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Ardistan und Dschinnistan I

geschrieben von Sabine 
Ardistan und Dschinnistan I
26. Oktober 2006 18:31
So, dann mal auf ein Neues hier in der Runde!

Viel Spaß bei der Lektüre wünsche ich allen Beteiligten.

Sabine

Re: Ardistan und Dschinnistan I
26. Oktober 2006 18:38
Du weißt schon, dass Du heute abend was völlig anderes zu tun hast, ma chere?? Da gibbet erst mal nich Lesen... (compi)

andrea
Re: Ardistan und Dschinnistan I
26. Oktober 2006 19:03
Man kann es auch übertreiben, so hatte ich heute Nachmittag DREI A&D-Bände auf dem Sofa (man gönnt sich ja sonst nichts …), Fehsenfeld, GW und, ja wie heißt das Teil, das neue blaue teure. Ich glaub’, die GW gebe ich doch irgendwann mal weg, was soll die Vergleichsleserei, ich ärgere mich ja doch nur. Da steht auch schon wieder „Drama“ statt „Buch“, und die sogenannten Dehnungs-e werden immer weggelassen, das verändert die Atmosphäre eines Textes, und ob.

„Ikbal ist eine der schönsten Residenzen Marah Durihmehs“, den Satz hatte ich noch im Ohr bzw. im Hirn, das ist so einer, der sich einprägt, da vermittelt sich gleich, dass dieses Buch nicht mehr so recht von dieser Welt ist, in anderen Gefilden spielt.

Bei Fehsenfeld beginnt das Buch mit „Meine Erzählung beginnt in Sitara“, in der Hausschatz-Fassung und im blauen Buch steht vorher noch:

Allen Lesern unseres lieben "Hausschatz" ein herzliches Grüß Gott! Es tat mir unendlich leid, daß die Reihe meiner für sie bestimmten Reiseerzählungen in unserem Lieblingsblatt unterbrochen werden mußte, denn diese Erzählungen hatten einen tiefen, menschheits-psychologischen Zweck und führten nach einem hohen kulturgeschichtlichen Ziele. Was ich inzwischen weitererzählt habe, ist für diesen Zweck und dieses Ziel von solcher Wichtigkeit, daß ich bitte, es in meinen "Gesammelten Reiseerzählungen" nachzulesen, damit nicht eine Lücke entstehe, die später nicht mehr auszufüllen ist. Es gewährt mir eine aufrichtige Freude, nun wieder an der alten Stelle und zu den alten Freunden sprechen zu können, und ich bitte um die Erlaubnis, es auch wieder in der alten, ungekünstelten Weise tun zu dürfen, die vom Herzen zum Herzen spricht!

und dementsprechend heißt es dann „Meine neue Erzählung“ statt „Meine Erzählung“.
Re: Ardistan und Dschinnistan I
26. Oktober 2006 19:18
Rüdiger schrieb:
-------------------------------------------------------

> Was ich inzwischen
> weitererzählt habe, ist für diesen Zweck und
> dieses Ziel von solcher Wichtigkeit, daß ich
> bitte, es in meinen "Gesammelten Reiseerzählungen"
> nachzulesen, damit nicht eine Lücke entstehe, die
> später nicht mehr auszufüllen ist.

Das heisst doch aber nichts anderes, als dass wir jetzt gar nicht A&D lesen können, sondern erst alle anderen winking smiley

Helmut
Re: Ardistan und Dschinnistan I
26. Oktober 2006 20:05
Er meinte wohl die Hausschatz-Leser, die die Romane, die zwischenzeitlich nur bei Fehsenfeld und nicht im Hausschatz erschienen waren, nicht kannten. Wir hier kennen doch vermutlich alle.
Re: Ardistan und Dschinnistan I
26. Oktober 2006 21:48
Ich nicht. Aber macht nix. Lerne ich auch noch kennen. Ich höre euch jedenfalls gespannt zu und lerne.smoking smiley

andrea
Re: Ardistan und Dschinnistan I
26. Oktober 2006 21:58
Rüdiger schrieb:
-------------------------------------------------------
> Er meinte wohl die Hausschatz-Leser, die die
> Romane, die zwischenzeitlich nur bei Fehsenfeld
> und nicht im Hausschatz erschienen waren, nicht
> kannten. Wir hier kennen doch vermutlich alle.


Gelesen habe ich sie, dass heisst aber nicht, dass ich sie kenne.

Helmut

(Vielleicht wollte May ja auch nur den zu der damaligen Zeit zurückgehenden Absatz seiner Bücher ankurbeln)
Re: Ardistan und Dschinnistan I
26. Oktober 2006 22:12
Ich kenne sie noch nicht alle. Darf ich jetzt trotzdem mitlesen? (dumdidum)

Sabine

Re: Ardistan und Dschinnistan I
28. Oktober 2006 17:39
Quote

Darf ich jetzt trotzdem mitlesen?

Ja, sonst wäre ich ja ganz allein hier ...

winking smiley

*

Ich lese das Buch wieder mit großem Genuß. - Ernst Jünger schrieb seinerzeit, bei der Lektüre sei er "in einen euphorischen Zustand" geraten, als ob er "ein Narkotikum genommen hätte". Insbesondere bei der Exposition, mit Marah Durimeh und Schakara auf dem Söller, lässt sich das einigermaßen nachvollziehen. Allein diese Landschaftsbeschreibungen, diese Bilder …

Zwei größere Änderungen zwischen Manuskriptfassung (Blauer Band) und Buchausgabe (HKA) sind mir bis S. 35 MS-Fassung aufgefallen (ich hatte ja gehofft, der zweite Band mit dem Anhang werde noch in diesem Jahr erscheinen und wollte eigentlich erst dann den Roman wieder lesen, dann hätte ich mir die mühevolle Vergleichsleserei wohl ersparen können, nun aber hat die Leserunde halt begonnen, mit dem Anhang-Band ist vorerst nicht zu rechnen, und ich will es halt immer ganz genau wissen).

Die Passage über die Sache mit dem Boten (MS-Fassung Seite 16 Zeilen 5-15) ist in der Buchfasssung (HKA S. 18 oben) nicht enthalten und durch eine allgemeinere Bemerkung („aber alle unsere Mühe ist vergeblich gewesen“) ersetzt.

Hingegen steht in der Buchausgabe (HKA S. 25 10. Zeile von unten bis S. 27 Mitte) eine lange Passage, die in der MS-Fassung (vgl. dort S. 25 Mitte) fehlt.

Man sieht (einmal mehr): schon zu Karl Mays Lebzeiten gab es in seinen Werken erhebliche Unterschiede zwischen verschiedenen Textfassungen.
Re: Ardistan und Dschinnistan I
28. Oktober 2006 19:00
Quote

Rüdiger: Insbesondere bei der Exposition, mit Marah Durimeh und Schakara auf dem Söller...
Oh ja, diese Stelle finde ich auch sehr schön, das gibt so eine ganz eigenartige Stimmung.

Ich finde das wirklich erstaunlich daß es da in den paar Seiten doch wirklich schon einiges an Unterschieden gibt. Hätte ich nicht gedacht.

Sabine

Re: Ardistan und Dschinnistan I
28. Oktober 2006 20:55
Ernst Jünger schrieb seinerzeit, bei der Lektüre sei er "in einen euphorischen Zustand" geraten, als ob er "ein Narkotikum genommen hätte".

Hallo Rüdiger, wo steht das bei Ernst Jünger
Gruss Günther
Re: Ardistan und Dschinnistan I
28. Oktober 2006 21:42
Das weiß ich nicht. Hermann Wohlgschaft zitierte das in der Erstfassung seiner Biographie (siehe auch Thread "Wohlgschaft" unter "Wirkungsgeschichte" im Stiftungs-Forum).

Ich habe meine Bücher jetzt leider nicht zur Hand, sonst könnte ich im Register nachschauen und ggf. eine genaue Quellenangabe finden. Das kann ich aber Montag gerne versuchen zu tun.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 28.10.06 21:45.
Re: Ardistan und Dschinnistan I
29. Oktober 2006 12:08
Weitere Änderungen in A&D zwischen Manuskriptfassung und Buchausgabe:

Eine Stelle über einen Brief, den Kara Ben Nemsi dem Mir von Dschinnistan übergeben soll (MS-Fassung S. 35/36) fehlt im Buch, ebenso wie eine längere Passage, in der Schakara Kara Ben Nemsi über die "Auserlesenen" in Ardistan aufklärt (MS-Fassung S. 37/38).
Re: Ardistan und Dschinnistan I
01. November 2006 11:29
Im Anhang des Reprint-Bandes von Ardistan und Dschinnistan I (Fehsenfeld-Reprint, KMV) geht es übrigens unter anderem auch um Änderungen zwischen "Hausschatz"- und Buchfassung, und mehrere Beispiele werden genannt.

Es wird dort darauf hingewiesen, daß Karl May für die Überarbeitung zur Buchausgabe nicht seine Manuskriptfassung, sondern die "Hausschatz"-Fassung benutzte, die gegenüber der Manuskriptfassung bereits verändert war.

Um mir die Änderungen zwischen Manuskriptfassung und "Hausschatz"-Fassung anzusehen, werde ich mir also auch noch die "Hausschatz"-Fassung besorgen müssen. Sehr kompliziert das Ganze. Und bis zur Rente mit mehr Freizeit ist es noch so lang' hin ...

Das Pferd des Scheiks der Ussul heißt übrigens im Manuskript noch "Nazik" (der Köstliche), später "Smihk" (der Dicke). Und die Stelle, wo Kara Ben Nemsi das Tier von lästigen Fliegen befreit und dabei einen gedanklichen Schlenker zu Müttern in Ägypten (die solches nicht tun) einflicht (HKA S. 68), fehlt in der Manuskriptfassung.

*

Da fällt mir ein, daß ich vergessen habe, wegen Ernst Jüngers Zitat nachzugucken. Und jetzt habe ich die Bücher schon wieder nicht zur Hand. Ich mach' mir einen Zettel und gucke morgen nach.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 01.11.06 12:17.
Re: Ardistan und Dschinnistan I
01. November 2006 14:45
Als ich gerade in der Manuskript-Fassung las

"Dann hob ich ihm den Schwanz in die Höhe, um nach dem After zu sehen. Wer im Orient gewesen ist, der weiß, daß dies der Ort ist, an dem die dortigen Pferde unsägliche Qualen erdulden. Es widerstrebt dem Bewohner des Morgenlandes, sich mit dieser unedeln, in Wahrheit aber außerordentlich wichtigen Stelle zu beschäftigen" (S. 76 / 77)

dachte ich mir, daß dies vermutlich weder in Hausschatz- noch Buchfassung Eingang gefunden hat.

In der HKA fehlt an dieser Stelle auch rund eine halbe Seite. Kara May schildert, wie er das Tier auch an dieser "außerordentlich wichtigen" Stelle von quälenden Bremsen (Fliegen) befreit und es sich dafür außerordentlich dankbar zeigt.

Sabine, bist Du noch da ? Oder muß ich die "Runde" alleine bestreiten ?

winking smiley
Re: Ardistan und Dschinnistan I
01. November 2006 15:13
Du hast irgendwie ein Talent, interessante Stellen aufzutun ... grinning smiley

andrea
Re: Ardistan und Dschinnistan I
01. November 2006 15:13
Rüdiger schrieb:
-------------------------------------------------------
>
>
>Oder muß ich die "Runde"
> alleine bestreiten ?
>
> winking smiley


Das ist das Los der Ungeduldigen winking smiley

Hättest Du / hättet Ihr z.B. abgewartet bis ich mit meiner jetzigen Lektüre (wie ich oben schrieb "Ölprinz") fertig bin, hätte ich ja (sehr) gerne mitgemacht.
Aber so, musst Du (müsst Ihr) eben sehen, wie Du/Ihr alleine fertig werdet.
spinning smiley sticking its tongue out


Helmut
Re: Ardistan und Dschinnistan I
01. November 2006 20:32
Hallo Rüdiger!

Keine Bange, ich bin schon noch da, habe heute nur mal eine kurze "Feiertagspause" eingelegt. Morgen gibts an selber Stelle aber auf alle Fälle mehr von meiner Seite.....

PS: Diese Vergleichsleserei ist klasse, danke für die Mühe. Ich finde es wirklich erstaunlich was da so alle zu Tage kommt.

Sabine

Re: Ardistan und Dschinnistan I
02. November 2006 07:06
So, lieber Günther, hier nun die Quellenangabe zu Jünger. Das Zitat steht auch in der neuen Ausgabe des Wohlgschaft-Werkes, auf S. 1739. Dort ist auch die Quelle angegeben:

Ernst Jünger in einem Brief an Günter Scholdt, zitiert nach Günter Scholdt, Sitara und die Marmorklippen. Zur Wirkungsgeschichte Karl Mays, in: Jahrbuch der KMG 1982, S. 169
Re: Ardistan und Dschinnistan I
02. November 2006 11:27
Ich klau mal die Liste und die Anmerkung von Wolfgang aus dem Magazinforum und kopier sie hier hinein:

1. Manuskript für den "Hausschatz".
2. Abdruck im "Hausschatz" unter dem Titel "Der 'Mir von Dschinnistan" mit redaktionellen Änderungen, Druckversehen usw.
3. Manuskript für die Buchausgabe, bestehend aus aufgeklebten "Hausschatz"-Seiten mit handschriftlichen Korrekturen, Streichungen und Hinzufügungen.
4. Fehsenfeld-Buchausgabe unter dem Titel "Ardistan und Dschinnistan" - wahrscheinlich auch mit redaktionellen und Druck-Versehen.

"Erstaunlich ist nun, dass Hans Wollschläger für seine "Kritische Ausgabe nach den Manuskripten" (sic! Plural) den Titel "Ardistan und Dschinnistan" gewählt hat. Mir scheint, dass er damit beide Druckfassungen verworfen und das zweite Manuskript zur Grundlage einer Fassung letzter Hand macht, was in gewisser Weise auch logisch erscheint. Denn May hat mit dem zweiten Manuskript eventuelle Änderungen der "Hausschatz"-Redaktion autorisiert oder selbst ausgeschieden, und die in der Druckerei Felix Krais in Stuttgart bewirkten neuen Fehler und Texteingriffe kommen gar nicht erst in die Wollschläger-Fassung rein.
Allerdings weiß ich nicht, ob dabei weitere spätere Willensäußerungen Karl Mays, etwa in brieflicher Form vorgebrachte Korrekturwünsche nach seiner Überprüfung der Druckfahnen oder des gedruckten Buches mit berücksichtigt sind. Man wird das Erscheinen des zweiten Bandes samt kritischem Apparat abwarten müssen."
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