Plan für eine Büchertausch-Freilass-Herausforderung 2012

Klingt etwas sperrig, aber das englische "Bookcrosser release challenge 2012" wäre auch nicht besser.

Irgendwie fehlte mir bisher die zündende Idee, wie wir Bücherdatenbänkler den Anlass im nächsten Jahr gebührend mitfeiern können. Jetzt hab ich eine.

Bookcrosser sind dafür bekannt, dass sie Bücher kostenlos weggeben. Zumeist gelesene, die sie oftmals schätzen, aber nicht unbedingt behalten wollen. Oft werden die Bücher einfach getauscht, manchmal aber auch tatsächlich in der Wildnis "freigelassen".
Diese Bücher werden vorher registriert und markiert, so dass der Finder schauen kann, wer der Vorbesitzer war... manche Bücher haben eine durchaus spannende Odysee hinter sich.

Mein Plan wäre jetzt, dass wir im ersten Quartal 2012 an einem bestimmten, noch festzulegenden Tag eine Menge Karl-May-Bücher freilassen.
Wir werden dadurch eventuell Dubletten los oder haben bis dahin auch Gelegenheit gezielt in Antiquariaten beispielsweise ein paar billige Taschenbücher zu diesem Zweck zu erwerben.
Ziel ist es, sovielen Unbeteiligten wie möglich kostenlose Karl-May-Bücher aufzudrängen, in der Hoffnung, dass der eine oder andere auch mal reinschaut.
Im Vorfeld können wir für die Bücher Aufkleber entwerfen, sie bei den bookcrossern registrieren (oder auch nicht) und die die Aktion etwas näher planen.

Wie wäre das als Gemeinschaftsaktion für das Jahr 2012 unter dem Motto "Karl May lebt!"?

Jenny

prima Idee! wir sind dabei... mal gucken, ob wir (abschwatzbare) Doubletten haben ;o)

Ich wäre bereit, mich von meinen Überreuter TB's (ob doppelt oder auch nicht) zu trennen.
Meine anderen Dubletten (Fehsenfeld grün & blau; Union usw.) wird ja sowieso keiner wollen. (hupf)

Helmut

In den Leipziger Antiquariaten sind die roten LKG-Bände in oft gutem Zustand für kleines Geld zu haben. Falls jemand für den Zweck extra investieren will, kann ich auch gern mal shoppen gehen.

Jenny

Hab heute in Dresden in einem Antiquariat eine große Sammlung der roten Bücher der Zürcher Ausgabe und ganz alte Bände vom KMV Radebeul und welche vom KMV Bamberg gesehn, in einem andern gibts immer wieder May-Bücher vom Verlag Neues Leben, ganz alte KMV-Bücher, das DDR-Waldröschen-Reprint usw.
Bei verschiedenen Büchern zuckt es einem da schon in den Fingern, ob nun für die eigne Sammlung oder zum weggeben.
Allein es fehlt das liebe Geld.
Also nicht übelnehmen, wenn ich privat da so gut wie gar nichts beisteuern kann, höchstens das KMG-Jahrbuch 72/73 und die Karl may-Biografie von Wollschläger

Das klingt ja erstmal so, als fändet ihr die Idee nicht so schlecht.

Sicherlich wäre es möglich, dir, René, wnen die Zeit heran ist, einen Stapel bereits registrierter Bücher zum Freilassen zu geben. Immerhin sollten ja mehrere Orte einbezogen werden. Verteilarbeit ist auch Beteiligung.

Ich für meinen Teil werde jetzt einfach mal anfangen, guterhaltene Dubletten zu sammeln.

Dank einer unverhofften Zahlung auf das Datenbankspendenkonto könnten wir auch eigene Aufkleber drucken und an alle Teilnehmer verteilen.
Wobei ich da noch nicht weiß, wieviel der Druck kosten wird und ob wir jemanden finden, der uns schöne Aufkleber gestalten kann.
<virtuelles Papierbällchen auf Andrea werf>

Jenny



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 15.03.11 19:37.

als Termin, würde der 30.3.2012 passen, das wäre ein Freitag

bzgl. der Aufklebergestaltung fallen mir ein paar Leute ein, die ich anfragen würde, wenn es dann tatsächlich dazu kommt

wer noch ein Buch zum Verschenken sucht, kann ja bei Weltbild das Starterpaket bestellen, das Handbuch kommt in die Sammlung und das andere Buch geht auf Reisen

was ich noch nicht verstehe, wie das mit dem verteilen klappt, denn wenn ich ein Buch in der U-Bahn liegen lasse, landet das wahrscheinlich im Müll, mal abgesehen davon, dass es jemand für eine raffinierte Sprengladung halten könnte, und dann wäre erstmal der Berliner Nahverkehr gestört

Man sollte sein Buch natürlich nicht freilassen, indem man es in eine Menschenmenge wirft und dabei "Für Allah!" brüllt.

Im Prinzip sollen die Aufkleber auf dem Buchdeckel bzw. auch durchsichtige (beklebte) Plastehüllen dafür sorgen, dass Irrtümer des Finders ausgeschlossen werden.

Lt. den bookcrossern meiner Bekanntschaft sind beliebte "Freilassplätze" tatsächlich der öffentliche Nahverkehr (Busse & Bahnen), öffentliche Toiletten, Eingangsbereich von Cafés oder Restaurants, Parkbänke & Spielplätze (eventuell mit Schutzfolie gegen Witterung), in Möbelhäusern in der Deko, Wartezimmer von Arztpraxen, Wartebereich bei Ämtern und Behörden...

Die Aufkleber und der deutliche Registrier-Code sollen zum Mitnehmen anregen. Trotzdem gibt es immer Schwund. das wird sich auch nicht ausschließen lassen.

Jenny

Also ich bin ausgesprochen skeptisch: die meisten von mir verscheknten Bücher stehen noch immer ungelesen im Regal oder wurden ebenso ungelesen weiterverschenkt!

Vielleicht könnte es funktionieren, wenn man in der Nähe bleibt und beobachtet, was geschieht... - oder man könnte die Bücher an einen Baum hängen oder in Augenhöhe an den Stamm binden.

Ergiebige Quellen können auch Wühltische sein und Büchereien.

Aufkleber will ich gerne mitgestallten, doch halte ich die Idee für die zweitbeste: nicht nur "Draußen vor der Tür" sollten die Bücher in Folie verpackt sein und da fände ich einen Beipackzettel besser: a) viel billiger, weil normales Papier, und b) beidseitig bedruckbar.
Außen beispielsweise:

Für Dich!

Dieses Buch ist ein Geschenk für Dich!

Vor 100 Jahren starb einer der größten deutschen Schriftsteller,
Karl May.

Um an ihn zu erinnern, verschenken wir ein paar seiner Bücher.

Von ihm stammen die Figuren "Winnetou" und "Old Shatterhand", "Kara ben Nemsi" und "Hadschi Halef Omar"
und viele andere und seine Erzählungen gehören noch heute zu den beliebtesten Abenteuerbüchern.
Mehr über ihn und sein eigenes abenteuerliches Leben erfährst Du auf der Rückseite.

Wenn Du dieses Buch nicht (mehr) willst, dann wirf es bitte nicht weg, sondern verschenke es weiter!

Noch ein wenig Grafik, vielleicht auch nur ein paar Ornamente, einen Rahmen o.ä. und auf der Rückseite eine Kurzbiographie. Dann bräuchte man im Buch nur noch einen kleinen Exlibris-Aufkleber (meine hab ich immer auf A4 gedruckt, ausgeschnitten und mit Klebestift auf die Deckelrückseite geklebt, 10 - 16 Nutzen hat ein A4). Da hat dann auch die Registriernummer Platz.

Ich wäre schon dafür, die Bücher mit einem Aufkleber dauerhaft zu gestalten, allerdings käme ich nicht auf die Idee, da soviel Text raufzukleben, die Leute sollen das Buch lesen, nicht den Aufkleber. Eine schöne Grafik halte ich für überzeugender.

Ich würde es aus organisatorischen Gründen bevorzugen, wenn wir das nicht nur an einem Tag sondern in einem Zeitraum (z.B. 25.2.-30.3.) durchführen, denn es wäre einfacher für mich, jeden Tag 1 oder 2 Bücher freizulassen (z.B. auf dem Weg zur Arbeit) als an einem Tag 10 Bücher in der Stadt zu verteilen.

Es spricht nichts dagegen, außen die typischen Aufkleber und innen einen zusätzlichen Erklär-Einleger machen.

Zeitraum wäre für mich auch okay.

Naja, das Ziel des (sichtbaren) Textes ist ja nur, die Leute am Wegwerfen zu hindern, das bringt innen wenig. Und nur deshalb auch die plakatartige Aufmachung mit drei Textgrößen.

Natürlich wäre das als Aufkleber eine Verschandelung des ganzen Einbands. Unter eine Klarsichtfolie gelegt liese sich so ein Zettel aber einfach nach dem Öfnen in den Papierkorb oder - mit der Kurzbiographie - in das Buch legen.

Richtig ist natürlich, daß die Leute das Buch lesen sollen und nicht den Zettel, doch nur mit einer kleinen Grafik lassen sie sich wohl kaum davon abhalten, das Buch wegzuwerfen. Ob und wieviel Sinn da die Biographie auf der Rückseite macht, ist freilich eine andere Frage und möglicherweise eine Diskussion wert - mir schien es einfach einerseits eine freundliche Geste und andererseits ein weiterer Grund, das Buch nicht sofort wegzuwerfen.

*hat mitgelesen* Interessante Idee. Isch glaub, ich hätt da auch noch einen Schwung Taschenbücher.

Ähm, wegen Papierbällchen, Aufkleber, Beipackzettel oder so... wo kann man sich denn mal ansehen, wie die Dinger in der Regel so aussehen?

Skippers Idee ist auch nicht schlecht!

Ich stelle mir grad vor, ich spaziere in den Wald und binde ein solches Buch gut sichtbar mit einem kleinen Lasso an einen Stamm, füge Beipackzettel oä. bei und stecke noch 2 Federn an. Hat doch was...

andrea

Hallo Andrea,

schön, dass du auch dabei bist.

Für die Aufkleber siehe hier: Achtung Link zu www.bookcrossing.com - Da gibt es Beispiele.
Letztlich ist nur wichtig, dass klar ersichtlich ist,d ass die Bücher "frei" sind und es muss Platz für die Nummer sein.

Jenny

PS: Achso.. unterschätzt mal das Reinigungspersonal nicht. Inzwischen ist das bookcrossingkonzept durchaus bekannt in der Branche. Das ganze Modell hätte sich ja längst erledigt, wenn kein Buch "gefunden" werden würde.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 16.03.11 19:31.

Wegen des Textumfangs:
In der Arztpraxis meines Hausarztes liegen im Wartezimmer immer einige Taschenbücher verschiener Autoren.
Da ist auf jedem ein kleines Zettelchen, ungefähr eineinhalbmal so groß wie ne Streichholzschachtel vorn drauf geklebt, wo einfach nur draufsteht: "Zum Mitnehmen". Mehr nicht. Un dazu den von Jenny erwähnten
zusätzlichen Erklär-Einleger, um die Mitnehmer über Sinn und Zweck zu informieren. Und auch der sollte m.E. schlicht und einfach gestaltet sein.
Sollte ausreichend sein.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 16.03.11 20:27.

@Rene: In der Arztpraxis kommt auch ganz sicher niemand auf die Idee, das Buch ohne näher hinzuschauen in den Müll zu schmeißen - ganz anders, als wenn es zB. auf einer Parkbank, einer Gartenmauer, dem Gehweg oder der Straße liegt.

Je mehr durch Ort und Anbringung des Buches seine Vernichtung unterbunden wird, um so weniger ist es nötig, dies durch einen auffälligen Text zu erreichen. Ein in einer Arztpraxis liegendes Buch wird niemand als weggeworfen klassifizieren, ebensowenig ein festgebundenes, wohl aber ein auf einem Spielplatz von einem Kind von einer Bank in den Dreck geworfenes ...

... allerdings würde zumindest ich wohl kaum ein Buch an Orte legen, wo sie Wind und Wetter sowie der Gefahr der schnellen Verschmutzung ausgesetzt sind.
Irgendwas im Innern sollte es m.E. schon sein, angefangen von einem Zugabteil bis hin zu kleinen Läden, wo man dann natürlich vorher die Genehmigung des Inhabers einholen muss (inc. Arzt- und Zahnarzutpraxen). Wodurch man dann sofort auch neue Leute "ins Boot" geholt hat.
NATÜRLICH sind dann solche Räume, Läden, Lokale etc. auszusuchen, wo das "liegengelassene" Buch KEINE Konkurrenz zum regulären Angebot darstellt, was natürlcih schon der jeweilige Inhaber sich verbitten würde.

Wenn jedenfalls ein Buch - selbst wenn ein noch so schön gestalteter Aufkleber drauf ist - vor mir auf "... dem Gehweg oder der Straße liegt", würde ich ganz bestimmt nicht mich bücken und das Ding mitnehmen.

Aber hier treffen wahrscheinlich verschiedene Auffassungen aufeinander und ebenso wahrscheinlich wird jede/r, die/der sich dran beteiligt, eine andere Methode bevorzugen.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 17.03.11 12:26.

Habe auf der von Jenny angegebenen Seite mal gestöbert. Da sind ja schon eine Menge Bücher von und über Karl May registriert.

andrea

@Rene: Da hast Du sicher Recht. Doch bedenke auch, daß es garnicht nötig ist, das Buch selbst auf Gehweg oder Straße zu deponieren: anläßlich eines Geländespiels sollten Kinder Bücher als Schätze begreifen lernen. Sie hatten daher auf Steinpfosten von Gartenzäunen abgelegte, von Ästen herabhängende und an Bäumen festgebundene Bücher einzusammeln, um später Aufgaben daraus / damit zu lösen. Doch obwohl zwischen dem Anbringen / Ablegen der Bücher und dem Start nur wenige Minuten lagen, befanden sich dann die meisten Bücher auf dem Gehweg oder gar der Straße, und auch in einer Bahn fliegt ein Buch leicht vom Sitz auf den Boden, um von da auf den Bahnsteig gekickt zu werden, wenn es nicht gleich den Weg durch das Fenster zugewiesen bekommt.

Wind und wetter scheue ich übrigens am wenigsten, dafür gibt es Frischhaltefolie. Schlimmer ist die Sonne...

Es gibt heute Studenten, die noch nie außerhalb von Schule und Studium ein Buch gelesen haben. - und in meinen Augen ist es halt jammerschade um jedes Buch, das verloren geht.
Ja, es wird sicher jeder seine eigenen Wege haben - doch allzuviele sichere wird es wohl kaum mehr geben.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 17.03.11 23:18.