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Die Sklavenkarawane

geschrieben von Sabine 
Die Sklavenkarawane
30. Juni 2005 14:28
Ich fange dann unsere neue Leserunde jetzt einfach mal an, tut sich sonst nicht viel hier im Moment! winking smiley

Also: die Diskussion möge mal wieder beginnen, ich wünsche meinen Mitlesern viel Spaß bei der Lektüre und einen regen Gedankenaustausch

Sabine
Re: Die Sklavenkarawane
30. Juni 2005 18:26
Eigentlich wollte ich die ?Sklavenkarawane? nicht unbedingt lesen, da ich das gerade vor einem Jahr getan hatte. Trotzdem habe ich mir heute mal den Beginn vorgenommen, bis etwa zum Auftritt des Löwen.

Eines stelle ich immer wieder fest: der Mann kann wirklich schreiben. Ich kann und mag das jetzt nicht irgendwie wissenschaftlich unter ästhetischen, formalen oder sonstigen Kriterien begründen, ebensowenig wie mich im Gasthof, wenn?s mir schmeckt, die chemische Zusammensetzung des Essens und die Details der Zubereitung interessieren, aber bei Karl May schmeckt?s mir einfach auch, jedesmal wieder.

Selbst wenn er - erkennbar - aus Lexika abschreibt oder sich sein Wissen sonstwo zusammensucht, irgendwie bringt er doch jedesmal so seinen ganz eigenen, persönlichen Stil hinein, eine Bemerkung hier, eine Änderung dort, und schon haben wir einen echten May.

Immer wieder lege ich Bücher anderer Autoren nach ein paar Dutzend Seiten weg, denke, ja gut, kann man auch lesen, aber das war?s dann auch oft, bei Karl May habe ich immer LUST, weiterzulesen, und das zählt für mich.

Und da ist denn mal wieder der schöne Spruch aus dem ?Old Surehand? fällig, da drückt er sehr schön aus, was ich hier [auch] in etwa meine:

Soll ein Buch seinen Zweck erreichen, so muß es eine Seele haben, nämlich die Seele des Verfassers. Ist es bei zugeknöpftem Rock geschrieben, so mag ich es nicht lesen




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 30.06.05 18:27.
Re: Die Sklavenkarawane
01. Juli 2005 07:42
Guten morgen, hallo Rüdiger!

Na das finde ich doch schön, dass du dann trotzdem dabei bist! (yes)

Ich habe mir gestern abend auch mal noch die ersten 10 Seiten vorgenommen und ich muß sagen, besonders die mayschen Beschreibungen haben es mir ja auch immer wieder angetan. Einfach schön und wirklich immer wieder einzig auf ihre eigene Art und Weise.

Normalerweise bin ich ja eigentlich eher ein "Fan" der Ich-Erzählungen (ich kann mich da irgendwie besser reindenken) aber zumindestens den Anfang der "Sklavenkarawane" finde ich dann auch ausgesprochen gelungen. Schön ist dabei auch dass unsere gewohnten Helden dann nicht direkt von Anfang an auftauchen, sondern auch mal eine andere Figur im Mittelpunkt der Handlung steht.
Re: Die Sklavenkarawane
01. Juli 2005 18:11
So, mittlerweile ist auch die Aufregung um den Löwen-Angriff wieder abgeklungen.

Diese Kämpfe mit Löwen begegnen einem ja bei Karl May alle Nase lang, aber es liest sich doch immer wieder spannend. Ich weiß auch nicht wie er das macht, daß man das ganze jedesmal wieder aufs neue miterlebt. Auch wenn man das Buch gerade vor nicht allzu langer Zeit gelesen hat und schon weiß, wie?s ausgeht.
Re: Die Sklavenkarawane
01. Juli 2005 20:28
Hallo,

diesmal melde ich mich mal kurz für das Wochenende ab, ich komme auch wahrscheinlich nicht vor Montag zum Lesen der "Sklavenkarawane", weil mir der Union-Reprint zu "wertvoll" zum Mitnehmen ist.

Gruß und Guten Abend,

Helmut

Re: Die Sklavenkarawane
01. Juli 2005 21:01
Ich wollte nur sagen, dass ich auch dabei bin. :-)

Meine Löwen sind nun auch tot.
(Und irgendwie bin ich mehr BUND-, Greenpeace-, WWF-infiziert als ich bisher annahm. Früher fand ich Löwentöten cool. Jetzt frage ich mich, warum der edle Held die armen Viechter nicht einfach in Ruhe lässt...)

ta
Re: Die Sklavenkarawane
01. Juli 2005 21:46
Ich bin nun auch eingestiegen, und mein Löwe lebt noch. Es macht Spaß, trotz des unhandlichen Formates, den "Kamerad"-Reprint zu lesen. Schon alleine wegen der Illustrationen.

Grüße

Rolf
Re: Die Sklavenkarawane
02. Juli 2005 20:51
Bei wem der omnipotente Dr. Schwarz gelernt hat, verrät er uns auch:

Als ich drüben in Jeni dünja (Amerika) war, befand ich mich lange Zeit bei berühmten Jägern, mit denen ich allezeit auf der Hut vor wilden Indianern sein mußte. Von einem von ihnen, welcher Old Shatterhand hieß, in arabischer Sprache Abu Jadd ed darb, habe ich gelernt, mich so an einen andern anzuschleichen, daß er es gar nicht bemerkt. Diesen Leuten habe ich es auch zu verdanken, daß wir heute den Löwen und seine Frau besiegten.
[Karl Mays Werke: Die Sklavenkarawane, S. 108. Digitale Bibliothek Band 77: Karl Mays Werke, S. 37193 (vgl. KMW-III.3, S. 79-80)]
Re: Die Sklavenkarawane
02. Juli 2005 20:57
Nun sind beide Löwen tot. Und mir geht es inzwischen auch wie Jenny, mir tun die Tiere leid. Aber es ist einfach toll beschrieben. Der Held macht das nicht alles allein, die "komischen" Personen helfen tatkräftig mit, und das alles läuft ab wie ein Film. May war ein Action-Meister, das habe ich mal wieder kapiert. Und er schafft es - wenigstens bei mir - , daß man, obwohl man sich vornimmt, den Text mit kritischem Verstand zu lesen, in die Szene hinein gezogen wird und das Geschehen miterlebt, die Löwen wirklich riecht und selbst mit dem Gewehr im Anschlag liegt.

Grüße in die Runde

Rolf
Re: Die Sklavenkarawane
02. Juli 2005 21:27
> in die Szene hinein gezogen wird und das Geschehen miterlebt, die Löwen wirklich riecht und selbst mit dem Gewehr im Anschlag liegt.

Das finde ich gerade in diesem Buch wirklich besonders ausgeprägt. Auch später auf dem Fluss; als ich das letzten Sommer las, habe ich wirklich bald geglaubt, das Wasser zu hören, das Schilf zu sehen ...

Die Unmittelbarkeit, mit der Karl May selber "drin" war in seinem Sujet beim Schreiben, vermittelt sich. Bei der "Sklavenkarawane" besonders stark.
Re: Die Sklavenkarawane
03. Juli 2005 19:56
Also ich lese dann diesmal auch mit (HKA - Haffmanns Taschenbuch) ...

(eine Bitte für die Zukunft: bitte neue Lesvorschläge in einem extra Thema vorschlagen, wäre ich nicht zufällig im Silbersee-Thema gelandet, wäre mir die Planung entgangen und ich hätte wohl was anderes gelesen)

... ich bin schon über die 1. Hälfte hinaus - allerdings lese ich das Buch auch zum 1. Mal, mal abgesehen davon, dass ich bei 2 früheren Versuchen immer kurz nach den Löwen aufgegeben habe ...

es ist bisher ganz unterhaltsam - aber auch nicht viel mehr - halt typisch Karl May - irgendwie kommt mir halt alles bekannt vor.

"Afrika" verbinde ich irgendwie mehr Henry-Rider Haggard und Edgar Rice Burroughs - insofern bleibt "Die Sklawenkarawane" sicher eines der Bücher die ich nicht noch öfters lesen werde.

Die Nebenfiguren sind übrigens (wie in allen Jugenderzählungen Karl Mays) sehr interessante Charaktere.


-SCHEUCH-
Re: Die Sklavenkarawane
03. Juli 2005 21:29
Lesen Sie halt die aktuellen Leserunden mit, dann verpassen Sie keine Vorankündigungen.

Andererseits - wenn Ihnen der Autor offenbar gar nicht liegt, warum tun Sie sich das dann an ?

Im "Klassikerforum" bei Frau Nimue gibt es Leserunden zu Autoren aller Art, vielleicht findet sich da was passendes.

winking smiley

(Jetzt hätte ich fast eine gar nicht zu mir gehörige Signatur benutzt, nee, was bin ich wieder zerstreut heute ..)
Re: Die Sklavenkarawane
04. Juli 2005 13:17
Ich habe nicht geschrieben, dass mir der Autor nicht liegt, sondern diese Afrika-Episode des Autors hinter vergleichbarer Abenteuer-Literatur meiner Meinung nach zurücksteht, weil mir das spezielle Afrika-Feeling fehlt.


(Bitte nicht gleich feindselig werden, dazu kennen wir uns zuwenig. smiling smiley

Leserunden-Themen zu lesen, von Büchern die ich zu selben Zeit nicht lese, sondern erst später, macht in meinen Augen nicht unbedingt Sinn. Daher der Tipp, ein Thema nur zu Lesevorschlägen aufzumachen.)

-SCHEUCH-
Re: Die Sklavenkarawane
04. Juli 2005 14:20
Feindselig trifft es nicht so, eher markig-launig-kauzig (kennen Sie Max Merkel ?)

winking smiley

> Tipp, ein Thema nur zu Lesevorschlägen aufzumachen

Mein Vater pflegte zu komplizierten, seines Erachtens überflüssigen Vorschlägen nach dem Motto ?Warum einfach wenn?s auch umständlich geht? zu äußern: ?Wir können uns auch ein Klavier um den Bauch binden und die Wacht am Rhein singen?.

grinning smiley
Re: Die Sklavenkarawane
04. Juli 2005 20:18
Bei mir wurde soeben das Dorf der nunmehrigen Sklaven abgebrannt. Grausam.

Was mich bei may häufig wundert, ist, dass die Helden eigentlich nie für ihre Frechheit büßen müssen. Wie Freund Elefantenjäger und Herr Schwarz da mit Abd el mot umspringen, da wär mir schon längst der Kragen geplatzt.... Aber irgendwie kommen die Helden immer mit diesen Machtspielchen durch.

Der Vogel-Nazi ist einer der Charaktere, die in meiner Erinnerung falsch belegt waren. Irgendwie hat ich den abgehakt als "komische Type", dabei ist er tatsächlich eine richtig eerntzunehmende Person.

ta
Re: Die Sklavenkarawane
04. Juli 2005 21:56
> da wär mir schon längst der Kragen geplatzt....

Er ist aber auch, um im Bilde zu bleiben, ein selten dämlicher Hund und eine furchtbare Nervensäge. Und solche gehören gelegentlich gleichsam gewatscht.

Schwarz wird sich sicher auch manchmal fragen, warum er sich das antut, sich im Sudan herumzuärgern. Er hätte sicher auch sinnvolleres zu tun.
Re: Die Sklavenkarawane
05. Juli 2005 06:43
Leider liest man kaum noch was vom "Vater des Gelächters" - und die ständig angefangene Geschichte vom Vogel-Nazi nervt mich eigt. nur noch, aber glücklicherweise ist dieser Anfang ja nicht so lang.

Etwas ähnliches hat ja Karl May in der "Juweleninsel" noch viel schlimmer (da länger) übertrieben, mit der "Ich steige nie wieder auf ein Pferd"-Geschichte.

Aber das ist es halt, wie im richtigen Leben, manche Geschichte im Bekanntenkreis hat man so oft gehört, dass man schon zu Beginn mit den Augen rollt.

-SCHEUCH-
Re: Die Sklavenkarawane
05. Juli 2005 07:18
Guten Morgen zusammen!

Ich glaube ich bilde dann mal wieder das einsame Schlußlicht der ganzen Runde. Naja, irgendwer muß es ja sein! Bei mir sind die Löwen noch nicht mal tot, der eine ist allerdings kurz davor ins Gras zu beißen winking smiley

Nichtsdestotrotz sind mir aber auch vorher noch so einige Dinge aufgefallen:

Trotz dass hier die eigentliche maysche Stammbesetzung nicht vorkommt hat Karle den handelnden Personen doch so gewisse Wesenszüge von KBN bzw. Halef mitgegeben. So erinnerten mich der Vater des Gelächter bzw. Herr Pudel in ihrer (gemeinsamen) Beschreibung doch wieder sehr stark an unseren Halef. Erstens hat der eine auch nur noch einen sehr mickrigen Bart (6 Haare rechts, 5 links) und zweitens nennt sich der andere auch völlig zu Unrecht einen Hadschi, obwohl er noch nie in Mekka gewesen ist. Kann es sein, dass Karl May seine Halef Charaktereigenschaften dann von hier wieder aufgenommen hat? Es scheint mir fast so.

Und auch der gute Dr. Schwarz hat das gewisse Etwas, was später unseren Kara Ben Nemsi auszeichnet. (Hieß Kara nicht auch Schwarz??). Wie der mit den Arabern umspringt und diese mit einem Lächeln auf den Lippen so richtig schön dämlich aussehen lässt....

An einer Stelle habe ich ja gestern Abend dermaßen lachen müssen, dass mir schon fast die Tränen kamen. Die Beschreibung einer typisch sudanesischen Dschelaba ist aber auch einfach zu schön. Das wird eine meiner Lieblingsstellen, garantiert winking smiley

Soweit erst mal von meiner Seite, ich muß dann wohl glaube ich erst mal sehen dass ich hinterher komme, sonst seit ihr demnächst schon bei der nächsten Leserunde, während ich immer noch durch die Weiten des Sudans wandere grinning smiley

Sabine
Re: Die Sklavenkarawane
05. Juli 2005 08:57
Hallo Sabine,

dann sind also wir wieder mal die Letzten; ich bin mittlerweile nur wenig weiter, nämlich beim "Vater der Fünfhundert".

Mir ist noch folgendes aufgefallen:

Während z.B. im "Silbersee" (und noch mehr im "Schwarzen Mustang") fast alle Deutschen aus Sachsen sind, spielt hier offenbar kein Sachse mit.

Es scheint mir so, dass im May'schen Wilde Westen sich sehr viele der engeren Landsleute von ihm "rumtreiben", während sich im Orient und Afrika kaum ein Sachse sehen lässt.
Kann das jemand bestätigen oder widerlegen?

Helmut


Re: Die Sklavenkarawane
05. Juli 2005 10:32
Ich bin noch gar nicht beim ?Vater der Fünfhundert?, zimmer, zimmer, äh, gemach, gemach.

Die Running gags bei Karl May gefallen mir eigt. immer ganz gut. Er hat einen Stil, da gefallen mir dann auch mal eigt. schwächere Sachen, im Gegensatz zu anderen, da laufe ich schon aufgrund des Stils innerlich davon. So ist das eben, wie der Lateiner sagt, watt dem eenen sin Uul is dem Annern sin Nachtigall.
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