Winnetou-Schwur... oder "Sechs Männer schreiten durch zwei Pforten."

Schöne Auswahl. Da ist genug dabei, um sich weiterhin zu empören.

Jehova Jehova...

Hermesmeier schrieb:
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> Und wenn Du mehr von denen kennen würdest, würdest
> Du den Song auch nicht für die "größte
> Geschmacklosigkeit" halten.

Präzision an: "eine der größten" habe ich geschrieben. (Bissel hingucken )

> Aber eines war das sicher nicht: dumm.

Meiner Ansicht nach schon. (Im Sinne etwa von wären die Leut' etwas bewußter, einsichtiger, erfahrener, durchblickender, tiefenschärfer, was auch immer, würden sie solche Witze nicht machen)(Ich bin auch durchaus nicht zimperlich aber es gibt Grenzen. Die mag jeder für sich woanders sehen oder auch spüren.)



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 10.10.13 08:24.

Genau. Das Wasauchimmer wird eh viel zu wenig berücksichtigt.

Wohl auf Krawall gebürstet, hä ? ich auch ...

Das "empören" war ja schon völlig daneben, schwarzweiß halt, wie es hier [und anderswo] oft üblich ist ... Niemand hat die Absicht, sich zu empören. Daß man etwas dumm und geschmacklos findet kann man auch ganz emotionsfrei sozusagen nebenbei fallen lassen.

Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu bauen.

Ah, er hat's gemerkt ... nur die enthaltene Portion Selbstironie vermutlich nicht

Um mal wieder (wenigstens einen halben Schritt) zum Thema zurückzukommen - mich würde eure Meinung zu folgender Diskussion interessieren, die im Zusammenhang mit dieser (immerhin hier einige Reaktionen auslösenden) BILD-Veröffentlichung (wieder mal) aufkam:

Ansicht A: Artikel in "seriösen" Zeitungen sind vielleicht wünschenswert, erreichen aber nicht die Menschen/die Masse. Auch/sogar die Herrschaften im Bundestag registrieren vor allem/nur, was in der BILD steht.

Ansicht B: Solche Art von Werbung/Information/Unterhaltung (siehe Beispiel "Sechs Männer...") braucht niemand und nützt keiner Sache. Schlicht Müll, der gar nicht erst produziert werden sollte.

(Beide Ansichten arg verkürzt; ihr wisst schon, was ich meine. Und vielleicht auch, welcher Meinung ich zuneige )

Ansicht A ist leider richtig.

Ansicht B auch, wobei gegen Unsinnsartikel in der B... nicht grundsätzlich etwas einzuwenden ist, denn Aufmerksamkeit ist schließlich wichtig. Das Ergebnis darf dann allerdings nicht so _aussehen_. Gegen die Texte ist kein Kraut gewachsen, und mündige Leser können da zwischen den Zeilen lesen. Ein solches Bild ist aber nicht mehr aus der Welt zu schaffen. Man darf sich einfach nicht dazu bequatschen lassen, derart von der Kamera zu posieren.

Nimmt man das Programm des Galaabends noch dazu, ist die KMG in ihrer Außendarstellung von der Seriösität so weit entfernt wie noch nie.

Meine ich.

Den Galaabend hat niemand außerhalb wahrgenommen. Den können wir außen vorlassen, denke ich.

Ich vergleich eher die beiden "unseriösen" Texte.
Der "Giftmörderin"-Text hat dieses Körnchen Wahrheit, d.h. es gab eine echte Information, über die gnadenlos ein Sensationsskandal gebügelt wurde. Über sowas rollt man die Augen, aber es schadet nicht.
Wenn sich jemand genug dafür interessiert, um deswegen danach mal über Klärchen nachzulesen, hat man mehr erreicht als gedacht. Ist nicht meine Art der Zeitung - weder aktiv noch passiv, aber das kann ich abperlen lassen. Richtet jedenfalls keinen Schaden an.


Beim "Schwur"-Text finde ich dieses Körnchen Wahrheit nicht. Ich weiß, dass sie auf dem Friedhof waren, um einen Kranz niederzulegen. Und sicherlich wurde - wie wiederholt auf dem Kongress - dem Reporter etwas dazu gesagt, dass es schön wäre, wenn Kinder wieder mehr May lesen würden.
Aber wie kommt man auf einen Schwur, der noch dazu mit diesem Bild dokumentiert ist?! Wolfgang hat recht: Gäbe es das Bild nicht, wäre der Text kein Problem.

Und seriöse Zeitungen sind völlig okay. Man muss doch mit so einem Thema keine Masse erreichen; eine qualifizierte Menge ist ausreichend. was nützt es denn, wenn tausende lesen, Karl May wurde von Klara umgebracht, kurz "Nein sowas!" denken und es dabei belassen... ein gut recherchierter und geschriebener, "seriöser" Artikel bringt vielleicht sogar eher wieder jemanden dazu, ein Karl-May-Buch nochmal zu lesen oder ein Museum zu besuchen. Bei Bild-Zeitungslesen sehe ich sowieso keine Zielgruppe für Bücher jenseits der leider nicht mal ghostgewrittenen C-Promi-Memoiren.

Übrigens, der Kranz war ein Gesteck, ich habs am Sonntag liegen sehen. Dies war jetzt nur der Aufhänger zu dem, was ich eigentlich sagen/schreiben wollte. Das ein Rundgang zu den Karl-May-Stätten (ich wollte wieder mal zum Grab und die Villa Agnes hat mich auch interessiert) von einem "Cowboy" "geleitet" werden muss, daran hat man sich ja schon gewöhnt; was mich allmählich (und immer mehr) stört ist, dass ich allmählich das Gefühle bekomme, mich dafür entschuldigen zu müssen, dass ich "nur" den Büchern Mays etwas abgewinnen kann, und das bei einem Schriftsteller. Da kann sogar ich mich noch an Zeiten erinnern in denen das anders war.
(Der Galaabend für die Stiftung war da nur ein Indiz dafür; mir hat da einiges sogar gefallen, aber mir gefällt ja auch "Winnetou und das Halbblut Apanatschi (?)" am besten von dem ganzen Film-Gedöns, weil ich dabei nie in die Verlegenheit kam, irgend einen "May-Bezug" zu suchen oder zu finden.)

Helmut



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 10.10.13 16:22.

Wenn schon, dann wirklich Hardcore, lieber Helmut. Wenigstens in Bezug auf die Filme. Finde ich irgendwie gut. Ist so ein bißchen wie: "Karl May lesen mag ich nicht. Höchstens die Gedichte."

Zum Galaabend: Daneben waren eindeutig der Landesbühnen-Darsteller (Castlepool) und der Pantomime. Liedermacher Saarmann war meiner Meinung nach sehr gut, seine May-Ballade und das "Ave Maria" in der Country-Version machten mir Spaß. Klar, man hätte auch zwei Stunden lang Deckelbildvarianten von Radebeuler Ausgaben zeigen können. Untermalt von Lesungen aus den verschiedenen Bearbeitungsvarianten.

Beim Galaabend sind wir uns übrigens, lieber Rolf, weitestgehend einig.
(Bei dem erwähnten Lied muss ich zu meiner Schande/Ehre gestehen, dass ich auch schon deswegen nicht mit"singen" konnte, weil ich dieses Lied noch nie vorher gehört habe und ich fands einfach gräßlich; es ist eben manchmal doch von Vorteil, wenn diese "Film" und anderes "Gedöns"-Zeit gnädigerweiese an einem vorbei gegangen ist.)

Helmut

PS.: Bei deinem "Alternativprogramm" wäre ich vermutlich sehr schnell gegangen, denn ich mag May nur im "Original" (was immer das auch heißen mag), und am wenigsten in den Radebeuler-Bearbeitungen.(hupf)



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 10.10.13 17:24.

@Jenny: Bezgl. der Wirkungsmächtigkeit von Zeitungsartikeln in Bezug auf Rückkopplung in Buchverkäufe und damit auch aufs Lesen würde Dir Bernhard Schmid vermutlich deutlich widersprechen. Er hat in Gesprächen schon sehr pointiert betont, dass eine halbseitige Rezension in der FAZ überhaupt gar nichts bringt, weil das überhaupt niemand liest, ein Schmierfinken-Artikel in der Bildzeitung aber durchaus.

Nur: dann wohl sicherlich nicht so einer. All jene, die ohnehin schon den Verdacht hatten, die Karl-May-Gesellschaft sei ein Verein älterer Herren, die nicht ganz sauber ticken, haben jetzt ihre Bestätigung gefunden.

Vielleicht war das Ganze auch eine lancierte Rache von Reinhard Gusky, der mit Jürgen Helfricht ja früher schon guten Kontakt pflegte. Verschwörungstheoretiker, bitte vortreten!

Helmut schrieb:
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> Beim Galaabend sind wir uns übrigens, lieber Rolf,
> weitestgehend einig.
> (Bei dem erwähnten Lied muss ich zu meiner
> Schande/Ehre gestehen, dass ich auch schon
> deswegen nicht mit"singen" konnte, weil ich dieses
> Lied noch nie vorher gehört habe und ich fands
> einfach gräßlich; es ist eben manchmal doch von
> Vorteil, wenn diese "Film" und anderes
> "Gedöns"-Zeit gnädigerweiese an einem vorbei
> gegangen ist.)
>
> Helmut
>
> PS.: Bei deinem "Alternativprogramm" wäre ich
> vermutlich sehr schnell gegangen, denn ich mag May
> nur im "Original" (was immer das auch heißen mag),
> und am wenigsten in den
> Radebeuler-Bearbeitungen.(hupf)

Um welches Lied geht es gerade? Aber doch nicht das bzw. die von Saarmann, oder? Da gab es nix zum Mitsingen. Ich denke, Du meinst diese Unsäglichkeit "Mein Freund Winnetou", die beim Auftritt von dem Bühnenheini playback angestimmt wurde. Die kenne ich nun zu Genüge, weil die von dem Künstler "Maverick" stammt, dessen Auftritte mich seit ewigen Zeiten verfolgen. Netter Kerl übrigens.
Übrigens git es auch Fehsenfeld-Deckelbildvarianten. Hätte ich berücksichtigen müssen.

... ich sags ja, wie schön, dass da einiges an mir (und meinem ...) vorübergegangen ist ...

Bei den "Wayandschen" Fotos (489 Stück), die er soeben in facebook veröffentlicht hat, kann man (mit nur ganz wenig Fantasie) die Geschichte des Bildes am Grab rekonstruieren. (Er (Wayand) hat nämlich auch das Fotografieren der "Journalisten" fotografiert.)

Helmut

Wayand selbst schreibt zu der Sache:

"Doch nicht nur die Kranzniederlegung war Ziel des Ausflugs, es wurde auch ein Fotoshooting mit der BILD-Zeitung veranstaltet. Ein Fotograf, der sein Equipment schon aufgebaut hatte, und ein Reporter im Anzug und langem Mantel (irgendwie hatte ich mir BILD-Zeitungsreporter immer anders vorgestellt!) warteten schon vor Ort um den Vorstand entsprechend zu inszenieren und auch, wir mir jetzt im Nachhinein scheinen will, ein wenig zu instrumentalisieren. Der Mann von der BILD wollte die Herren mit der rechten Hand auf dem Herzen wehmütigen Blicks vor dem Grabmal stehen sehen, einen (Winnetou-)Schwur leistend, der irgendwie deplaziert und unzeitgemäß wirkte. Nun, was daraus geworden ist, kann man sich gerne auf der Homepage der BILD ansehen, ich habe meine eigenen Fotos geschossen. Ob das nun wirklich so ein gelungener Coup war, oder ob es, wie ein Mitglied des Vorstands hinterher resignierend äußerte, 'den Tiefpunkt einer bisherigen wissenschaftlichen Karriere' darstellte, möchte ich hier nicht beantworten. Es mag sich jeder selbst seine Meinung dazu BILDen."

... und schon wieder hat sich mein (gesundes) Vorurteil gegen jene "Zeitung" voll bestätigt ...

Helmut

... übertroffen, Helmut, übertroffen ...