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Auf der See gefangen

geschrieben von Helmut 
Auf der See gefangen
21. November 2007 09:31
Ich beginne jetzt mit dem nächsten Schritt auf meiner Wanderung durch die Kolportage.
Als nächstes kommt jetzt "Auf der See gefangen"; auch unter den Titeln "Auf hoher See gefangen" und "Schloß Wildauen" (nach-)veröffentlicht.
May selbst hat den Roman dann (gekürzt) in Old Surehand II eingebaut. Später wurde dann daraus die Titelgeschichte "Kapitän Kaiman".
Der Roman wurde in den 80'er Jahren des letzten Jahrhunderts als "neuentdeckter" May unter dem Titel "Winnetou und der Detektiv" veröffentlicht, und liegt jetzt auch in den GW unter seinem alten Titel vor.

Geschrieben hat ihn May verm. in den Jahren 1877/78, veröffentlicht wurde er erstmalig in der Zeitschrift "Frohe Stunden" des Dresdner Verlegers Bruno Radelli. In diesen Jahren war May in diesem Verlag als Redakteur angestellt. Offenbar (es war nach seiner Redakteursstelle bei Münchmeyer) musste er wohl einsehen, dass er damals als freier Schriftsteller (noch) nicht genug verdient, um sich (und Emma Pollmer, mit der er damals zusammenlebte) durchzubringen.
In diese Zeit fiel auch die sog. Stollberg-Affaire, verm. die einzige seiner "Straftaten", über die er nie öffentlich "Rechenschaft" ablegte. (Nur in seiner "Pollmer-Studie" gibt es dazu leichte Andeutungen.) Möglicherweise auch aus diesem Grund hat May auch diese (Radelli-)Zeit in (all) seinen biographischen Schriften ausgespart.
In dieser Zeitschrift wurden außerdem noch folgende Werke Mays abgedruckt:
"Der Oelprinz", "Die Gum", "Ein Abenteuer auf Ceylon", "Die Kriegskasse", "Aqua benedetta", "Ein Self-Man", "Husarenstreiche", "Der Africander", "Vom Tode erstanden", "Die Rache des Ehri" und "Nach Sibirien".
Ein Teil dieser Geschichten wurde dann später (teilw. mit anderen Titeln) in dem Weichert'schen "Karawanenwürger" veröffentlicht.

Ich werde den KMG-Reprint "Frohe Stunden" lesen, und daher wohl alle oben erwähnten Geschichten in der Reihenfolge des Erscheinens.

Helmut

PS.: Wenn dann niemand mehr sich bei den Quitzows aufhält - wovon ich eigentlich ausgehe - könnte dann die "Anzeige" der Leserunde auf der Titelseite angepasst werden. Danke.
Re: Auf der See gefangen
21. November 2007 10:08
Quote

könnte dann die "Anzeige" der Leserunde auf der Titelseite angepasst werden

Keine halbe Stunde später war es schon geändert ... Manchmal reagieren die hier blitzschnell (ist das seit ich nicht mehr dabei bin ?) grinning smiley

Ich hab' ja mal "Auf der See gefangen", Old Surehand II und die beiden "Kapitän Kaiman" - Varianten parallel gelesen, vier Bücher gleichzeitig (vgl. "Die Identität der Mutter Thick" im Stiftungs-Forum unter "Reiseerzählungen"). May als Bearbeiter eigener Texte finde ich auch immer wieder interessant; er ist genau so unzimperlich mit seinen Texten umgesprungen wie später andere, das muß gelegentlich auch mal gesagt werden (heißt aber andererseits nichts, als das das weder von ihm noch von den anderen so erfreulich war).

Auffallend ist (für Old Surehand II) die Entfernung der in Deutschland spielenden Teile (durch May); fällt uns da nicht "In der Heimath" ein ?

winking smiley



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 21.11.07 10:10.
Re: Auf der See gefangen
21. November 2007 11:41
Quote
Rüdiger
Keine halbe Stunde später war es schon geändert ... Manchmal reagieren die hier blitzschnell
Oder es sind alle froh dass die Quitzows endlich "rum" sind. winking smiley

Ich werde dann nachher mal mein Buch hervorkramen (eins reicht mir dann aber doch).
Re: Auf der See gefangen
22. November 2007 11:12
So, ich habe mir mal die ersten paar Seiten zu Gemüte geführt (ich lese im übrigen dieses Mal Weltbild).

Ich muß sagen das Ganze liest sich doch um einiges flüssiger als z.B. die Quitzows. Mag vielleicht auch ein wenig am Thema liegen, aber was solls winking smiley

Nichtsdestotrotz merkt man hier doch so richtig schön die Maysche Kolportage heraus. Kitsch vom allerbesten (im positiven Sinne betrachtet).

Eins ist mir noch aufgefallen: im Vorwort heißt es, dass dieser Text einer der einzigen oder sogar der einzige - ich weiß nicht mehr genau - ist, bei dem unser Karle sein eigener Redakteur war und somit alles so abgedruckt werden konnte wie er es wollte. Finde ich persönlich interessant.
Re: Auf der See gefangen
22. November 2007 11:39
Sabine schrieb:
-------------------------------------------------------

> Eins ist mir noch aufgefallen: im Vorwort heißt
> es, dass dieser Text einer der einzigen oder sogar
> der einzige - ich weiß nicht mehr genau - ist, bei
> dem unser Karle sein eigener Redakteur war und
> somit alles so abgedruckt werden konnte wie er es
> wollte. Finde ich persönlich interessant.

Das gilt (in erster Näherung) für alle seine Beiträge in "Frohe Stunden" wie auch für die in "Schacht und Hütte", "Der Beobachter an der Elbe" und "Feierstunden am häuslichen Heerde", und das sind eigentlich ganz schön viele, so z.B. "Old Firehand", "Leilet" und eben auch "Der beiden Quitzows letzte Fahrten" (um nur die für mich wichtigsten aufzuzählen.

Helmut
Auf der See gefangen, hier: Widersprüchliches
25. November 2007 11:21
Ich fange jetzt mal an, indem ich erstmal vom Thema abschweife.

Ich lese den KMG-Reprint "Frohe Stunden", und da stehen (außer dem Vorwort von S. Augustin) alle May'schen (und manche auch nicht May'schen) Texte, die in "Frohe Stunden" erschienen sind, und zwar in der Reihung des Erscheinens.
Mit anderen Worten, ich habe bisher, außer "Belehrendes" und "Erheiterndes" (das schon sehr, aber wirklich sehr, an "Schacht und Hütte" erinnert; Wollschläger in Essen fällt mir dazu ein) folgende Geschichten Mays gelesen:
"Der Oelprinz", "Die Gum", "Ein Abenteuer auf Ceylon" und "Die Kriegskasse"; als nächstes folgt dann erstmal "Aqua benedetta" und dann erst "Auf der See gefangen".
Schreiben will ich jetzt über eine Merkwürdigkeit im Zusammenhang mit "Der Oelprinz". Dies ist eine Geschichte (hat nichts mit der Jugenderzählung gleichen Namens im "Guten Kamerad" und "Union" zu tun), die im wesentlichen über einen Brand in einem "Öltal" berichtet. Und zwar ist dieser Text ziemlich ähnlich (in einigen Passagen sogar identisch) zu der entsprechenden Handlung in "Old Firehand". In beiden Geschichten kommt Sam Hawkens vor, dessen Beschreibung ist i.w. sogar identisch. In beiden Geschichten rettet der (noch namenslose) Erzähler ein Mädchen vor dem Feuertod, in Old Firehand entspinnt sich daraus eine Liebesgeschichte mit Ellen, im Oelprinzen ist es dessen Tochter, deren Rettung (ohne Liebesgeschichte) zum Umdenken des Vaters führt. Auch der Versuch das Pferd des Erzählers (einmal "Swallow", zum anderen "Arrow") käuflich oder auf anderen Weg zu bekommen, kommt in beiden Erzählungen vor. "Old Firehand" spielt in New Venango, "Der Oelprinz" am "Young Kanawha".
Also was ist daraus zu schliessen? May hat wie (insbes. in der Anfangszeit) so häufig, wieder einmal eine (im übrigen brillante) Geschichte mehrfach verwertet.
Nun wollte ich wissen, welche Geschichte die ursprüngliche ist. "Old Firehand" ist 1876 erschienen, "Der Oelprinz" 1877 (beide Daten natürlich nur nach heutigem Wissen). Das würde für "Old Firehand" als erste sprechen.
Als zusätzliches Argument steht dann auch noch im Oelprinz
Quote

Ich kannte dieses furchtbare Phänomen, denn ich hatte es im Gebiete Venango in seiner ganzen Schrecklichkeit gesehen ...
Also ist damit wohl alles klar.

Allerdings steht da dummerweise im Firehand:
Quote

Ich kannte dieses furchtbare Phänomen, denn ich hatte es im Kanawhathale in seiner ganzen Schrecklichkeit gesehen ...

Was macht man jetzt hiermit?
Als Lösung bleibt dann also noch übrig, dass beide Geschichten gleichzeitig entstanden sind, oder es gibt noch eine dritte "Urfassung" (,die natürlich durchaus auch von einem anderen Schriftsteller stammen könnte).
Übrig bleibt dann allerdings immer noch die Frage:
Was bezweckte May mit dem gegenseitigen Bezug in den beiden Geschichten? Wollte er nur verwirren, oder hat dies gar nichts zu bedeuten?



4-mal bearbeitet. Zuletzt am 25.11.07 11:32.
Re: Auf der See gefangen, hier: Widersprüchliches
25. November 2007 14:39
Ich habe mal "Kanawhathale" in Google eingegeben; man landet bei Karl May und Thomas Schwettmann, der sich mit der gleichen Angelegenheit beschäftigt.
Re: Auf der See gefangen, hier: Widersprüchliches
25. November 2007 19:39
Karl May hat offenbar wie so häufig ein reales, historisches Ereignis in eine Abenteuergeschichte einmünden lassen. 1863 hat der Kanawha tatsächlich gebrannt. Siehe Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft Nr. 31, Seite 29ff. Daraus könnte man schließen, dass er dort, wo er diesen Fluss als früheres Ereignis erwähnt, nicht auf eine frühere eigene Fassung verweist, sondern auf seine reale Quelle. Demnach wäre also die "Old Firehand"-Version die frühere und die darauf verweisende "Oelprinz"-Version die spätere Fassung.
Re: Auf der See gefangen, hier: Widersprüchliches
26. November 2007 09:39
Ich bin davon nicht (vollkommen) überzeugt.
Warum dann erst den Ort des Brandes in einen fiktiven abändern, und dann später in den "richtigen" verwandeln.
Die Menge der Texte, die er alle am Anfang seiner Redakteurszeit bei Radelli veröffentlichte, spricht dafür, dass er einige davon bereirs mehr oder weniger fertig in der Schublade hatte; um die große Anzahl zu "vermindern", hat er ja auch ca. die Hälfte davon unter "E. Pollmer" oder "Emma Pollmer" gezeichnet.

Helmut
Re: Auf der See gefangen, hier: Widersprüchliches
26. November 2007 20:50
Du bist noch nicht überzeugt? Was kann man da tun?

Ich stelle mir das so vor. Scharlih liest 1863 irgendwo von dem Ölbrand im Kanawha, merkt sich das, notiert sich das, versieht das ganze jedenfalls mit einer fetten virtuellen Randbemerkung: "Sujet".

Über 10 Jahre später verbrät er dann das Ölbrandthema tatsächlich im "Firehand". Hier spielt die Szene nur am anderen Orte. Was macht's? Die Hauptfigur muss natürlich mit Erfahrungen protzen. Klar hat der große Held sowas schon mal erlebt und zwar am Kanawha. Damit bietet sich May gleichzeitig die Möglichkeit, eine Quelle anzudeuten und den Hauch von Authentizität in die Geschichte reinzubringen.

Und weil das Sujet so toll ist, verbraucht er es kurz danach noch einmal, vielleicht nur, um innerhalb der erzählten Zeit die obige Andeutung mit Inhalt zu füllen. Dass er hier wiederum in gleicher Weise den Held mit Ölbrand-Erfahrungen ausstatten muss, versteht sich von selbst. Dabei verwechselte er dann zwar erzählte und erlebte Zeit. Aber das kommt bei May ja immer wieder vor. Die Venango-Story hat ja für den Autor May tatsächlich früher stattgefunden, wenn auch nicht für seine Hauptfiguren.
Re: Auf der See gefangen, hier: Widersprüchliches
27. November 2007 12:12
So könnte es natürlich gewesen sein. Möglich ist aber auch:
1873 (oder so ähnlich) schreibt er aus dem bek. Sujet den "Oelprinz"; da er den nicht losbringt, kommt er in die Schublade.
1875 macht er daraus (wesentlich angereichert) den "Firehand".
Als er dann 1877 die Redakteursstelle bei Radelli hat und Texte für die Zeitschrift sucht, holt er u.a. den Oelprinz aus der Schublade - neben anderen Texten, die sich da angesammelt haben - und veröffentlicht ihn, leicht "aktualisiert".

Wohlgemerkt, ich will nicht sagen, dass es so war; aber es hätte genau so gut auch sein können.

Ich jedenfalls für meinen Teil, würde mich hüten zu behaupten, dass in diesem Fall - wie übrigens häufiger bei Karl May - gesichert ist, in welcher Reihenfolge die Geschichten entstanden sind. (Und eigentlich ist dies auch relativ gleichgültig.)

Helmut
Re: Auf der See gefangen, hier: Widersprüchliches
27. November 2007 12:32
Von dieser Variante bin ich nun allerdings nicht überzeugt, denn das würde bedeuten, dass er in seiner ersten Version auf den Venango-Brand verwiesen hätte, das es zu dem Zeitpunkt weder real noch in Mays Fiktion gab. Erscheint mir nicht schlüssig.
Re: Auf der See gefangen, hier: Widersprüchliches
27. November 2007 14:24
Ich habe geschrieben "leicht aktualisiert", damit war auch der Verweis auf Venango gemeint.
Auf der See gefangen, jetzt gehts richtig los
28. November 2007 15:41
(Für mich) genug des Zwischenspiels - wobei ich immer noch nicht verstehe, wie man wie hier im Wiki, für solche Situationen, die meiner Meinung nach eben (noch) nicht vollständig geklärt sind, eine der Möglichkeiten, felsenfest als die (einzig) richtige hinschreibt - aber trotzdem "Pasta" (dies ist übrigens kein Schreibfehler, sondern ein May-Zitat).

Nach den ersten (doch schon) 50 bis 60 Seiten erstmals einige Eindrücke in lockerer Reihung:
Es treten auf:
- Die "Dorchlaucht" - May hatte geplant, diesen Fürsten eine ähnlich Reihe von Geschichten zu widmen, wie dem alten Dessauer, habe ich irgendwo gelesen. Jedenfalls ist dieser meiner Meinung nach eine sympathischere Figur als jener Leopold.
- Die Krakehline, unübertrefflich.
- Das Bruderpaar, das (mit mir zusammen) aus dem Mittelalter (den Quitzows) mit hierher gereist ist
- Treskow, der Held - wohl auch eine Spiegelung unseres Autors; nebenbei bemerkt ist er hier ein völlig anderer "Kaliber" als der Treskow, der im Surehand davon übrig geblieben ist.
- Und eine "Wanda" (dazu vielleicht später mehr)
- Und es taucht auch - wieder mal, wie könnte es anders sein - die verlorene, gestohlenen Taschenuhr auf.

Soweit erstmal vorläufig.

Helmut



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 28.11.07 15:44.
Re: Auf der See gefangen, jetzt gehts richtig los
29. November 2007 07:27
Guten Morgen zusammen,

ich bin auch nochmal ein Stückchen weitergekommen.

Mich hat eine Sache etwas verwirrt: Karle erzählt die Geschichte um die gestohlene Uhr ja für den Leser zur "Anschauung" im 2. Kapitel (jedenfalls bei mir winking smiley). Ich muß gestehen anfangs hatte ich schon ein Problem die Sache einzuordnen, denn vom Erzählstil her geht das ganz normal weiter wie bisher. Da habe ich doch ein paar Seiten gebraucht um zu merken dass das diese Geschichte ist.

Und ich denke mal auch für den damaligen Leser (das ist doch bestimmt in Fortsetzungen gedruckt worden, oder?) dürfte das auch nicht unbedingt glasklar gewesen sein.
Re: Auf der See gefangen, jetzt gehts richtig los
29. November 2007 09:59
Ja, im Reprint, und damit wohl auch damals in der Zeitschrift, ist dies genau so; und es hat einige Absätze gedauert, bis ich mitgekriegt habe, dass dies eine "Rückblende" ist. Das ist dann auch eine gute Vorübung für die "richtigen" Kolportageroman, da gehts ja ständig mit den "Erzählzeiten durcheinander".

In meiner Lektüre ist jetzt auch noch die "Miß Admiral" aufgetaucht.
Bei dieser Art der Mayschen "Frauengestalten" fallen mir immer wieder die Stellen in der "Pollmerstudie" ein, wo May sich über gewisse sexuelle Wünsche von Emma bitter beklagt.

Helmut
Auf der See gefangen, jetzt gehts richtig los und weiter
02. Dezember 2007 10:02
Mittlerweile (3. Kapitel : Der Schwur des Trackers) bin ich im Wilden Westen angekommen. Und da tauchen wieder - auch später noch - Bekannte auf. Erstmal Pitt Holbers und Dik Hammerdull, die es ja erstaunlicherweise auf dem Weg über den "alte Geschichtenband" Surehand II (und dort eben über die "Verwertung" von "Auf der See gefangen") in die Reiseerzählung Surehand III geschafft haben; übrigens zusammen mit Treskow, der aber dort sehr blass geworden ist. Dik Hammerdull fehlt im Surehand übrigens bei Fehsenfeld auch noch das "c" im Vornamen, das hat er wohl erst später bekommen.
Der Beschreibung Hammerdulls im Surehand II hat May folgendes hinzugefügt:

Quote

Als der Erzähler diese Beschreibung von Dik Hammerdull brachte, mußte ich an meinen alten Gefährten Sam Hawkens denken, dessen Äußeres beinahe ganz dasselbe war, nur daß er einen Vollbart hatte. Später hörte ich, daß Hammerdull ein guter Bekannter von ihm war und sich aus reiner Freundschaft ebenso wie er kleidete.

und strich dann allerdings aus der Beschreibung die Perücke über den skalpierten Schädel. Das war ihm dann wohl doch zuviel der Ähnlichkeit.
Erstaunlicherweise (?) hat er Hammerdull in "Auf der See gefangen" nicht in Sam Hawkens "verwandelt", oder als Zwilling von ihm neu geschaffen, obwohl ja Hawkens bereits zweimal (im Firehand und im Oelprinz) in Erscheinung getreten war.

Und dann betritt die Bühne (des W.W.) Winnetou himself; aber noch ein ziemlich anderer Winnetou.
Über die Wandlung der Gestalt Winnetou will ich jetzt erstmal nur auf Kandolffs "der werdende Winnetou" (z.B. im Reprint Surehand III, oder unbearbeitet und ungekürzt im Studienband Winnetou; nebenbei finde ich es immer wieder "lustig", dass auch F. Kandolff das Schicksal des Schriftstellers, der bearbeitet und gekürzt wurde, traf), sowie auf "Karl Mays Winnetou - die Entwicklung einer literarischen Gestalt" von E. Bartsch in GW 80 "Auf der See gefangen" hinweisen.

Helmut
Re: Auf der See gefangen, jetzt gehts richtig los und weiter
03. Dezember 2007 21:29
Und noch ein Zitat:

Quote

"... Wird eine jener Lady's sein, die sich auf Emancipission legen, oder wie das Ding heißt, als bis es zu spät ist. .."

oder

Pitt Holbers beginnt hobblefränkisch zu reden.


Helmut
Re: Auf der See gefangen, jetzt gehts richtig los und weiter
04. Dezember 2007 08:55
Der jetzt folgende Zugüberfall (wieder mal einer) ist teilweise wörtlich aus "Old Firehand" übernommen, nur z.B. der Name des Hauptschurken ist von "Parranoh" in "Ricarroh" abgewandelt.
Außerdem ist dann auch noch die Geschichte "Latour und Consorten" überlagert.

Helmut
Re: Auf der See gefangen, jetzt gehts richtig los und weiter
04. Dezember 2007 09:06
Dieser immer wiederkehrende gleiche Eisenbahnüberfall (ich glaube, fünf mal im Gesamtwerk, ich habe mal irgendwo im Forum eine Aufstellung gemacht) ist m.E. ein Beleg für das, was ich immer sage von wegen die gleiche Sache anders gesehen oder anders gezeichnet, so wie ein Maler z.B. den Eiffelturm einmal grünlich und einmal rötlich malt, aber es ist immer noch ein und derselbe Turm, vgl. Turnerstick, das ist auch nur einer, auch wenn er einmal aus Friesland und einmal aus Amerika kommt ...
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