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Das Waldröschen

geschrieben von Helmut 
Re: Das Waldröschen
02. April 2008 17:18
Entschuldigung für folgende Abschweifung.

Es gibt eigentlich (fast) nichts schlimmeres, als einem Kind zu sagen, dass es diesem oder jenem ähnlich sieht, denn bekanntlich ist jeder (auch ein Kind) ein eigener Mensch für sich.
Zur Erläuterung noch folgendes:
kann sich jemand vorstellen, was es bedeutet, wenn einem so etwa im Alter von 10 und dann immer wieder (in der gesamten Teenie-Zeit) gesagt wird : "Du siehst aus wie dein Großvater!". Das ist vielleicht (gerade in dem Alter) aufbauend, kann ich euch sagen!

Helmut
Re: Das Waldröschen
02. April 2008 17:51
Es gibt noch Schlimmeres, v.a. für ein Kind: Ich sah schon immer aus wie meine Mutter ...
Re: Das Waldröschen
02. April 2008 19:32
Beruhigt euch, es wird in naher Zukunft vorbei sein daß Kinder ihren Eltern sooo ähnlich sehen (schlimm schlimm). Denn so in 50 Jahren werden Kinder nicht mehr auf natürlichem Wege gezeugt, sondern nur noch im Labor gezüchtet und geklont mit allen Vorlieben und Wünschen der Eltern und kein Ei gleicht mehr dem anderen.
Was für eine glückseelige Welt das dann doch sein wird.
Re: Das Waldröschen
02. April 2008 19:45
Zurück zum Thema, bitte...
Re: Das Waldröschen
02. April 2008 19:50
*einwerf*
...und da viele Kinder Kuckuckskinder sein sollen, kann es mit der Ähnlichkeit zum Vater ja auch nicht weit her sein.

Ich sah weder als Kind noch als Erwachsener meinen Eltern oder Geschwistern ähnlich. Was dann auch anderen auffiel ("die A. sieht aber ganz anders aus wie der Rest der Familie"). Das hat mich als Kind genervt, schließlich wollte ich dazugehören und nicht immer sowas hören wie "die ist vom Bäcker", weil ich blond war und der Rest ausgesprochen dunkelhaarig und ich auch anders aussah. Habe ich immer überlegt, auf wen ich wohl komme. Vor einigen Jahren erst fiel mir ein Kommunionbild meines Großvaters in die Hände - und siehe da, das Kind auf dem Bild, das hätte ich sein können. Jetze weiß ich es und bin zufrieden. Ich bin also eindeutig aus der Familie. grinning smiley winking smiley

Und ja, natürlich, Waldröschen... äh.. *krampfhaft versuch, was zum Thema beizutragen*

andrea



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 02.04.08 19:51.
Re: Das Waldröschen
02. April 2008 19:55
Und ich überlege immer noch beim Lesen, ob Karl May ab und zu doch ein bissel migerechnet hat.
Bei der Königsschatz-Episode ist Graf Alfonzo gerade mal 20 Jahre alt (errechnet; gesagt wurde es nicht). Und ich hab wirklich Probleme damit, dass diese halbe Portion dort solche Scherereien macht.

ta
Re: Das Waldröschen
02. April 2008 21:23
andrea schrieb:
-------------------------------------------------------
> *einwerf*
> ...und da viele Kinder Kuckuckskinder sein sollen,
> kann es mit der Ähnlichkeit zum Vater ja auch
> nicht weit her sein.
>
> Ich sah weder als Kind noch als Erwachsener meinen
> Eltern oder Geschwistern ähnlich. Was dann auch
> anderen auffiel ("die A. sieht aber ganz anders
> aus wie der Rest der Familie"). Das hat mich als
> Kind genervt, schließlich wollte ich dazugehören
> und nicht immer sowas hören wie "die ist vom
> Bäcker", weil ich blond war und der Rest
> ausgesprochen dunkelhaarig und ich auch anders
> aussah. Habe ich immer überlegt, auf wen ich wohl
> komme. Vor einigen Jahren erst fiel mir ein
> Kommunionbild meines Großvaters in die Hände - und
> siehe da, das Kind auf dem Bild, das hätte ich
> sein können. Jetze weiß ich es und bin zufrieden.
> Ich bin also eindeutig aus der Familie. grinning smiley winking smiley
>
> Und ja, natürlich, Waldröschen... äh.. *krampfhaft
> versuch, was zum Thema beizutragen*

Du sprichst mir aus der Seele, nichts ist schlimmer als keine Ähnlichkeit mit den Verwandten zu haben. Ich sehe wenigstens den Onkels und Tanten mütterlicherseits ähnlich, wenn schon nicht dem Vater.

OK, nerven kann es auch wenn man immer drauf angesprochen wird man sehe jemand ähnlich, aber weitaus schlimmer ist es wenn einem gesagt wird man hätte einen ähnlichen Charakter wie der oder die. Du bist genauso stur wie dein Onkel heißt es da immer. Grauslich.

OK zurück zum Thema, sonst wird Chefin ungehaltengrinning smiley

Markus
Re: Das Waldröschen
02. April 2008 21:26
grinning smileyJennyFlorstedt schrieb:
-------------------------------------------------------
> Und ich überlege immer noch beim Lesen, ob Karl
> May ab und zu doch ein bissel migerechnet hat.
> Bei der Königsschatz-Episode ist Graf Alfonzo
> gerade mal 20 Jahre alt (errechnet; gesagt wurde
> es nicht). Und ich hab wirklich Probleme damit,
> dass diese halbe Portion dort solche Scherereien
> macht.
>
> ta

Du vergisst daß man im 19. Jahrhundert wesentlich früher reif war was Erwachsensein angeht, Verantwortung usw.

Heutzutage ist man mit 36 noch verspielt, seht mich angrinning smiley
Re: Das Waldröschen
03. April 2008 05:45
Ich hab bloß überlegt, dass Alfonzo heutzutage vermutlich nach Jugendstrafrecht behandelt worden wäre und statt über einen Krokodilteich aufgehängt zu werden, hätte er nur ein "Du-Du" und Bewährung bekommen. Zumal unter Berücksichtigung seines Migrationshintergrunds und der schweren Kindheit. grinning smiley
Re: Das Waldröschen
03. April 2008 14:14
Wie Recht du hastgrinning smiley
Re: Das Waldröschen
03. April 2008 16:21
Während Büffelstirn bisher ziemlich konsequent von "Wahkonta" sprach, dankte er eben "Manitou". smiling smiley

Und ich habe ein neues Wort gelernt: "Rudimera".

Die Episode am Krokodilteich ist wirklich übel.
Bemerkenswert fand ich aber, das Tokvi-tey diese Grabinschrift erhalten sollte:
Quote

"Hier wurde Tokvi-tey, der Feigling der Comanchen, von den Krokodilen gefressen, gefangen von der Hand Bärenherzens, des Häuptlings der Apachen."

Dann mußten die Vaqueros dem Apachen helfen, den Steinhaufen zu errichten. In den größten der Steine grub er die Inschrift ein, von welcher er gesprochen hatte; dann kehrten sie zu den Pferden zurück, die sie nach der Hacienda tragen sollten.

Ich weiß ja nicht, was dort für Steine sind, aber ich nahm an, dass so eine längere Inschrift auch etwas länger dauern könnte...



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 03.04.08 16:38.
Re: Das Waldröschen
03. April 2008 17:35
Abgesehen davon sind die Indianerstämme beider Amerikas für Ihre Grabinschriften geradezu berühmt ... und die sprachen sich auch gegenseitig als Apa(ts)chen und C[K]oman(ts)chen an und legten dabei Wert auf eine ganz bestimmte Rechtschreibung. Welche nur?
Re: Das Waldröschen
03. April 2008 17:44
Hermesmeier schrieb:
-------------------------------------------------------
> Abgesehen davon sind die Indianerstämme beider
> Amerikas für Ihre Grabinschriften geradezu berühmt

In der Tat. Man denke nur an die Inschrift:

"Hier ruht der gute Winnetou
Er war ein Mensch wie ich und Du
Amen"

(Nach einem in Karl Mays Nachlaß vorhandenem Notizzettel. Wert, je nach Schätzung, zwischen 3,50 und 20.000 Euro)



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 03.04.08 17:48.
Re: Das Waldröschen
03. April 2008 18:14
Re: Das Waldröschen
03. April 2008 19:14
Den kauf ich denen ab!
Re: Das Waldröschen
03. April 2008 20:20
Möööp! Fehler gefunden!

Graf Ferdinando fertigt sein Testament an, nachdem er von Graf Embarez zurückgekehrt ist. Er ist dabei allein. Anschließend übergibt es Maria Hermoyes und erst danach begibt er sich zum Duell, bei dem er verletzt wird.

Nachdem sein Tod festgesellt ist, erklärt Maria Hermoyes Pablo Cortejo, dass der Graf das Testament NACH dem Duell und in ihrer Gegenwart (und mit ihrer Hilfe) geschrieben habe.


Nochmal Möööp! (Kleinkram, ich weiß...)
Jaques Garbilot ist seit drei Jahren im Gefängnis von Barcelona, wobei die Ereignisse, die zu seiner Verhaftung führten, erst zwei Jahre her sind. smiling smiley

ta



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 03.04.08 20:51.
Re: Das Waldröschen
04. April 2008 05:14
JennyFlorstedt schrieb:
-------------------------------------------------------
> Nochmal Möööp! (Kleinkram, ich weiß...)
> Jaques Garbilot ist seit drei Jahren im Gefängnis
> von Barcelona, wobei die Ereignisse, die zu seiner
> Verhaftung führten, erst zwei Jahre her sind. smiling smiley

Das ist mir beim lesen gestern auch aufgefallen, aber wir wissen ja daß May einfach drauf los schrieb ohne nach Wochen noch zu wissen was er damals schrieb, zumal er nicht mehr kontrolieren konnte, da die Manuskripte beim Verleger waren.

Ich wüßte mal gern ob der KMV den Fehler korigiert hat (ist schon fast 2 Jahre her daß ich die Bearbeitung las).

Guten Morgen allerseits übrigenssmiling smiley
Re: Das Waldröschen
05. April 2008 09:39
Da wird doch allerseits das "Waldröschen" deshalb so gelobt, da hier alles "erklärt und vollständig motviert" ist.
Und wie siehts denn in Wahrheit aus?
Da gibt es als Erklärung für den Haß der Cortejos auf die Rodrigandas eine Geschichte, einen solch hanebüchenen Unsinn, der seinesgleichen sucht. Wer darin eine Motivation für die späteren Verwicklungen zu sehen vermag, dem kann man auch noch die eine oder andere spannende Geschichte über den Weihnachtsmann und seinem Freund den Osterhasen erzählen.
Da lob ich mir doch die "Juweleninsel", wo ich mir selbst aus den (meist nur) angedeuteten Erzählungen der Kunstreiterin über ihren Aufenthalt im Nonnenkloster, die Motive ihres späteren Verhaltens als "Bowiepater" "zusammenbauen" kann. Sowas klappt (bei mir) wesentlich besser, als das obige.

Wohlgemerkt, dies ist keine Kritik an dem angeführten Text, sondern nur an der "Funktion" dieses Textes als so gelobte Erklärung der Verwicklungen.

Helmut

Man darf eben nie vergessen, das "Waldröschen" ist "auch nur" ein Kolportageroman, mit all seinen Schwächen und (hier allerdings großartigen) Stärken.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 05.04.08 09:40.
Re: Das Waldröschen
05. April 2008 09:57
Da müssten Dich aj dann "Deutsche Herzen - Deutsche Helden" begeistern. Da wird auf eine eine (eklärende) Vorgeschichte komplett verzichtet. grinning smiley

Ich hab mit der hanebüchenen Story um Hanetta Valdez kein Problem.
In den Logikkriterien der Kolportage sind mit der Ermordung des Vaters durch Graf Manfredo die Motive der Cortejo-Brüder hinreichend begründet.

Schade ist nur, dass Hanetta Valdez einfach verschwindet. Da hätte ich mir später noch eienn Auftritt gewünscht; immerhin ist sie neben Gasparino Cortejo der einzige noch lebende Zeuge und hätte auf der Seite der "Guten" zur Aufklärung beitragen können (ähnlich dem Bowie-Pater).

ta
Re: Das Waldröschen
05. April 2008 10:45
Helmut schrieb:
-------------------------------------------------------
> Wohlgemerkt, dies ist keine Kritik an dem
> angeführten Text, sondern nur an der "Funktion"
> dieses Textes als so gelobte Erklärung der
> Verwicklungen.
>
> [...]
>
> Man darf eben nie vergessen, das "Waldröschen" ist
> "auch nur" ein Kolportageroman, mit all seinen
> Schwächen und (hier allerdings großartigen)
> Stärken.

Um ehrlich zu sein, habe ich die "Erklärung der Verwicklungen", die Story hinter der Story bei allen Romanen Karl Mays immer äusserst schwach gefunden. Die absolut kolportagereife, keiner Realitätsprüfung standhaltende Familiengeschichte Old Surehands ist da vielleicht das krasseste Beispiel. Karl Mays Stärke war es von Anfang an, relativ kurze spannende Episoden verfassen zu können. Die untereinander zu verbinden oder gar einen episodenübergreifenden und sinnvollen Spannungsbogen gestalten zu können, war seine Sache nicht. Deshalb konnte er auch immer wieder Episoden rezyklieren oder, wie in Winnetou II/III, nachgerade wahllos aneinanderkleben.
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