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Die Juweleninsel

geschrieben von Helmut 
Re: Die Juweleninsel
12. März 2008 12:27
Was Du hier beschreibst, liebe Jenny, das ist genau das, was ich unter Kolportage verstehe, und genau so "springend" verlaufen ja die div. Handlungsstränge in den "großen" Kolportageromanen auch.
Allerdings sind hier in der Juweleninsel, wie ich zugebe, die einzelnen Handlungsstränge schon sehr kurz geraten.

Helmut
Re: Die Juweleninsel
12. März 2008 13:35
Ich hab ja - ohne euch - schon mal "Der Weg zum Glück" gelesen. Und da ist das alles VIEL besser organisiert.

Kolportage heißt ja nicht, dass man sich automatisch verzettelt. winking smiley Kolportage heißt, dass man sich den Leser von Episode zu Episode warm und daher immer schön die Spannung halten muss.

Was sich May aber bei dem großen Gemetzel mit dem plötzlichen Tod eines der beiden männlichen Sympathieträger gedahct hat, erschließt sich mir nicht.
Klar ist es shcön, ein überlebendes Pärchen zu haben, aber man hätte den Rajah ja auch anders aus der Geschichte rausschreiben können.

ta



@sandhofer: <unschuldig dreinschau>



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 12.03.08 16:26.
Re: Die Juweleninsel
12. März 2008 13:49
@Helmut: Kannst Du mal im Reprint schauen, ob der indische Wald nun "Kolnah" oder "Koleah" oder "Kolsah" heißt?
Auf der KMG-Seite finden sich Version a und b, bei Weltbild a und c.

PS: Google fragt übrigens: "Meinten Sie: Kölsch?"



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 12.03.08 13:50.
Re: Die Juweleninsel
12. März 2008 14:32
JennyFlorstedt schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ich hab ja - ohne euch - schon mal "Der Weg im
> Glück" gelesen.

Neuer Karl-May-Roman entdeckt! (hupf)
Re: Die Juweleninsel
12. März 2008 16:11
Hab im digitalisierten Reprint auf der KMG-Seite nachgeschaut: Da heißt es auch erst "Kolnah" und dann "Koleah".



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 14.03.08 08:59.
Re: Die Juweleninsel
12. März 2008 16:16
@Sandhofer

Das musst Du [zutiefst] psychologisch sehen. Sie war gedanklich vielleicht gerade in Sachen Dies & Jenes Revue passieren lassen unterwegs und hatte gerade so etwas ähnliches gedacht wie „Gottseidank, der ist weg.“ Und so entstand „Der weg im Glück“, was in etwa heißt Der ist weg, welch ein Glück. Sprachlich vielleicht nicht ganz so fein, aber, wenn’s weiter nichts wäre äh ist …

Mittlerweile hat sie es auf „Der Weg zm Glück“ abgeändert. Zutiefst psychologisch: das [fehlende] u steht für das weibliche Element …

Zurück zur Juweleninsel. Und fürchtet Euch nicht vor Miss Ella (Schieß Vatter ich fürcht mich nicht …)

winking smiley
Re: Die Juweleninsel
12. März 2008 16:32
Iß deinen Apfel, du brauchst Vitamine,
sonst hol' ich die Mutter, die Tell-Tellerine!
Re: Die Juweleninsel
12. März 2008 16:46
(Ißt, in Ermangelung von Äpfeln, tatsächlich eine Banane (bitte nicht zutiefst pschologisch deuten), denkt bei sich, zwei Generationen kenn' ich ja schon, jetzt auch noch die Mutter, sie machen's einem aber wirklich nicht einfach, aber bange machen gilt immer noch nicht ...)

winking smiley
Re: Die Juweleninsel
12. März 2008 16:53
Interessnat ist übrigens, dass sogar ein Thug, der ja (lt. Wikipedia & "Indiana Jones") eher am Wohlwollen Kalis interessiert ist, "Allah il Allah" ruft. smiling smiley
Re: Die Juweleninsel
12. März 2008 17:08
Der hatte halt Band 60 vorab gelesen und war nachhaltig beeindruckt (ich weiß zwar im Moment nicht was ein Thug ist, aber je nachdem wie weit die Jungs da unten so sind legen sie auch schon mal eine Zeitreise hin ...)

Außerdem betet Kara Ben Nemsi in Band 3 auch zu Allah. Nicht daß jetzt einer sagt, Karl May kannte sich aber schlecht mit dem Christentum aus ...

("Nun wandte ich mich wieder dem Todten zu und sprach:

>>Allah il Allah! Es ist nur ein Gott und wir Alle sind seine Kinder.<<")

(Was Kara Ben Nemsi in "Von Bagdad nach Stambul" Recht ist, kann einem juweleninseligen Thug doch billig sein ...)

winking smiley



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 12.03.08 17:12.
Re: Die Juweleninsel
12. März 2008 17:47
JennyFlorstedt schrieb:
-------------------------------------------------------
> @Helmut: Kannst Du mal im Reprint schauen, ob der
> indische Wald nun "Kolnah" oder "Koleah" oder
> "Kolsah" heißt?
> Auf der KMG-Seite finden sich Version a und b, bei
> Weltbild a und c.
>
> PS: Google fragt übrigens: "Meinten Sie: Kölsch?"

Der Reprint ist (wie die Vorlage) dafür nicht vertrauenswürdig. Es sind da jede Menge nicht korrigierte Schreib- und Druckfehler drin. Ein Setzer (oder Lektor, falls es bei dem Verlag einen gab) konnte eben zu der damaligen Zeit weder arabisch noch indisch winking smiley . So steht sehr häufig Kais statt Kris, und ähnliche Fehler mehr. Man müsste da wahrscheinlich schon in der HKA nachsehen, da sollten ja (offensichtliche) Schreib- und Druckfehler korrigiert sein.

Helmut
Re: Die Juweleninsel
12. März 2008 17:52
Eine andere (außer May'sche) Frage hätte ich noch.
In der Juweleninsel habe ich gerade wieder mal über "glühende Kohlen auf dem Haupt des Feindes sammeln". Dieses Bild kommt ja öfters bei May vor, z.B. mehrmals im Surehand.
Ich habe bisher nie herausgefunden, warum dieses Bild (das ja wohl biblischen Ursprungs ist) etwas positives bedeuten soll. Was kann gut daran sein, jemanden glühende Kohlen auf den Kopf zu legen? Oder habe ich dieses Bild einfach nur falsch verstanden? Kann mir da jemand helfen?

Helmut
Re: Die Juweleninsel
12. März 2008 17:56
[de.wiktionary.org]

bzw.
Quote

a) biblisch: hungert deinen feind, so speise in mit brot, dürstet in, so trenke in mit wasser. denn du wirst kolen auf sein heubt heufen. sprüche Sal. 25, 22, var. fewrkolen auf sein heubt laden, vulg. prunas congregabis; so nu deinen feind hungert, so speise in ... so wirstu fewrige kolen auf sein heubt samlen. Röm. 12, 20; nicht etwa, dasz er seinen feinden kohlen aufs haupt sammelte. GÖTHE 20, 223, gewöhnlich sagt man 'feurige kohlen' auf eines haupt sammeln. ins herz verlegt: alle seine wolthaten liegen nun auf dir wie unbezahlbare schulden und brennen als feurige kohlen in deinem herzen fort. W. MÜLLER verm. schr. 3, 211.

aus Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. 16 Bde. [in 32 Teilbänden]. Leipzig: S. Hirzel 1854-1960



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 12.03.08 18:04.
Re: Die Juweleninsel
12. März 2008 18:00
der wohltätige Mensch gibt dem hungernden und dürstenden Feind Brot und Wasser, sammelt Kohlen auf seinem Haupt und hofft, dass Gott es vergelten werde. Kulturgeschichtlich wurden Kohlen nicht nur bildlich, sondern wirklich aufs Haupt gehäuft. Wer sie trug, befand sich in einem Ritus der Sinnesänderung. Beide Wortbilder weisen auf eine Wartezeit hin – einen Übergang, in der jemand von einem Zustand in den anderen wechselt (RÖHRICH 1994, S.864). [12]

[www.qualitative-research.net]

*

»Karl May hier wohnhaft, übt sehr gern Wohltätigkeit.« (das Wort zu Gartow)

winking smiley
Re: Die Juweleninsel
12. März 2008 18:23
Ich glaube, jetzt habe ichs kapiert.
Gemeint ist ja mit den "glühenden Kohlen aufs Haupt sammeln" das Beschämen des Feindes durch Wohltaten. Und das Beschämen muss ja nicht unbedingt positiv wirken, im Gegensatz zu den Wohltaten.

Helmut
Re: Die Juweleninsel
12. März 2008 18:43
Ich glaube nicht, daß Karl May bei Wohltätigkeiten an Beschämen gedacht hat … Wenn er fies war, war er fies, und wenn er wohltätig war, dann war er wohltätig. Mit der Taktiererei hatte er es nicht so. Mal ganz allgemein. Die konkrete Stelle im Buch müsste ich mir mal angucken.
Re: Die Juweleninsel
12. März 2008 18:48
"Verzeihe Ihnen, Sahib, so wie ich ihnen verziehen habe. Unser Glaube sagt, daß man feurige Kohlen auf das Haupt des Feindes sammele, wenn man ihm vergibt."

"So sagt Dein Glaube etwas sehr Gutes. Befolge ihn, wenn es Deine Ehre zuläßt."

Nix Beschämen. M.E. So etwas wie "Du hilfst damit Deinem Feind, ein besserer (bewußterer) Mensch zu werden" liegt da m.E. drin.

winking smiley

(hoffentlich ist das nicht wieder zu [vermeintlich] zutiefst psychologisch)



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 12.03.08 18:49.
Re: Die Juweleninsel
13. März 2008 08:23
Ich will da natürlich in keiner Weise widersprechen, Rüdiger.
Ich wollte ja (nur) den ursprünglichen Sinn des Bildes von den glühenden Kohlen rausfinden, ganz unabhängig davon wie und warum May es in seinen Werken verwendet hat; denn letzeres habe ich schon verstanden.
Mir war nur unklar, wie und warum das "Bild von den glühenden Kohlen" ganz allgemein (auch z.B. in der Bibel) positiv gemeint sein kann; und das habe ich mittlerweile (dank Eurer Hilfe) herausgefunden.

Helmut



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 13.03.08 08:40.
Re: Die Juweleninsel
13. März 2008 09:05
Da auch ich die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen habe, fand ich das Bild auch seltsam, und hätte es ohne die im Netz gefundene und gestern im 19 h - Beitrag zitierte Erklärung ebenfalls nicht verstanden ...
Re: Die Juweleninsel
14. März 2008 08:48
Die Frage nach der Schreibweise des Waldes habe ich ja eigentlich noch nicht beantwortet. Im KMG-Reprint steht Koleah; diese Schreibweise wurde auch in der HKA übernommen (,die ich (natürlich) auch besitze, aber bisher nicht gelesen sondern nur geschont habe).

Das mit dem Vermengen von Hinduismus und Islam bedarf, wie ich jetzt einsehe, dringend der Korrektur (entschuldige Karl!). Selbstverständlich gab es damals in Indien auch Mohammedaner, und zwar in größerer Zahl bis zur "Abtrennung" von Pakistan. Einer der (Neben-)Protagonisten (der Sultan von Symoore) wird auch als solcher vorgestellt. ("Sultan" ist ja wohl auch ein islamisch/arabischer Titel, die indisch/hinduistischen (?) Würdenträger heißen hier in der Juweleninsel "Rajah" oder "Maharajah".)

Helmut
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