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Das Waldröschen

geschrieben von Helmut 
Re: Das Waldröschen
05. April 2008 13:41
Und weiter im Text.
Ich habe bisher ja immer die zeitlichen Sprünge (und Hopsereien) immer gerechtfertigt. Aber, da wird geschildert wie Sternau mit Rosa aus Spanien abreist, und dann wie er in Mainz und Rodenstein eintrifft.
Später allerdings fällt May ein, dass er ja noch erzählen könnte, das und was auf der Reise in Paris passiert ist. Da sind ihm wohl Romane von Sue und Dumas dazwischen gekommen. Erstaunlich (so finde ich) ist, dass er hier beginnt Nebenfiguren, die dann später in Mexiko eine bedeutende Rolle spielen werden, zu entwickeln (Gerard).
Ob May wohl wenigstens für solche Riesenromane ein Verzeichnis der Figuren hatte, oder ob er da auf sein Gedächtnis vertraute? Letzeres hat ihm wohl einige male bei Details im Stich gelassen.

Helmut
Re: Das Waldröschen
05. April 2008 14:59
Das ist etwas was ich beim lesen auch nie verstanden habe und mich gar beeindruckt hat. Daß wirklich die gesamte? May-welt davon überzeugt ist daß May ausnahmslos auf geradewohl schrieb ohne sich irgendwelche Notizen zu machen oder sich wenigstens vorher Gedanken und einen Plan zu machen, halte ich fast für unwahrscheinlich (natürlich weiß ich nicht wie ein Schriftsteller für gewöhnlich an seine Arbeit heran geht).
Ich für meine Begriffe würde sowas wie das Waldröschen nicht fertig bringen ohne mir vorher zu überlegen was ich will und mir zwischendurch zu notieren welche Person mit
welcher was wie zu tun hat usw.
Ich meine Karl May ist das schon ziemlich gut gelungen (wenn auch der eine oder andere logische Fehler einem förmlich ins Gesicht springt). Wer da noch was zu meckern hat sollte sich vor Augen führen daß diese Kolportageromane (und jetzt muß ich aufpassen was ich sage, sonst fallen die Puristen über mich hergrinning smiley) so unbearbeitet eigentlich nicht zum normalen Verkauf in den Buchhandel gehören, wenn dann nur bearbeitet und man kann sich streiten wie weit diese Bearbeitung gehen sollte. Sie sind ja seinerzeit im rasendem Tempo runtergeschrieben worden, ob mit Plan oder ohne, und wurden anschließend gedruckt und verkauft ohne irgendwelche Lektoren oder Redakteure hinzuzuziehen. Dafür daß der Text dann logische Fehler enthielt konnte May nix, er lieferte nur das Manuskript, quasi den Rohbau aus den andere wiederum das fertige Haus machen sollten. Andererseits beklagte May sich auch später über Redakteuere die aus seinem Rohbau beinahe eine Bruchbude machten ("Oh diese Herren Redakteuere").
Nun kann ich es auch verstehen wenn es heißt daß der Originaltext nur was für die Forschung ist und der bearbeitete halt fürs Wald- und Wiesenlesevergnügen seigrinning smiley.
Und trotzdem merke ich grade daß mir der Originaltext lieber ist als das was der KMV daraus gemacht hat. Es kommt halt auf die Art und Weise an wie man bearbeitet (z.B. hätte ich die Handlung weitestgehen chronologisch geordnet wie es der KMV tat und die logischen Fehler soweit es geht ausgemerzt, mehr auch nicht).

Vieleicht würden wir diese ständigen Diskussionen nicht führen, hätte May bessere Lektoren oder Redakteure gehabt und er für seine Kolportageromane mehr Zeit gehabt. Dann wäre was besseres herrausgekommen und sie wären vieleicht so wie die 33 Fehsenfelder zu seinen Lebzeiten auf den Markt gekommen. Das wären dann die Originalen und wären vom KMV wohl nie bearbeitet worden (oder geringfügig wie die Reiseerzählungen, bischen Verschnitt ist immerwinking smiley).

Man stelle sich mal vor sowas ähnliches wäre mit den Beatles passiert. Kein Produzent und keine Tontechniker, nicht mal ein Studio hätten sie gehabt. Sie hätten sich ihre genialen Lieder auf primitiven Tonbändern aufnehmen müssen und wären zu Lebzeiten nie aus Liverpool rausgekommen.
Irgendwann, lange nach ihrer Auflösung hätte man die alten Bänder wieder ausgegraben und man hätte aus ihnen was neues gemacht. Mit moderner Technik neu abgemischt und aufgenommen und verkauft. Und vermutlich wären sie weggegangen wie warme Semmeln. Und irgendwann wären ein paar Hardcore-fans gekommen und hätten gesagt daß das neue nicht original ist und so gut wie nichts mit den Beatles zu tun hat. Nur das alte ist das wahre, auch wenn vieles davon grauslich klingt.
So ist es aber nicht passiert, die Beatles hatten ihre modernen Studios mit Techniker und Produzent und ihren Megaerfolg schon zu Lebzeiten und keinem fällt es ein zu behaupten ihr Platten wären kein Original da sie mittels Technik verbessert wurden (Gut der Vergleich mit May hingt ein wenig, aber zur Anschauung reicht es allemal).

Gruß Markus
Re: Das Waldröschen
05. April 2008 17:00
1. oben habe ich den Ort Rheinswalden mit dem Namen des Försters Rodenstein verwechselt.
2. Bücher werden heutzutage - so schätze ich - etwa erst 1/2 bis 1 Jahr nach dem Schreiben herausgebracht. Da ist dann natürlich ganz schön viel Zeit zur Korrektur und ähnlichem.
(Insbesondere) die Kolportageroman wurden seinerzeit - so stelle ichs mir vor - direkt vom Handmanuskript des Erzeugers gesetzt und sofort gedruckt und verbreitet. Ich vermute mal, dass z.B. der Verlag Münchmeyer so etwas ähnliches wie einen Lektor überhaupt nicht beschäftigte. Nach meiner Vorstellung war vermutlich der einzige, der Lektoratsarbeiten ganz entfernt mit erledigte, der Setzer.
3. Zu dem Vergleich mit den Beatles:
es war meines Wissens John Lennon, der mal sagte, dass die wirklich gute Musik der Beatles live im Cavern Club in Liverpool gespielt worden ist; also auch meilenweit entfernt von irgendwie gearteten "elektronischen Bearbeitungen"; außerdem gefällt mir persönlich die CD "Let it Be naked", wo die viel zu starken elektronischen Bearbeitungen nachträglich wieder "rausgemischt" wurden, auch wesentlich besser als die ursprüngliche.

Helmut



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 05.04.08 17:15.
Re: Das Waldröschen
05. April 2008 17:15
Quote

Ich vermute mal, dass z.B. der Verlag Münchmeyer so etwas ähnliches wie einen Lektor überhaupt nicht beschäftigte. Nach meiner Vorstellung war vermutlich der einzige, der Lektoratsarbeiten ganz entfernt mit erledigte, der Setzer.

Das beschreibt nicht nur die Zustände im Verlag Münchmeyer, sondern auch im Hause Fehsenfeld (!)
Re: Das Waldröschen
05. April 2008 19:48
Helmut schrieb:
-------------------------------------------------------
> 3. Zu dem Vergleich mit den Beatles:
> es war meines Wissens John Lennon, der mal sagte,
> dass die wirklich gute Musik der Beatles live im
> Cavern Club in Liverpool gespielt worden ist; also
> auch meilenweit entfernt von irgendwie gearteten
> "elektronischen Bearbeitungen"; außerdem gefällt
> mir persönlich die CD "Let it Be naked", wo die
> viel zu starken elektronischen Bearbeitungen
> nachträglich wieder "rausgemischt" wurden, auch
> wesentlich besser als die ursprüngliche.

Davon habe ich auch gehört daß sie ihre Musik am besten fanden als sie noch im Cavern Club spielten und daß es schade war daß es nie aufgezeichnet wurde.

Aber es fragt sich ob sie soviel Erfolg gehabt hätten, wenn sie dort geblieben wärenwinking smiley
Re: Das Waldröschen
05. April 2008 19:56
Der Verdacht, dass Karl May für seine Kolportageromane doch so etwas wie ein Konzept (zumindest was bestimmte Personenkonstellationen angeht) hat, kam mir mehrfach bei "Der Weg zum Glück". Dort wird u.a. eine Pointe solange vorher vorbereitet, dass das nicht mit Wild-drauflos-schreiben erklärt werden kann.

So genau wie er die Wege in Paris beschreibt, muss May einen Stadtplan gehabt haben. Er provoziert ja geradezu zum Nachschlagen. smiling smiley

ta



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 05.04.08 20:12.
Re: Das Waldröschen
06. April 2008 14:09
Der kleine Kurt Helmers, der gerade als Fünfjähriger einen Wolf und einen Luchs geschossen hat, ist ein wirkliches Ekel. Wunderkinder sind mir ja ohnehin suspekt, aber der gehört eindeutig in die Kategorie, die dann mit fünfzehn Jahren Raumschiffe steuern...

Seine und Sternaus mehrseitige Vorstellung ist jedenfalls sehr ermüdend.

Achja... Möööp!
Großherzog und Großherzogin begutachten eben in Rheinswalden den Wolf und den Luchs. "In der jetzt herrschenden Kälte waren sie [=Luchs und Wolf, nicht Großherzog und Großherzogin] gefroren und boten also nichts Widerliches."
Dazu sollte man wissen, dass das Fell des Luchses einen Tag vorher schon in Darmstadt-Kranichstein präsentiert wurde. Und ich persönlich finde einen enthäuteten Luchs schon widerlich. Egal, ob es warm oder kalt ist.


Nachträglich ist mir noch eine Kleinigkeit aufgefallen, die aber kein Fehler sein muss, da Karl May da doch ziemlich unpräzise bleibt.
In der zweiten Saragossa-Episode wird die Ballerina Hanetta Valdez beschrieben. Sie trägt da aufreizende Ballettkleidung (="Tricots und Schenkelröckchen"). Nun wurde das Tutu erstmals 1832 benutzt; davor waren Reifröcke oder klassisch-einfache Kleidung die gewöhnliche Ausstattung beim Ballett. Die Beine einer Balleteuse sah man eigentlich erst nach 1832. Saragossa datiert aber bereits auf etwa 1823.



5-mal bearbeitet. Zuletzt am 07.04.08 07:03.
Re: Das Waldröschen
07. April 2008 18:58
Hallo? Ist noch jemand wach?

Interessiert es jemanden, dass es unglaublich interessant ist, sich durch Artikel zu (historischen) Krankenheiten zu lesen? Also nicht die Krankheiten sind historisch, aber deren Diagnose und Behandlung.
Ich bin gerade an der Stelle, an der Sternau den Herzog von Olsunna in Avranches untersucht und google parallel nach Begriffen wie "Auszehrung", "Phthisis", "Psora" und "Scabies". Und zumindest was seine Diagnose der akuten Beschwerden durch frühere Scabies angeht, würde Sternau heute keinen Blumentopf mehr gewinnen. smiling smiley

Andererseits würde mich wirklich interessieren, woher May sein medizinisches Wissen hat. "Quebracho, Coca und männliche Dattelblüthe" gehörte vermutlich nicht in die heimische Hausapotheke.


Möööp. smiling smiley
Wieder Rheinswalden: Gérard Mason sucht Rosa auf. Er erzählt ihr, ohne seinen eigenen Namen zu nennen, von der Rettung Annette Masons. Trotzdem wissen die Frauen, dass es sich um seine Schwester handelt.

Trotz den viel beschworenen Familienähnlichkeiten fällt erard die Ähnlichkeit zwischen seinem Dienstherren (ohne Maskierung) und dem Forsthüter Tombi nicht auf, während er erst kurz zuvor Gasparino Cortejo per Zeichnung als Vater von Alfonzo erkannte.

Bei der Aufzählung der Mitglieder der Reisegesellschaft, die mit einem Dampfer in Mainz eintrifft, wird Graf Emanuel vergessen, obwohl er wenig später dabei ist - also nicht etwa nachgereist kommt.



5-mal bearbeitet. Zuletzt am 08.04.08 11:18.
Re: Das Waldröschen
08. April 2008 11:20
Zu den Piratenkämpfen und dem völlig verwirrenden Beginn des 3. Kapitels in der 2. Abteilung gab es einen sehr lesenswerten Aufsatz von Thomas Schwettmann.

Schwettmann, Thomas: Rätselhafte Kämpfe mit Piraten oder Die seltsame Jagd auf Kapitän Landola [zu den Brüchen im Waldröschen]. In: Karl May in Leipzig, Nr. 55/Dez. 2003, S. 11-14. Leipzig: Freundeskreis Karl May Leipzig e.V., 2003.

Darin fasste er auch die bereits vorhandenen Theorien zusammen.

Es geht darum, dass Sternau und Landola auf hoher See aufeinander treffen, herumkämpfen und das Piratenschiff flieht. Helmers/Sternau vermuten, es fährt nach Amerika (und könne keinesfalls vorher nach Kapstadt) und dampfen los, um den Schurken in den westindischen Inseln zu erwarten. Die Handlung wechselt nach Avranches und Rheinswalden und dann wieder zurück zu Sternau.... Der neue Sternau-Handelsstrang beginnt mit:

"Nach dem Zusammentreffen mit dem Räuberschiffe dampfte die »Rosa« in den Fluß zurück. Die Nacht war zwar dunkel und die Flußfahrt in Folge dessen nicht ungefährlich, aber Kapitän Helmers hatte während des Tages jede Biegung und Krümmung des Flusses kennen gelernt und getraute sich, die Mission glücklich zu erreichen."

Was für ein Fluss? was für eine Mission? Nie davon gehört.
Es gibt eine Zusammenafssung völlig unbekannter Ereignisse, die aber als bekannt vorausgesetzt werden; Landola denkt an einen "Gruß aus Rodriganda", den er zwar von Sternau im letzten Kapitel, aber in einer völlig anderen als der geschilderten Situation gehört hat. Statt von einem englischen Kauffahrer ist von einer norwegischen Barke die Rede - und das ganze immer an einem Fluss in der Nähe einer überfallenen Mission.

Nach einem kleinen Intermezzo in Mexiko stellen Sternau & Co. Landola in der Karibik und Sternau grüßt erneut (?!) aus Rodriganda. Landola flieht und Sternau durchsucht das geenterte Piratenschiff.
"Jetzt begann die genaue Durchsuchung des Schiffes. Man fand die deutlichsten Beweise, daß es ein Seeräuberschiff gewesen war. Um diese Sachen aber bekümmerte Sternau sich nicht. Er brannte sich eine der vorgefundenen Laternen an und stieg hinab in den Kielraum. Quimpo war bei ihm, um ihn zu führen."

Quimpo?????
Bisher war noch kein Quimpo/Quimbo erwähnt worden.



4-mal bearbeitet. Zuletzt am 08.04.08 20:00.
Re: Das Waldröschen
08. April 2008 13:30
Klingt so als ob May dachte, er hätte eine bestimmte Szene schon geschrieben obwohl er das nicht hatte (Variante 1) oder ob ein Teil Manuskript verloren / gestrichen oder sonstwie verschwunden ist (Varianten 2, 3, ...)
.
Soll ja an anderen Stellen auch so vorgekommen sein.

TT
Re: Das Waldröschen
08. April 2008 16:05
Ich muss mich jetzt wohl doch langsam ausklinken.
Ich verstehe jetzt irgendwie (bestenfalls) noch Bahnhof; kursorisch wie es hier so zugeht.

Helmut
Re: Das Waldröschen
08. April 2008 19:06
Ausgleichende Gerechtigkeit. Du hattest mich bei der "Juweleninsel" abgehängt. winking smiley
Re: Das Waldröschen
08. April 2008 23:19
Ein gewisser Quimbo kam bisher nur in der Erzählung "An der Tigerbrücke" im Band "Orangen und Datteln" vor. Ans Waldröschen kann ich mich nicht erinnern.

Aber bin ja längst nicht so weit wie ihr und werde es auch niemals schaffen(frueh)
Re: Das Waldröschen
09. April 2008 05:50
Ich bremse mal ein bissel und gebe euch eine Chance aufzuholen. winking smiley
Aber das Piratenkuddelmuddel ist wirklich interessant.

Ich lese derweil am "Waldläufer" weiter.
Re: Das Waldröschen
09. April 2008 08:52
Dann will ich doch noch meinen Senf zu med. und sonstigen Themen (in Avranches) dazugeben.

Quote

"Der Arzt hat die Pflicht, sein Wissen zu bereichern, sich in seiner Kunst zu üben und und seine Erfahrungen zu vermehren; aber sein ganzes Wirken soll nur darauf gerichtet sein, das Vertrauen auf Gott zu lenken und die Selbstheilkräfte der Natur anzuregen und zu unterstützen.

Dies ist ja wohl (wenn es nicht gerade Hypokrates ist) eine (auch heute noch) ziemlich moderne medizinische Einsicht.

Überhaupt ist das ganze Avranches-Kapitel ein Abschnitt der "Wandlungen".
Der Oberförster Rodenstein bekommt den ersten schwarzen Fleck auf seiner bisher weißen Weste.
Zerba wird zum bösen alten Weib, und nicht nur vom Aussehen her; wie überhaupt sich das Verhalten der Gitanos (Gabrillons) im allgemeinen verschlechtert. Wenig ist da noch übrig von der "Schutzmacht der Rodrigas".
Dafür gibt es da die (mehr oder weniger) ergreifende Beichte des Herzogs seiner Tochter (!) gegenüber. Er erhält dann von ihr auch die Absolution. Mit anderen Worten, auch der (Herzog) ist wohl eine "Spiegelung" des Vaters May.

Helmut
Re: Das Waldröschen
09. April 2008 10:57
Übrigens gab es den Quimbo schon vorher, allerdings noch ohne Namen, er ist nämlich "der Schwarze mit den scharfen Augen" auf der Yacht Sternaus.
Das gibt es durchaus öfters und nicht nur bei May, dass bisher Namenslose plötzlich einen Namen bekommen (manchmal nennt man sowas auch Taufe winking smiley ).

Und übrigens zum zweiten, dass Frau Sternau, geb. Wilhelmi, ihrem vormaligen Peiniger so relativ schnell bereit ist zu verzeihen (und mehr) entzieht sich auch fast meinem Vorstellungsvermögen, aber die Wege der Kolportage sind manchmal eben so verworren.

Helmut
Re: Das Waldröschen
09. April 2008 12:20
Quote

Übrigens gab es den Quimbo schon vorher, allerdings noch ohne Namen, er ist nämlich "der Schwarze mit den scharfen Augen" auf der Yacht Sternaus.

Woher weißt Du das?
Entschuldige, Helmut, aber nicht jeder Indianer, der mal durchs Bild läuft, ist Winnetou. Und nicht jeder Schwarze ist Quimbo. Für MICH kam diese "Taufe" jedenfalls etwas plötzlich, weil dieser Quimbo offenbar als bekannt vorausgesetzt wurde. Auch als Mariano befreit wird, lässt seine Reaktion vermuten, dass Quimbo in einer verschwundenen Szene mal mit einer konkreten Funktion/Aufgabe eingeführt worden ist.

ta
Re: Das Waldröschen
09. April 2008 12:45
quimbo gabs 1879 schon im "Boer van het Roer" und dem "Girl-Robber". "Waldröschen" ist erst später (1882-84) entstanden.
Bedeutet das dann "gleicher Name, andere Person" oder "gleiche Person"?
Hat jemand die Quimbo-Handlungsstränge soweit zusammen, dass er das überprüfen kann?

Eigenkorrektur: Erzählung "Der Africander" 1877/78

TT



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 09.04.08 12:51.
Re: Das Waldröschen
09. April 2008 13:31
Also wenn ich das hier so verfolge, von Inhalten lese, die ich so noch gar nicht kannte - dann hat der KMV aber mächtig in der Waldröschen-Suppe rumgerührt, damit ein essbarer Eintopf daraus wurde. *gggg* Ich glaube, beim Original hätte ich schnell das Handtuch geworfen - vollends verwirrt ob der vielen Ungereimtheiten.

Aber macht bitte weiter. Ich finde das hochinteressant.

andrea
Re: Das Waldröschen
09. April 2008 14:07
JennyFlorstedt schrieb:
-------------------------------------------------------
> Übrigens gab es den Quimbo schon vorher,
> allerdings noch ohne Namen, er ist nämlich "der
> Schwarze mit den scharfen Augen" auf der Yacht
> Sternaus.
>
> Woher weißt Du das?
> Entschuldige, Helmut, aber nicht jeder Indianer,
> der mal durchs Bild läuft, ist Winnetou. Und nicht
> jeder Schwarze ist Quimbo. Für MICH kam diese
> "Taufe" jedenfalls etwas plötzlich, weil dieser
> Quimbo offenbar als bekannt vorausgesetzt wurde.
> Auch als Mariano befreit wird, lässt seine
> Reaktion vermuten, dass Quimbo in einer
> verschwundenen Szene mal mit einer konkreten
> Funktion/Aufgabe eingeführt worden ist.
>
> ta

Die Weisheit habe ich u.a. aus dem Figurenlexikon übernommen. Er ist wohl in beiden "Teilen" der einzige (erwähnte) Schwarze.
Mir scheint es übrigens so, als ob da der "Vorläufertext" irgendwie/irgendwo ausgetauscht worden ist, denn durch einen eingeschobenen Text kann man das kaum irgendwie reparieren.

Und um der Andrea zu antworten (natürlich völlig übertrieben und überspitzt), ich lese nun mal zehn- (nein hundert-, nein tausend-)mal lieber einen Text, der original von Karl May stammt, als einen, der in der Art von Readers Digest (3 Romane in einem Band) vorgekaut und zurechtgetrimmt worden ist; wozu habe ich denn schließlich selber noch mein bißchen eigenes Gehirnschmalz. So das musste auch mal wieder gesagt sein, nix für ungut.

Helmut
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