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Sherlock Holmes bei Weltbild

geschrieben von JennyFlorstedt 
Sherlock Holmes bei Weltbild
24. Mai 2008 10:05
[www.weltbild.de]

Da locken mich die Illustrationen von Paget. Ich hab nur die Penguin-TB-Ausgabe und die ist qualitativ nicht soooo herausragend. Etwa Pawlak-TB-Niveau. smiling smiley



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 24.05.08 10:06.
Re: Sherlock Holmes bei Weltbild
24. Mai 2008 10:14
Im Gegensatz zur zwar [inhaltlich und vom Ansatz her] sehr lobenswerten, aber optisch schrecklich groben und kunterbunten May-Ausgabe (die seitens Weltbild so miserabel beworben wird, daß Antiquariate es sich landauf, landab erlauben können, die Bände weit über Neupreis anzubieten ...) scheinen diese Bücher ja auch gut auszusehen ...

Sherlock Holmes nie gelesen. Lohnt sich das ? Auch bei Chesterton, z.B., habe ich mir sagen lassen, soll es ja so sein, daß die Bücher viel reizvoller und tiefsinniger sind als die gefälligen Pater Brown - Filme.
Re: Sherlock Holmes bei Weltbild
24. Mai 2008 10:20
Wie kannst Du denn immer noch Verfilmungen irgendwie als Bewertungsgrundlage für Texte nehmen?
Ja, sowohl bei Chesterton als auch bei Doyle und sogar bei May sind die Texte vielschichtiger als die Filme.

Obwohl ich die BBC-Serie mit Jeremy Brett wirklich sehr schätze. Dank einer sehr schönen DVD-Edition sind jetzt sogar die ungeschnittenen Folgen zu sehen... da hat man nämlich in Deutschland das Doylesche Sherlock-Holmes-Bild, das die BBC durchaus noch aufgegriffen hat, nachträglich bereinigen wollen. Ich sag nur "5%ige Lösung".
Re: Sherlock Holmes bei Weltbild
24. Mai 2008 10:40
>>> Wie kannst Du denn immer noch

Mein absoluter Lieblingstonfall ...

grinning smiley

Bewertungsgrundlage ? Hä ?

Ich weiß von Karl May, daß da die Bücher ein anderes paar Schuh' als die Filme sind, ebenso bei Mark Twain, Jack London, Stevenson, usw. usf. Deshalb habe ich ja auf Chesterton hingewiesen, weil sich diese Problematik eben immer wieder zeigt, und eben vermutlich auch bei Conan Doyle. Hoast mi ?

winking smiley
Re: Sherlock Holmes bei Weltbild
24. Mai 2008 10:45
Wer sagt hier was gegen meine Karl May Weltbildausgabe?

Habe schonmal gesagt, ich würde sie nur eintauschen gegen eine ähnliche Ausgabe des KMV, am besten im grünen Gewande.

winking smiley

Markus
Re: Sherlock Holmes bei Weltbild
24. Mai 2008 11:33
Habe ich doch auch schon gesagt ...

Wenn die in Bamberg die Bände mit den gleichen Deckelbildern wie eh und je, aber im Original, anstatt bearbeitet und mit immer neuen Bildern versehen rausbrächten, könten sie noch mal richtig Umsatz machen ...

(noch 4 Jahre bis 2012 ...)
Re: Sherlock Holmes bei Weltbild
24. Mai 2008 12:09
Rüdiger schrieb:
-------------------------------------------------------
> Sherlock Holmes nie gelesen. Lohnt sich das ?

Ja.

> Auch bei Chesterton, z.B., habe ich mir sagen lassen,
> soll es ja so sein, daß die Bücher viel reizvoller
> und tiefsinniger sind als die gefälligen Pater
> Brown - Filme.

Wenn Du die mit Rühmann meinst: Vergiss sie! Chestertons Father Brown ist völlig anders. Da war selbst die TV-Serie mit Josef Meinrad, obwohl der schon rein körperlich eine komplette Fehlbesetzung war, werkgetreuer. Es lohnt sich übrigens auch, Chesterton zu lesen winking smiley.
Re: Sherlock Holmes bei Weltbild
24. Mai 2008 12:24
Man mag die Filme mit Rühmann mögen, alles Geschmacksache, aber mit der literarischen Vorlage haben sie nix zu tun. Genauso ist das übrigens mit den sogenannten Miss-Marple-Verfilmungen mit Margaret Rutherford. Interessanter, schrulliger Charakter, den die Dame da gibt. Allerdings findet man ihn nicht bei Agatha Christie.
Re: Sherlock Holmes bei Weltbild
24. Mai 2008 12:29
Wie gesagt: die BBC-Serie mit Jeremy Brett entspricht ziemlich exakt meinem Holmes-Bild (was ja nicht unbedingt was bedeuten muss winking smiley ). Da tat es mir sehr leid, dass man Brett seine Krankheit am Ende der zweiten Staffel schon so ansah...

Die meisten andern Filme kann man dagegen vergessen.
Re: Sherlock Holmes bei Weltbild
24. Mai 2008 12:39
>>> Es lohnt sich übrigens auch, Chesterton zu lesen

Das glaube ich auch (wurde irgendwie / irgendwo mal draufgestoßen, weiß nicht mehr was es war).

Habe durchaus auch literarisch so einige Bildungslücken (habe bis heute z.B. die Buddenbrooks nicht gelesen, Schande mio) und werde nach dieser weiteren Empfehlung jetzt mal was von ihm (Chesterton) lesen. Es ist ja nicht so, daß ich nichts annähme, auch wenn das kürzlich öffentlich andeutungsweise behauptet wurde.

winking smiley

Zu

>>> Interessanter, schrulliger Charakter, den die Dame da gibt. Allerdings findet man ihn nicht bei Agatha Christie.

fällt mir Stewart Granger ein, den sehe ich richtig gerne, obwohl dessen Darstellung mit Old Surehand nun wirklich rein gar nichts zu tun hat und ich sonst mit den May-Filmen sowieso nicht allzuviel am Hut habe. Aber wenn der dabei ist, geht's.

winking smiley

(Nicht daß mir jetzt einer erklärt daß die Buddenbrooks [in Anführungszeichen gehören und] nicht von Chesterton sind)

grinning smiley



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 24.05.08 12:44.
Re: Sherlock Holmes bei Weltbild
24. Mai 2008 14:51
Die Lektüre von Chesterton und Doyle lohnt sich für den Karl-May-Leser nur schon darum, weil es sehr interessant ist, hier drei praktisch zeitgleich auftretende Detektive zu vergleichen:

Sherlock Holmes, wenn auch nicht ausgesprochen, aber de facto Atheist, wissenschafts- und logikgläubig - wobei bei näherem Hinsehen seine Logik alles andere als konsistent und konsequent ist

Father Brown, der katholische Geistliche (ein Weltgeistlicher, übrigens - womit die klassische Übersetzung mit "Pater" Brown schon mal falsch ist), der seine Täter entlarvt, indem er sich in sie einfühlt, und der übrigens ein vehementer Verfechter des Standpunkts ist, dass Glauben den Verstand ein- und nicht ausschliessen soll

Old Shatterhand / Kara Ben Nemsi, der mit Intiuition und ihm von Gott rechtzeitig in die Hände gespielten Lösungsschlüsseln seine Täter verfolgt und entlarvt.
Re: Sherlock Holmes bei Weltbild
24. Mai 2008 15:08
>>> dass Glauben den Verstand ein- und nicht ausschliessen soll

Das wäre ja auch sozusagen mehr als beknackt wenn das einer täte ...

Nur sollte man den jeweiligen Stellenwert angemessen zuteilen; wie sagte Georg Düser, mit dem Verstand und dem Gefühl ist es so wie wenn ein Affe auf einem Elefanten reitet. Da mag der Aff' da oben noch so lange trommeln wie er will, der Elefant wird immer dahin gehen, wo er will. (Umgekehrt, meinte seinerzeit mein Vater, aber da irrte er sich schon in Sachen "Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst".)

winking smiley



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 24.05.08 15:09.
Re: Sherlock Holmes bei Weltbild
24. Mai 2008 15:32
Und alle drei haben keinerlei Liebesleben. winking smiley
(Was die Erzählungen m.E. lesbarer macht als die meisten aktuellen Krimis, bei denen man mitunter eher an Soaps erinnert wird - so geht das im Privatleben der Helden auf und ab... - Und das meine ich durchaus wörtlich. grinning smiley )

Karl May hat sich übrigens über eine Groschenheftromanreihe über Sherlock Holmes abfällig geäußert (wobei die Reihe nichts mit den Geschichten zu tun hat) und hat während seiner Kur 1907 in Bad Salzbrunn die deutsche Version des Holmes-Theaterstücks besucht.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 24.05.08 15:38.
Re: Sherlock Holmes bei Weltbild
24. Mai 2008 16:17
JennyFlorstedt schrieb:
-------------------------------------------------------
> Und alle drei haben keinerlei Liebesleben. winking smiley

Ein Schicksal, das sie mit allen grossen fiktiven Abenteurern teilen. Allan Quatermain ist verwitwet, eine neue Gefährtin nirgends in Sicht. Die ersten Menschen auf dem Mond sind ebenso wie der Erfinder der Zeitmaschine und der Unsichtbare Junggesellen ohne Liebesleben. Die Lensmen sind - mit einer Ausnahme - alle männlichen Geschlechts und scheinen die Frauen keineswegs zu vermissen. (Und in allen Fällen hat das nichts mit versteckter Homosexualität zu tun.)

Erst Maigret und Wachtmeister Studer sind dann verheiratet. Allerdings bedeutet das nun auch noch nicht, dass sie ein grossartiges Liebesleben führten.

Was mir persönlich nur recht ist. Wenn ich Abenteuer, Spannung will, kann ich gut auf Liebesverwicklungen verzichten ...

(Ich habe mal etwas Ähnliches in einem andern Forum geschrieben. Worauf sich ein Zeitgenosse gemeldet hat, der mir Military-SF aus der rechten Ecke empfehlen zu dürfen meinte: Der stramme deutsche Recke, der schon auf den ersten Seiten vier oder fünf aus dem Balkan stammende Jugendliche halb tot schlägt, einen davon kastriert - alles in Notwehr natürlich ... Ne, so was meine ich nicht!)
Re: Sherlock Holmes bei Weltbild
24. Mai 2008 16:23
Okay... aber bei dem Zeitgenossen Arsène Lupin - zugegebenermaßen kein Detektiv, obwohl er diese Rolle bei Bedarf auch übernimmt - gehört es dazu, dass ihm die Damen zu Füßen liegen. Rettet ihm oft genug das Leben. winking smiley

Da gibt es ja auch das sehr hübsche Crossover "Arsène Lupin contre Herlock Sholmes", um mal wieder einen kleinen Salto zurück zum Thema zu schlagen.
Re: Sherlock Holmes bei Weltbild
27. Mai 2008 22:41
sandhofer schrieb:
Quote

> Was mir persönlich nur recht ist. Wenn ich
> Abenteuer, Spannung will, kann ich gut auf
> Liebesverwicklungen verzichten ...

So isses. Ich auch. Deswegen hat mich die fast völlige Abwesenheit von Frauen bei May und anderen Abenteuerschriftstellern nie gestört. Damals nicht und heute auch nicht. Hätten wahrscheinlich alles unnötig verkompliziert. - Und das, obwohl ich mich sehr für Emanzipation einsetze. Aber wo datt nicht hingehört... (hupf)winking smiley

Man stelle sich vor, OS hätte seine Strategien noch mit seiner Gefährtin besprechen müssen... *hihihihihi* Das wären Diskussionen geworden.

Gibt es eigentlich Abenteuergeschichten mit richtig guten Frauen?? Vielleicht sind mir solche Bücher nur noch nicht vor die Nase gekommen...

andrea
Re: Sherlock Holmes bei Weltbild
28. Mai 2008 07:09
Hallo Andrea

"Machomodus an"
Richtig gute Frauen in Abenteuerromanen kenne ich persönlich nicht, meistens sind sie nur Beiwerk oder heißen Miss Marple.
"Machomodus aus"

Aber was anderes: Old Shatterhand hat mit Frauen zu tun gehabt. Zwei Beispiele: die eine war nervig: Judith Silberstein, und die andere war das Herzle und mit der hat er sich auch nicht abgesprochen, allerdings hat sie ihn auch nicht in Frage gestellt: "Aber mein lieber Karl, denk doch an Deine Knochen, dafür bist Du doch viel zu alt!" (Bevor jetzt jemand sucht, das steht nicht bei Karl May)

Also, er wäre damit sicher fertig geworden immerhin ist er doch Old Shatterhand!
Gruß
Reimund
Re: Sherlock Holmes bei Weltbild
28. Mai 2008 07:49
Judith Silberstein war nicht nervig. Die war halt etwas eindimensional, hat nur (primär) Männer und schöne Kleidung und Äußerlichkeiten und all so Zeugs im Kopf gehabt. Wobei Männer nicht heißen soll, daß sie die alle vernaschen wollte, aber halt mit ihnen spielen, ihnen den Kopf verdrehen. Für's Selbstbewußtsein (seltsamer Weg). Die war sehr selbstbezogen, hat aber nicht begriffen, daß es nicht auf Frisuren, Kleider, Geld und sonst noch was ankommt sondern auf das Innerliche, mit sich selbst im Reinen sein. - Da gibt's bei Dostojewski eine interessante Szene, wo die, wie heißt sie gleich, Filipowna (?) sagt daß Myschkin der einzige ist der sie jemals wirklich verstanden hat, aber trotzdem verlacht sie ihn. Sie will, wenn man so will, nicht geholfen werden (die Frau Poth sieht der auch eine Spur ähnlich). Das ist bei der Silberstein auch so, das sind so Leut', die müssen ihren ureigenen Weg gehen,und alleine auf die Schnauze fallen, sozusagen.

"Aber mein lieber Karl, denk doch an Deine Knochen, dafür bist Du doch viel zu alt!" Das ist sehr hübsch zitiert in dem Zusammenhang, das hat Old Shatterhand damals in Mexiko schließlich zu sich selbst auch gesagt. Und die Knochen waren noch nicht einmal alles.
Re: Sherlock Holmes bei Weltbild
30. Mai 2008 09:13
@Chesterton

"Ältere deutsche Übersetzungen von Chestertons Büchern wurden teilweise dem deutschen Publikumsgeschmack entsprechend abgemildert, das heißt, sie wurden verfälscht."

(aus der Wikipedia)

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