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Leserunde: Der Schatz im Silbersee

geschrieben von Rüdiger 
Re: Leserunde: Der Schatz im Silbersee
10. Juni 2005 08:18
Guten Morgen an die Leserunde!

Helmut schrieb:
-------------------------------------------------------
> Aber zurück zum Silbersee:
> Auffällig ist IMHO doch, dass es hier noch viel
> "Action-"reicher (und auch gewalttätiger) zugeht
> als in den Reiseromanen. Die "Verschnaufpausen"
> die es dort gibt, fehlen hier.

Das macht der gute Karle aber auch äußerst geschickt, indem er einige Handlungen parallel laufen lässt (also eingeschobene Passagen innerhalb einer Erzählung anlegt) und dann das Ganze wieder zusammenführt. Da merkt man ganz deutlich die Kolportageerfahrung heraus.

Ganz besonders liebenswert finde ich immer wieder die Sächsisch-Passagen der Tante Droll. Da muß man schon unwillkürlich schmunzeln, obwohl man noch gar nicht gelesen hat, was die Tante überhaupt sagt. winking smiley

Ich bin jetzt auch dem guten Lord Castlepool das erste Mal über den Weg gelaufen. Am Anfang wird er ja dann doch als ein ziemlicher Trottel dargestellt, der er aber bei näherer Betrachtung eigentlich gar nicht ist. Der Lord beherrscht das Versteckspiel welches Old Shatterhand gelegentlich mit diversen Leuten veranstaltet mindestens ebenso gut wie dieser. Und wie schon mehrfach erwähnt: mit dem harmlosen Spinner aus den Filmen hat der Lord aus dem Buch ja nun überhaupt nichts mehr gemeinsam. angry smiley


Sabine




Re: Leserunde: Der Schatz im Silbersee
10. Juni 2005 08:39
Sabine schrieb:
-------------------------------------------------------

>
> Ganz besonders liebenswert finde ich immer wieder
> die Sächsisch-Passagen der Tante Droll. Da muß man
> schon unwillkürlich schmunzeln, obwohl man noch
> gar nicht gelesen hat, was die Tante überhaupt
> sagt.
>

Du müsstest (nein, man muss einfach) erst mal Gert Westphal die "Tante" lesen hören

smiling smiley eye rolling smiley

Helmut
Re: Leserunde: Der Schatz im Silbersee
10. Juni 2005 08:45
Hallo Helmut!

> Du müsstest (nein, man muss einfach) erst mal Gert
> Westphal die "Tante" lesen hören
>
Ich bin ja ehrlich gesagt auch schon kurz davor mir den guten Westphal zuzulegen. Mal schauen.

PS: da ist mir gestern übrigens noch ein schöner Verschreiber zu über den Weg gelaufen: Irgendjemand hat Herrn Westphal dann "Westpfahl" geschrieben. Erinnerte mich irgendwie so ein wenig an Marterpfahl, Indianer (passt ja dann wieder!) grinning smiley

Re: Leserunde: Der Schatz im Silbersee
10. Juni 2005 09:02
Da fällt mir doch spontan noch ein Punkt zu "Meine Sammlung" ein:

Erweiterung um die Spalten:

Bin ich bereit auszuleihen
An wen
Bedingung: "Äusserst pflegliche Behandlung"; "pflegliche Behandlung"; "egal"

Wie wärs damit? grinning smiley

Leider kann ich die bei mir in Frage kommenden Exemplare

"Radebeuler Winnetous Erben"
"Karl May in der Lederhose"
"Silbersee Hörbuch"

nicht in "Meine Sammlung" aufnehmen sad smiley


Helmut
Re: Leserunde: Der Schatz im Silbersee
10. Juni 2005 09:13
Helmut schrieb:
-------------------------------------------------------
> Da fällt mir doch spontan noch ein Punkt zu "Meine
> Sammlung" ein:
>
> Erweiterung um die Spalten:
>
> Bin ich bereit auszuleihen
> An wen
> Bedingung: "Äusserst pflegliche Behandlung";
> "pflegliche Behandlung"; "egal"
>
> Wie wärs damit?
>
> Leider kann ich die bei mir in Frage kommenden
> Exemplare
>
> "Radebeuler Winnetous Erben"
> "Karl May in der Lederhose"
> "Silbersee Hörbuch"
>
> nicht in "Meine Sammlung" aufnehmen
>
>
> Helmut
>
Och, wenn das ein Wink mit dem berühmten Zaunpfahle sein sollte.... grinning smiley
Aber die Idee fände ich schon nicht übel smiling smiley





1-mal bearbeitet. Zuletzt am 10.06.05 09:58.
Re: Leserunde: Der Schatz im Silbersee
10. Juni 2005 10:14
Also erstelle ich diese Liste mal manuell:


Objekt an wen Behandlung wann

WE (Radebeul/Eicke) Rüdiger pfleglich auf Anfrage
KM in der Lederhose " " "
Hörbuch "Silbersee" Sabine " wenn ichs fertig gehört habe
(bisher 4 von 21 Std.)


grinning smiley


Helmut

PS: leider ist die Formatierung verschwunden, aber ich glaube es ist noch lesbar



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 10.06.05 10:15.
Re: Leserunde: Der Schatz im Silbersee
10. Juni 2005 16:59
Zurück zum Silbersee...

Ich hab gerade die Episode um den unglücklichen Bahnangestellten Haller gelesen und somit ist auch Winnetou jetzt aufgetaucht.

Der Quacksalber mit seinen gefärbten Wässerchen ist eine sehr eigenartige Person. Zwar dreist und egoistisch, aber man erlebt seine Gedankengänge mit und somit wird doch eine Art von "Verständnis" für sein Verhalten gefordert. Sehr ungewöhnlich.

ta
Re: Leserunde: Der Schatz im Silbersee
10. Juni 2005 17:07
Quote

Zwar dreist und egoistisch, aber man erlebt seine Gedankengänge mit und somit wird doch eine Art von "Verständnis" für sein Verhalten gefordert.

Das hat man häufiger

grinning smiley

Quote

Sehr ungewöhnlich.

Beim Original-May eben nicht. Das ist ja (u.a.) das schöne an ihm, diese Unmoral der Moral oder Moral der Unmoral, und diese Doppelbödig- oder Bodenlosigkeit, Sicherheit ist nirgends, es gibt keine Haltegriffe. Das hat er halt so gesehen, daß das so ist.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 10.06.05 17:08.
Re: Leserunde: Der Schatz im Silbersee
10. Juni 2005 19:46
rodger schrieb:
-------------------------------------------------------

>
Zitatconfused smileyehr ungewöhnlich.
>
> Beim Original-May eben nicht. Das ist ja (u.a.)
> das schöne an ihm, diese Unmoral der Moral oder
> Moral der Unmoral, und diese Doppelbödig- oder
> Bodenlosigkeit, Sicherheit ist nirgends, es gibt
> keine Haltegriffe. Das hat er halt so gesehen, daß
> das so ist.

Naja.. aber im Silbersee bisher waren die Protagonisten fein säuberlich in "Gute" und "Böse" unterteilt; in jeweils unterschiedlichen Graden der Bedeutungslosigkeit.
Es gab da wirklich keine Zuordnungsprobleme.
Nicht einmal der junge Tramp, der die Seitenw echselte, war eine irgendwie interessnate Person. Plötzlich war da halt ein Überläufer, der den Plan verriet. Fertig. Davor gab es nur Brinkley und den namenloses Rest der Truppe. Ist ja nicht so gewesen, dass der Tramp schon seitenlang vorher mit seinem Schicksal haderte und man als Leser irgendwie an seinem Konflikt teilhatte...

ta
Re: Leserunde: Der Schatz im Silbersee
10. Juni 2005 21:09
Guten Abend,

diesmal habt ihr mich aber ganz schön abgehängt, ich bin noch nicht mal auf Butlers Farm (in beiden Medien) sad smiley

Ich habe den Silbersee zwar schon etwa 5 Mal gelesen, das letzte Mal allerdings vor etwa 20 Jahren, aber es kommt mir jetzt so vor, als ob ich es noch nie gelesen hätte. Ich habe keinerlei Erinnerung mehr an die Handlung, ausser dem "Kino-Verschnitt".

Aufgefallen ist mir, dass Old Firehand eine (völlig) andere Figur ist, als der in Winnetou II, dort ist er eher ein rauher Geselle und Kämpe, und hier agiert er als Old Shatterhand mit (fast) allen dessen Eigenschaften.

Helmut

Re: Leserunde: Der Schatz im Silbersee
10. Juni 2005 21:20
Auch von mir einen guten Abend!

Helmut schrieb:
-------------------------------------------------------
> Guten Abend,
>
> diesmal habt ihr mich aber ganz schön abgehängt,
> ich bin noch nicht mal auf Butlers Farm (in beiden
> Medien)

Dann bilden wir beide wohl jetzt das Schlußlicht, ich habe es gerade so nach Butlers Farm geschafft. Macht nix, ich warte auf Dich winking smiley

> Ich habe den Silbersee zwar schon etwa 5 Mal
> gelesen, das letzte Mal allerdings vor etwa 20
> Jahren, aber es kommt mir jetzt so vor, als ob ich
> es noch nie gelesen hätte. Ich habe keinerlei
> Erinnerung mehr an die Handlung,

Dann bin ich ja wirklich froh, dass nicht nur mir das so geht. Gut, 20 Jahre sind es jetzt noch nicht unbedingt her, so früh konnte ich noch nicht lesen, aber das Buch überrascht mich auch immer wieder!

Aber der Firehand ist hier doch teilweise auch ganz schön unnachgiebig. Mit den Tramps beispielsweise macht er relativ kurzen Prozess, hätte der gute OS dann vielleicht doch etwas anders gelöst smiling smiley





1-mal bearbeitet. Zuletzt am 10.06.05 21:26.
Re: Leserunde: Der Schatz im Silbersee
10. Juni 2005 21:39
Hallo Sabine,
ich habe dabei weniger an den OS der Ich-Erzählungen, als an den der Jugenderzählungen gedacht, da ist m.M. nach ein ziemlicher Unterschied.

Helmut
Re: Leserunde: Der Schatz im Silbersee
10. Juni 2005 21:43
Hallo Helmut!

Ok, das stimmt.
Wenn ich ehrlich bin ist mir der OS der Jugenderzählungen nicht mehr allzu präsent, die letzt die ich gelesen habe ist schon einige Jahre her winking smiley

Sabine



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 10.06.05 21:46.
Re: Leserunde: Der Schatz im Silbersee
10. Juni 2005 22:07
>>> (schnipp) Naja.. aber im Silbersee bisher waren die Protagonisten fein säuberlich in "Gute" und "Böse" unterteilt; in jeweils unterschiedlichen Graden der Bedeutungslosigkeit.
Es gab da wirklich keine Zuordnungsprobleme. (schnapp)

Ich verstehe nicht worum es Dir geht. Das ist eben diese SCHEINBARE Ordnung, wie im Leben, und plötzlich bricht sie weg, und man sieht, da ist nichts, woran man sich halten kann. (Jetzt muß ich auch mal, sozusagen einmal im Leben, den Herrn Geheimrat von und zu zitieren: Vernunft wird Unsinn, Wohltat Plage)

Ich wiederhole mich, sowas finde ich (u.a.) interessant bei Karl May, daß er sowas aufdeckt, sich selbst und dem Leser den Boden unter den Füßen wegzieht. In den Kolportageromanen noch deutlicher.
Re: Leserunde: Der Schatz im Silbersee
11. Juni 2005 10:27
Guten Morgen,

entschuldigt, dass ich unterbreche winking smiley, aber ich möchte noch auf eine Stelle hinweisen, an der (wie bei den Jugenderzählung üblich) der Pädagoge May durchbricht, diesmal in Botanik. Ich meine die Stelle, an der OF erklärt, wie man mit der Rinde eines bestimmten Baumes (sogar der botanische Name wird angegeben) sich die Haare färben kann.

Helmut
Re: Leserunde: Der Schatz im Silbersee
11. Juni 2005 11:11
Guten Morgen auch von mir!

Mir ist gestern beim Lesen mal so richtig die typisch maysche Beschreibung eines Englishman (sprich hier des Lord Castlepool) aufgefallen: diese Spezies wird immer als ein bißchen spleenig, äußerst wettlustig, ständig auf der Suche nach Abenteuern seiend und natürlich immer äußerst reich und spendabel dargestellt. Die Engländer sowohl in den Orient-Erzählungen als auch die in den Wildwest-Erzählungen kann man wirklich mehr oder weniger alle nach diesem Muster beurteilen.

Was mir weiterhin noch aufgefallen ist, ist dass Humply Bill auf dem Weg nach Butlers Farm den Cornel auch als den "roten Corrnel" bezeichnet, obwohl dieser vorher NIE so genannt worden ist und auch nicht gesagt wird, dass der Humply Bill den Tramp von woanders her kennt. Mal wieder ein mayscher Anschlussfehler? winking smiley

Sabine
Re: Leserunde: Der Schatz im Silbersee
12. Juni 2005 15:32
Hallo zusammen,

nach der "Hachenberg"-Aufregung wieder zurück zum "Normal-Geschäft".
Ich bin mittlerweile fast bis zum Ende der Schlacht um Butlers Farm angekommen. Auffällig ist wirklich, dass May ausgerechnet in einem der Jugendbücher die Menschlichkeit seiner Reiseerzählungen hier ziemlich aussen vor lässt. Z.B. der Befehl OF's doch bitte schön die Reiter abzuschiessen und nicht die Pferde, das klingt doch dort genau anders herum.

*

Das Schöne an dem "Guten Kamerad"-Reprint ist, dass man da so en passant noch Geschichten aus der Welt von 1890/91 erfährt, so z.B. folgende:

Quote

Ein Fußwanderer

Vierzigtausend Werst zu Fuß hatte ein Ruße, namens Balaruch, zurückgelegt, der, vom nördlichen Eismeer kommend, am 8. November 1890 in Odessa eintraf. Durch Rußlands ungeheure Wälder ist dieser Mann geschritten, einzig und allein mit seinem Wanderstab bewehrt. Im Vertrauen auf die Hilfe Gottes ist er so von Archangel aufgebrochen, um sämtliche Gouvernements vom äußersten Norden bis hinab zum tiefen Süden zu durchpilgern. Sein Ziel ist das heilige-Land, und dorthin wollte er sich nach kurzer Rast begeben. Er ließ sich nur über den Bospurus setzen, alle übrigen Wegstrecken wird er aber zu Fuß durchwandern.
....
In Odessa war der Mann Gegenstand großer Aufmerksamkeit; aber alle Geschenke und Spenden wies er mit dem Bemerken zurück, daß er auf seiner Pilgerreise nichts gebrauche, als Brot und Salz.

In diesem Sinne einen schönen Sonntag noch

Helmut
Re: Leserunde: Der Schatz im Silbersee
12. Juni 2005 16:46
ein paar Seiten weiter, kommt dann im Reprint die "Fragen und Antworten"-Spalte des "Guten Kameraden" und da steht folgender Eintrag:

Quote

Kamerad in Fr. Du wunderst Dich, daß der Cornel noch immer seine Ohren herumträgt, trotzdem sie ihm gestutzt wurden. Dieser findige Mann hat sich jetzt wahrscheinlich ein paar künstliche aufgesteckt, das sieht diesem Bösewicht ganz ähnlich.

Und ich dachte schon, nur mir wäre das aufgefallen, aber Kamerad-Leser waren eben damals schon pfiffig.
winking smiley grinning smiley

Helmut
Re: Leserunde: Der Schatz im Silbersee
13. Juni 2005 19:23
Ist mir gar nicht aufgefallen. Wo werden denn seine Ohren ausdrücklich erwähnt?

ta
Re: Leserunde: Der Schatz im Silbersee
13. Juni 2005 20:53
Guten Abend,

(und ich dachte schon, ich muss jetzt alleine weiterlesen sad smiley )

es ist wohl eher so, dass die Ohren (abgeschnitten oder nicht) überhaupt nicht mehr erwähnt werden; ich vermute K.M. hat das Ohrenabschneiden einfach vergessen.
Mir sind noch 2 Fehler aufgefallen, von der Art, dass sie eigentlich jeder einigermaßen gute Lektor hätte merken müssen (allerdings bei Lieferungen für die Zeitschriften ist das wahrscheinlich schwieriger), es würde mich nur interessieren, ob es diese handwerklichen Fehler auch in die Union-Bände geschafft haben (ich war bisher zu faul es nachzusehen):
- als OF den Zettel von Faller auf Butlers Farm zum zweitenmal liest, hat er offensichtlich vergessen, dass er ihn einige Minuten vorher schon einmal gelesen hat.
- Bei der Erzählung von Engels Partner hat der Cornel auf einmal doch eine rote Perücke auf, obwohl doch OF (sehr viel) vorher lang und breit erklärt, wie er sich die Haare gefärbt hat.


Sehr gut gefällt mir, wie May die Figuren des Humbly Bill, Tante Droll und auch Hobble Frank schildert, die ja alle drei irgendwie "behindert" sind. Durch die humorvolle Dartstellung dieser Drei als sehr tüchtige und gute Menschen hat er wahrscheinlich bei seinen (insbesondere jugendlichen) Leser mehr für "Behinderte" erreicht als durch irgendeine Art von Appellen. Da zeigen sich eben wieder seine pädagogischen Fähigkeiten.

Helmut
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