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Das Waldröschen

geschrieben von Helmut 
Re: Das Waldröschen
09. April 2008 15:05
andrea schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ich glaube, beim Original hätte ich
> schnell das Handtuch geworfen - vollends verwirrt
> ob der vielen Ungereimtheiten.

Na ja. Zum einen:

So viele sind es im Grunde genommen gar nicht. Wir haben hier ein Kondensat vor uns.

Zum andern:

Unterm Lesen, wenn man's nicht darauf anlegt, verschwinden diese Ungereimtheiten zum grossen Teil in der Spannung, die May immer wieder aufzubauen vesteht.

Verwirrend finde ich Mays Kolportage eher aufgrund der Masse - v.a. der Masse an Leuten, die da auf- und wieder abtritt.
Re: Das Waldröschen
09. April 2008 15:38
Wenn ich mich an den Artzikel von Thomas Schwettmann richtig erinnere (ich könnte auch nachlesen gehen, bin aber zu faul zum heraussuchen), ging er davon aus, dass May einen Piraten-Handlungsstrang begonnen und verworfen hat. Dann begann May nochma, aber abgedruckt wurde - warum auch immer - versehentlich der verworfene Teil und der zweite Teil von der Neufassung.
Thomas schloss einen einfach nur fehlenden Teil auch aus.

ta
Re: Das Waldröschen
09. April 2008 15:40
Man sollte zunächst die (beiden?) Filme sehen.

Dann genehmigt man sich die beiden Ausgaben vom Neuen Jugendschriften-Verlag.

Weiter gehts mit GW 51-55.

Dann schwenkt ein zu GW 77, wo man bemerkt, dass es durchaus noch mehr reizvolle Handlungen im Waldröschen zu entdecken gibt.

Jetzt ist das Interesse richtig geweckt und die Frage muß entschieden werden "HKA oder Reprint?".

Als Jahresabschluß empfehle ich die Theaterfassung. Die ist die eigentliche Herausforderung!
Re: Das Waldröschen
09. April 2008 15:45
Du hast die Hörspiele vergessen. winking smiley

Die Theaterfassung ist absolut klasse. hab ich damals in Radebeul gesehen. Ich war hin und weg.
Re: Das Waldröschen
09. April 2008 20:01
Es wird Zeit (denke ich), dass ich mich mal wiederhole, und ich tue es gerne:

Ich habe (leider) den Olms-Reprint nie besessen, denn der war nämlich erstaunlicherweise ziemlich schnell nach dem Erscheinen (in den 1960'ern) vergriffen; jedenfalls schneller als ich ihn mir (er war auch für damalige Verhältnisse ziemlich teuer) kaufen konnte. Das "Olms-Waldröschen" war meiner Erinnerung nach, der erste Reprint May'scher Bücher, der jemals erschienen ist und damit der erste "originale May" überhaupt. Dass die Bände so schnell vergriffen waren, zeigt wie groß der Bedarf und der Wunsch nach May'schen Originalen war.

und heute noch ist, möchte ich anfügen.

Helmut
PS.: Vielleicht sollte ich diesen Text in eine ständige "Wiederholungsschleife" einbinden.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 09.04.08 20:03.
Re: Das Waldröschen
09. April 2008 20:19
Hmm.

Was recht ist, soll recht bleiben. Ich weiß jetzt nicht aus dem Hut, ob es die ersten Reprints sind (ich fürchte, die gab es Anfang/Mitte der 40er bei Schoenhofs), aber ich möchte mit kleinem Stimmchen anführen, dass
- 1949 die Bände 7-9 der Illustrierten Reiseerzählungen als Reprints im Pfeil-Verlag Zürich erschienen,
- 1958 der KMV das Manuskript "Merhameh" als Faksimile herausgab.

Was den Olms-Reprint angeht, so fürchte ich, dass das Problem der Nicht-Lieferbarkeit kurz nach Erscheinen weniger etwas mit schnellem Ausverkauf als mit schwebender Rechtsfrage zu tun hatte. Im Nachwort hatte sich Klaus Hoffmann einige persönliche Angriffe auf E. A. Schmid nicht verkneifen können, weshalb der Verkauf gestoppt wurde. Die betreffenden Seiten im Nachwort wurden neugesetzt und die gestrichene Passage mit einem Faksimile aufgefüllt. Das brauchte Zeit. Wenn ich mich richtig erinnere, war der Verkaufspreis 24,80 DM pro Band. Das erscheint mir nicht exorbitant teuer zu sein.
Re: Das Waldröschen
09. April 2008 22:28
ttoepfer schrieb:
-------------------------------------------------------
> quimbo gabs schon im ..."Girl-Robber".

Einspruch euer Ehren. Quimbo trat erst in der quasi Fortsetzungserzählung "An der Tigerbrücke" auf. Der hier vieleicht gemeint ist, ist Kaladi, ehemaliger Diener von Sir John Raffley (vor 2 Wochen noch die Weltbildausgabe von "Am stillen Ocean" gelesen, blieb also noch was hängenwinking smiley

Markus
Re: Das Waldröschen
10. April 2008 10:05
Hermesmeier schrieb:
-------------------------------------------------------
Wenn ich
> mich richtig erinnere, war der Verkaufspreis 24,80
> DM pro Band. Das erscheint mir nicht exorbitant
> teuer zu sein.


Nur dazu:
Ich bekam zu der Zeit damals DM 225,- monatlich als Stipendium (nach Honnefer Modell, Bafög gab es damals noch nicht), es waren also immerhin mehr als 10 % (pro Band!) dessen, was ich monatlich zur Verfügung hatte. Dies nur um die damaligen Preise richtig einschätzen zu können.

Allerdings gebe ich gerne zu, dass sie im Vergleich zu anderen Büchern "spottbillig" waren, so kosteten damals grundlegende und fürs Studium erforderliche Fachbücher (!) in Mathematik schon in etwa zwischen 80,- und 120,- DM. Wohl dem, der damals (so wie ich) Verwandte in der DDR hatte, dort gab es die (allerdings in "schlechterer Qualität") nämlich zu einem Zehntel des Preises und durften auch ins "kapitalistische Ausland" ausgeführt werden. Auch das sollte und musste mal gesagt werden.

Helmut

Dies sollte man vielleicht auch bei der Diskussion um die Preise der "grünen" im Auge behalten, die im übrigen bereits 1954 (da stammt mein "erster" her) 7,50 DM gekostet haben.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 10.04.08 10:16.
Re: Das Waldröschen
10. April 2008 10:11
Hermesmeier schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hmm.
>
> Was recht ist, soll recht bleiben. Ich weiß jetzt
> nicht aus dem Hut, ob es die ersten Reprints sind
> (ich fürchte, die gab es Anfang/Mitte der 40er bei
> Schoenhofs), aber ich möchte mit kleinem Stimmchen
> anführen, dass
> - 1949 die Bände 7-9 der Illustrierten
> Reiseerzählungen als Reprints im Pfeil-Verlag
> Zürich erschienen,
> - 1958 der KMV das Manuskript "Merhameh" als
> Faksimile herausgab.
>
> Was den Olms-Reprint angeht, so fürchte ich, dass
> das Problem der Nicht-Lieferbarkeit kurz nach
> Erscheinen weniger etwas mit schnellem Ausverkauf
> als mit schwebender Rechtsfrage zu tun hatte. Im
> Nachwort hatte sich Klaus Hoffmann einige
> persönliche Angriffe auf E. A. Schmid nicht
> verkneifen können, weshalb der Verkauf gestoppt
> wurde. Die betreffenden Seiten im Nachwort wurden
> neugesetzt und die gestrichene Passage mit einem
> Faksimile aufgefüllt.

Meines Wissens waren die Reprint des Pfeil Verlages in Deutschland nicht erhältlich und "Merhameh" taugt als Vergleich eigentlich nicht.
Gerne gebe ich allerdings zu, dass meine Erinnerung hier eine (mehr oder weniger) "gefühlte" ist, sie gründet sich auch mehr aus meinen damaligen Erfahrungen als aus dem heutigen Wissen.


Helmut
Re: Das Waldröschen
10. April 2008 11:12
Markus schrieb:
-------------------------------------------------------
> Einspruch euer Ehren. Quimbo trat erst in der
> quasi Fortsetzungserzählung "An der Tigerbrücke"
> auf. Der hier vieleicht gemeint ist, ist Kaladi,
> ehemaliger Diener von Sir John Raffley (vor 2
> Wochen noch die Weltbildausgabe von "Am stillen
> Ocean" gelesen, blieb also noch was hängenwinking smiley
>
> Markus

Mea culpa - mein Fehler, allerdings gibts Quimbo in "Der Africander" 1877/78 - also in jedem Fall VOR dem Waldröschen, "wiederbelebt" dann in der "Tigerbrücke" erst 1894 ...

TT
Re: Das Waldröschen
10. April 2008 11:14
Quote

Meines Wissens waren die Reprint des Pfeil Verlages in Deutschland nicht erhältlich und "Merhameh" taugt als Vergleich eigentlich nicht.
Gerne gebe ich allerdings zu, dass meine Erinnerung hier eine (mehr oder weniger) "gefühlte" ist, sie gründet sich auch mehr aus meinen damaligen Erfahrungen als aus dem heutigen Wissen.

Die Bände des Pfeil-Verlags durften in Deutschland nicht verkauft werden, aber Privat-Importe waren noch nie verboten. Außerdem: das galt nur bis Ende 1962. Und die Olms-Reprints (vom Waldröschen) erschienen von 1969 (Band 1) bis 1971 (Band 6).
Re: Das Waldröschen
10. April 2008 11:21
24,50 um 1970 entspricht von der Kaufkraft statistisch ungefähr 3 mal so viel verglichen mit heute - also für ein heutiges vergleichbares Buch von rund 40 EUR. Dazu dann noch die gestiegenen Nettoeinkommen zwischen 1970 und heute berücksichtigt, waren 24,50 im Jahr 1970 schon eine beachtiche Summe für ein Buch. Heute kauft man ja auch nicht mal so schnell die HKA Bände - zumindest nicht mit einem Studenteneinkommen.

TT
Re: Das Waldröschen
10. April 2008 12:39
ttoepfer schrieb:
-------------------------------------------------------
> Mea culpa - mein Fehler, allerdings gibts Quimbo
> in "Der Africander" 1877/78 - also in jedem Fall
> VOR dem Waldröschen, "wiederbelebt" dann in der
> "Tigerbrücke" erst 1894 ...

So mag es sein und wir rauchen das Calumet zusammen.
Es sei Friede zwischen unseren Stämmen.
Howgh, ich habe gesprochen(beer)grinning smiley

Markus
Re: Das Waldröschen
10. April 2008 13:15
Ich kann nicht an mich halten; ihr schafft mich. Nein: Im "Africander" gab es keinen Quimbo. Der tauchte erst in der erweiterten Hausschatz-Fassung "Der Boer van het Roer" auf.
Re: Das Waldröschen
10. April 2008 13:52
Danke - die Richtigstellung ist absolut willkommen, da manche "second-hand" Quelle leider nicht ausreichend detailliert (in diesem Fall das Figurenlexikon) und das Wiki bietet zwar eine Kapitelüberschrifft aber keinen Inhalt dazu.

Weisst Du eventuell auch, ob die Fassung in GW 71 dem Original entspricht?

TT
Re: Das Waldröschen
10. April 2008 14:07
Das Figurenlexikon möchte ich in diesem Punkt ausdrücklich in Schutz nehmen, denn "Der Africander" wird unter "Quimbo" nicht genannt, nur der "Boer", und das ist auch gut so.

Einen Textvergleich zwischen dem Frohe-Stunden-Reprint und GW71 habe ich nicht gemacht. Man wird mit einigen Eingriffen in die Rechtschreibung und Zeichensetzung rechnen müssen. Textbearbeitungen sind bei diesem Band, insbesondere bei den Texten aus den "Frohen Stunden" nie bemängelt worden. Das erscheint auch logisch, weil es ja gerade darum ging, die Frühfassungen vorzustellen, "einen Blick in die Werkstatt" Karl Mays zu gewehren, wie man das gern nannte.

[[ Ich finde ja diese aus dem Handwerk stammenden Begriffe, mit denen literarische Arbeit umschrieben wird, einigermaßen verräterisch (Werkstatt, Schleifen, Hobeln, Feilen ...) ]]
Re: Das Waldröschen
10. April 2008 17:56
Helmut schrieb:
-------------------------------------------------------

Quote

> Und um der Andrea zu antworten (natürlich völlig
> übertrieben und überspitzt), ich lese nun mal
> zehn- (nein hundert-, nein tausend-)mal lieber
> einen Text, der original von Karl May stammt, als
> einen, der in der Art von Readers Digest (3 Romane
> in einem Band) vorgekaut und zurechtgetrimmt
> worden ist; wozu habe ich denn schließlich selber
> noch mein bißchen eigenes Gehirnschmalz. So das
> musste auch mal wieder gesagt sein, nix für
> ungut.
>
> Helmut

Readers Digest ist ein Verbrechen an Romanen, aber damit würde ich die KMV-Fassungen denn doch nicht vergleichen wollen. Oder doch? Ach nee, das wäre jetzt aber ein büschen hart.
Ich bin aber auch nicht wirklich ein Kolportage-Freak, vielleicht schreckt mich das deswegen etwas ab. Auf manche Handlungsstränge hätte ich durchaus verzichten können. Andere dagegen hätten wegen mir auch noch ausführlicher sein können.
Aber ich lese ja auch nur die Silberbände und nicht die einzelnen Heftchen.
Wahrscheinlich bin ich auch nur zu ungeduldig.
Aber wer weiß, eines Tages...

andrea
Re: Das Waldröschen
10. April 2008 20:16
... eines Tages kommt die große, trashige Waldröschen-Telenovela und Du wirst in Deinem Schaukelstuhl sitzen, auf und ab wippen und Dich an den makellosen Bildern erfreuen. Da fragt auch keiner nach Logik. winking smiley
Re: Das Waldröschen
10. April 2008 21:35
Das Waldröschen zu verfilmen wäre mal gar keine so schlechte Idee.
Aber liebe Karl-May-puristen, wenn ihr nun glaubt, den Roman darf man nur 1:1 verfilmen, dann seid ihr mächtig auf dem Holzwegwinking smiley.
Denn ein Film ist immer etwas anderes als ein Buch (was für ne Phrasegrinning smiley). Das Drehbuch müßte auf jeden Fall mächtig bearbeitet werden. Nicht mal die bearbeitete Fassung des KMV könnte man so lassen.
Aber ich bin sicher man könnte einen spannenden Film oder gar Serie hinbekommen.
So in der Art wie seinerzeit "Der Seewolf" mit Harmstorf, oder "Fackeln im Sturm", da gings ja auch über mehrere Generationen.

Nur, der Titel müßte sich auf jeden Fall ändern. Mit "Waldröschen" lockst du keine 10 Pferde vor die Kiste, außerdem klingt er grauslich(cry)angry smiley

Markus
Re: Das Waldröschen
11. April 2008 09:51
Vielleicht noch folgender Vergleich zum Verhältnis Original - Bearbeitung:

In meiner (mittlerweile auf ca. 5000 Stück angewachsener) Sammlung von CDs mit klassischer Musik, befindet sich keine(!) mit oder von Karajan. Und zwar aus dem (einfachen) Grund, dass ich lieber die Musik so hören möchte, wie sie komponiert wurde, und nicht so, wie ein (sicher erfolgreicher) Dirigent meint, sie besser vermarkten zu können (und damit leider auch noch Recht hatte).
(Und (auch zur Erläuterung) als Zusatz; ich musste - auch wieder leider - vor ca. 1/2 Jahr von diesem Grundsatz abweichen, denn "Madama Butterfly" gesungen von Maria Callas gibt es (verdammt nochmal) nur(!) mit Karajan.)

Und zur "Verfilmungs-Problematik" fällt mir immer wieder die sicherlich gut gelungene Verfilmung von "Im Namen der Rose" ein, und dass ich da auch nie verstehen werde, warum in dem ansonsten großartigem Film unbedingt ein "Happy End" eingebaut werden musste, obwohl das Ende des Buches wesentlich "stimmiger" ist.

Helmut
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