Die Ausstellung ist ganz knuffig.
Im Foyer des Robert-Schumann-Hauses sind fünf Vitrinen und ein paar Tafeln.
In den Vitrinen liegen ziemlich gedrängelt Stücke zu Karl May und Zwickau; z.B. die Schriften von d'Alinge und Krell, Pläne des Arbeitshauses, Infos zu Mays Festnahme und Haft (z.B. auch ein Bericht des Zwickauer Wochenblattes, den ich noch nicht kannte), J.-F.-Cooper-Bücher aus dem Verlag, der Robert Schumanns Vater bzw. Brüdern gehörte, das faksimilierte "Repertorium C. May", das Original des "Ständchens", einiges zum Gedicht "Weihnachtsabend" (das ja in Osterstein entstanden sein soll) und ein paar Devotionalien, die mit Karl May und der Musik zu tun hatten. Alles in allem eine schöne Zusammenstellung.
Bei der Eröffnung waren 65 Leute und ein Kamerateam vom MDR anwesend. Die Eröffnung / Einführung stellte natürlich Mays Beziehung zu Osterstein heraus, ging aber auch sehr auf May als Komponisten ein, was sowohl am Veranstaltungsort als auch an der Mayschen Zwickau-Zeit lag, in der er ja weitaus mehr mit Musik zu tun hatte als mit Literatur. Der Redner - obwohl Schumannianer - sprach frei über May und war exzellent vorbereitet. Einige Exponate wurden extra hervorgehoben und vorgestellt, was mir sehr gefiel.
Der Vortrag von Christian Heermann war routiniert, wenn auch gefühlt etwas zu lang. Es war gemischtes Publikum und die Schumann-Leute, für die ja alles neu war, waren sehr bei der Sache und quittierten die eine oder andere Info dann auch mit den passenden erstaunten Geräuschen.
Mein persönliches Erfolgserlebnis war, als sich bei der Ausstellunsgeröffnung- nach einem Hinweis, dass May für das Gefängnis-Bläserquartett Stücke arrangierte - vor mir zwei ältere Frauen anstießen und die eine wisperte: "Der war ja wirklich sehr vielseitig!" Da würde ich doch sagen: Ziel erreicht.
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 09.01.12 09:34.
