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übrigens

geschrieben von Helmut 
übrigens
06. November 2012 09:43
ein Zitat von mir ine einem anderen Forum:

Quote

Aufgefallen ist mir, dass mindestens bei zweien der Texte mittlerweile auch das "Karl-May-Wiki" in den Rang der "zitierfähigen Literatur" aufgerückt ist, was sicher Jenny freuen wird, aber ob es tatsächlich angebracht ist, dies als Beleg für (theol.-)wissenschaftliche Aufsätze zu benutzen, da bin ich mir nicht so ganz sicher.
Einer der Autoren hat wenigstens zu den Wiki-Zitaten angegeben, wann er diese "aufgerufen" hat, damit ist es wenigstens nachprüfbar, wenn sich der Wiki-Inhalt mittlerweile geändert haben sollte.

Helmut
Re: übrigens
06. November 2012 17:55
Zitierfähig ist das Wiki allemal, auch als Beleg für wissenschaftliche Arbeiten. Nur muß das Zitat dazu korrrekt angegeben werden: Id.Nr. der Seite und Seitentitel: dann ist aufgrund der Versionsgeschichte der zitierte Text jederzeit wieder aufrufbar. Da das Wiki nur bekanntes Wissen zusammenträgt und allenfalls - ohne Sinnentstellung - umordnet bzw. konträre Aussagen einander gegenüberstellt (zB. theologische Einschätzungen), scheinen mir Wiki-Zitate ggf. sogar das Mittel der Wahl, um viel Recherche, zu sparen, aber auch, um eventuelle Unstimmigkeiten oder gar Gegensätze wissenschaftlich auszudiskutieren. Auch dazu bietet das Wiki durch die vielen Belege, oft Einzelbelege mit exakter Stellenangabe, zusätzliche Hilfen.
Re: übrigens
06. November 2012 21:23
Ich seh das aber auch noch pragmatisch. Wir arbeiten daran, zitierfähig oder quellenwürdig zu sein. Wolfgangs Erwähnungen des Wikis in KMC klatschen uns ja dann auch gern die Ungenauigkeiten um die Ohren. winking smiley Also wir arbeiten daran.

Aber natürlich freuen wir uns, wenn wir nützlich sind. Und ich persönlich freu mich auch, wenn mir nicht nur am Rande irgendeiner Veranstaltung gesagt wird, wie toll das Wiki ist, sondern auch mal öffentlich. grinning smiley

Danke also auch an dich, Helmut, dass du darauf hingewiesen hast. Theologische Aufsätze sind nicht das Gebiet, das ich am intensivsten verfolge.

Jenny

PS: Ich sehe das Wiki nicht als Primärquelle. Es ist vor allem ein Werkzeug, was zeigen soll, wie der Forschungs-/Erkenntnisstand zu irgendwas ist und wo man mehr dazu lesen kann.
Re: übrigens
07. November 2012 08:57
Wolfgang ist eigentlich gar nicht der, der das erwähnt. In der Regel ist das Stefan. Aber letztlich geht es uns dann auch gar nicht darum, dem Wiki Fehler um die Ohren zu hauen. Vielmehr nutzen wir den Kenntnisstand des Wiki als Beleg für das Phänomen der Fehlerfortpflanzung. In der Regel ist das Wiki ja die aktuellste Quelle, jedenfalls deutlich jünger als die exzerpierte Sekundärliteratur. Da aber keine inhaltliche Kontrolle stattfindet, ist es nur logisch, dass das Wiki zur Fehlerfortpflanzung beiträgt. Und wenn Unsinn hinreichend oft wiederholt wird, kriegst Du ihn nicht mehr aus der Welt. Und spätestens wenn das Wiki wieder in der Sekundärliteratur zitiert wird, wird ein Fehler in die Printwelt zurückgetragen.

Natürlich kann man sich über die Quantität freuen. Erst kürzlich wurde das Fünfstellige gefeiert. Aber man sollte sich auch mit Sorge fragen, wer bei einem derartigen Datenwust noch die Zuverlässigkeit prüfen soll...

Und das war jetzt mal das Wort zum ... äh ... Mittwoch.
Re: übrigens
07. November 2012 10:40
Der Vollständigkeit halber:
Das Zitat von mir bezog sich auf:

Heiko Erhardt/Friedmann Eißler (Hg.)
"Winnetou ist ein Christ"
Karl May und die Religion

erschienen in der Reihe "EZW-Texte" herausgegeben von "Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen".


Helmut
Re: übrigens
07. November 2012 15:43
Da muß ich das Wiki nun doch einmal in Schutz nehmen:

Sicher gibt es viele Fehler der Sekundärliteratur weiter, nämlich immer dann, wenn sie nicht als solche zu erkennen oder doch wenigstens zu vermuten sind - was plausibel klingt, gut belegbar ist und ohne Gegenstimme resp. ohne Wissen um die Fehlerhaftigkeit, das wird verwendet.
Oft aber ist die Fehlerhaftigkeit klar ersichtlich und der Fehler wird ausgemerzt, wenn dies möglich ist, also keite TF darstellt - der TF-Vorwurf ist da das größte Hindernis! - oder der Autor verzichtet lieber auf den Artikel, als wissentlich Falsches wiederzugeben. Als Beispiele seien nur Mays angebliche Homosexualität genannt und die Behauptung, er unterscheide nicht zwischen Katholizismus und Protestantismus. Im ersten Fall ist inzwischen wohl an jeder entsprechenden Stelle hinzugefügt, daß sich diese These als völlig unhaltbar erwies, im zweiten Fall habe ich selbst an wenigstens zwei Stellen Originaltextzitate dagegengesetzt, die dies entkräften, und ein paar Sätze mit weiteren Einzelbelegen angefügt zur weiteren Richtigstellung.
Ganz anders bei falschen Textzitaten des Werks: die sollten inzwischen ganz ausgeräumt sein. Wie wohl die meisten anderen auch lese und kopiere ich zwar gerne Text der HTML-Versionen, vergleiche aber vorher mit der Originalversion (Reprint), um Übertragungsfehler auszuschalten.
Im übrigen ist die Zuverlässigkeit schon sehr groß, wenn man nur bedenkt, daß die Aussage eigentlich meist nicht lautet: "May tat / war ... ... ...", sondern vielmehr "wie xyz in seinem Aufsatz zyx behauptet, soll May ... ... ... getan haben / gewesen sein".
Dessen ungeachtet ist es natürlich schon ein gutes Stück Arbeit, jede neue Erkenntnis gleich an allen relevanten Stellen einzuarbeiten.
Re: übrigens
07. November 2012 16:11
Quote

Originaltextzitate dagegengesetzt, die dies entkräften

"I did not - have - any [...]" (sogleich im Ohr)

*

Ach so, ich sehe gerade, die Sache mit den Originaltextzitaten bezog sich gar nicht auf die wie auch immer geartete Sexualität. Aber auch zu

Quote

sich diese These als völlig unhaltbar erwies

eine Portion Senf:

ich würde nicht sagen völlig unhaltbar, sondern ziemlich unhaltbar: weil vermutlich bi ...

*

Wo steht denn im Wiki etwas von dieser Unhaltbarkeit ? Ich habe "Homosexualität" in die Suchfunktion eingegeben und in dem Artikel nichts entsprechendes gefunden ...



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 07.11.12 16:47.
Re: übrigens
07. November 2012 20:08
Hermesmeier schrieb:
-------------------------------------------------------
> Aber man sollte sich auch mit Sorge fragen, wer bei einem derartigen Datenwust noch die Zuverlässigkeit prüfen soll...

Berechtigte Frage! Bei dem Datenvolumen, das inzwischen ins Wiki eingearbeitet wurde, ist eine solche Prüfung nicht einfach, zumal das Wiki auch viele Inhalte enthält, die nur einen vorläufigen Stand des Wissens wiedergeben.

Jeder kann, dem Prinzip des Wiki folgend, Fehler in den Artikeln selbst korrigieren oder alternativ an passender Stelle darauf aufmerksam machen (in beiden Fällen möglichst mit Angabe der entsprechenden Quellen). Gelegenheit dazu gibt es sowohl im Wiki auf der Diskussionsseite des betreffenden Artikels als auch hier im Forum. So sollten im Lauf der Zeit nahezu alle Fehler korrigiert werden können winking smiley. Davon haben alle Beteiligten mehr als von einer immer wieder neu geführten Diskussion über die Zitierfähigkeit des Projekts.

Sabine
Re: übrigens
07. November 2012 22:47
Schön gesagt, Sabine. winking smiley

Ich bin aber auch nicht gern das Paradebeispiel für Fehlerfortpflanzung.
Inzwischen haben wir täglich über 500 Nutzer im Wiki - da schraub ich dann schon an meinen eigenen Ansprüchen.

Von dem "Es ist so"-Ansatz bewegen wir uns seit Monaten aktiv weg und geben uns große Mühe, auch die älteren Artikel entsprechend mit Belegen und Nachweisen zu versehen. Zum Darlegen des Forschungsstand reicht es ja zu sagen: Forscher XY meint so und so bzw. in Sekundärliteraturquelle ABC steht dies und das. Wir versuchen als Herausgeber tatsächlich eine eigene Meinung tunlichst zu vermeiden.
(Inzwischen platzieren wir - wenn wir tatsächlich im Rahmen der Wikirecherchen aufgrund von neu gefundenen Informationen eigene Schlussfolgerungen ziehen - Artikel in Printmedien, um uns dann selbst wiederum korrekt als Quelle zitieren können. Das macht schon Spaß. winking smiley )

Wir sind ja lernfähig und - um nochmal den kleinen Bogen zurück zu machen - ja, Annerkennung ist toll. Und auch nochmal an der Stelle: einen herzlichen Dank an alle aktiven Mitarbeiter!
Re: übrigens
08. November 2012 08:53
Obwohl die Diskussion (sicher auch zu recht) mittlerweile wo anders "hingetrieben" ist, will ich trotzdem (für mich) festhalten, dass ich es für wissenschaftliche Abhandlungen (unabhängig welcher Art) sehr problematisch finde, Argumente auf Artikel in "irgendwelchen" Wikis oder soagar auch auf "Wikipedia" selbst zu stützen.

Helmut
Re: übrigens
08. November 2012 09:04
Danke, Helmut.
Re: übrigens
08. November 2012 10:19
Sehe ich grundsätzlich genauso. winking smiley

Ich erwarte idealerweise Primärquellen oder eben Sekundärliteratur.

Das Karl-May-Wiki und auch Wikipedia sehen sich durch den Verzicht auf TF (=Theoriefindung) bzw. persönliche Meinung als Tertiär- oder Meta-Sekundärliteratur.
Re: übrigens
08. November 2012 11:01
Oh Gott ... (Meine Oma hieß auch Meta.) (Verzeihung)

"Herr Baumann spricht ein ausgezeichnetes Schach" (Auspruch eines Spielers über einen Kommentierenden, gehört in Düsseldorf in den Achtzigerjahren)

smiling smiley

winking smiley
Re: übrigens
08. November 2012 13:34
Im Prinzip kann das Karl-May-Wiki (und jedes andere Wiki auch) dazu verwendet werden, sich einen Überblick über ein Thema zu verschaffen - auch wenn man wissenschaftlich arbeiten will. Zum Zitieren und/oder Überprüfen und/oder Erstellen von auf den angegebenen Fakten basierenden Theorien sind dann aber (oder sollten zumindest) angegebene Quellen und Literatur zum Thema herangezogen werden.
Das Wiki kann also, wenn man sich an diese Vorgaben hält, auch für wissenschaftliche Arfbeiten ein (sehr hilfreiches und nützliches) Arbeitsmittel sein - ein Ersatz für die Arbeit mit Quellen ist es aber nicht.
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