Im Gegensatz zur aktuellsten Rezension (vierte von oben im ersten Link), der Helmuts Hinweis vermutlich primär gilt, bin ich ja der Meinung, daß es gut und richtig ist bzw. wäre, das Buch weiter in der unveränderten Originalfassung anzubieten, Rassismus und was weiß ich noch hin oder her. Warum soll man ein glattgebügeltes Bild von einem Schriftsteller künstlich pflegen, wenn der halt auch ganz andere Seiten hatte. Da wird es doch erst wirklich interessant.
Die Szene mit der Vernichtung der Medizin des Häuptlings ist abstoßend, aber so war Karl May halt auch. Keineswegs immer der liebe gute, das wäre ja ebenso langweilig wie unrealistisch. Wir sehen doch in der „Chronik“ u.a., wie er auch war, warum dann nicht auch in seinen Büchern. Und mit den Chinesen usw., das war halt früher so. Wir sprechen heute auch noch von kleinen grünen Männchen; in hundert Jahren wird das im Sinne von political correctness vermutlich eine Art Todsünde und bei Strafe verboten sein, da werden unsere außerterrestrischen Milchstraßenmitbürger dann schon für sorgen. (Primär in Deutschland. Andere Nationalitäten sind mit solchen Sachen eher nicht so zimperlich).
Für den KMV, der ja anscheinend oder möglicherweise immer aufgeschlossener wird, wäre einer von mehreren möglichen guten Wegen, Fassungen für Jugendliche in seiner "Abenteuer"-Reihe anzubieten ("Abenteuer Winnetou" und zusätzlich "Abenteuer Orient", "Abenteuer um die Welt" o.ä.) und die "Grünen" mehr und mehr in Richtung Original rückzuführen oder als Alternative zu ihnen zusätzlich eben auch die Originalfassungen anzubieten, was ja in Form der HKA auch geplant ist, aber davon unabhängig zusätzlich in kundenfreundlichen preisgünstigen (Taschenbuch-) Ausgaben, auch ohne „historisch-kritischen“ Anhang.
Es wäre doch schlicht und einfach inkonsequent, Dinge wie die Pollmer-Studie, die Chronik-Bände, die Briefe usw. zu veröffentlichen und dann andererseits bei den Texten bei den geglätteten und entschärften Varianten zu bleiben. – Oder ?