55
Haben wir schon eine Macho-Kasse? grinning smiley
Re: Das Waldröschen
11. April 2008 11:41
Quote

Haben wir schon eine Macho-Kasse?
Ding dong, the bells are gonna chime ...
Re: Das Waldröschen
11. April 2008 11:48
@ Helmut:

"Der Name der Rose" - so der Titel - hat ein Happy End? Wo?

- Die Liebe siegt nicht und überwindet nicht den Klassenunterschied.
- Und wenn ich an die zahlreichen verbrannten Folianten, Codices, Inkunabeln denke, dann wird mir ganz traurig ums Herz.

Und mich stört - ganz abgesehen von der Happy End Frage -, dass der Film die Bibliothek nicht korrekt zeigt und auch ihr Geheimnis nicht erklärt und auflöst. Es musste ja unbedingt mehrstöckig werden ... grummel.

Gruß
Wolfgang
Re: Das Waldröschen
11. April 2008 12:38
Noch ein Eintrag in die Kategorie: "Kennen wir uns?"

Am Anfang der Königsschatz-Episode stellt Emma Arbellez fest, dass sie den Bruder des ihr unbekannten Anton Helmers, den Steuermann Helmers, kennt. Eine Ähnlichkeit zwischen den Brüdern wird von ihr nicht erwähnt.

Als nun Steuermann Helmrrs auf die Hazienda kommt, stellt sie fess, dass er ihrem Verlobten Anton ähnlich sieht. Ihn selbst erkennt sie nicht wieder.
Re: Das Waldröschen
11. April 2008 14:19
Hermesmeier schrieb:
-------------------------------------------------------
> @ Helmut:
>
> "Der Name der Rose" - so der Titel - hat ein Happy
> End? Wo?
>

Happy End ist vielleicht etwas übertrieben, aber immerhin überlebt im Film das Mädchen und Gui muss fliehen (, während im Roman, wie im "richtigen Leben" die Inquisition deutlich sichtbar siegt).

Helmut



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 11.04.08 14:21.
Re: Das Waldröschen
11. April 2008 14:59
Der Gui muss nicht nur fliehen. Der ist sogar tot - im Film.
Re: Das Waldröschen
11. April 2008 16:02
"Der Name der Rose"...ähem...ist das vieleicht auch ein Roman von May?winking smiley

OK ich Klugschei...., aber er könnte von ihm gewesen sein, nicht wegen des Inhalts, sondern wegen des Titels, kommen doch in seinen Werken viele Rosen vor: Die Rose von Ernsthal, Die Rose von Sokna, Die Rose von Kahira, Rosenwasser für Kara ben Nemsi am Balkan usw...smiling smiley...

...und ein Roman namens "Das Waldröschen"grinning smiley

Markus
Re: Das Waldröschen
11. April 2008 16:35
Damit ihr mal eine Ahnung davon bekommt was für einen erbaulichen Roman ihr da eigentlich lest, hier eine kleine Auflistung von Daten einer fast unbedeutenden Statistik (Bitte nicht erschrecken!):

Auf 2612 Seiten Waldröschen werden 2293 Menschen getötet.

Davon werden erschossen rund 1600, skalpiert 240, vergiftet 219, erstochen 130, mit der Faust erschlagen 61, ins Wasser geworfen 16, dem Hungertod preisgegeben 8, hingerichtet 4, den Krokodilen lebend zum Fraß vorgeworfen 3, an einem Baum über dem Krokodilteich aufgehängt (zwei Männer und eine Frau) 3, durch Gift wahnsinnig gemacht 3, durch Aufschneiden des Bauches getötet 2, de Ratten zum Fraß vorgeworfen 1, geblendet und auf ein Floß gebracht 1, lebend in die Erde begraben 1, erdrosselt 1.

Ferner werden Menschen als Sklaven nach Afrika verkauft 2, durch Faustschläge betäubt 23, durch Würgen betäubt 12, durch Kolbenhiebe betäubt 12, durch Fußtritte verletzt 30, geknebelt 10, mit dem Dolche gestochen 6, Menschen Hände abgeschlagen 2, eine Frau genotzüchtigt 1, Frauen verführt 4, einem Menschen 50 Stockhiebe erteilt 1, Männer gefoltert 3, geblendet 3, bis zum Wahnsinn gekitzelt 2, am Kronleuchter erhängt 1, als Kranker im Schnee zum Sterben ausgesetzt 1, einem Manne ein Loch in den Kopf gebohrt 1, einem Manne bei lebendigem Leibe Nase und Ohren abgeschnitten und die Kopfhaut abgezogen 1.

Weiter kommen vor: Ohrfeigen 26, Raub und Diebstahl 11, Leichenschändung und Leichenraub 8, Selbstmorde 6, Menschenraub 2, Meineid 1, eine genau beschriebene Steinoperation 1, Heilung eines Rippenbruches durch Fußtritte 1.(aus "Karl Mays Werke" von Klaus Hoffmann, Verlag Neues Leben)

Was die gute alte Zeit doch für eine heile Welt war(yes).


Markus
Re: Das Waldröschen
11. April 2008 18:37
Meines Wissens stammt dieses Zitat von einer Anti-Schund-Ausstellung in Dresden vor dem Ersten Weltkrieg und wurde seither immer wieder kolportiert. Nachgeprüft hat das allerdings niemand.
Re: Das Waldröschen
12. April 2008 09:02
Noch eine Kleinigkeit: Es wird - als Oberförster Rodenstein eingeführt wird (10. Lieferung) - erwähnt, dass er niemals verheiratet war und daher Frau Sternau als Wirtschafterin zu sich geholt habe.

Etliche Lieferungen später aht er einen erwachsenen Sohn (was sich natürlich nicht ausschließt), wird aber bei der Erinnerung ans eine evrtsorbene Gemahlin noch richtig traurig.
Da wurde wohl nochmal kurz umdisponiert. smiling smiley
Re: Das Waldröschen
12. April 2008 09:06
Die kleine Statistik erscheint mir plausibel. Die Quote ist tatsächlich ziemlich hoch - und da da sganze ja auch im mexikanischen Bürgerkrieg spielt, kriegt man die Anzahl der Toten spielend auf ein hohes Niveau.

ta
Re: Das Waldröschen
12. April 2008 13:30
JennyFlorstedt schrieb:
-------------------------------------------------------
> Die kleine Statistik erscheint mir plausibel. Die
> Quote ist tatsächlich ziemlich hoch - und da da
> sganze ja auch im mexikanischen Bürgerkrieg
> spielt, kriegt man die Anzahl der Toten spielend
> auf ein hohes Niveau.
>
> ta

Ich glaube die fast 2300 Tote im Roman sind die, die der Leser bewußt mitkriegt, die ihm also direkt beim lesen beschrieben werden. Die Gefallenen im Bürgerkrieg gehen bestimmt in die 10000 oder eher noch höher und deren Einzelschicksale erfährt der Leser natürlich nicht.
Somit sind die 2300 Tote außerhalb vom Krieg in einem Roman, der ja eigentlich kein Krimi ist, schon ne Menge. Und vor allem wie bestialisch manche dahinscheiden müssen.
Ich will das aber nicht bewerten oder gar anprangern, sondern wollte es nur mal gesagt habensmiling smiley

Markus
Re: Das Waldröschen
12. April 2008 15:09
Ich auch nicht.
Über Grausamkeiten (und das literarisch nötige Hinmetzlen Dutzender Comanchen) haben wir uns ja hier im Thread schon ausgetauscht.
Re: Das Waldröschen
12. April 2008 16:30
JennyFlorstedt schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ich auch nicht.
> Über Grausamkeiten (und das literarisch nötige
> Hinmetzlen Dutzender Comanchen) haben wir uns ja
> hier im Thread schon ausgetauscht.

Ja das haben wir und festgestellt daß er sie so leichter loswerden konnte um sich nicht mehr mit ihnen beschäftigen zu müssen bei all dem vielen Personal.

Etwas ähnliches, was aber hier vieleicht nicht so hingehört, ist die Tatsache daß May häufig die Hauptbösewichte in seinen Romanen am Ende sterben läßt, anstatt sich womöglich weiter schwer mit ihnen beschäftigen zu müssen. Ich denke da nur an den Schut, Santer, den roten Colonel um nur die wichtigsten zu nennen.

Offenbar fiel es May schwer sich am Ende tiefgreifender mit der Psyche dieser Teufel in Menschengestalt zu befassen. Natürlich mußten diese Schurken durch ein Gericht sterben, aber bis dahin hätte May (oder sagen wir er hätte es für angebracht gehalten seinen Lesern gegenüber) sich mit ihnen noch weiter beschäftigen müssen (daß der Schluß von Mays Romanen selten seine Stärken waren, wissen wir, stattdessen brachte er meist lieber alles einem schnellen Ende entgegen). Stattdessen starben sie meist alle durch eine Art Gottesurteil.

Vieleicht weiß der eine oder andere näheres zu diesem Fall (wenns nicht zum Thema gehört, ok, dann habt ihr das hier alles nie gelesengrinning smiley).

Markus
Re: Das Waldröschen
12. April 2008 16:33
Santer schleift er immerhin durch die Winnetou-Collage. smiling smiley

Das Thema "Schurken" könnten wir ja in einem Extra-Thread vertiefen.
Re: Das Waldröschen
12. April 2008 16:47
Jenny, Du hast es wieder mal geschafft, den Satz des Monats zu bringen! Treffender geht es nicht, die Winnetou-Trilogie und den Hauptschurken in einem Satz zu skizzieren.
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