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Frage zum Schluß des "Silberlöwen"

geschrieben von Oso Blanco 
Frage zum Schluß des "Silberlöwen"
01. März 2006 14:02
Hallo allerseits,

heute habe ich es nun endlich geschafft, ich bin mit dem Silberlöwen (Weltbild-Ausgabe) durch! Allerdings war ich etwas über den plötzlichen Schluß überrascht. Auf den letzten Seiten findet der Ustad im Zelt des Ahirman Mirza noch Bild und eine Truhe mit Dokumenten, deren Inhalt er noch nicht verraten wollte. Ein paar Seiten später war das Buch dann zu Ende und er hatte es immer noch nicht verraten.

Vielleicht hab ich ja auch nur ein Brett vor dem Kopf und habe irgendwelche hintergründigen Andeutungen, von denen es im Silberlöwen ja nur so wimmelt, nicht verstanden, aber könnte mir vielleicht irgendjemand erklären, was es mit dem Bild und der Truhe auf sich hat? Oder wird das vielleicht noch in den späteren Bänden aufgeklärt?

Bin jetzt erstmalig so weit mit den Gesammelten Reiseerzählungen gekommen (vor ca. 20 Jahren kam ich mit den Grünen Bänden nur bis "Old Surehand"), weiß also nicht, was in "Im Jenseits" und "Ardistan und Dschinnistan" noch so passieren wird.

Vielleicht kann ja jemand hier meine Gedankengänge in die richtige Richtung lenken.

MfG

Oso Blanco

Time is the fire in which we burn ...
Re: Frage zum Schluß des "Silberlöwen"
01. März 2006 15:25
Karl May lässt so etwas gerne offen, vielleicht weiß er es selbst nicht, was da genau enthalten war.

Die Stelle

?An der Verfolgung der Schatten beteiligte ich mich nicht; sie widerte mich an. Nach dem aber, was ich hier sehe, möchte ich, daß keiner von ihnen entkomme, kein einziger. Ich habe sie alle zu fassen, alle, und dem Beherrscher auszuliefern. Das Reich muß frei werden von ihnen, gänzlich frei!?

lässt mich an so Dinge wie geheime Hintergrundinformationen bzw. ?zusammenhänge denken, siehe Pearl Harbour oder so etwas, also Dinge, die so unpopulär sind, dass man sie erst so ein paar Jahrzehnte später allmählich durchsickern lässt. Aber was weiß ich. Es könnten ja auch Nietzsches gesammelte Werke oder Tagebucheintragungen sein, oder Korrespondenz zwischen Karl Mays Gegnern, der Interpretation sind da keine Grenzen gesetzt.

Was das Bild betrifft, kann ich Dir überhaupt nicht helfen. Ich habe den Roman schon mehrmals gelesen, aber dass ich nun alles ganz genau verstehe, kann ich keineswegs sagen. Ich finde auch, man muß gar nicht immer alles verstehen. Im Leben versteht man ja auch bis zum Schluß nicht alles.

Und was in ?Im Jenseits? passieren wird, wissen wir alle noch nicht.

winking smiley
Re: Frage zum Schluß des "Silberlöwen"
01. März 2006 16:16
Ups, ich meinte natürlich "Am Jenseits" ... grinning smiley

Genau die von dir zitierte Stelle machte auf mich eben auch den Eindruck, als seien jetzt noch große Enthüllungen zu erwarten. Aber dann war das Buch plötzlich zu Ende.

Daß nicht immer alles zum Schluß aufgelöst werden muß, mag schon stimmen. Daß Dinge aus den ersten zwei Bänden dann zum Schluß eher lieblos aufgelöst wurden, läßt sich auch halbwegs entschuldigen. Aber kurz vor Schluß einem noch so den Mund wässrig zu machen, ist schon ein etwas merkwürdiger Schachzug, wenn man nicht gerade noch eine Fortsetzung im Auge hat. Im Fernsehen und im Kino hat man sowas ja öfter; zum Schluß noch eine überraschende Wendung, damit man was hat, um im nächsten Film darauf aufzubauen. Aber bei Karl May ist sowas eher ungewöhnlich. Ich frage mich daher, warum er diese Sache überhaupt noch aufgegriffen hat, wenn der Schluß eh schon so nah war und er also gar nicht die Absicht haben konnte, noch irgendwas diesbezügliches zu schreiben.

Gleiches trifft übrigens auch auf die beiden Briefe des Schah-in-Schah an Dschafar und den Ustad zu. Beide lasen die an sie gerichteten Briefe, der eine "sagte aber jetzt noch nichts", der andere steckte den seinen ein, "ohne jetzt schon über seinen Inhalt zu sprechen". Beide Formulieren deuten eigentlich an, daß wir den Inhalt der Schreiben noch hätten erfahren sollen, aber nix da!

Irgendwie kommt es mir fast so vor, als hätte Karl May da selber noch ein ganzes Kapitel nachträglich wieder rausgestrichen!

Time is the fire in which we burn ...
Re: Frage zum Schluß des "Silberlöwen"
01. März 2006 20:36
Wenn ich mich recht erinnere, hatte May noch Pläne, was ein Buch namens "Marah Durimeh" (oder so ähnlich) anging. Es wäre nicht das erste Mal, dass er nicht dazu gekommen ist, alle Handlungsstränge etc. aufzulösen. Mit "Winnetou IV" war das doch auch so, darin wurde "Winnetous Testament" angekündigt. Er selbst ist nie dazu gekommen, selbiges zu schreiben.

Sabine
Re: Frage zum Schluß des "Silberlöwen"
01. März 2006 21:11
Oder, wenn ich nur an den Schluß von "Ardistan und Dschinnistan II" erinnern darf
Quote

Wir aber wendeten unsern weitern Aufstieg nun den Bergen, über deren Pässe der Weg nach Dschinnistan führte, und unserm hohen, weiteren Ziele zu. - - -

Dass Karl kein Mayster des "Romanschlusses" war, zieht sich meiner Meinung durch sein gesamtes Werk, von den Kolportageromanen bis zum Spätwerk. So sind auch z.B. im Surehand am Ende des dritten Teiles bei weitem nicht alle geknüpften Knoten wieder offen.
Aber das mindert nicht den Reiz der Bücher, eher im Gegenteil.

Helmut



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 01.03.06 21:18.
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