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Regionalismen

geschrieben von JennyFlorstedt 
Regionalismen
10. Januar 2009 12:31
Hier die Wiki-Diskussion, dir mir auf der dortigen Diskussionsseite zu viel Platz einnimmt. winking smiley
Original der Diskussion: [141.30.89.80]

Artikel, um den es geht: [141.30.89.80]

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Der Reim "steigen" - "weichen" liegt wohl auch an seinem sächsischen Zungenschlag. :-) Ich hab jetzt nur das Gedicht nicht mehr parat.

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Sandhofer
:Gehört sicher auch unter "Regionalismus", dieser Reim ist allerdings nicht nur auf Sachsen beschränkt - man denke an Goethes Gretchen im "Faust", die da reimt:
:''"Ach neige,
:''Du Schmerzenreiche,
:''Dein Antlitz gnädig meiner Not!"'' ;o) - sandhofer

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helmut
May hat auch fast immer "versiechende Bäche" u.ä. geschrieben, im Orientzyklus ist dies sogar beim "Hausschatzlektorat" durchgegangen (kann man noch bei den Reprints lesen), erst bei Fehsenfeld wurde das dann korrigiert.
--[[Benutzer:Helmut|Helmut]] 15:46, 6. Mai. 2007 (CEST)

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sandhofer
]
==Birnbaum und Babbelbaum==

Ich verstehe den Witz ehrlich gesagt nicht. Und: gehört das nicht ein paar Zeilen weiter oben hin? --sandhofer 18:08, 15. Okt. 2008 (CEST)

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tamarin
:Es ist eine Umkehrung des B/P-Problems. Gelegentlich schrieb May Wörter, die mit P geschrieben wurden mit B. Und in diesem Fall hat er ein völlig korrektes B in P geändert, weil er DACHTE, er wäre falsch. Fand ich als Kuriosum erwähnenswert. Der "Babbelbaum" (=Pappel), wird mit vier B gesprochen und trotzdem weiß ein Sachse, dass das "Babbelbaum-B" P geschrieben wird. Im Gegensatz eben zum Birnbaum-B, das wirklich ein B ist. Wenn es blöd ist, lösch es. Aber als Erklärung fand ich es ganz drollig. --[[Benutzer:Tamarin|JF]] 21:11, 15. Okt. 2008 (CEST)

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sandhofer
::Blöd weiss ich nicht. Es ist ein Insider-Gag, dem ein Nicht-Sachse wie ich nicht folgen kann, denke ich mal ... --sandhofer 07:21, 16. Okt. 2008 (CEST)

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Rehkitz
:::Insider? Da ham bis jetze de Nich-Sachsn immer gelocht... grinning smiley

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helmut
Überkompensation nennt man das glaube ich.
Ein aktuelles Beispiel dafür ist der (noch amtierende) bayerische Ministerpräsident Beckstein, der eigentlich wie alle Franken "p" immer wie "b" aussprechen müsste. Um dies zu kaschieren, wird dann eben ständig "p" gesprochen, ob es nun passt oder nicht.
So gibt es z.B. auch Hessen, die dann eben "sch" immer wie "ch" aussprechen.
--[[Benutzer:Helmut|Helmut]] 15:46, 16. Okt. 2008 (CEST)

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A propos Überkompensation: Ich habe - neben dem Babbelpaum - noch gelöscht:
:''Beispiel für "g" statt "ch" (Überkompensation?):
*"senkten sich ''allmählig'' in die Ebene" ("Giölgeda padishanün", Deutscher Hausschatz, 1881, Sp. 15A)''

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sandhofer
Das ist keine Überkompensation, sondern war mindestens seit der Goethezeit und bis ins 19. Jahrhundert eine auch von Nicht-Sachsen häufig benutzte orthographische Variante. --sandhofer 18:36, 17. Okt. 2008 (CEST)

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Sven Becker
:Hallo sandhofer. Dange sacht ein Nischt-Sagse. --Sven, 18:43, 17. Okt. 2008 (CEST)

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Helmut
BTW, das mit dem "k" und "g" ist leider nicht ganz so einfach:
z.B. gibt es in Nürnberg (Franken) (gesprochen) eine "Grelingstraß" und eine "Kaulbachstraß", obwohl beide im Schriftdeutsch mit "K" beginnen.
--[[Benutzer:Helmut|Helmut]] 18:57, 17. Okt. 2008 (CEST)

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Uwe L.
==Düten==
Handelt es sich bei "Düte" statt "Tüte" wirklich um einen Regionalismus? Ich dachte immer, das wäre die Rechtschreibung des 19. Jahrhunderts. Damals schrieb ja nicht nur Karl May auch "Brod" statt "Brot", was ja zu Recht in diesem Artikel nicht erwähnt ist. Hat jemand W. Buschs "Max und Moritz" in Original-Orthografie zur Hand? Da ist (bei Onkel Fritze) doch wohl auch von einer "Düte" die Rede. Oder bin ich da einem sächsischen Setzer aufgesessen? --[[Benutzer:Uwe L.|Uwe L.]] 23:59, 7. Jan. 2009 (CET)

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Helmut
Viele (die meisten) Dialekte zeichnen sich ja dadurch aus, dass sie Lautverschiebungen und andere Korrekturen in der "Hochsprache" nicht mitgemacht haben. also ist das kein Widerspruch.
--[[Benutzer:Helmut|Helmut]] 00:20, 8. Jan. 2009 (CET)

Quote
Uwe L.
:Wie soll ich das verstehen? Ist "Düte" also ein Regionalismus mehrerer Gegenden oder vielleicht doch Hochsprache aus der Zeit, da man das "Tier" noch "Thier" nannte? --[[Benutzer:Uwe L.|Uwe L.]] 09:27, 8. Jan. 2009 (CET)

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Helmut
Irgendwie beides, die deutsche Rechtschreibung wurde, so viel ich weiss, erst im 19. Jahrhundert "genormt", bis dahin waren viel Schreibweisen zulässig, solange sie verständlich waren.--[[Benutzer:Helmut|Helmut]] 00:23, 9. Jan. 2009 (CET)

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tamarin
Aus der Wikipedia:
:Im deutschen Sprachraum fanden zwei orthographische Konferenzen statt, auf denen neben dem Ziel einer Vereinheitlichung der deutschen Orthographie auch weitergehende Reformvorschläge diskutiert wurden. In erster Linie führten sie aber zu der angestrebten Vereinheitlichung der Rechtschreibung:
* 4. bis 15. Januar 1876: „Konferenz zur Herstellung größerer Einigung auf dem Gebiet der deutschen Orthographie“ (I. Orthographische Konferenz) in Berlin;
* 17. bis 19. Juni 1901: „Beratungen über die Einheitlichkeit der deutschen Rechtschreibung“ (II. Orthographische Konferenz) in Berlin. Dort wurde neben der Vereinheitlichung schon einiges reformiert: In Wörtern deutscher Herkunft verschwand das th (That, Fürstenthum), in einigen Ortsnamen und sehr vielen Fremdwörtern wurde c durch k ersetzt.

Ich hab neulich erst erstaunt zur Kenntnis nehmen müssen, dass Karl Mays "Wutki" damals tatsächlich eine der gültigen "Wodka"-Schreiwbeisen war. Ich hatte es für eine pseudorussische Verballhornung Mays gehalten. --[[Benutzer:Tamarin|JF]] 07:23, 9. Jan. 2009 (CET)

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Rüdiger
>>> Ich hatte es für eine pseudorussische Verballhornung Mays gehalten

Na ab und zu haben wir ja doch Wellenlänge, auch formulierungstechnisch

;-)

RW

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Uwe L.
Dann stell ich die Frage eben andersrum: Hat vor 1901 irgendjemand tatsächlich "Tüte" geschrieben? Im Grimm'schen Wörterbuch heißt es "DUTTE" mit Varianten "DÜTE" und "TUTTE". Die mir bekannten Sachsen sagen dazu übrigens "Düde" ... --[[Benutzer:Uwe L.|Uwe L.]] 12:33, 10. Jan. 2009 (CET)

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tamarin
:[www.zeno.org] smiling smiley
:Ansonsten aber "Düte", wenn ich den dort hinterlegten lexika glauben kann. Teilweise gab es aber verweise von "Tute" auf "Düte" sodass es die Variante mit T am Anfang zumindest gegeben hat.
:Ich übertrag die Diskussion mal in Forum. Ufert hier vielleicht aus. --~~~~



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 10.01.09 12:45.
Re: Regionalismen
10. Januar 2009 12:52
Hätte ich nicht gedacht, dass die Diskussion solche Ausmaße annimmt. Aber gut, am Lagerfeuer isses gemütlicher. Oder passt das hier eher zum Wiki-Forum (inhaltliche Fragen)?

In meinen Augen gehört die "Düte" in dieselbe Schublade wie "allmählig", also eben nicht zu den Regionalismen.
GRIMMs haben in ihrem Wörterbuch die "TÜTE" übrigens als Variante des Nachtwächterhorns "TUTE".



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 10.01.09 12:56.
Re: Regionalismen
10. Januar 2009 14:26
"Versiechende Bäche" würde ich ja nie im Leben "korrigieren". Die so entstehende Doppeldeutigkeit paßt ja und ergibt sozusagen eine hübsche 'Farbe'. Selbst wenn es möglicherweise seitens des Autors nicht beabsichtigt war. Das heißt, doch, bzw., was heißt beabsichtigt, May wird gedacht haben, daß man versiegen so schreibt (nämlich versiechen), und hat sozusagen * das Angenehme (nämlich so schreiben zu können wie er sprach, ohne über die "richtige" Schreibweise nachdenken zu müssen) mit dem Nützlichen (der passenden zusätzlichen Bedeutung (die ihm gar nicht unbedingt als "zusätzlich" bewußt war)) verbunden.

* In einem Forum las ich dieser Tage, daß jemand Katharina Wagner ankreidete, in jedem Satz [sozusagen] drei Mal das Wort "sozusagen" zu verwenden. Je nun, warum denn nicht. Daß einem bewußt ist das Sprache immer (meistens) nur ein Hilfsmittel ist, mit der man sich der Realität allenfalls annähert, kann man doch durchaus (auch so'n Wort ...) unter mehrmaliger Verwendung eines passenden Wortes deutlich werden lassen.
Re: Regionalismen
10. Januar 2009 14:35
Quote

Aber gut, am Lagerfeuer isses gemütlicher. Oder passt das hier eher zum Wiki-Forum (inhaltliche Fragen)?

Eiegntlich gehört es in die Wiki-Abteilung, aberda alle Diskutanten auch im Forum angemeldet sind, ist es am Lagerfeuer gemütlicher. smiling smiley

Bei der "Düte" würde ich May rehabilitieren. Das ist offenbar kein ausgesprochener Regionalismus. Wir können gern für den Artikel im Wiki passendere Beispiele finden.

Jenny
Re: Regionalismen
10. Januar 2009 16:46
Zu "versiechen" siehe z.B. auch

[www.heisetreff.de]

(Platen weist darauf hin, daß man ihm das bewußt geschriebene "versiechen" doch bitteschön nicht "korrigieren" möchte)
Re: Regionalismen
10. Januar 2009 17:44
Das mit dem "versiechen", ich finde die Argumantation Platens (aus Erlangen, vermutlich ein Franke) ja durchaus schlüssich/g, ist ja leider vorbei. In den entsprechenden Fehsenfeld-Ausgaben ist dies ja schon auf "versiegen" korrigiert (die Hausschatz-Redaktion hatte da noch größere Toleranz), und damit - wie man (leider) sagen muss - mit (zumindest stillschweigender) Billigung des Autors (Karl May).

Helmut



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 10.01.09 17:45.
Re: Regionalismen
10. Januar 2009 20:51
Passend zum Winterwetter hab ich die "Düten" mal durch das "Packobst" ersetzt. Möglicherweise müsste die Stellenangabe noch etwas wikifiziert werden. Weitere Beispiele sind mir jetzt spontan nicht eingefallen.
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