Ich schreibe wie ...

... Sigmund Freud

[www.faz.net]

... Heinrich Heine (compi)

... Friedrich Schiller.

... Karl May.

Testhalber habe ich mal einen (beliebigen) Text aus "Durch die Wüste" eingegeben, diesen

So sprach Halef, mein Diener und Wegweiser, mit dem ich in den Schluchten und Klüften des Dschebel Aures herumgekrochen und dann nach dem Dra el Haua heruntergestiegen war, um über den Dschebel Tarfaui nach Seddada, Kris und Dgasche zu kommen, von welchen Orten aus ein Weg über den berüchtigten Schott Dscherid nach Fetnassa und Kbilli führt.
Halef war ein eigentümliches Kerlchen. Er war so klein, daß er mir kaum bis unter die Arme reichte, und dabei so hager und dünn, daß man hätte behaupten mögen, er habe ein volles Jahrzehnt zwischen den Löschpapierblättern eines Herbariums in fortwährender Pressung gelegen.

und die Testauswertung ergab nicht etwa Karl May, sondern - Goethe ...

Ein (beliebiger) Goethe-Text, dieser

Unter diesen Worten waren sie durch das offene Tor in den geräumigen Hof gelangt, der, von ernsthaften, wohlerhaltenen Gebäuden umgeben, sich als Aufenthalt einer ruhigen Sammlung ankündigte. Seinen Felix mit den Engeln von gestern sah er sogleich beschäftigt um einen Tragkorb, den eine rüstige Frau vor sich gestellt hatte; sie waren im Begriff, Kirschen zu handeln; eigentlich aber feilschte Felix, der immer etwas Geld bei sich führte. Nun machte er sogleich als Gast den Wirt, spendete reichliche Früchte an seine Gespielen, selbst dem Vater war die Erquickung angenehm, mitten in diesen unfruchtbaren Mooswäldern, wo die farbigen, glänzenden Früchte noch einmal so schön erschienen. Sie trage solche weit herauf aus einem großen Garten, bemerkte die Verkäuferin, um den Preis annehmlich zu machen, der den Käufern etwas zu hoch geschienen hatte. Der Vater werde bald zurückkommen, sagten die Kinder, er solle nur einstweilen in den Saal gehen und dort ausruhen.

ergab ebenfalls Goethe ...





1-mal bearbeitet. Zuletzt am 09.11.10 13:04.

Und das

Ich fragte zu den Sternen
Wohl auf in stiller Nacht,
Ob dort in jenen Fernen
Die Liebe mein gedacht.
Da kam ein Strahl hernieder,
Hell leuchtend, in mein Herz
Und nahm all meine Lieder
Zu dir, Gott, himmelwärts.

ergab wieder Heinrich Heine ...

(unsure)

Wer zum Teufel ist Uwe Tellkamp? Angeblich schreibe ich wie der.

Das Internet verrät

'Der Schreibstil von Uwe Tellkamp ist unverwechselbar und höchst abwechslungsreich, so gleicht der Text phasenweise einem sich fügendem Puzzle oder einem mit sich ziehendem Bewusstseinsstrom.'

Er gehört zu den zahlreichen zeitgenössischen Autoren, deren Namen ich zwar schon einmal gehört, von denen ich aber noch nichts gelesen habe ... (es gibt in der Hinsicht ein paar Ausnahmen wie Houellebecq oder Philip Roth. Die lese ich ganz gern). Die Wilhelme Busch und Raabe, z.B., oder Schopenhauer oder Karl May, sind mir normalerweise lieber ... (Wen interessiert denn die fade Gschaftlhuberei der Jetztzeit ...)

Da wir gerade bei lesenswerten Autoren sind ... ich trage schon seit Wochen die Kreation "Wer windbeutelt wird Storm ernten" mit mir herum ... (da hatte einer tatsächlich geschrieben "außerhalb von Schule und Universität" würden außer Karl May und Theodor Fontane keine Autoren des 19. Jahrhunderts mehr gelesen ... (hehe)) Jetzt nutze ich doch mal die Gelegenheit, das loszuwerden ... (wobei Storm natürlich nur einer unter vielen ist von den Achtzehnhundertundnochwaslern, die zu lesen sich m.E. mehr lohnt als allerhand zeitgenössischen Schitt- und Deubelskram ...)



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 09.11.10 15:02.

Textprobe 1: Melinda Nadj Abonj
Textprobe 2: Dietmar Dath
Textprobe 3: Alexa Henning von Lange
Textprobe 4: Stefan Zweig

Das war imemr derselbe Text. Nur unterschiedlich lange Stücke.

<Kopf kratz>

... Uwe Johnson (???) - immerhin, die Gruppe 47 schätze ich an sich - in meinem 1. Buch-Manuskript,
... Günter Grass (oje) in meinem 2. u. 3. Buch-Manuskript,

... Schiller in meinen balladenartigen Gedichten,
... Kafka und Heine in meinen Liedern,
... Goethe, Nietzsche, Th. Mann in anderen meiner Gedichten,

... Hegel in meinen Gedanken zu KM auf meiner WikiDisk

und wie verschiedene andere in meinen anderen Texten.

Hallo Jenny!

Darf ich raten? St. Zweig war der längste Teil?

Ich vermute mal, es sind verschiedene Kriterien, die bei unterschiedlicher Textlänge unterschiedliche Werte bekommen: ein Dialog sagt nichts über andere Textpassagen, ob und wie oft ein Text von Dialogen "unterbrochen" wird, ist erst zu sehen, wenn beides dabei ist. Melinda Nadj Abonj war bei mir auch dabei und gleich danach kam Kant - eine Segeltörnschilderung mit philosophischen Betrachtungen und Gesellschaftskritik.

Vermutlich geht es nur darum, die Leute zum Kauf der angebotenen Bücher zu animieren...

... Theodor Fontane ...

... und bei einem zweiten Versuch (hab diesmal ein bewerbungsschreiben von mir ins Feld eingefügt) kam Sigmund Freud als Ergebnis - (auf die Bewerbung war übrigens damals ne Absage gekommen )



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 10.11.10 08:04.

Ich habe ja ein paarmal versucht, für Marheinecke-Anthologien May zu imitieren. Scheint mir nicht gelungen zu sein, denn bei dem einen Text kam Friedrich Nietzsche, beim anderen Peter Handke heraus.

Melinda Nadj Abonji scheint große Orthographieschwierigkeiten zu haben. Man nehme folgenden - dem einen oder anderen in dieser oder ähnlicher Form bekannten Text - und lasse ihn analysieren.

>

Leeskopemtnez

Wir pärsenierten den utlimaviten PSIA-Tset zur Leeskopemtnez!

Ncah enier nueen Sutide der Cmabirdge Uinertvisy ist es eagl, in wlehcer Rehenifloge Bcuhstbaen in eneim Wort sethen, Huaptschae, der esrte und ltzete Bcuhstbae snid an der rhcitgien Setlle. Die rsetclhien Bshcuteban kenönn ttoal drucheniander sein, und man knan es tortzedm onhe Poreblme lseen, weil das mneschilhce Gherin nhcit jdeen Bcuhstbaen enizlen leist, snodren das Wrot als gnazes.

Dnaach ist es aslo nhict mögilch, ewats misszuvesterhen, wie wir imemr gluatben, wnen die Bcuhstbaen eainml nihct sitmemn. Wir wlolen aslo daruaf athcen, dass vor alelm der Wrotannafg und das Wrotedne rihcitg snid.

Heban Sie alels vretsanden? Dann snid Sie äusreßt leeskopemtnet.

>

Aber ein gutes hat auch dieses Spielchen - man lernt auch hier dazu.
Im konkreten Fall zumindest neue Namen.
Von Melinda Nadj Abonji hab ich bisher noch nie was gehört oder gelesen, von Dietmar Dath übrigens auch nicht.

"... wie Karl May" dürfte als Ergebnis mE. unmöglich sein, weil die FAZ keine Bücher von ihm verkauft / vertreibt / bewirbt. Von jedem der als Testergebnis benannten Autoren werden ja sofort entsprechende Bücher beworben...

Puh...wem es nicht aufgefallen ist (solche Leute solls geben), Karl May schrieb ich nur um zu zeigen, was ich von solchen Tests und ähnlichen Tests halte. Eigentlich wollte ich mehr schreiben, aber die Lust ist mir in letzer Zeit vergangen (worden). Selbst das hier ist schon zuviel.

Aber wenn wir schon dabei sind Vorsätze über Bord zu werfen ("Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern." - Conny Adenauer): Man könnte es auch so interpretieren: Ich schreibe wie Karl May, Karl May schrieb wie der Rüdiger und der Rüdiger schreibt wie ich. Und wem das jetzt zu hoch ist, der kann ja meinetwegen 'ne Viertelstunde drüber nachdenken. Viertelstunde? Schafft ihr schon. Glück auf.

Quote

Ich schreibe wie Karl May, Karl May schrieb wie der Rüdiger und der Rüdiger schreibt wie ich.

Ich hatte in der Tat befürchtet, daß die Nennung "Karl May" im vierten Beitrag dieses Threads in etwa in diese Richtung ging ...

Dazu fällt mir nun zweierlei ein,

a.) daß Samuel Hahnemann "Macht's nach, aber macht's genau nach" geschrieben hat,

b.) daß Dieter Hildebrandt vor schätzungsweise 20 - 30 Jahren [vielsagend unkommentierend] erzählt hat, Helmut Kohl habe gesagt, er habe auf Reisen immer "seinen" Tucholsky dabei, und [Hildebrandt] dann, mit seinem typischen Brillenglas-Blick zum Publikum: "... nun stellen Sie sich mal vor der Mann würde noch leben ..."





2-mal bearbeitet. Zuletzt am 11.11.10 08:11.