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"Am Marterpfahl"

geschrieben von Helmut 
"Am Marterpfahl"
02. Mai 2005 21:52
Hallo,
nach dem "dankbaren Leser" war die Lektüre von "Ein Schundverlag" (der erste Teil von "Am Marterpfahl") richtig erholsam.
Das liest sich wesentlich leichter und ist auch viel unterhaltender geschrieben, es könnte eigentlich fast ein "echter Kolportageroman" (Titel: "Aus dem Leben eines Kolportageschriftstellers") sein.
Am Anfang stehen vier offene Briefe Mays (da muss man erstmal durch), der erste an Prof. Gurlitt, Dresden, der zweite an Cardauns, bei den anderen beiden habe ich den Adressaten nicht herausgefunden. Weiss jemand an wen die gerichtet waren?

Helmut

PS: ich habe allerdings schon die ersten 170 Seiten "durch", wenn jemand "mitliest", würde ich erst mal einen Stop einlegen.
Re: "Am Marterpfahl"
03. Mai 2005 08:18
>>> ich habe allerdings schon die ersten 170 Seiten "durch", wenn jemand "mitliest", würde ich erst mal einen Stop einlegen.

Ich krieg' Dich schon !

;-)

Notfalls steig' ich irgendwo zwischen S. 400 und 500 ein, mache ein paar schlau wirken sollende Bemerkungen in geschraubtem Stil und tue so, als hätte ich alles gelesen. So wie bei Hase und Igel.

Karl May arbeitete ja auch mit allen Mitteln. Sieht man gleich zu Beginn dieses Buches. Das soll so aussehen, als finge es mitten im Satz an, ursprünglich gab es dazu auch eine spektakuläre Seitenzahl, habe ich mal gelesen, es sollte der Eindruck entstehen, da gäbe es schon ganz viel, gab's aber nicht.
Re: "Am Marterpfahl"
03. Mai 2005 10:11
Du meine Güte, ihr seid ja schneller als der Schall! ;-)

Aber wenn meine Zeit es zulässt, versuche ich euch mal zu folgen. Aber ich glaube im Moment bin ich nicht ganz so schnell! Obwohl: wenn ich Rüdigers Taktik benutze fällt das wahrscheinlich gar nicht auf, wer weiß.

Nee, im Ernst: ich würde schon gerne mitlesen. Komme ich an den Text auch über die KMG, weiß das jemand? Denn die Sachen habe ich nun wirklich nicht alle zu Hause stehen!

Sabine
Re: "Am Marterpfahl"
03. Mai 2005 10:25
Band 83.
14,90 ?, durchaus anschaffenswert.

Sollen wir Dich ggf. sponsern (jeder gibt 5 Euro) ?

;-)

Schön, daß Ihr auch bei Winnetou I mitmacht !
Wir machen ja hier regelrecht den Heidenreichs und Ranickis Konkurrenz.

;-)
Re: "Am Marterpfahl"
03. Mai 2005 10:50
Also die 14,90 kriege ich grade noch so zusammen! ;-) Aber wenn ihr durchaus wollt: für Spenden bin ich natürlich immer empfänglich *ggg*

Wollte halt nur nicht noch erst das Buch besorgen müssen, sonst seid ihr mir so weit voraus, dass ich hinterher gar nicht mehr weiß wovon ihr redet
;-)

Tja, man tut was man kann und was die können kriegen wir mit unserem kleinen Kreis in (etwas) anderer Form ja wohl auch hin. Obwohl: ein/e Vierte/r fehlt ja dann noch. Wer will als Gastleser mitmachen, damit wir unser "Literarisches Karl-May-Bücher Quartett" dann voll haben?? ;-)
Oder wir machen halt einfach ein Trio draus. Schadet ja auch nicht.
Re: "Am Marterpfahl"
03. Mai 2005 10:53
Herr Großkurth war ja neulich schon mal kurz dabei.
Ich hoffe, er kommt wieder.
Re: "Am Marterpfahl"
03. Mai 2005 12:01
Das wäre natürlich toll.
Sag mal bin ich blind oder ist sein Beitrag bei unserer "Am Jenseits Leserunde" verschwunden? Der hatte doch da auch was geschrieben, oder??
Re: "Am Marterpfahl"
03. Mai 2005 12:16
Du hast recht, das ist mir auch aufgefallen.
Es gibt manchmal so nicht recht nachvollziehbare Empfindlichkeiten aus ebenso nicht recht nachvollziehbaren Gründen. Ich fürchte fast, das hängt mit so etwas zusammen, ohne im geringsten Gründe zu kennen.
Re: "Am Marterpfahl"
03. Mai 2005 12:25
Hallo,
über die Rollenverteilung im "KMBüQua" müssen wir uns noch einigen.
Ich schlage vor:
Rüdiger ist MRR, ich bin Kara-Jack (von Helmut nach Hellmuth sind's auch nur 2 Buchstaben), dann bleiben für Dich Sabine, wenn ich das letzte Quartett berücksichtige, noch 2 Möglichkeiten, wobei ich EH nicht empfehlen würde, denn sonst beisst sich der Rüdiger noch durch's Buch ;-)

Helmut



Beitrag bearbeitet (03.05.05 13:26)
Re: "Am Marterpfahl"
03. Mai 2005 12:35
Hallo Helmut,

Neinnein, Karat-Check bin und bleibe ich. Ich kann zwar auch mühelos so piesepampelig und unfreundlich sein und ähnlich unangenehm gucken wie MRR, aber die etwas feinere Tour ist mir denn doch lieber.

Das tut mir mittlerweile ja fast leid mit der Frau H. Objektiv betrachtet, ist sie eigentlich sympathisch, und vermutlich "schwer in Ordnung". Aber ich ertrage sie nicht. Das sind so Unverträglichkeiten, da kann man kaum was machen. So wie Hanns Dieter Hüsch gleichnishaft sagt, Bananen auf Indisch geht nicht an mich oder so im Sommer die geblümten Hemden mit halbem Arm, da kann ich die Krätz' bei kriegen.

;-)

Beste Grüße

Rüdiger
Re: "Am Marterpfahl"
03. Mai 2005 13:09
Hallo ihr Lieben!

Jetzt nich streiten ja? ;-)

Also die Frau H. kann ich dem Rüdiger dann wahrscheinlich wirklich nicht antun (mir übrigens auch nicht, obwohl ich ja gestehen muss das ich von der sogar ein Buch zu Hause stehen habe - Nicht vom Stuhl kippen Rüdiger, ist alles gut ;-)), wäre schade um die Gesundheit und so ein Buch schmeckt ja nun auch nicht unbedingt so toll.
Dann musst du mir mal mit dem Namen der anderen Person auf die Sprünge helfen, Helmut, ich habs nämlich beim letzten mal nicht gesehen!


Sabine "E.H."
Re: "Am Marterpfahl"
03. Mai 2005 13:46
Die andere Dame heißt Iris Radisch (wenn ich mich nicht irre), ist (mir) sympathisch und sieht (für mich) gut aus.

Ich hab' vom Thomas Mann mehrere Bücher zu Hause stehen und habe heute in einem anderen Forum jedem, der es nicht hören wollte, mitgeteilt, daß ich den manchmal am liebsten ohrfeigen möchte (obwohl ich ihn nach wie vor genial finde). So weit geht die Animosität zur Frau H. gar nicht, um Himmels willen. Nur hören (Stimme + Inhalte) und sehen tu ich sie nicht gern.

;-)

Äh, vielleicht sollten wir mal langsam anfangen, "Am Marterpfahl" zu lesen und zu besprechen.
Re: "Am Marterpfahl"
03. Mai 2005 13:48
Hallo Rüdiger!

Hüsch scheint Frau H. durchaus zu schätzen; immerhin hatten die beiden vor Jahren mal ein gemeinsames Bühnenprogramm.

Grüße

Rolf
Re: "Am Marterpfahl"
03. Mai 2005 13:57
<<vielleicht sollten wir mal langsam anfangen, "Am Marterpfahl" zu lesen und zu besprechen.<<

Ich muß mir nachher das gute Stück dann erst mal besorgen, lasst euch also ruhig Zeit! ;-)
Re: "Am Marterpfahl"
03. Mai 2005 14:06
Hallo Rolf,

das wußte ich gar nicht, und bin entsprechend einigermaßen geschockt.
Das ist ein bißchen wie mit Hildebrandt und Schneyder, der eine liegt mir sehr, der andere weniger, und die haben auch viel zusammen gemacht.

Es ist natürlich auch völlig subjektiv. Das ist wie mit Kindern. Die mögen auch schätzungsweise 95 % der Leute, während ich, äh, nunja ... - wenn ich sage, daß ich die meistens so angenehm finde wie andere Leute weiße Mäuse und schwarze Spinnen, ist das dezent genug ?

:-)))

(Wo sind die Schock- und Lachsmileys ?)

Re: "Am Marterpfahl"
03. Mai 2005 14:30
Hallo,
dann erstmal einige Vorbemerkungen:

Das Buch enthält 3 Texte/Aufsätze/Schriftsätze:
"Ein Schundverlag", "Ein Schundverlag und seine Helfershelfer" und "An die 4. Strafkammer des Landgerichts ...".
Die ersten beiden entstanden 1905, die dritte 1910.
Alle drei sind sogenannte "Privatdrucke", d.h. es ist fraglich, ob sie für (eine größere) Öffentlichkeit bestimmt waren.
Die ersten beiden waren (möglicherweise) als Gedächtnisstütze Mays für die gerichtliche Ausseinandersetzung mit Münchmeyer/Fischer gedacht. Der dritte war für den Berufungsprozess gegen Lebius.
Der Prozess gegen M/F war ziemlich diffizil, weil May da zwei (sich eigentlich widersprechende) Absichten verfolgte, nämlich einmal seine Rechte an den Kolportageromanen einzufordern und zu andern zu beweisen, dass sie (kräftig) verändert worden waren.
Der "Schundverlag" beginnt mitten im 4. Kapitel und auch mitten in einem Satz. Ob die vorherigen Kapitel und der angefangene Satz jemals existiert haben, ist eher zweifelhaft. Dafür dass der Text als reine "Gedächtnisstütze" dienen sollte, ist er eigentlich "viel zu schön" geschrieben.

Helmut

PS: Entschuldigung, dass ich die angeregte Unterhaltung unterbrochen habe ;-)



Beitrag bearbeitet (03.05.05 16:34)
Re: "Am Marterpfahl"
03. Mai 2005 20:21
Ich habe gerade die ersten Briefe, an Gurlitt und Cardauns, gelesen und muß sagen, daß mir der augenzwinkernd schlüpfrige May aus ?Juweleninsel? und ?Waldröschen? wesentlich lieber ist als der spießig laut moralisierende aus dem ?Schundverlag?. Ich verstehe die ganze Aufregung überhaupt nicht. Meine Güte, die Erotik ist ja auch in den Münchmeyer-Fassungen der Romane zum Lachen harmlos. Octave Mirbeau, Zeitgenosse Karl Mays, veröffentlichte in Frankreich sein weit weniger zimperliches ?Tagebuch einer Kammerzofe?. Wurde dort auch so ein Aufhebens gemacht ? Oder liegt?s einfach an der zu besonderer Engstirnigkeit prädestinierenden Eigenheit der lieben Leut? in ?diesem unserem Lande?, einst wie jetzt ?
Re: "Am Marterpfahl"
03. Mai 2005 21:20
Sagen wir mal, es war die elendige Doppelmoral, die es damals und teilweise noch heute hier gibt, und da sind wir (Deutsche) gottseidank nicht Weltmeister, da sind uns z.B. die USA über.
Gelesen wurden ja solche angeblich zutiefst unsittlichen Dinge wie verrückt, wenn man die Mayschen Zahlen, die dann später kommen, glauben will. Auch der "Venustempel" war ja ein regelrechter Reisser bei Münchmeyer. Aber es war mal wieder keiner, der das gelesen haben will.
Und zum "Hausschatz"-May haben die Münchmeyer-Romane einfach nicht mehr gepasst, wenn man z.B. an die Leserbriefe im "dankbaren Leser" denkt. Und May hatte sich eben so an seine neue Rolle angepasst, dass er möglicherweise selber daran geglaubt hat, dass diese "anrüchigen" früheren Stellen einfach nicht von ihm stammen konnten.
Ich bin übrigens der Meinung, dass die Kolportagesachen i.w. alle "Original-Mays" sind, 5% hin oder her. Er hat es anscheinend nicht geschafft, dazu stehen zu können (was man ja bei seiner Vergangenheit durchaus verstehen kann).

Helmut

PS: Um schon mal vorzuwarnen, meine nächsten Bücher wären eigentlich "Mein Leben, mein Streben" (natürlich das Original), "Von Ehefrauen und Ehrenmännern" und das JBKMG 2001 (mit dem Artikel von G. Wollf über "Frau Pollmer"). Natürlich lese ich gerne dazwischen einen anderen May (z.B. Winnetou) um mitreden zu können und auch zur "Entspannung".



Beitrag bearbeitet (03.05.05 22:35)
Re: "Am Marterpfahl"
03. Mai 2005 22:19
>>> Ich bin übrigens der Meinung, dass die Kolportagesachen i.w. alle "Original-Mays" sind, 5% hin oder her.

Hallo Helmut,

dazu gibt es ja das interessante Buch "Karl May und seine Münchmeyer-Romane" von Ralf Harder, der auch davon ausgeht, daß May alles selbst geschrieben hat. Es soll demnächst (?) in einer Neuauflage erscheinen und ist auch im Internet abrufbar. - Den "Schundverlag" konnte ich bislang im Internet nicht finden (ein Herz für Sparer) ;-).

Beste Grüße

Rüdiger
Re: "Am Marterpfahl"
04. Mai 2005 07:23
Guten morgen!

Habe dann gestern Abend auch mal noch einen kurzen Blick reingeworfen. Der erste Eindruck: auf alle Fälle besser zu lesen, als der "Dankbare Leser".

In Sachen Kolportage sah die Welt zur damaligen Zeit vielliecht auch noch ein wenig anders aus, als das heute der Fall ist. Für uns ist das was da in den Romanen als "schlüpfrig" bezeichnet wird ja mittlerweile dann "Kinderkram" nur zur damaligen dann doch noch etwas "verklemmteren" Zeit war das sicherlich anders. Da hat man solche Sachen dann lieber heimlich gelesen und es besser niemandem gesagt. Wie hätte man sonst im ach so moralischen Umfeld dagestanden. Sowas konnte und wollte sich damals halt niemand leisten. Und da kann ich es durchaus auch ein klein wenig verstehen, wenn May nicht unbedingt hundertprozentig bedingungslos zu all seinen Werken bei Münchmeyer stehen will. Ich denke nämlich auch, dass das meiste durchaus von ihm selber ist.

Sabine
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