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Fundstelle

geschrieben von andrea 
Fundstelle
19. Februar 2006 14:35
Soeben beim Herumstöbern gefunden:

Robert Gernhardt: Indianergedicht

"Als aber der Pferdehändler nicht abließ, auf
Winnetou einzuteufeln, bemerkte dieser in seiner
einsilbigen Art:

Mann, dein Pferd
ist nichts wert.
Hier: das Bein
ist zu klein.
Dort: das Ohr
steht nicht vor.
Da: der Gaul
hat kein Maul.
Schau: der Schwanz
fehlt ihm ganz.
Und es trabt
nicht so recht,
denn das Pferd
ist ein - Specht!
Du viel dumm,
ich viel klug.
Hugh!"

Über Robert Gernhardt, mir bis vor 2 Tagen unbekannt, habe ich eine Sendung im TV gesehen, wo sein Gedichtband besprochen worden ist. Ich habe mich über seine teilweise sehr hintergründigen Gedichte herrlich amüsiert.

Noch eins gefällig?

"Paulus schrieb an die Apatschen:
Ihr sollt nicht nach der Predigt klatschen.

Paulus schrieb an die Komantschen:
Erst kommt die Taufe, dann das Plantschen.

Paulus schrieb den Irokesen:
Euch schreib ich nichts, lernt erst mal lesen."

andrea
Re: Fundstelle
19. Februar 2006 15:03
Am besten gefällt mir "einzuteufeln", das kenn' ich auch.

grinning smiley
Re: Fundstelle
19. Februar 2006 18:07
andrea schrieb:
-------------------------------------------------------

> Über Robert Gernhardt, mir bis vor 2 Tagen
> unbekannt,


Die jungen Leute heutzutage, kennen nichtmal mehr Robert Gernhardt winking smiley

Ich sage nur:
"Zweite Frankfurter Schule" (*)
"Pardon"
"Titanic"

Helmut

(*) Robert Gernhardt, F.W. Bernstein, Eckhard Henscheid, Chlodwig Poth
Re: Fundstelle
19. Februar 2006 18:24
Ach Helmut, ich stimme in Dein Klagelied mit ein. F.K. Waechter hast Du noch vergessen. Vor nicht allzu langer Zeit leider verstorben, genau wie Poth.
Re: Fundstelle
19. Februar 2006 19:06
Waechter ist der einzige, den ich von den genannten kenne (in Gestalt von Karikaturen und Theaterstücken), von Henscheid gibt's, glaube ich, dann und wann was im "Stern". - Hab' ich was verpaßt ? Läßt sich ggf. nachholen. Gelegentlich entdecke ich einen Autor, von dem ich vorher noch nie gehört habe, und lese dann innerhalb einer Woche zwei bis drei Bücher von ihm.
Re: Fundstelle
19. Februar 2006 19:32
Von Henscheid ist auf jeden fall der Roman "Die Vollidioten" äußerst lesenswert.
Re: Fundstelle
19. Februar 2006 21:17
Rüdiger schrieb:
-------------------------------------------------------
> Waechter ist der einzige, den ich von den
> genannten kenne (in Gestalt von Karikaturen und
> Theaterstücken), von Henscheid gibt's, glaube ich,
> dann und wann was im "Stern". - Hab' ich was
> verpaßt ? Läßt sich ggf. nachholen. Gelegentlich
> entdecke ich einen Autor, von dem ich vorher noch
> nie gehört habe, und lese dann innerhalb einer
> Woche zwei bis drei Bücher von ihm.

Verpasst hast Du da jedenfalls etwas.
Das war irgendwo zwischen Nonsens und Satire, was die damals (i.w.) im "Pardon" alles so geschrieben haben.
Spontan fallen mir (auch heute) immer wieder so Sätze wie
Quote

Die größten Kritiker der Elche
waren früher selber welche
oder das "Gebet" von Gernhardt
Quote

Lieber Gott, nimm es hin,
daß ich was Besond'res bin.
Und gib ruhig einmal zu,
daß ich klüger bin als du.
Preise künftig meinen Namen,
denn sonst setzt es etwas. Amen.
ein.

Helmut
Re: Fundstelle
19. Februar 2006 21:55
Das mit den Elchen fand ich noch nie ansatzweise komisch, das scheint einer dieser Fälle (Willemsen-Syndrom) zu sein, wo Leute etwas komisch finden, nur weil es sich reimt; das Gedicht von Gernhardt aber, das könnte von mir sein.

grinning smiley

(hupf)
Re: Fundstelle
19. Februar 2006 22:49
Jedenfalls hat mich der Gernhardt in der Literatursendung so beeindruckt, dass ich mir morgen den Gedichtband bestellen werde.
Die "junge Leute" holt also Fehlendes nach. winking smiley

Ahhh, dem "alten Beethoven" hat Gernhardts Gedicht auch gefallen... winking smiley smiling smiley

andrea
Re: Fundstelle
20. Februar 2006 10:17
Rüdiger schrieb:
-------------------------------------------------------
> Das mit den Elchen fand ich noch nie ansatzweise
> komisch, das scheint einer dieser Fälle
> (Willemsen-Syndrom) zu sein, wo Leute etwas
> komisch finden, nur weil es sich reimt;

Da tust Du den Leuten ziemlich unrecht, denn 1. waren (fast) alle dieser Sprüche und Gedichte illustriert, und die Illustrationen machten mind. die Hälfte des Reizes aus, und 2. fehlt natürlich der Zusammanhang des Ganzen.
Mit Willemsen lässt sich das überhaupt nicht vergleichen.

Helmut

PS.: ich habe mir jetzt übrigens die CD's von Willemsen angehört, und finde das ganze (bis auf ganz wenige Highlights) einfach zu platt.
Re: Fundstelle
26. Februar 2006 21:54
Heute abend lief auf 3sat eine Dokumentation über die Theater-Familie Langhoff. Am Ende meinte Matthias Langhoff, Regisseur und mittlerweile französischer Staatsbürger, zum ?deutschen Wesen? gehöre das Wegwollen, die Sehnsucht nach der Fremde, und daher sei der eigentliche deutsche Nationaldichter nicht Goethe, sondern Karl May.

*

Und Robert Gernhardt ist im neuen "Spiegel" vertreten, unter anderem mit einem Gedicht über gewisse Gewohnheiten des Kragenbären. Erinnert mich an eine Stelle aus "Germania Tod in Berlin" von Heiner Müller, die klingt ganz ähnlich, nur ist es dort nicht der Kragenbär, sondern der König Gunther. Von wegen des Reims.
(Möglicherweise war es aber auch ein Regie-Einfall oder ein Extemporé, damals im Schauspielhaus Bochum)
Re: Fundstelle
26. Februar 2006 22:23
Ach ja, der gute, alte Kragenbär! Da gab es einen ganzen Zyklus mit Animalerotika in der "Pardon". Mann, Du hast in dieser Richtung viel versäumt damals (= zwischen '68 und '72).
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