Sherlock Holmes und Old Shatterhand

[www.amazon.de] => hier kreuzen sich zwei Hobbies. Aber ob dabei was gutes rauskommt...?

Jenny

Für Holmes-Fans vermutlich sehr interessant - an den hab ich schon bei so mancher Kombination Mays gedacht...

Neee, ich gar nicht.

Krinminalfälle bei May werden ja selten durch Kombinationsgabe a la Holmes gelöst. Entweder weiß man wer der Verbrechner ist und jagt ihn einfach oder es wird der Falsche verdächtigt und beschuldigt - aber auch nur bis der "Gute" kommt und meistens durch Belauschen den wahren Schuldigen ermittelt.
Kriminalfalllösung funktioniert bei May doch meistens über ein (in)direktes Geständnis des echten Schurken.

Abschreckendes Beispiel ist für mich die Story um den "Sohn des Geheimnisses" aus der "Sklavenkarawane". Da wäre ja die Chance gegeben gewesen, die Entdeckung und Zusammenführung von Vater und Sohn über Hinweise und Indizien spannend zu gestalten.
Stattdessen: "Du suchst deinen als Kleinkind geraubten Sohn? Kein Problem, das ist der Mann da drüben."
Neeee....


Aber ich hab das Buch mal auf meine Wunschliste gesetzt und werde zu gegebener Zeit Bericht erstatten.

Jenny

PS: Bei Reinhard Marheinecke gab es ja auch ein Treffen zwischen Holmes und Shatterhand, wenn ich mich recht erinnere. Kann mir jemand auf die Schnelle sagen, in welchem Band das war?

"... Warum hast du nicht geglaubt, was dir Jim Snuffle sagte? Es ist wahr.«

"Ich glaubte dich nicht hier," zischte er mich an.

"Und doch sagtest du, daß der Verschwundene nur von Old Shatterhand befreit worden sein könne! ..."
"Im Reiche des silbernen Löwen", S. 116/117 der Onlinefassung des Buches.

Das klingt mir sehr nach: " ... wenn alles andere widerlegt ist, muß das verbleibende die Wahrheit sein, egal, wie unwahrscheinlich es auch sein mag."

Dies - u.ä. - war meine Assoziation. Nein, eine Indizienbeweisführung ist bei May nie das Mittel der Wahl.

Zusammengefasst:
Es ist kein Roman, sondern ein Band mit Kurzgeschichten.
In einer davon trifft Sherlock Holmes nicht auf Old Shatterhand, sondern auf den ältlichen Karl May.
May kommt dabei nicht besonders gut weg - und obwohl sich der Autor im Nachwort extra dafür entschuldigt, bin ich gekränkt und nicht bereit zu verzeihen.


Der Holmes dieser Erzählungen trifft übrigens so allerhand interessanter Zeitgenossen, aber mich reißt es nicht vom Hocker. Da fehlt irgendwie jeglicher Funke.

Jenny

Dann war es schade ums Geld und die Zeit , die Du uns allerdings mehrfach eingespart hast (yes). Danke! (beer)