Silver City Chronicles

Reich-Krawallski:
Hochliterarisch, hochliterarisch ! Verblüffend.

Heidenarm:
Warum ?

Karat-Check:
Die Anlehnung an Büchner.

Reich-Krawallski:
?Es war ihm alles leer und hohl?. Aus der Novelle ?Lenz?.

Karat-Check:
Drückt genau die Depression aus, die Unlust, die einen auch angesichts dieser ?jämmerlichen Tragödie? ?

Reich-Krawallski:
? das war jetzt H.-H. Jahn ?

Karat-Check:
Unterbrechen Sie doch nicht ständig. Wir wissen ja, dass Sie viel gelesen haben. Angesichts dieser jämmerlichen Tragödie im Stiftungsforum überkommen kann, wollte ich sagen.

Heidenarm:
Und was sagen Sie nun dazu ?

Karat-Check:
Nichts. ? Aber wie die Autorin Büchners Verzweiflung mit einem, frei nach Gryphius und humoristisch angelegten ?Dennoch? zu verknüpfen versucht, das hat schon Charme. Zumindest ist es sympathisch. Und ob bewußt oder unbewußt, das bleibt sich gleich, wenn es nur paßt.

Heidenarm (freut sich):
Ich mochte sie immer ?
(giftig zu Karat-Check): Nur Sie haben sie anfänglich unterschätzt !

Karat-Check:
Ich weiß, dass ich nichts weiß.

Reich-Krawallski:
Dem ist nichts hinzuzufügen. Guten Tag.

Außer:

Nun ja. Wir sind halt auch schon auf dem Wege zum Symbolismus. Das muss in einem sein. Das kann nicht von May übernommen sein.

Lesen heißt, sich erinnern, hat doch der geschrieben, der diese komische Liebe beim Namen genannt hat, sowas wie zwischen Old Shatterhand und Judith Silberstein, wo nichts passiert, und sie [zwischenzeitlich] so tun (und das auch glauben) als mögen sie sich nicht, wie sagt Karl Valentin, "Mögen hätten wir schon wollen (usw.)",aber ich pack' schon wieder zuviel in ein paar Zeilen, also, lesen, sich erinnern, und deswegen gefällt uns Karl May, weil wir das in uns haben, was der so in sich hatte (nein, das ist jetzt mal nicht zweideutig, also, zumindest jetzt der Schluß nicht)



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 16.01.06 10:51.

Zweideutig geht meist noch ganz gut (zu verstehen), aber dreideutig wird's etwas schwierig..

Mindestens dreideutig (auch laut Wollschläger) ist z.B. der ?Silberlöwe?, und dann verwischen oder vermischen sich die Ebenen auch noch, da ist der Ahriman z.B. manchmal Mamroth, gelegentlich Nietzsche, oder auch Karl May selber, wenn man so will; oder der Pedehr, mal ist er eindeutig Fehsenfeld und manchmal einfach der Pedehr, und man weiß oft nicht so genau, wer ist jetzt gerade was, oder Carpio in ?Weihnacht?, das hatten wir ja neulich, mal ist es Karl May selber, mal der Schulfreund, und manchmal auch einfach die Figur Carpio. Schwierig, schwierig. Und spannender als jede Abenteuer-Handlung, finde ich wenigstens.

Eine Judith Silberstein habe ich unter Karl-May-Leuten oder in Foren noch nicht ausmachen können, nicht, dass hier noch wüste falsche Spekulationen ins Kraut schießen. Aber die Leute, die Karl May so beschreibt, sterben halt nie aus. ? Mir fallen einige ein, deren geistige Nachfahren mir schon im Netz oder auch realiter über den Weg gelaufen sind, z.B. hat man mit Murad Nassyr schon die unglaublichsten Dinge erlebt, und Herr Münchmeyer ist mir schon persönlich begegnet (nein, auch der, wie die Dame, wiederum nicht in Sachen Karl May).

Ob geschossen wurde oder nicht, das bleibt sich gleich. Jedenfalls hat es geknallt. Weil der Biblio-man den Selbstgebrannten des Wirtes, von dem schon andere blind geworden sind, nicht genießen wollte, wurde er kurzerhand - ob vom Wirt oder vom Bartender das weiß man nicht genau - vor die Tür gesetzt, was ihm wohl das Leben rettete. Über Ursachen und Opfer der Explosion gibt es noch keine offiziellen Angaben. Von draußen lässt sich der Rauch immer noch nicht durchblicken. Am Ende hat es gar den ganzen Inn zerlegt. Aus der Grabesstille hört man lediglich eine Fistelstimme nach dem Marshall rufen. Besser wäre es wohl, jemand ließe Suchhunde nach Überlebenden suchen.


> Silvercity erwacht heute Morgen im Pulverrauch.
> Aber wer hat geschossen?
>
> Die Dichte der Rauchwolke nimmt zu, je weiter man
> sich Harder's Inn nähert.
> Aha!
> Die Dichte der Bewohner nimmt ab, je mehr man sich
> der Dichte der Rauchwolke nähert.
> Aha! Man kann hier pysikalische Erscheinungen
> beobachten, oder psychologische oder wie heißt
> das..?
> Mac Waukel ist ziemlich nah rangekommen, kann aber
> nichts sehen.
> Mac überlegt, was zu tun ist. Vielleicht ist
> jemand verletzt? Sie bindet sich ein feuchtes Tuch
> vor die Nase und tastet sich zum Inn, in den Inn,
> im Inn herum. Alles scheint leer.

Oder man schicke einen Arzt, einen guten....

Winnetou. Mit seinen Kräutern..

Jenny meinte bestimmt den Medizinmann, den tüchtigsten!!

++++Live-Ticker Silver City++++
++++Unglaubliche Geschehnisse in Silver City++++Biblio-man nach Geplänkel vor die Tür gesetzt ++++Harders Inn sprengt sämtliche Etiketten++++Pulverrauch wird noch lange in der Luft liegen++++Kollateralschäden sind nicht auszuschließen++++The queen is really not amused++++

Seltsam? Aber so steht es geschrieben...












andrea

Ein Cowboy, nicht ganz neu in der Stadt, stattete gestern Harders Inn im abgelegenen Goldgräber-Nest einen Besuch ab. Er genehmigte sich einen Whisky und beobachtete schweigend die anderen Gäste. Sein Blick fiel auf den Fußboden. Er tippte dem Barkeeper auf die Schulter: Guter Mann, warum bestreuen Sie Ihren Fußboden mit Sägespänen? Der Wirt lachte und meint: "Sägespäne? Fremder, mach die Augen auf, das sind die Möbel von gestern!"



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 17.01.06 08:14.

"... und ich kann mir Zeit lassen, sie wegzuräumen... so schnell verirrt sich kein Gast mehr in mein Lokal."

Einem unbestätigten Gerücht zufolge will Christoph Schlingensief die ganze Angelegenheit verfilmen, und, da er gelegentlich nach dem Motto ?Übertreiben veranschaulicht? ohne Rücksicht auf Verluste und leider oft sehr respektlos noch einen drauf zu setzen pflegt, im Nachspann noch Tibo Wete, William Ohlert und Zorro auftreten lassen.

(beifall)(yes)(y)

andrea

Frieden in Silver City!

Im Red-Wine-Store hat zwar der Austausch von Abenteuern etwas nachgelassen, aber wohl kaum die Betätigung der Readers Gang. Lediglich die unerlaubte Verkleinerung einer beliebten News-Anzeige sorgte in den letzen Tagen für etwas Verwirrung. Die Wirtin macht sich rar; wahrscheinlich bereitet sie sich auf den großen Book-Powwow vor. Außerdem hatte sie auch mächtig zusätzliche Arbeit durch die Foundation und Presentation eines neuen "Freundeskreises" für "Charley".

Rodger The Kid und Biblio-Man ziehen auswärts ihre Kreise, oder eher, drehen sich im Kreis, oder so, aber recht friedfertig. In Nico's Corner werden sie jedenfalls noch nicht durch Western-Movie- und Western-Show-Fans übertönt.

Und im High Inn kann nichts mehr passieren. Alle Gefahren wurden gebannt...

Oder trügt die Stille?
Hat die Chronistin etwas übersehen?



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 16.03.06 09:36.

?Es kann aber auch am Wetter liegen, wir sind ja alle wandelnde Barometer?, zitierte The Kid seinen Jugend-Seelenklempner von vor ca. 32 Jahren, das war einer dieser Sätze, die er so wörtlich noch im Ohr hatte. Sonnenschein-Intermezzi und dann doch immer wieder Hochnebel, das sei zwar auch ein nettes Gleichnis für noch viele andere Dinge, die so ähnlich auch immer wieder abliefen im Leben, überhaupt könne man von der Natur viel lernen, darauf habe schon Hermann Löns hingewiesen (?Halt Deine Augen offen ??), aber auf die Dauer mache einen das denn doch mürbe, was nütze alle Erkenntnis, wenn es nun doch langsam aber sicher wirklich Zeit wäre für den Frühling, von dem schon Tolstoi schrieb, er sei immer noch der gleiche, auch in der Stadt.

Und, nach diesem langen Satz (Servus, Bayern), es fehlten halt einige Stammspieler, die Herren Youngman und Wüstenhöfer seinen doch irgendwie schwer ersetzbar (als Sturkopf Kid Youngman immer noch zu erwähnen wagte, ging von einigen Herrschaften etwas wie ein raunendes Entrüsten durch den Saloon, und Dernier-Rolf sowie Wolf from the Gang bewarfen ihn mit leeren Flaschen), Writers Tom käme auch nicht wieder, und etliche verlören zwischenzeitlich immer mal wieder die Lust, ein Wunder sei?s nicht. Frisches Blut müsse her, das junge Rekids (so sei die korrekte Schreibweise) und andere, er, Kid, wolle sich auch einigermaßen bemühen, Newcomer nicht gleich wieder zu vergraulen, versprechen könne er es aber nicht. Er wolle ja überhaupt mal ein bisschen halblang machen, aber das wolle und erzähle er ja schon seit Jahren.

Die Wirtin ist in der Tat derzeit nicht so häufig in der Schankstube präsent, sondern zählt im Hinterzimmer die Flaschen. Doch ist der Spiegel über dem Tresen nach einer Richtung durchlässig und sie kann alles sehen. Und wenn es Not tut, stürmt sie mit Schrubber und Scheuerlappen nach vorn und sorgt für Ruhe und Ordnung.



ta

Meine Güte, Jenny,

Du wirst doch nicht mit "Flaschen" eine bestimmte Gruppe netter Menschen apostrophieren?

Nein, sicher gehts nur um den Pfand...


Schönen Gruß an HDS heute abend!

Rehkitz

tales of the plate-pug

once upon a time in the pkw(postkutschenwagen)-engineering-department of silver city




mr. ag talk to plate-pug "oh you have a fine privat desktop-background - they are the books of mr. may ?"

platepug say "yes - but let me work now"

mr. ag say "ok ok - but tell me, what is the next book you will buy"

plate-pug: "et in terra pax"

mr. ag.: "what?? 'et in tetra paks' ?? und this in the time of mr. may?? - Wow !!"


... plate-pug left the room and in thought's he goes to gunsmith-henry


...

Frank P.
(Nicht präsent im Kürschner: Deutscher Literatur-Kalender)

Rehkitz schrieb:
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> Meine Güte, Jenny,
>
> Du wirst doch nicht mit "Flaschen" eine bestimmte
> Gruppe netter Menschen apostrophieren?

Du meine Güte! Daran hab ich nun gar nicht gedacht. Du kommst auf Ideen!
Nein, DAS Thema ist in zwischen erledigt.

Ich beäugte mehr die Flaschen direkt in unserer Kneipe. Nachdem wir einige der verstaubten Exemplare entsorgen mussten, füllen wir den kelelr langsam wieder auf.

Deinen Gruß an HDS hab ich zu spät gelesen; war ja schon seit heute früh auf der Messe.
Aber es war ein schöner Abend.

Und Wolfgang und Christoph Blau hatten vermutlich eine sehr vergnügliche Heimreise.

ta

>>Und Wolfgang und Christoph Blau hatten vermutlich eine sehr vergnügliche Heimreise. <<

... wenn die in einem gewissen USTAD-Band mit Bleistift eingetragenen 8,- ? den Verkaufspreis auf der Messe darstellen, hatten sie die ganz sicher...

Frank P.
(Nicht präsent im Kürschner: Deutscher Literatur-Kalender)