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Der beiden Quitzows letzte Fahrten.

geschrieben von Helmut 
Der beiden Quitzows letzte Fahrten.
24. Mai 2007 13:57
Dann fangen wir mal damit an.

Ich lese den KMG-Reprint "Feierstunden am häuslichen Heerde."
Ich bin aber noch bei den Präliminarien, dh. Vorwort und die anderen Texte ("Leilet", "Im Wollteufel" und "Ein Fang") die dort mit enthalten sind.

Helmut
Re: Der beiden Quitzows letzte Fahrten.
24. Mai 2007 19:56
Ich greife dann mal zum Haffmanns Taschenbuch.

Ich war beim Aufschlagen der ersten Seiten doch etwas erstaunt darüber, dass unser Karle das Machwerk gar nicht komplett alleine geschrieben hat, sondern das Ganze von einem anderen beendet worden ist. Ich muss aber auch gestehen mit den frühen Sachen - insbesondere der Kolportage, die ja noch kommt - habe ich mich auch noch nicht in aller epischen Breite auseinander gesetzt.

Die ersten paar Seiten habe ich gestern abend noch angefangen, das wird auf alle Fälle ein etwas gewöhnungsbedürftigerer May. Aber es fing mit einer wilden Verfolgung auf alle Fälle schon mal "actionreich" an winking smiley

Sabine

Re: Der beiden Quitzows letzte Fahrten.
25. Mai 2007 09:57
...
und es wird auch allmählich Zeit, die neue Lektüre auf der "Start-"Seite anzuzeigen ...

(dumdidum)
(hupf)
Re: Der beiden Quitzows letzte Fahrten.
25. Mai 2007 15:11
Re: Der beiden Quitzows letzte Fahrten.
29. Mai 2007 09:20
Ich habe jetzt auch schon die ersten beiden Kapitel durch.
Auffällig ist dabei (wie ich auch bei der Rezension von "Fürst und Junker" schrieb), dass die Beschreibung (auch der Nebencharaktere - hier sind es die schon bekannten Schwalbe und Liebenow) schon in den ersten paar Seiten lebendiger geraten ist, als bei Axmann im gesamten Roman. Diese Beschreibungen könnten - leicht abgeändert - ebenso in einem der Mayschen Wildwest-Geschichten stehen.

Helmut



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 29.05.07 09:20.
Re: Der beiden Quitzows letzte Fahrten.
29. Mai 2007 11:01
Um noch eine (kleine) historische Ungenauigkeit (die sich überall durchzieht) zu korrigieren:
Als Friedrich Markgraf von Brandenburg wurde, war er schon nicht mehr Burggraf von Nürnberg. Er musste nämlich um das Lehen an den Kaiser bezahlen zu können, die Burggrafschaft verkaufen (an die Stadt Nürnberg). Das war dann übrigens auch das Ende der Streitigkeiten zwischen dem Burggrafen von Nürnberg und der Stadt Nürnberg, die sich mehr als hundert Jahre als "Burggrafenkriege" erstreckt hatten.
Und (nebenbei) die Hohenzollern waren (natürlich) keine Franken sondern Schwaben, ihr Stammsitz war (und ist immer noch) in der Nähe von Hechingen.
Und um weiteren Missverständnissen vorzubeugen, der Burggraf von Nürnberg war kein irgendwie gearteter "Regent" von Nürnberg (Nürnberg war bekanntlich eine freie Reichsstadt), sondern nur der vom Kaiser eingesetzte Verwalter der Kaiserburg, die in Nürnberg stand (und noch steht).
Die oben erwähnte Streitigkeiten mit der Stadt sind entstanden, weil die Burggrafen immer wieder versucht haben, sich in die Angelegenheiten der Stadt einzumischen.
Aber jetzt bin ich ganz schön weit in die "lokale Historie" abgeschweift.
Entschuldigung.

Helmut
Re: Der beiden Quitzows letzte Fahrten.
29. Mai 2007 11:10
Das ist aber sehr interessant. Ich sammelte lange Zeit Informationen über einen Amtsmann btw. Dienstmann, der auf der Veste diente und u.a. vom Burggrafen Johann III. Lehen erhielt, während ein zweifelsohne verwandter Namensvetter auf der Seite des Markgrafen Albrecht wenig später GEGEN Nürnberg zog. Hielt ich bisher für einen Widerspruch, ist es aber offenbar nicht. smiling smiley
Lokalgeschichte ist sehr spannend.

ta
Re: Der beiden Quitzows letzte Fahrten.
29. Mai 2007 13:11
Das war schon noch weiter interessant;
die Verwandtschaft des Nürnberger Burggrafen hat später (im Verlauf der Burggrafenkriege) die Grafschaften Ansbach und Bayreuth gegründet (die dann später zur Grafschaft Ansbach-Bayreuth zusammengelegt wurde.) Als später aus dem "Markgraf von Brandenburg" der "König in Preußen" wurde, hat er den Markgrafen-Titel an seine Verwandtschaft vererbt; und so gab es dann eine Markgrafschaft Ansbach-Bayreuth, obwohl keines der beiden Gebiete jemals in irgendeiner Form "Marken" (=Grenzgebiet) waren.

Helmut
Re: Der beiden Quitzows letzte Fahrten.
29. Mai 2007 16:15
Ich hab ejtzt auch ernstlich angefangen. Erste Ausbeute:

Quote

»Hrrr! Hm! Woher des Weges, Ritter? Hrrr! Hm!«
»Von daher!« lachte der von Steinfurth, indem er nach rückwärts zeigte.
»Hrrr! Hm! Und wohin des Weges? Hrrr! Hm!«
»Dahin!«

Das fand May noch Jahrzehnte später komisch. winking smiley
Re: Der beiden Quitzows letzte Fahrten.
29. Mai 2007 22:43
Stilistisch abstoßend, aber doch interessant für den Lokalpatrioten (( Von denen haben wir dann offenbar doch mehr als einen im Publikum winking smiley ))
Ich stamme nämlich aus dem Kreis Steinfurt (( vielleicht für all diejenigen interessant, die immer schon wissen wollten, was denn wohl das "ST" auf den Nummernschildern zu bedeuten hat )). Dass bei May auch noch ein Westfale auftaucht, hatte ich nicht in Erinnerung.
Re: Der beiden Quitzows letzte Fahrten.
30. Mai 2007 08:26
Moin zusammen!

Ich bin auch nochmal ein Stückchen weitergekommen. Die erste zwei Kapitel habe ich jetzt auch geschafft.

Am Anfang fand ich das Ganze ja offen gestanden ein wenig zäh und irgenwie etwas fade, aber das hat sich Gott sei Dank im zweiten Kapitel dann etwas gegeben. Da taucht dann doch der Karle auf wie ich ihn mag, auch schon mal augenzwinkernd albern.
Re: Der beiden Quitzows letzte Fahrten.
30. Mai 2007 16:24
Quote

»Hrrr! Hm! Woher des Weges, Ritter? Hrrr! Hm!«
»Von daher!« lachte der von Steinfurth, indem er nach rückwärts zeigte.
»Hrrr! Hm! Und wohin des Weges? Hrrr! Hm!«
»Dahin!«

Das fand May noch Jahrzehnte später komisch.

Ja, die Geschmäcker sind verschieden.
Ich finde es auch komisch.

(Ich habe mal im Schloßtheater Celle in einer Aufführung gesessen, in dem ein und derselbe Gag ca. dreiundzwanzig mal vorkam, [und zwar handelte es sich, für diejenigen, die es ganz genau wissen wollen, um die sehr eigenwillige und sozusagen in heiligem Zorn etwas verunglückte Aussprache des Namens Jean de Bisse ("Schande…..")] und habe dreiundzwanzig mal heftig gelacht; Humor & Ansprüche an denselben sind halt ganz unterschiedlich.)

Das ist für die anderen nun vermutlich ähnlich schwer nachvollziehbar wie für die einen das Interesse an Lokalgeschichte, Mark- und Eurografen u.v.a.m.

*

Ach übrigens: die kürzlich in unheiligem Zorn getippten Worte "widerwärtig", "lächerlich" und "Bande" bitte ich, mit dem Ausdruck des Bedauerns hiermit zurücknehmen zu dürfen.

Es ist, sagen wir, so: wenn einer in berechtigten Ärger über indiskutables Wetter sich zu dem Ausruf "Mistwetter" hinreißen lässt, heißt das ja nicht, dass das Wetter da immer so ist. In dem Moment halt schon (sozusagen zeitlich begrenzt), und das möglicherweise auch durchaus reichlich, aber keineswegs generell. - Er könnte ja, um gesellschaftlichem Anspruch & Usus zu genügen, etwas dezenter z.B. "Es ist heute etwas regnerisch" formulieren … Oder, wie Karl May an anderer Stelle gleichnishaft schreibt, es so machen:

"Wer in der Nähe eines Feindes husten muß, der huste mit eingehülltem Kopf in die Erde hinein und ahme dabei, wenn es Nacht ist, den Ruf des Uhu nach."

winking smiley

(und wenn mir nun, vergleichbar und darüber hinaus ebenfalls zeitlich eingrenzend, jemand z.B. mitteilte, ich sei manchmal ein selten blöder Hund, dann fiele mir außer achselzuckender stummer Zustimmung auch nicht allzuviel ein.)

(kein Komma hinter "Bedauerns". Es bezieht sich nicht auf das Bitten sondern auf das Bedürfnis des Zurücknehmens.)

(Haarspalter haben recht. Die Realität ist haarspalterisch.)

Mays nicht unalberner Witz (Nein, nicht jede doppelte Negation hebt sich auf) ist übrigens, sozusagen, englischer Art. "Right - right - right again - right again - then you are here again." (und zeigt doch ganz hübsch das Aufeinanderprallen zweier grundverschiedener Mentalitäten, stocksteif-marottenhaft hier, locker-flockig-humorvoll dort, und eine gewisse Unverträglichkeit derselben; die beiden sich begegnenden haben jeweils ihren ganz individuellen Bewußtseinshorizont, und die Überschneidung ist eng begrenzt, nur durch sprachliche Verständigung im Sinne einer reduzierenden Übereinkunft überhaupt einigermaßen möglich und darüber hinaus noch karikiert. Das ist doch was …)

winking smiley

Quote

Da taucht dann doch der Karle auf wie ich ihn mag, auch schon mal augenzwinkernd albern.

Karl May gibt's nur im Ganzen.

winking smiley
Re: Der beiden Quitzows letzte Fahrten.
30. Mai 2007 17:59
Eine (fast aktuelle) Abschweifung sei mir noch erlaubt.

Quote

... Viscount Richardt Beauchamp, Herrn von Warwick ...

Bei einem gewissen Fussballverein, der seit letzten Samstag wieder den Beinamen "der Ruhmreiche" verdient, gibt es einen Spieler namens Michael Beauchamp.
Bei der ersten (deutschen) Pressekoneferenz, bei der er anwesend war, sprachen ihn die (stets polyglotten) Sportreporter mit "Mr. Bohschomp" an. Er antwortete, dass er aus Australien sei, wo bekanntlich englisch gesprochen würde, und deshalb sei sein Name "Maikl Bietschämm".

Helmut
Re: Der beiden Quitzows letzte Fahrten.
30. Mai 2007 18:21
Barbaren! <schauder>

smiling smiley
Re: Der beiden Quitzows letzte Fahrten.
31. Mai 2007 07:23
Insbesondere im Vergleich zum Vorgängerroman (Fürst und Junker), finde ich es einfach großartig, wie May auch in seinem ersten Roman dieser Art zeigt, wie er dieses Metier beherrscht, wie er die Handlungsstränge und die Personen vervielfacht und es ihm doch gelingt, all dies auch noch wesentlich lebendiger zu zeichnen.
Wenn auch (natürlich) zur späteren "Mesterschaft" noch viel fehlt.
Das dann allerdings noch die Vorfahren von Bismarck und Moltke auftreten müssen, da hat er wohl doch der neuen "Obrigkeit" zuviel der Ehre erweisen müssen (allerdings war ja damals seine "Vergangenheit" durchaus noch nicht vergangen, sondern (für ihn) noch sehr präsent).

Helmut
Re: Der beiden Quitzows letzte Fahrten.
31. Mai 2007 07:31
Mein Reprint müsste heute oder mrogen ankommen. dann mach ich richtig mit.
Derzeit les ich online und das ist mir aber zu blöd.

Ich tu mich generell mit Mittelalter-Romanen schwer. Sicherlich liest sich May besser als Axmann, aber ichw erde trotzdem nicht wirklich warm mit dem Roman.

ta
Re: Der beiden Quitzows letzte Fahrten.
31. Mai 2007 11:37
Da sind wir uns doch mal einig, ich habe auch so meine kleineren Schweirigkeiten mit dem Buch. Aber: ich kämpfe mich tapfer weiter. winking smiley

Sabine

Re: Der beiden Quitzows letzte Fahrten.
31. Mai 2007 15:49
Also ich find ja, dass man da bei dem Mayschen Text das Mittelalter glatt vergessen kann (oder davon abstrahieren), mit einigen wenigen kleineren Änderungen würde ein passabeler Wildwestroman daraus.
Insbesondere die Schilderungen der Personen, da sieht man doch einge der (noch kommenden) "alten Coons" schon "durchschimmern".

Helmut
Re: Der beiden Quitzows letzte Fahrten.
31. Mai 2007 20:35
Ja gut, da hast du schon recht. Bei mir ist es auch eher die teilweise schon mal etwas antiquiert anmutende Sprache mit der ich nicht so ganz "einverstanden" bin.
Re: Der beiden Quitzows letzte Fahrten.
01. Juni 2007 17:28
Ein wenig lästig finde ich, jetzt die erneute "Geheimniskrämerei" um den "schwarzen Ritter". Das war nämlich schon lange bei Axmann aufgeklärt.

Helmut
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