Henry Hübchen ist Karl May

Kein Buch, aber DVDs. In der Reihe Große Geschichten erschien nun "Die Lebensgeschichte des weltberühmten Abenteuerschriftstellers" von 1992. Als Bonus gibt es Karl May - Das letzte Rätsel. Vielleicht langatmig, hier und da vielleicht ein Fehler, für mich dennoch ein Muss! Und die Frage der Blindheit wurde ja erst 1999, ich sag mal, geklärt.

Nichts geklärt nur vermutet warscheinlich Vitamin-A-Mangel. Ich war weder blind geboren noch mit irgend einem vererbten, körperlichen Fehler behaftet ... Daß ich kurz nach der Geburt sehr schwer erkrankte, das Augenlicht verlor und volle vier Jahre siechte, war nicht eine Folge der Vererbung, sondern der rein örtlichen Verhältnisse, der Armut, des Unverstandes und der verderblichen Medikasterei, der ich zum Opfer fiel.

Ach, Herr Wüste, was heißt hier "nichts geklärt nur vermutet"? Die Sache ist in einer medizinischen Doktorarbeit geklärt worden. Die einzigen, die dagegen opponieren, sind Nichtmediziner, die nicht wahrhaben wollen, was nicht sein darf. Wenn Sie mit medizinischem Sachverstand Gegenargumente bringen wollen, bittesehr. Aber solange Sie es nur einfach nicht glauben wollen, sind wir im Bereich der Religion, wofür ich mich nicht zuständig fühle. Ich halte mich an naturwissenschaftliche Forschung, und die hat die Sache geklärt.

> die nicht wahrhaben wollen, was nicht sein darf.

Oder für die halt Ergebnisse von wissenschaftlichen Arbeiten nicht gleich sozusagen heilig sind ... Wenn eines Tages ein anderer sich profilieren möchte, schreibt er eine Arbeit die das Gegenteil 'belegt' ... Für so etwas, daß sich Befürworter und Gegner von Thesen streiten, gibt es doch auch im wissenschaftlichen Bereich sicher jede Menge Beispiele ...

Ich persönlich hätte keinerlei Problem damit, zu realisieren, daß Mays Blindheit ein Märchen war, will sagen, warum sollte das "nicht sein dürfen" ... (aber ich weiß es halt nicht ...)

> und die hat die Sache geklärt.

Es gab bereits Gegenteiliges zu lesen ... Und auch auf die Gefahr hin, daß ich demnächst etwas mit "Ach Rüdiger", "unwissenschaftliches, irrelevantes leeres Gerede" o.ä. zu lesen bekommen werde, für mich ist da gar nichts geklärt ...



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 06.03.13 18:20.

Von den Leuten, die weiterhin das Blindheits-Märchen verteidigen (sic), ist keiner ein Mediziner. Ist schon irgendwie seltsam. Wenn einer einen Handwerker bestellt, verlässt er sich auf dessen Sachverstand. Aber hier meinen vollkommen fachfremde Menschen, Opposition gegen eine wissenschaftliche Arbeit machen zu müssen, die vor einem Fachgremium Bestand hatte.
Ich frage mich ernsthaft, ob diejenigen, die sich ein Bein gebrochen haben, sich lieber von den Herren Wüste, Harder usw. behandeln lassen würden oder von Dr. Zeilinger.

Hermesmeier schrieb:
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> Von den Leuten, die weiterhin das
> Blindheits-Märchen verteidigen (sic), ist keiner
> ein Mediziner. Ist schon irgendwie seltsam. Wenn
> einer einen Handwerker bestellt, verlässt er sich
> auf dessen Sachverstand. Aber hier meinen
> vollkommen fachfremde Menschen, Opposition gegen
> eine wissenschaftliche Arbeit machen zu müssen,
> die vor einem Fachgremium Bestand hatte.
> Ich frage mich ernsthaft, ob diejenigen, die sich
> ein Bein gebrochen haben, sich lieber von den
> Herren Wüste, Harder usw. behandeln lassen würden
> oder von Dr. Zeilinger.
Ob man eine nicht experimentelle Dr.Arbeit wirklich als echte Naturwissenschaft verkaufen kann,Na ja .
Ich bin überzeugt das May entweder nicht blind war oder aber vielleicht eine viel kürzer dauernde sagen wir mal Sehstörung hatte,seine Obsession mit Augenärzten ist schon etwas erstaunlich.

Bei der "Blindheitsfrage" muss man wohl zwei Sachen unterscheiden: Zum einen, die Realität (also, ob und in welcher Form May Blind gewesen sein könnte) und zum anderen das, was May für die Wahrheit gehalten hat.

Das er nicht blind im "klassischen" Sinn gewesen ist, dürfte wohl inzwischen feststehen. Aber ein Augenleiden, das ihn zumindest zeitweise beim Sehen behindert hat, ist weiter denkbar. (Ich habe jetzt aber keinen genauen Überblick mehr, über welche Möglichkeiten damals alles geschrieben/diskutiert worden ist.)

Mays eigene Erinnerungen an diese frühe Kinderzeit dürften wohl gegen null gehen. Er wird sich sicherlich vielmehr an das erinnert haben, was er später von anderen gehört hat. Ich kann mir dabei durchaus seine Märchengroßmutter vorstellen, wie sie zu ihm sagt: "Ja, mein Karl. Damals als du blind gewesen bist, was haben wir uns da für Sorgen gemacht..." (Und für die Großmutter könnte durchaus "nicht sehen können" = "blind" gewesen sein).

Es ist jedenfalls auffallend, dass May seine Blindheit vor und nach 1900 als real hinstellt. ("Ich bin dreimal blind gewesen und mußte dreimal operiert werden." heißt es von Old Shatterhand in Old Surehand I, zu einer Zeit, in der sich May 1:1 mit seinem Helden identifiziert hat.) Und in MLuS wird die Blindheit nicht als "symbolische/geistige" Blindheit umgedeutet, sondern bleibt weiterhin real.

May scheint also tatsächlich von seiner eigenen Blindheit überzeugt gewesen zu sein (eben weil er sich nicht selbst an die Zeit erinnern konnte, sondern die "Informationen" darüber nur aus "zweiter Hand" hatte.)

> May scheint also tatsächlich von seiner eigenen Blindheit überzeugt gewesen zu sein

Auch das muß keineswegs sein ... "Mein Leben und Streben" ist eine bunte Mischung aus Dichtung und Wahrheit ... Oder auch aus Unwahrheiten, Übertreibungen, Verdrehungen und viel Wahrheit und Weisheit ... Und wann mehr das eine gilt und wann mehr das andere, das weiß man halt nicht immer ...



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 07.03.13 08:20.

> Ich frage mich ernsthaft, ob diejenigen, die sich ein Bein gebrochen haben, sich lieber von den Herren Wüste, Harder usw. behandeln lassen würden oder von Dr. Zeilinger.

Weder noch ...

Ja was machst Du denn dann ? Dein verehrter Dahlke kann wohl kaum echte Krankheiten behandeln.

Der wäre mir auch zu teuer ...

Ich suche mir einen bzw. hoffe an einen zu geraten der nicht nur ein guter Handwerker ist, sondern dem darüber hinaus auch klar ist, daß ein Beinbruch kein "Zufall" ist sondern alles mit allem zusammenhängt und alles zu seiner Zeit geschieht ... [also einer der spirituell nicht so ganz 'brach liegt' wie das schon mal vorkommen mag ...]



(Insofern war die Überschrift "Verdammter Lungenkrebs" in der Blöd-Zeitung in Sachen Dieter Pfaff ganz daneben, typischerweise. [Will [meinerseits] in etwa sagen: Trauern ist angemesssen, ok, aber Schimpfen nicht ... Man hat den Tod halt zu akzeptieren, anzunehmen ... auch wenn es schwer fallen mag ...] Aber jetzt sind wir mittlerweile nicht nur im falschen Thread sondern auch schon im falschen Forum ... Henry Hübchen. Yes. Well.)





2-mal bearbeitet. Zuletzt am 08.03.13 11:07.