Leserunde: Durch die Wüste

Ach Mist, jetzt hast Du mir die Spannung genommen ;-)))


Zur Foren-Software:
gut finde ich, dass die "Namens-Zusätze" weg sind.

Lästig ist für mich dagegen, dass ich mich andauernd wieder anmelden muss. Schreibe ich was z.B. im "Datenbank-Thread" muss ich mich dort neu anmelden. Gehe ich wieder zurück ans "Lagerfeuer" ist die Anmeldung hier wieder verschwunden, und ich muss mich wieder neu anmelden.
Gehe ich in die Datenbank, muss ich mich dort neu anmelden, wieder zurück ins Forum, wieder eine neue Anmeldung, usw.
"Benutzerfreundlich" ist dies nicht besonders :-(

Helmut

PS.: Eogentlich gehört der zweite Teil in einen anderen Thread, aber dann hätte ich mich dort schon wieder mal neu anmelden müssen!



Beitrag bearbeitet (31.05.05 23:12)

Guten Morgen an die Leserunde (und alle anderen)!

Ich bin mit meiner Lektüre auch noch mal ein Stückchen weiter gekommen, der Kampf im Tal der Stufen ist beendet (und der Feind erfolgreich geschlagen!)

Ein Wort muss ich ja doch mal noch zu Sir David loswerden.
Schön finde ich dass KBN ihm in Sachen "Fowling-Bulls" ;-) immer wieder hilft, selbst wenn der Gute noch so nervt. Das einzigste an das KBN bei der Verhandlung bezüglich Tribut und dergleichen für sich selber denkt ist neben der Sorge für die Verwundeten auch genug Ruinen zum buddeln für Sir David gezeigt zu bekommen (Vielleicht will er ihn aber auch endlich nur beschäftigt wissen ;-))

Ein schöner Mayscher Kalauer ist mir gestern abend noch über den Weg gelaufen: In der Szene als KBN mit der Gruppe Hadeddihn die Tiere abholen will schreibt Karl May:"....Ankunft verraten und die besten Tiere wären dann geflüchtet oder versteckt worden." Also können Schafe doch nicht so doof sein wie allgemein angenommen, wenn die schon von selber die Flucht ergreifen, wenn sie wissen dass KBN mit seinen Mannen kommt! ;-)

Sabine



Sabine

Und noch ein Kalauer, aus einem anderen Buch zwar, aber da in diesem Thread auch von "triefendem Sarkasmus" die Rede war, kann es auch hier als Paradebeispiel dienen:

"Er kaufte dieses Haus, um hier auszuruhen. Er fand die Ruhe bald, denn er wurde ermordet."
[Karl Mays Werke: Die Liebe des Ulanen, S. 927. Digitale Bibliothek Band 77: Karl Mays Werke, S. 16412 (vgl. KMW-II.10, S. 614)]

Steht auch in "Der Weg nach Waterloo" auf S. 282, da habe ich es heute morgen gefunden. (Diese sich zuspitzende Passage mit dem eifersüchtigen Napoleon finde ich atemberaubend, sowohl im Original als auch in der Bearbeitung).

Zurück zu DURCH DIE WÜSTE: wie es immer wieder zwischen Lindsay und Kara heftig menschelt, wofür Sabine ein schönes Beispiel bringt, auch das ist einer der Gründe meiner Begeisterung für Karl May. Diese schlichte, sympathische, uneigennützige Menschlichkeit, die ich im "wahren Leben" oft vermisse, bei Karl May ist sie immer wieder zu finden. Und man spürt, daß er sie wirklich so auch "drauf" hatte, sonst könnte er sie nicht so schildern. Das Gegenteil, womit wir schon wieder beim triefenden Sarkasmus wären, kannte er allerdings auch gut.



Beitrag bearbeitet (01.06.05 09:45)

Guten Morgen allerseits,

jetzt muss ich doch noch etwas Kritik loswerden, die ich an den May-Büchern (auch hier am Orientzyklus) habe.
Er hat ja die im wilhelminischen Deutschland herrschenden Vorurteile gegen andere Völker erstmal "kräftig bedient" (abgesehen vom Spätwerk).
Aber, wenn er sich dann mit einzelnen Individuen näher beschäftigt, wird dies zum Glück wesentlich differenzierter, da gibt es kaum einen, der nicht zumindest auch einige positive Züge bekommt. Es gibt da allerdings (was mir bis heute nicht einleuchtet) zwei krasse Ausnahmen: die Armenier und die Griechen, von denen tauchen m.W. nirgends auch nur einigermassen postiv gezeichnete Beispiele auf.
Im Gegensatz dazu gibt es bei ihm im Ausland auch keine "bösen" Deutschen und erst recht keine "bösen" Sachsen.

Helmut

Nun, lieber Helmut, nach der Reichsgründung 1871 entwickelten die Deutschen und auch die Sachsen ein neues Selbswertgefühl und Nationalstolz. Auch Karl May war nicht frei davon und so ist es zumindest bis zum Spätwerk für ihn selbstverständlich, daß die Deutschen und Sachsen immer gut sind.
Das erscheint natürlich den Deutschen in der heutigen Zeit unverständlich, nachdem diese bis heute ein extrem gestörtes Verhältnis zu ihrer Geschichte haben und kaum ein Nationalbewußtsein entwickeln, obwohl es dazu eigentlich keinen vernüftigen Grund gibt, dies nicht zu tun.

Wohl wahr, lieber Kurt (schön, dass Du Dich auch mal wieder meldest), aber das erklärt nicht, was KM ausgerechnet gegen Griechen und Armenier hatte.
Bei allen anderen gibt es in seinen Büchern positive und negative Beispiel nur bei den beiden nicht.

Hallo Helmut,

gerade dieser Tage gedenken wir des Völkermordes in Armenien, denen 1915/16 etwa eine Million Armeniern zum Opfer fielen. Aber schon unter Abd ul Hamid II. - Sultan des Osmanischen Reiches von 1876 bis 1909 - kam es zu Völkermorden gegen die Armenier und auch Griechen.

Das Deutsche Reich seit 1878 in stetigem Maße mit dem Osmanischen Reich kooperierend - Militärhilfe, Bagdad- und Hedschasbahn - hat diese Politik untersützt zumindest aber toleriert. Es ist im Rahmen dieser deutschen Politik geradezu selbstverständlich, dass Armenier und Griechen in der deutschen Presse sich einer negativen Berichterstattung erfreuten, der sich auch Karl May bediente, er hatte ja keine anderen Quellen.

Sehr empehlens- und lesenswert das Werk von Franz Werfel "Die 40 Tage des Musa Dagh", das sehr intensiv sich mit dem Völkermord an den Armeniern beschäftigt und diesem geschundenen Volk ein literarisches Denkmal setzt.

Guten Morgen zusammen!

Bin nochmal ein Stückchen weitergekommen bis zur Audienz beim Pascha in Mossul.

Der Gute denkt ja auch äußerst praktisch: KBn hat ihn von seinen Zahnschmerzen befreit und der Pascha denkt sich: wenn schon mal jemand hier ist der das kann, dann soll er doch gleich weitermachen und lässt im ganzen Haus rumfragen, ob sonst noch wer Beschwerden hat. ;-)

<<Das ist so ähnlich wie mit dem Halef Agha, eine vorübergehende Erscheinung, es wird einfach nicht wieder erwähnt.<<
Naja, so ganz stimmt das nicht. Sowohl der Agha als auch der Hamail tauchen im weiteren Verlauf des Buchs noch einmal bzw. sogar zweimal auf.
Als KBN mit den geretteten Dschesidi spricht wird auch das Zeichen des Hadschi erwähnt (was ja eigentlich nix anderes als der Hamail sein wird) und in Mossul vor der Audienz beim Pascha wird sowohl Halef wieder Agha genannt als auch erzählt KBN, dass er seinen Hamail dann lieber vorher abgelegt hat um keine Unannehmlichkeiten zu bekommen. Also lässt sich doch schließen ;-) dass er ihn bei den Haddedihn und auch weiterhin immer noch getragen hat, oder??

Im weiteren Verlauf kann man dann nachlesen wie alt Old Shatterhand war als er nach Amerika gekommen ist. Hatte ich gar nicht in Erinnerung dass das hier drin steht.

Sabine



Sabine

>>> Im weiteren Verlauf kann man dann nachlesen wie alt Old Shatterhand war als er nach Amerika gekommen ist.

Welche Stelle ist das und was steht da ? Ich hab's gar nicht in Erinnerung.

Daß er ein Symbol einer anderen Relgion um den Hals trägt, sich einen fremden Ring einfach an den Finger steckt (im Wadi Tarfaui) und mit den Moslems mitbetet (in "Orangen und Datteln"), sind so typische Symptome, die ich [auch, nicht nur] unter "Gaukler" und "Spieler" zuordne. Kann ich jetzt schlecht in ein oder zwei Sätzen näher erläutern. Vielleicht später mal in einem ausführlichen Text.
W.Ilmer schrieb von "Identitätsproblemen".

>>> ein Stückchen weitergekommen bis zur Audienz beim Pascha in Mossul.

Na, dann bist Du ja bald durch.

Hat jemand Lust, die Bände 56-59 mitzulesen ?
Muß aber auch nicht sein. Wenn Ihr Euch als nächstes für 'was anderes entscheidet, lese ich das parallel mit.

Hallo Rüdiger!

<<Welche Stelle ist das und was steht da ? Ich hab's gar nicht in Erinnerung.
Die genaue Stelle kann ich dir jetzt nicht sagen, habe das Buch gerade nicht zur Hand. Das ist irgendwo vor der Audienz beim Pascha. Es wird da gesagt dass das "Ich" der Geschichte mit 18 Jahren nach Amerika gekommen ist. Und da KBN und OS ja doch ein und derselbe sind....

<<Na, dann bist Du ja bald durch.<<
Ja, allzu lange dauert es nicht mehr! Wie weit bist Du denn mittlerweile, Helmut??

<<Hat jemand Lust, die Bände 56-59 mitzulesen ?<<
Ich bin für alles offen, an die Kolportage wollte ich mich in absehbarer Zeit eh mal wagen!

Sabine

Hallo,

ich kann leider bei den Bänden nicht mitmachen, weil ich da um meine Zähne fürchte, denn dabei müsste ich zu oft damit knirschen ;-))) .

Die "Liebe des Ulanen" gehört zu meinen absoluten "Nicht-Lieblingsbüchern" von May, die Gründe dafür stehen z.B. in meiner Rezension zu dieser "Ulanenliebe".

Nichts für ungut,

Helmut

Ich bin erst beim Beginn der großen Schlacht (Ich musste erst noch meine Karl Mays in "meiner Sammlung" vollständig unterbringen). Amüsiert hat mich davor noch, wie KBN den Beduinen den "Zack des preussichen Militärs" nahe gebracht hat.

Hallo Helmut!

Na dann wollen wir doch lieber nicht für ein neues Gebiss sorgen und deinen Zahnarzt noch reicher machen ;-))

<<Amüsiert hat mich davor noch, wie KBN den Beduinen den "Zack des preussichen Militärs" nahe gebracht hat.<<
Und das obwohl er ja eigentlich gar keine Ahnung davon hat, wie immer wieder betont wird ;-)

Du wolltest doch auch den "silbernen Schatzsee" noch lesen, oder? Wie wärs denn dann damit?

Sabine

Hallo Sabine,

>>>Du wolltest doch auch den "silbernen Schatzsee" noch lesen, oder? Wie wärs denn dann damit?

Au fein, die CD's habe ich mittlerweile im Auto liegen (zwar noch nicht gehört), den Film habe ich mir letzhin im Fernsehen auch angetan, dann wird das ja ein richtiges Multimedia-Spektakel für mich.


Helmut

Hallo zusammen,

Zu Helmuts Rezension und Zähneknirschen:

Ich habe gerade den ?Weg nach Waterloo? zuende gelesen (noch einmal: diese Bearbeitung finde ich akzeptabel) und bin da auch über eine arg hurrapatriotische Rede Blüchers gestolpert (Blut, Deutschland, Volk der Zukunft usw.), dachte schon, das wäre ?eingearbeitet? worden, aber im Original steht?s auch, eher noch ausführlicher. Was soll?s. Ich habe zwar mit solchen Anschauungen ganz und gar nichts am Hut, aber es stört mich auch nicht weiter, ich denke, da hat Karl May halt mal den Zeitgeschmack bedient, ich nehme es sozusagen achselzuckend und ein klein wenig kopfschüttelnd zur Kenntnis und lese weiter. Ebenso wie bei seinen antichinesischen Anwandlungen in Band 11 oder 40, da gibt es auch Leute, die meinen, sich mit dem großen moralinsauren Zeigefinger empören zu müssen (auch im ?Handbuch? meine ich entsprechendes gelesen zu haben). Das geht jetzt nicht gegen Dich, Helmut, ich wollte nur mitteilen, daß mein Toleranzbereich bei solchen Sachen sehr weit ist.

Beim ?Schatz im Silbersee? bin ich natürlich auch dabei. Bei dem Buch sollte man, falls möglich, zur Originalfassung greifen, es wäre schade um die Vorträge des Hobble-Frank in voller Länge und das authentische Bild der Nicht-Witzfigur Castlepool.

DURCH DIE WÜSTE brauchen wir aber auch noch nicht wegzulegen. Ich tanze auch gerne auf mehreren Hochzeiten.

Beste Grüße

Rüdiger

Hallo!

<<DURCH DIE WÜSTE brauchen wir aber auch noch nicht wegzulegen.<<
Hatten wir auch glaube ich nicht vor, oder? ;-) Das Buch wird jetzt noch die paar Seite bis zum Ende durchgelesen!!

Sabine

Guten Abend,

nochmals zum "Ulanen" (keine Rechtfertigung nur eine Erklärung):

es ist ja nicht so, dass ich es nicht lesen würde, ich habe es schon mindestens zweimal gelesen, einmal das Original (als OLMS-Reprint) und einmal die KMV-Bearbeitungen (manches sogar trotz allem mit einem gewissen Vergnügen). Es hat auch nichts mit mangelnder Toleranz zu tun (oder vielleicht doch), es ist nur so, dass ich solche Texte die meinem "politischem" Gewissen so zuwiderlaufen mir nur in wohlproportionierten Dosen zumuten möchte.
(Ich war schon versucht im anderen Thread zu fragen, ob Wilhelm II überhaupt lesen konnte ;-) )

*

Silbersee und Multimedia Spektakel:

im September wird ja jetzt in Essen die "Silbersee"-Oper von Schoeck wiederaufgeführt, das passt ja dann auch noch dazu :-))

*

Bei "Durch die Wüste" bin ich jetzt leider wieder nicht weiter gekommen, ich habe nämlich heute wieder mal Post von Karl May (in Gestalt seiner Gesellschaft) bekommen. Da musste ich natürlich erstmal nachsehen, ob ich nach Essen fahren soll (ist noch nicht entschieden), und wie Ihr (Jenny und Rüdiger) meine "kleine Anregung" aufgegriffen habt (ich finds gut, während er Beitrag von F. Werder in den Informationen etwas kurz geraten ist.)

Helmut

Hallo Helmut!

<<Da musste ich natürlich erstmal nachsehen, ob ich nach Essen fahren soll (ist noch nicht entschieden)<<
Willkommen im Club, ich überlege auch noch. Aber jetzt weiß man ja wenigstens schon mal WAS einen erwartet, bzw. was man dann verpasst wenn man nicht hingeht ;-)

<<im September wird ja jetzt in Essen die "Silbersee"-Oper von Schoeck wiederaufgeführt<<
Wäre für die (potentielle) Silbersee-Leserunde ja dann schon fast ein Muß ;-)



Sabine

Nochmal ich!

@Rüdiger:
ich bin Dir doch noch die genaue Stelle zur Altersangabe von OS/KBN als Neuling in Amerika schuldig: Also: KBN ist bereits beim Pascha und auf dessen Frage "Wie alt warst du, als du aus dem Land der Nemsi gingst?" antwortet KBN dann "Ich zählte achtzehn Jahre, als ich über die See nach Amerika kam." (kurz danach wird der Arzt des Pascha ausgepeitscht)

Sabine



Sabine

Dann würde "Winnetou I" im Herbst 1860 handeln und die Vermessungsarbeiten für die Bahnlinie hätten dann noch kurz vor Ausbruch des Bürgerkrieges im April 1861 stattgefunden. Das passt.

Guten Abend allerseits!

Bin nochml ein paar Seiten weitergekommen.

Ich habe mich ja königlich über die Episode mit KBN und dem Pascha in der Küche amüsiert. Da ist der gute KBN unter die "Hobbywinzer" gegangen und braut der "Schnapsnase" von Pascha dann Wein der gar keiner ist. Und der Herrscher hat dann nichts besseres zu tun als in guter Alkoholiker-Manier direkt die Flasche an den Hals zu halten und diese alleine leerzutrinken. Absolut herrlich, bin fast gestorben vor Lachen!!

In "Durch die Wüste" kommt so einiges kulinarisches vor, worüber man so richtig schön schmunzeln kann. Sind diese Szenen eigentlich auch alle im "Lukullistan" enthalten? Da kann man das halbe Buch doch schon gut mit füllen ;-)

Die Beschreibung des herrschaftlichen Kochs ist auch schön. Nur weil der Herr etwas dicker und schmutziger als der Rest der Bagage ist wird er vom Erzähler dann direkt als Koch identifiziert. Gibt mir für den nächsten Restaurantbesuch ja jetzt doch zu denken... ;-)

Sabine



Sabine