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Karl Mays schlechte Umgangsformen

geschrieben von Anonymer Teilnehmer 
Anonymer Teilnehmer
Karl Mays schlechte Umgangsformen
18. September 2005 11:05
Am 20. Januar 1897 besucht Friedrich Pustet jun. (1867-1947) Karl May in der "Villa 'Shatterhand'", um ihn zu einer weiteren Mitarbeit im "DH" zu bewegen. Der Besuch verläuft recht harmonisch bis beim Abendessen Karl May - ein brasilianischer Legitationsrat aus Rio de Janeiro ist auch zu Gast - sich gegenüber dem brasilianischen Gast über dem dabeisitzenden Friedrich Pustet in peinliche Äußerungen verliert, die am nächsten Tag von beiden Gästen als unverschämtes Verhalten Karl Mays bezeichnet werden.

Das ist kein Einzelfall, denn auch F.E. Fehsenfeld und seine Frau wissen zu berichten, dass es durchaus unangenehem sein konnte, sich in der Gegenwart Karl Mays zu befinden, der oft schlechte und unkultivierte Umgangsformen an den Tag legte.

So verwundert es nicht, dass die Fangemeinde Karl Mays da nicht viel besser ist, denn wenn das große Vorbild sich oft nicht zu benehmen wußte, wie soll es da bei der Fangemeinde besser sein.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 18.09.05 12:48.
Re: Karl Mays schlechte Umgangsformen
18. September 2005 20:36
Mir ist die kleine Geschichte im zweiten Band der Chronik auch aufgefallen, aber ich habe sie mit ganz anderen Augen gesehen. Den Gästen ging es eher um Wahrung der Form, den schönen Schein, um Beschönigen und unter den Teppich kehren, dem Gastgeber darum, Dinge beim Namen zu nennen, Tacheles zu reden, nichts auszuklammern. Und letzteres gefällt mir persönlich wesentlich besser. Sonst spielen wir uns alle nur noch gegenseitig etwas vor, wie auf einem großen Maskenball, auf nichts ist mehr Verlaß, und man weiß nie, woran man bei dem anderen wirklich ist. Das wäre mir auf die Dauer viel zu anstrengend. Lieber rauh und ehrlich, als höflich und falsch.

Man sollte auch nicht übersehen, daß Karl Mays bewusst gesetzte ?Einlage? beim Abendessen auch etwas augenzwinkerndes gehabt haben wird, zumindest kann ich mir das sehr gut so vorstellen. Aber auch beim Humor gehen die Ansichten und Vorlieben durchaus auseinander.
Re: Karl Mays schlechte Umgangsformen
18. September 2005 21:01
Ich kann mir auch vorstellen, dass z.B. nach durchschriebener Nacht, K.M. irgend wann seine Gäste einfach rausekeln wollte. So ist das eben, wenn man für ein bestimmtes Ereignis nur einen Zeugen hört/liest und die besonderen Umstände (wie es dazu kam) nicht kennt. Deshalb sollte man sich m.M. nach vor solchen verallgemeinerden Schlussfolgerungen hüten.

Und über das Verhältnis mit seinen Verlegern war sowieso schon immer zwiespältig. K.M. hat dabei wohl bis zum Schluss sein (wahrscheinlich gerechtfertigtes) Misstrauen gegen diese ständig gepflegt. Auch bei Fehsenfeld hat er immer wieder versucht herauszukriegen, ob ihn der nicht mit den Auflagenhöhen über den Tsich zieht.

Helmut
Anonymer Teilnehmer
Re: Karl Mays schlechte Umgangsformen
18. September 2005 21:06
Fakt ist, lieber Rüdiger, dass May sich mit Pustet jun. in einem Gespräch unter 4 Augen geeinigt hatte. Die Aussöhnung hatte stattgefunden. Dazu kommt, das Pustet jun. für die Angelegenheit, die eigentlich Heinrich Keiter verursacht hatte, am allerwenigsten verschuldet hatte und diesen Gang nach Canossa auf sich genommen hate.

Es gehörte sich daher nicht bei Tische, das May Pustet ju. dem brasilianischen Gast regelrecht "vorzuführte". Das macht man einfach nicht und zeugt von schlechtem Stil.


@ Helmut

Es geht hier ausschließlich um Mays unkultivierten Umgangsformen Gästen gegenüber.

Viele Grüße
Kurt



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 18.09.05 21:09.
Re: Karl Mays schlechte Umgangsformen
18. September 2005 21:27
Und ich meinte nur, dass die Ursachen dafür durchaus auch ausserhalb der beschriebenen Ereignisse sein können, und deshalb solche allgemeinen Schlussfolgerungen immer riskant sind.
Re: Karl Mays schlechte Umgangsformen
18. September 2005 23:37
Quote

Lieber rauh und ehrlich, als höflich und falsch.
Da müssten Sie mit mir ja rundum zufrieden sein grinning smiley
Re: Karl Mays schlechte Umgangsformen
19. September 2005 07:55
Das ist eine ebenso überraschende und etwas zu weit gehende Schlussfolgerung wie die Sache mit den vermeintlich allesamt intelligenteren und eloquenteren Gegnern Mays neulich. Maß halten !

grinning smiley
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